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Test: Boss Katana Go, Headphone-Amp

Der kompakte Kopfhörerverstärker für Gitarre und Bass

7. Mai 2024

Der Boss Katana Go Headphone-Amp ist ein super kompakter Kopfhörerverstärker, der die beliebten Katana-Sounds im Hosentaschenformat verspricht. Mit diversen Amp-Sounds und Effekten kann mit diesem Plug-and-Play-Amp direkt via Kopfhörer gejammt und direkt per Bluetooth gestreamt werden.

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Die Boss Katana Amps erfreuen sich schon lange großer Beliebtheit und das zu Recht. Die Modeling-Amps erleichtern das Üben und Aufnehmen und bieten dem Gitarristen gute Sounds, die zudem einfach zu editieren sind. Die Katana-Serie gibt es bereits seit 2016, doch jetzt wurde sie mit dem kompakten Katana Go geschrumpft und für die streamende Gitarrenwelt optimiert.

Gehäuse, Taster, und Display des Boss Katana Go

Der Boss Katana Go Kopfhörerverstärker besteht aus schwarzem Kunststoff und ist mit seinen 4,5 x 12,5 x 2,4 cm (B x T x H) und leichten 70 g so kompakt, wie es nur eben geht. Der 6,3 mm Klinkenstecker sitzt auf einer Welle und kann für den Transport praktischerweise eingeklappt werden. Der Stecker lässt sich gut im Winkel justieren, so dass hier beim Spielen nichts klappert oder sich bewegt.
Auf der Gehäuseoberseite ist ein flaches Master-Volume-Poti angebracht, mit dem direkt die Lautstärke eingestellt werden kann. Das flache Poti hat einen schwarzen Potiknopf mit weißer Markierung, der am besten mit dem Daumen am geriffelten Rand eingestellt werden kann. Die Gefahr eines versehentlichen Verstellens ist aufgrund seiner Konstruktion minimiert. Etwas ungewohnt ist, dass das Poti einen Regelweg von ca. 8 Uhr bis 16 Uhr hat.

Das kleine OLED-Display unterhalb des Potis zeigt alle wichtigen Informationen des Gerätes an. Hauptsächlich also den Preset-Speicherplatz, den Preset-Namen und die Stimmgerätanzeige, wenn dieses aktiviert ist. Zum Sparen des internen Akkus schaltet der Bildschirm nach ein paar Sekunden auf Standby. Der verbaute Akku hält je nach Nutzungsart bis zu 5 Stunden.

An beiden Seiten befinden sich die notwendigen Bedienelemente. Drei kleine schwarze Drucktaster mit der Beschriftung A, B und C wählen die drei Preset-Bänke an, die jeweils 10 Presets zur Verfügung stellen. Mit einem kleinen Schiebeschalter kann man dann durch die Presets pro Bank navigieren. Drückt man diesen Schiebeschalter aus Kunststoff, gelangt man in den Tuner-Modus. Das ist sehr praktisch und platzsparend umgesetzt. Auf der gegenüberliegenden Seite sind neben dem On/Off-Schiebeschalter, der geschützt im Gehäuse versenkt ist, einer Charge-LED für die Anzeige des Ladevorgangs noch zwei Drucktaster angebracht, die die Bluetooth-Verbindung aktivieren und zwischen den Stage-Feel-Einstellungen wechseln.

Katana Go Bedienung und AnschlüsseAn der Stirnseite sind die USB-C-Buchse für den Ladevorgang und der 3,5 mm TRS-Kopfhöreranschluss gut erreichbar und mit einem entsprechenden Symbol markiert. Per Bluetooth können kabellos auch separat erhältliche Fußschalter und Expression-Pedale angeschlossen werden.
Der USB-C-Anschluss dient auch der Übertragung des Audiosignals zum Aufnehmen.
Ein entsprechendes USB-C-Kabel wird mitgeliefert. Es ist ca. 1 m lang und hätte, da man ja auch mal eine Verbindung zum Laptop herstellen möchte, meines Erachtens ruhig etwas länger sein können. Auf der Unterseite schützen zwei Gummierungen den Gitarrenkorpus, wenn das Gerät hier aufliegen sollte. Geliefert wird der Boss Katana Go in einem kleinen gepolsterten Karton inklusive Quick-Start-Guide und QR-Code für die Gebrauchsanleitung.

Separat erhältlich ist außerdem das Katana Go Pouch, ein gut gepolstertes, schwarzes Täschchen. Es wird mit einem Reißverschluss verschlossen, hat ein kleines Netztäschchen für Accessoires wie Plektren oder Pfefferminzbonbons und eine per Klettband verstellbare Unterteilung samt Kabelband. In dem Täschchen lassen sich das Katana Go und das USB-C-Kabel perfekt unterbringen und transportieren. Durch die Polsterung ist der Kopfhörerverstärker gut geschützt und es sieht außerdem schick aus.

Der Boss Katana Go Headphone-Amp in der Praxis

Der Anschluss an die Gitarre ist natürlich spielend leicht, denn man muss anstelle des Gitarrenkabels einfach das Katana Go einstöpseln. Hier ist der bewegliche Stecker nützlich, da der Verstärker an Telecaster und Les Paul Buchsen angeschlossen werden kann und auch perfekt in Stratocaster Gitarren sitzt. Den Hardware-Teil kann man dann an den Korpus anlegen oder etwas aufstellen. Lediglich bei dicken Hollow-Body-Gitarren sind die Bedienelemente und das Display etwas schlecht zu finden.

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Die 5 Gitarrenverstärker und 3 Bassverstärker verfügen jeweils über EQ, Gain und Volume-Regelung. Unter den zahlreichen zusätzlichen Effektgeräten findet man natürlich auch viele bekannte Boss-Klassiker. Ohne App lassen sich leider nur die Presets nutzen. Per Wahlschalter kann man am Gerät zwischen ihnen wechseln. Editieren lässt sich an dem kompakten Gerät nichts. Aber dafür hat der moderne Musiker ja stets ein Smartphone an seiner freien Hand kleben. Die App lässt sich schnell installieren und nach dem üblichen Bestätigen sämtlicher Berechtigungen verbindet sich das Katana Go problemlos mit dem Test-Android-Gerät. Jetzt bekommt man einen genaueren Überblick über die Einstellmöglichkeiten. Die Verstärker sind mit Brown, Lead, Crunch, Clean und Acoustic namentlich erfreulich neutral gehalten und beschreiben den Charakter der jeweiligen Emulation gut. Mit einem leider nicht weiter erklärten Variation-Button in der App können anscheinend geänderte Grund-Sounds der 5 Amps aktiviert werden. Die grundsätzliche Einstellung der Verstärker erfolgt über die virtuellen Potis für Gain und Volume. Im Equalizer-Tab ist dann noch die Einstellung von Bass, Middle, Treble, Presence und Cab-Resonance möglich. Während die ersten vier Potis sind, wählt die Cab-Resonance als Schalter zwischen Modern, Vintage und Deep. Es werden also unterschiedliche Lautsprecher nachgebildet. Der Equalizer greift wirksam in das Klanggeschehen ein und der Verstärker lässt sich gut und effektiv einstellen.

 Katana Go Kopfhörerverstärker App

Die App des Boss Katana Go funktioniert intuitiv und vollkommen problemlos

Die Effekte des Katana Go

Zuerst wählt man in der App eine der 7 verfügbaren Effekt-Chains aus. Hier gibt unterschiedliche Reihenfolgen. So ist einmal die Modulation vor der Verzerrung, dann befindet sich das Delay vor oder hinter dem Amp und so weiter. Anschließend kann in der vorgegebenen Effektreihenfolge alles aktiviert oder deaktiviert werden, was benötigt wird. In den einzelnen Kategorien wie Verzerrung, Modifikation, Delay und Reverb kann dann das entsprechende Gerät ausgewählt werden. Und dieses ausgewählte virtuelle Effektgerät kann dann auf bis zu drei Seiten mit zahlreichen Parametern eingestellt werden. Hier wurde viel Wert auf das Detail gelegt, der Sound lässt sich sehr gut justieren und die Auswahl ist sehr groß. Insgesamt sind es ca. 60 Effekte.

In der Verzerrung findet man sämtliche Klassiker wie beispielsweise T-Scream, DST+, Guv DS, Rat, Metal Zone und Fuzz. Im Bereich Mod sind Octaver, Pitch Shifter, Harmonizer, Phaser und Flanger beheimatet. Und im FX-Bereich vereinen sich alle wichtigen Effekten vom Chorus, Flanger, Phaser, Vibe, Tremolo, Ringmodulation bis hin zu Slow Gear, Slicer, Wahs, EQs und einigen mehr. Wer vorab schon mal einen Blick darauf werfen möchte, sollte sich die App installieren.

Die Delays umfassen Digital, Analog, Tape, Reverse, Modulate, SDE-3000, Pan und Stereo. Und es können zwei Delays kombiniert werden.

Beim Reverb konzentriert man sich auf Plate, Room, Hall, Spring und Modulate. Zwei Equalizer dienen der Klangabstimmung. Jeder Effekt kann mit entsprechenden Parametern eingestellt werden. Und natürlich kann hier auch ein externes Wah eingestellt werden. Dementsprechend sollten also keine Wünsche offenbleiben, denn die Möglichkeiten sind umfangreich.

Der Bass-Mode des Katana Go

Im Bass-Modus werden die Amps Modern, Flat und Vintage angeboten. Auch hier gibt es den Variation-Taster, der in diesem Fall den Namen Shape träg. Seine vier Modi sind farblich gekennzeichnet. Der Equalizer ist hier erweitert und bietet Bass, Low Mid, Low Mid-Frequenz von 20 Hz bis 10 kHz, High Mid, High Mid-Frequenz, ebenfalls von 20 Hz bis 10 kHz und Treble. Damit lässt sich der Sound sehr gut shapen. Neben den Gitarreneffekten kann auch eine Bass-DI genutzt werden.
Etwas unpraktisch ist, dass man für das Umschalten vom Gitarrenmodus zum Bassmodus beim Einschalten eine bestimmte Tastenkombination drücken muss, die man erst aus der Gebrauchsanleitung erfährt und das Gerät zudem neu starten muss. Eine erneute Verbindung mit der App ist ebenfalls nötig. Aber in der Praxis wird das Katana Go aber vermutlich nicht ständig zwischen Gitarre und Bass wechseln. Insofern also völlig in Ordnung.

Boss Katana Go Headphone Amp Bass

Der Boss Katana Go lässt auch Bassisten-Herzen höher schlagen

Stage Feel-Modus

Im Stage Feel-Modus wird entgegen meiner Erwartung kein Fan-Geschrei und ein Festival-üblicher Alkoholpegel simuliert. Dafür werden unterschiedliche Ausrichtungen des Gitarrensignals und des Bluetooth-Signals angeboten. Im Custom-Modus kann die Anordnung sogar selbst vorgenommen werden. So wird das Jammen zum Backing-Track noch authentischer und man kann sich in seine Wohlfühlzone reinmischen. Ein Ambient-Anteil, der eine gewisse Räumlichkeit erzeugt kann ebenfalls hinzugefügt werden.

Bluetooth-Audio beim Katana Go

Die Backing-Tracks können über Bluetooth eingespeist werden. Die Koppelung funktioniert auch hier einwandfrei. Darüber hinaus ist auch hier eine MIDI-Steuerung möglich.

Die Sounds finde ich wirklich gut und es macht Spaß, mit den unterschiedlichen Settings zu spielen. Andere Geräte bieten vielleicht mehr Verstärkermodelle mit verlockenden Namen, aber die jeweiligen Amps können gut abgestimmt werden und hier wird vom cleanen über einen guten Crunch-Sound bis zum High-Gain alles abgedeckt. Die Effektsektion ist natürlich großartig. Ich kann mir als Einsatzgebiet das nachbar- und familienfreundliche Üben auf dem Sofa mit Kopfhörer vorstellen. Aber auch ein die Sammlung von Ideen und Songwriting ist dank des Audiointerfaces gut vorstellbar.
Boss Katana Go App
In der App können Sessions abgespeichert werden, die Songs können sogar in der Geschwindigkeit angepasst werden. Zudem sind in der App Presets und Settings zum Download verfügbar, die im Sommer des Jahres noch ergänzt werden sollen. Die Akkulaufzeit so ausreichend, so dass ich mir in der gesamten Testzeit keine Gedanken über den Akkustand machen musste.

Alternativen zum Boss Katana Go Headphone-Amp

Ein Kopfhörerverstärker ist natürlich keine vollkommen neue Erfindung und so gibt es bereits einige Alternativen zum Boss Katana Go. Neben dem Fender Mustang Micro gibt es auch den Harley Benton DNAfx GiT Mobile II oder den NUX Mighty Plug Pro. Einige haben durchaus mehr Verstärkermodelle im Gepäck, dafür aber meist weniger Effekte zur Auswahl. Wer also Wert auf eine große Effektauswahl und Sounds in Boss-Qualität legt, zudem die Presets auf einem kleinen Display sehen möchte, um sich auch mal ohne App und Smartphone gemütlich zum Jammen zu bemühen, dem sei der Boss Katana Go Headphone-Amp wärmstens empfohlen.

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Fazit

Wenn Boss einen Headphone-Amp auf den Markt bringt, dann richtig. Und in Form des Katana Go überzeugt der kompakte Amp mit guten Amp-Sounds, einer großen Auswahl an Effekten, die ausgiebig abgestimmt werden können sowie einer einfachen Integration in den Übungsprozess durch die Bluetooth-Audio-Option. Die App ist leicht verständlich und die Stage-Feel-Option gibt eine extra Portion Feeling in das Spiel. Editiert werden die Sounds mit der App, aber die gespeicherten Presets, die auch über die App ausgetauscht werden können, lassen sich auch offline direkt anwählen und spielen. Dank des Displays verliert man dabei nicht den Überblick und hat das Stimmgerät auch immer gleich parat. Ein wirklich gelungenes Gerät, das viel Spaß macht und in jede Jackentasche oder natürlich in das optionale Katana Go Pouch mit Pfefferminzbonbon-Fächlein passt.

 

Plus

  • einfache Bedienbarkeit
  • gute Sounds in Boss-Qualität
  • große Auswahl hochwertiger Effekte
  • anwählbare Effektreihenfolgen
  • Downloads für Presets
  • übersichtliche App
  • robuste Konstruktion
  • gute Akkuleistung

Minus

  • Neustart beim Umschalten zwischen Gitarren- und Bass-Mode erforderlich
  • Fehlende Erklärung des „Variation“-Schalters in der App

Preis

  • 129,- Euro
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Boss Katana Go Headphone Amp
Boss Katana Go Headphone Amp
Kundenbewertung:
(23)
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Mextli

    Ich hatte vorher bereits den Nux Mighty Plug Pro, der Katana Go macht aber einfach viel mehr Spaß. Ein funktionierender Tuner (beim Nux nur in der Handy App), viel bessere Presets und allgemein gefühlt besserer Sound.

    • Profilbild
      g00n

      @Mextli Das bestätigt meine Befürchtungen. Den Mighty spontan für den weihnachtlichen Heimaturlaub gekauft und in selbigem dann die News zum Katana gelesen 😅

  2. Profilbild
    Dirk E. aka Xsample RED

    Ist ja krass, geiles Teil .. hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Vielen Dank für den großartigen Test und die tollen Soundbeispiele. Mein Finger hat nicht einmal vor Angst gezuckt beim Sofort-Kauf. Endlich kann ich meine Gitarren und Bässe mal elektrisch spielen, ohne dass Frauchen die Augen verleiert. Der Test ist Gold wert. VG Dirk

    • Profilbild
      DelayDude RED

      @Dirk E. aka Xsample Vielen Dank für das tolle Feedback😁Der Katana Go ist auch einfach ein wunderbares kleines Tool! Also, viel Spaß damit🎸

  3. Profilbild
    Faro

    Habe gerade gesehen, dass einige dieses Ding Live benutzen. Nun weiß ich nicht, ob der interne Akku einen Gig von ca. 2 Stunden oder den Abend in einer Partyband aushält. Mal davon abgesehen, dass das ganze Gebammal dann eh nur über einen Gitarrensender übertragen werden sollte, da das hängenbleiben am Kabel ein Problem wäre. Aber man hätte eigentlich alle Sounds, welche man so bräuchte in nur einem Stecker. Krass!

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