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Test: Elgato Stream Deck XL, Mini, USB-Controller

Volle Kontrolle über DAW, Plugins & mehr

13. Dezember 2019
elgato stream deck xl mini

Elgato Stream Deck XL, Mini, USB-Controller

Vor eineinhalb Jahren hatten wir das Stream Deck von Elgato im Test. Mittlerweile sind zwei weitere Versionen davon erhältlich: Mini und XL. Ob und wie sich die beiden neuen Varianten aus dem Hause Elgato unterscheiden und ob sich Software-technisch etwas getan hat, wollten wir genauer wissen.

Auftritt des Stream Deck Controllers

Am grundsätzlichen Aufbau des Stream Deck Controllers sowie dem Konzept hat die mittlerweile zum Corsair Konzern (ja, genau die mit dem Arbeitsspeicher) gehörende Firma nichts geändert. Die Mini- und die XL-Variante bieten zunächst einmal nur weniger bzw. mehr Buttons, die mit Steuerungsbefehlen belegt werden können.

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Währen die Mini-Version mit lediglich sechs Buttons ausgestattet ist, bekommt man als Nutzer der XL-Version die volle Fernsteuerungsdosis, hier lassen sich nämlich 32 Tasten individuell mit Funktionen belegen.

elgato stream deck xl

Der Name Stream Deck kommt natürlich nicht von ungefähr. Die Verbindung zum Arbeitsspeichermarkt lässt bereits vermuten, dass es sich hierbei eigentlich um ein Gaming-Produkt handelt. Oft genutzte Tastaturbefehle lassen sich auf die Buttons des Stream Decks legen, so dass man diese per Tastendruck abfeuern bzw. aktiveren kann. Abgesehen vom Gaming lässt sich dieses Prinzip natürlich wunderbar auch in anderen Bereichen nutzen. Musikproduktion ist da nur ein kleiner Teil, Grafik Software, Twitter, Spotify, Philips Hue Lights oder die klassische Tabellenkalkulation – es kann alles gesteuert werden, was irgendwie Tastatur-Shortcuts unterstützt. Der Clou dabei ist, dass sich das Stream Deck automatisch auf die gerade aktive Software einstellt, man muss die Kommandos/Profile also nicht manuell umschalten, das geht wie gesagt automatisch.

elgato stream deck xl

Geliefert wird das Stream Deck in einem hübsch designten Pappkarton. Neben dem Controller selbst findet man hier einen englisch/französischsprachigen Quick Start Guide sowie das USB-C/USB-A-Anschlusskabel. Das Gehäuse ist aus stabilem Kunststoff gefertigt und macht einen soliden Eindruck. Im Gegensatz zum Stream Deck (ohne Mini/XL) verfügt die XL-Variante über einen festen Ständer, der nicht in der Höhe bzw. dem Neigungswinkel verstellt werden kann. Dadurch steht das Stream Deck XL sehr gut und verbleibt dank des Gewichts von 410 Gramm auch auf dem Platz, wo man es haben möchte. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass der Neigungswinkel der Bedienoberfläche fest eingestellt ist. Auch beim Stream Deck Mini ist der Hinterbau fest, der Winkel lässt sich nicht ändern.

elgato stream deck mini

Stream Deck Mini

Platziert man den Controller vor sich, also zwischen Keyboard/Tastatur und Computerbildschirm, passt das, alle Buttons lassen sich gut erkennen und bedienen. Den Controller mal schnell neben sich legen, ist – sowohl beim XL- als auch beim Mini-Controller – aber weiterhin möglich, denn die Rückseite lässt sich abnehmen. Diese ist nur magnetisch am Controller angedockt, es lässt sich eben nur der Neigungswinkel nicht mehr verstellen.

elgato stream deck xl

Stream Deck XL

Mit den Maßen on 182 x 112 x 34 mm ist die XL-Variante natürlich deutlich größer als das eigentliche Stream Deck. Hinsichtlich der Button-Größe hat sich aber nichts geändert, diese sind weiterhin 1,6 x 1,6 cm groß. Hinter jedem dieser Buttons verbirgt sich ein kleines LC-Display, das zum schnelleren Auffinden der Funktionen mit einem beliebigen Bild belegt werden kann. Betrug die maximale Auflösung beim Stream Deck hierfür noch 72 x 72 Pixel, hat Elgato dies mittlerweile erhöht: 144 x 144 Pixel (JPG, PNG, GIF – eigene oder in der Software enthaltene) sind nun möglich. Die Screens werden scharf abgebildet und lassen sich wunderbar ablesen.

Die Mini-Version bringt es auf eine Größe von 6,1 x 5,8 x 8,4 cm, das Gewicht liegt bei 177 g. So schön kompakt der Controller auch ist, das geringe Gewicht sorgt beim exzessiven Gebrauch natürlich dafür, dass sich der Controller schnell mal von seinem vorgesehen Platz verabschiedet, das bleibt bei dieser Größe/Gewicht leider nicht aus.

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elgato stream deck xl

Einsatz des Stream Deck XL/Mini im Studio

Bevor der Stream Deck Controller seine Arbeit aufnehmen kann, benötigt er eine Software, denn intern wird hier nichts gespeichert. Die Software stellt Elgato auf seiner Website zum Download bereit, als Systemvoraussetzung nennt der Hersteller macOS 10.13 und Windows 10. Darunter geht leider nichts, was vor allem bei Windows Nutzern (Version 10 ist doch schon sehr hoch angesetzt als Mindestvoraussetzung) für Unmut sorgen könnte.

Für jede Software, die man mit dem Stream Deck steuern möchte, erstellt man sich ein Profil. Wie bereits erwähnt, wird dieses vom Controller beim Starten des Programms (DAW, Grafik-Software etc.) automatisch geladen und aktiv. Startet man die Software zum ersten Mal, begrüßt einen das folgende Fenster – alle Buttons (bis auf das kleine Elgato – Welcome Zeichen) sind nicht belegt, in der rechten Spalte gibt es diverse vorgefertigte Menüeinträge, die per Drag & Drop auf die virtuellen Buttons gezogen werden können.

elgato stream deck xl software

Für den Bereich der Musikproduktion gibt es keine Einträge, so dass man sich diese komplett selbst erstellen und konfigurieren muss. Wie auch schon beim Stream Deck (mit 12 Buttons) lassen sich die Anzahl der Funktionen erweitern, indem man Ordner anlegt. So lassen sich im Falle des Stream Deck XL beispielsweise bis zu 31 Funktionen (Button 32 benötigt man um zum Hauptmenü bzw. zur nächst höher gelegenen Ebene zurückzukommen) im Ordner Mix ablegen, weitere 31 im Ordner Plugin und weitere für die Notation o.ä. All das kann komplett frei konfiguriert werden, muss aber entsprechend mit der zu steuernden Software übereinstimmen.

elgato stream deck xl

Die Programmierung des Stream Decks ist denkbar einfach. Per Drag & Drop zieht man die gewünschte Aktion auf einen Button, danach lässt sich der Tastaturkurzbefehl sowie eine Beschriftung eingeben. Auch Hotkey-Wechsel sind möglich, d.h. für einen Button können zwei verschiedene Kommandos und Bilder konfiguriert werden, die sich abwechseln. Beispielsweise DAW Start wird nach dem Drücken zum Kommando DAW Stop. Leider ist hierfür weiterhin nur eine Beschriftung möglich, eine zweite, die nach betätigter Funktion passend umspringt, wäre schön.

Für komplexere Aufgaben lassen sich über die Funktion „Multi-Aktion“ auch mehrere Kommandos kombinieren. Dabei können die Kommandos entweder gleichzeitig oder mit einem Zeitversatz ausgeführt werden.

Die Tablet-Alternative: Stream Deck Mobile

Seit Mai 2019 bietet Elgato auch Stream Deck Mobile an, eine App, die 15 ebenfalls frei konfigurierbare Buttons zur Steuerung bietet. Die App ist nur für iOS erhältlich und kostet 2,99 Euro pro Monat bzw. 26,99 Euro pro Jahr, zuvor darf man die App 3 Tage kostenlos testen. Die Einrichtung folgt dem gleichen Muster wie die Desktop-Software, bietet zusätzlich aber die Möglichkeit, Plugins mit vorgefertigten Konfigurationen von Drittanbietern herunterzuladen. Profile können zwischen Mobile- und Desktop-Software getauscht werden, d.h. bestehende Profil lassen sich mit ein paar Klicks anpassen und auf dem Smartphone nutzen.

elgato stream deck mobile

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Fazit

Die Stream Decks von Elgato können bei der Musikproduktion, egal ob zur Steuerung der DAW oder Plugins, oder auch im normalen Alltag treue Dienste verrichten. Per Drag & Drop lassen sich oft genutzte Tastaturkommandos auf die Buttons des Stream Decks legen. Je nach Größe des Controllers lassen sich so bis zu 32 Kommandos per Knopfdruck aufrufen bzw. aktivieren. Die Verarbeitung der Controller ist sehr gut, die Handhabung kinderleicht.

Plus

  • sehr gutes Konzept zur Verbesserung des Workflows
  • Verarbeitung
  • LCD-Screens mit eigenen Grafiken

Minus

  • bei Zwei-Status-Buttons kein zweiter Text möglich

Preis

  • Stream Deck Mini: 99,95 Euro
  • Stream Deck XL: 244,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    coboto

    Hmm, braucht es wirklich 244 € für Hardware und noch ein Abo für diesen Zweck? Ich denke nicht.

    Es reicht auch ein vorhandenes iPad und einmalig 9,99 € für ne App. Die kann genau das Gleiche und das iPad klappt man danach wieder zu.

    http://www.touch-portal.com

    • Profilbild
      [P]-HEAD AHU

      @coboto Das stimmt, Alternativen gibt es schon, und wenn jemand ein älteres Tablet oder ein größeres Smartphone über hat, dann geht das günstig.
      Für die Leute die aber täglich damit Geld verdienen, ist es schon wichtig, richtige Tasten zu haben, denn ein Touchscreen ist etwas ganz anderes. Beim Werkzeugwechseln ist eine Taste allemal viel besser als Touch. Allein schon um nicht zu verkrampfen.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @coboto Für die Hardware braucht man die App nicht. Und wie ph schon schrieb, sind echte Tasten, auf denen man die Finger „ruhen“ lassen kann, viel komfortabler als ein Touchscreen, wo ich dann immer wieder hingucken muss, um die richtige Stelle zu treffen (ich verstehe daher auch diesen Touchscreen-Wahnsinn in den modernen Autos nicht. Seitdem häufen sich die „kam aus ungeklärten Gründen von der Straße ab“ Zeitungsmeldungen).
      Mir ist das Gerät etwas zu teuer (und die „Mini-Variante“ hat nur 6 Knöppe – da kann ich mit auch einfach sechs F-Tasten auf der Tastatur belegen).
      Mir würde eine kompakte programmierbare Tastatur mit zwanzig durchsichtigen Tastenkappen reichen (unter die ich dann entsprechende Bilder lege). Aber das wenige was es in der Größe gibt ist auch ziemlich teuer.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        WOK: „Mir würde eine kompakte programmierbare Tastatur mit zwanzig durchsichtigen Tastenkappen reichen (unter die ich dann entsprechende Bilder lege).“
        Evtl. ist die Expertkeys EK-20 mit zwanzig Tasten für 100 € das Richtige für Dich. Ist auch nicht ganz billig aber im Vergleich zu den Streamdecks ein wahres Schnäppchen.

        • Profilbild
          Kutscher

          Es gibt eine deutlich günstigere Lösung für Programmierbare Tastaturen als XKeys

          MaxKeyborads Falcon20 Sehr coole programmierfähigkeit. keys&Media&maus

          Aber kommt aus den Staaten und leider mit der Programmierung Windows only.

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @Kutscher Hat aber erstens immer die gleichen nicht austauschbaren Icons auf den Tasten (Nummernblock) und ist zweitens mit 70 USD plus Versand (17 USD per UPS ohne Tracking, 48 USD DHL mit Tracking – Preise von der Herstellerseite) nicht deutlich günstiger als das Expertkeys EK-20 (nicht XKeys oder X-Keys, das ist etwas anderes).

            • Profilbild
              Kutscher

              Das stimmt dass ich ExpertKeys und XKeys durcheinander gebracht habe.

              Obwohl ich leider noch keinen Experkeys in der Hand hatte, Soll doe Programmierfähigkeit be XKeys etwas mehr advanced sein. Man kann wohl auch Programm- bedingte mapings erstellen.

              Das mit Tasten hab ich irgendwie auch über sehen. Man kan sich aber fpr Cherry Switche auch Tasten mit beschriftungs plastik besorgen.
              Ich persönlich mag die die flachen Tasten nicht. Gerde wenn es un krittische Gigsteuerung geht.

        • Profilbild
          electricarts

          Na ja, wenn ich die Wahl habe zwischen der Expertkeys mit 20 Tasten, bei der ich Bildchen unter die Tastenkappe schiebe und der Stream Deck mit 15 Tasten für 40 € mehr fällt mir die Wahl nicht schwer. Da ist für mich die Stream Deck das Schnäppchen. ;-)

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @electricarts Wenn man aber, wie WOK schreibt, zwanzig Tasten benötigt, muss man für das Stream Deck 244 € ausgeben. Ist das Deiner Meinung nach immer noch ein Schnäppchen verglichem mit den 99 € des EK-20?

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Habe das Teil seit einem Monat und bin begeistert: Kann auf Tastendruck auch auch MIDI-Programchange, -Noten, -Controller senden, sogar Faderfunktionen mit einstellbarer Änderungsgeschwindigkeit, wenn man eine Taste länger gedrückt hält! Durch Unterordnerfunktion ist die Anzahl der programmierbaren Kommandos riesig und übersichtlich! Eine Seite für spontane Aufnahmen, eine für´s Editieren usw….
    Erste Anwendung: Kawai VPC1 plus Pianoteq plus Streamdeck = das Traum-Homepiano, was ich immer haben wollte: Monitor kann ausbleiben. Computertastatur kann versteckt werden. Durch Icons nie mehr überlegen, welche Taste ich drücken muss, um mal eben den Hall umzuschalten, das Piano etwas zu verstimmen etc.
    Tasten sind einfach etwas anderes als Touchscreen. Sieht edel aus!
    Habe von einer Umfrage gehört, dass es den meisten Autofahrern genau so geht. Die wollen Ihre „Knöpfe“ zurück. Aber vielleicht hat man da nur uns „Oldies“ gefragt.

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