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Test: Artiphon Chorda, Synthesizer, Sampler, MIDI-Controller

Synthesizer, Looper, Sampler und MIDI-Controller

3. Mai 2024
artiphon chorda test des synthesizer groovebox

Artiphon Chorda, Synthesizer, Sampler, MIDI-Controller

Das Artiphon Chorda vereint die Eigenschaften eines Keyboards, Drums und einer Gitarre in einem Gerät und kann in Form eines Synthesizers, Samplers oder MIDI-Controllers ein riesiges Einsatzgebiet abdecken. Seine kompakte Größe und intuitive Bedienung machen es zu einem idealen Instrument für Musiker aller Erfahrungsstufen.

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Tennessee ist nicht nur für Elvis, Country-Musik und guten Whiskey bekannt, sondern auch für innovative Musikinstrumente. Artiphon, mit Sitz in Nashville, hat sich der Entwicklung eben dieser verschrieben. Der Gründer Dr. Mike Butera, ein Musiker und Ingenieur, verfolgt mit seiner Firma die Vision, Musik für alle zugänglich zu machen, unabhängig von ihrem Können oder ihrer Erfahrung. Artiphon bietet verschiedene Instrumente an, die an unterschiedliche Bedürfnisse und Spielweisen angepasst sind. Das Orba ist ein handliches Multitalent, das als Synthesizer, Looper und MIDI-Controller verwendet werden kann. Das Artiphon Chorda, dem dieser Artikel gewidmet ist, ist ein einem Keyboard ähnliches Instrument mit druckempfindlichen Pads, das sowohl flach als auch wie eine Gitarre gespielt werden kann.

Schick – das Artiphon Chorda

Aufbau und Hardware-Qualität des Artiphon Chorda

Das Chorda besteht aus einem robusten Kunststoffgehäuse, das in blau, schwarz und weiß erhältlich ist. Trotz des günstig anmutenden Materials ist das Instrument überraschend verwindungssteif. Die Oberseite des Instruments beherbergt zwölf anschlagdynamische statische Pads mit je einer RGL-LED. Neben den Pads befindet sich ein zusätzliches „Bridge“-Pad in gleicher Größe, das mit 6 LEDs ausgestattet ist. Dieses eröffnet die Möglichkeit, verschiedene Spieltechniken wie Strumming, Picking und Bending anzuwenden.

Die Pads sind zwar berührungsempfindlich, aber statisch (sie bewegen sich also nicht). Die Triggerimpulse werden über kapazitive Sensoren aufgenommen, können also nicht von Gegenständen wie einem Stift oder einem Plektrum ausgelöst werden. Zum Wechsel der Betriebsmodi des Gerätes wird der runde „A-Button“ verwendet.

An den Seiten des Chorda befinden sich ein USB-C-Port zum Aufladen des integrierten Akkus sowie Tasten für Lautstärke und ein On/Off-Schalter. Der Audioausgang ist nicht nur mit Kopfhörern, sondern auch Verstärkern und Lautsprechern kompatibel.

Thema Lautsprecher: Das Chorda verfügt über einen integrierten 3 W Lautsprecher, der für spontanes Üben oder Jammen verwendet werden kann und laut Hersteller so laut wie eine akustische Gitarre ist.

Pump up the volume – der integrierte Speaker macht ganz schön Krach

An der Seite des Gerätes befindet sich, versteckt hinter einem kleinen Gummipfropfen, ein Gewinde, mit dem ein Gitarrengurt am Gerät angebracht werden kann. Leider gibt es hierzu in der hauseigenen Dokumentation keine Informationen. Die generelle Verarbeitungsqualität des Instrumentes ist überraschend gut, wenn man bedenkt, dass es sich um ein günstiges Produkt mit einer Menge Features handelt.

Spielmodi des Artiphon Chordas

Das Chorda verfügt über eine Vielzahl von integrierten Sounds, die verschiedene Instrumente wie Gitarre, Bass, Klavier und Synth-Sounds abdecken. Über die Artiphon-App können weitere Sounds und Effekte heruntergeladen und auf den internen Speicher übertragen werden. Das Chorda kann auch als MIDI-Controller verwendet werden, um andere Instrumente oder Software zu steuern.

Übersichtlich – die Modi sind an der Seite des Geräts aufgedruckt

Durch kurzes Drücken des A-Buttons wird zwischen den vier Hauptmodi umgeschaltet:

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Drums
Im Drum-Modus verwandelt sich das Chorda in eine simple Drum-Machine. Die Pads erzeugen bei Betätigung einzelne Drum-Sounds, die Bridge einen entsprechenden Roll. Das verwendete Sample ist hierbei immer das des zuletzt gespielten Pads. Das erste Pad erzeugt im Normalfall eine Kick und das zweite eine Snare. Alle anderen Slots sind, je nach gewählten Patch, verschieden. Befindet sich ein Sample mit langem Decay auf einem Pad, kann dies durch das Anheben des Fingers noch vor Ausklingen des Sounds unterbrochen werden. Natürlich können alle Drums velocity-sensitiv gespielt werden.

Bass
Im Bass-Modus verwandelt sich das Corda in einen monophonen Bass-Synthesizer. Die Wiedergabe folgt der Last-Note-Priorität. Werden mehrere Pads gehalten, wird also immer die Note, die dem zuletzt gespielten Pad zugeordnet ist, erklingen. Die Bridge bietet sechs verschiedene Intervalle, die auf dem Grundton der gehaltenen Note basieren.

Chord
Im Chord-Modus triggert jedes Pad einen Akkord aus mehreren Noten, der auf dem Key des gewählten Songs basiert. Die Bridge erzeugt die einzelnen Noten, aus denen die Akkorde des zuletzt gespielten Pads aufgebaut sind.

artiphon chorda test des synthesizer groovebox

Lead:
Der Lead-Modus ist polyphon und sorgt dafür, dass jedes Pad eine einzelne Note spielt. Die Noten entsprechen hierbei immer dem Key des gewählten Songs, sollten also jederzeit zum restlichen Material passen.

Entgegengesetzt zum Chord-Modus bietet die Bridge sechs verschiedene Akkorde, passend zu der gehaltenen Grundnote.

Abgerundet wird das Paket durch einen integrierten Sequencer, der Songs abspielen kann. Natürlich ist es auch möglich, neue Patterns direkt am Gerät aufzuzeichnen. Leider gibt es keine Visualisierung der Patterns auf dem Gerät oder in der App. Es ist also einiges an Geschick erforderlich, um einen neuen Song einzuspielen. Hoffentlich legt Artiphon hier noch mit einem Update nach.

Keyboard & Performance Controls des Artiphon Chordas

Im Gegensatz zu traditionellen Instrumenten, die oft Jahre des Lernens und Übens erfordern, sind Artiphon-Instrumente intuitiv und einfach zu spielen. Sie passen sich an den Spieler an und ermöglichen es ihm, auf seine eigene Art und Weise Musik zu machen.

Der versierte Fingerdrummer der Pads à la Maschine oder MPC gewohnt ist, wird von der Performance der Pads womöglich etwas enttäuscht sein. Dies ist verständlich, wenn man bedenkt, dass es sich um statische Pads ohne FSR-Sheet handelt. Das Ansprechverhalten erinnert stark an das eines Touchpads auf einem Laptop, auch wenn hier mit viel Software-Magic rausgeholt wird, was eben möglich ist.
Nichtsdestotrotz unterstützt das Instrument den MPE-Standard und somit noch weitere Gesten.

artiphon chorda test des synthesizer groovebox

Vibrato
Hält man ein Pad gedrückt, kann man mittels horizontalen Bewegungen des Fingers einen Effekt erzeugen, den Artiphon Vibrato nennt. Die Tonhöhe der gespielten Note wird bei dieser Bewegung leicht angepasst. Die Stärke des Pitchbendings kann über die App justiert werden.

Press
Bei diesem Effekt wird erkannt, wie viel Fläche des Fingers auf dem Pad aufliegt. Wird diese vergrößert, erzeugt der interne Synthesizer eine zusätzliche Modulation, die abhängig vom gewählten Sound ist.

Radiate
Eine gehaltene Note kann durch das Verschieben des Fingers auf dem Pad nach oben und unten moduliert werden. Wie bei Press ist der modulierte Parameter unterschiedlich und greift in vielen Fällen auf Envelope oder VCA zu.

Das Chorda verfügt über ein integriertes Array von Bewegungssensoren und bietet deswegen noch eine Menge weiterer Modulationsquellen. Als Ersatz für das nicht vorhandene Modulationsrad kann das Gerät geneigt werden. Das funktioniert in der Keyboard- und in der Gitarren-Position. Für den Drum-Modus kann das Gehäuse geschüttelt und geklopft werden, um zusätzliche Modulationen zu erzeugen.
Alle Sensoren senden ihre Positionen via MIDI und können so auch alle möglichen Parameter anderer Systeme steuern.

Über die App ist es möglich, haptisches Feedback zu aktivieren. Dieses äußert sich schlichtweg durch eine Vibration des Gerätes bei Benutzung.

Artiphon Connect App

Wachstumspotential – die Chorda App

Über den USB-C-Anschluss kann das Chorda mit einem Computer oder einem Smartphone verbunden werden, um zusätzliche Funktionen zu nutzen. Außerdem gibt es ein Bluetooth-Modul, das die kabellose Verbindung mit anderen Geräten ermöglicht.

Die App ist rasch installiert und bietet nach einem kurzen Scan des Contents auf dem Gerät eine Menge coole Features. Hierbei wird das Smartphone clever als Display-Erweiterung verwendet.

  • Akkorde und Tempo des Songs ändern
  • Stöbern in der kompletten Preset-Bibliothek
  • Firmware aktualisieren
  • Effekte hinzufügen und bearbeiten
  • Speichern und Laden von Songs
  • Teilen mit Freunden

Es ist möglich, alle Bedienelemente – außer den Pads – auf dem Bildschirm anstatt am Gerät zu verwenden. Dies ist, besonders für Menschen mit Einschränkungen oder einfach nur weniger Geschicklichkeit, hilfreich.

Content des Artiphon Ökosystems

Das System wird mit einer großen und dennoch übersichtlichen Bibliothek an Sounds und Samples geliefert. Es ist zusätzlich möglich, weitere Sounds kostenlos direkt in der App herunterzuladen.
Das Format nennt Artiphon schlicht Songs. Ein Song ist eine Sammlung von vier Presets, einer ausgewählten Tonart und einem Tempo sowie aller aufgenommenen Loops.

Alles dabei – die Songs sind übersichtlich arrangiert und schnell auf das Gerät übertragen

Die Artiphon Connect App enthält Dutzende von Song-Vorlagen, die durchweg auf hohem Niveau kuratiert wurden. Die Zen Song-Vorlage beispielsweise enthält Drum-, Bass-, Akkord- und Lead-Presets, die alle auf abstrakten, meditativen Naturklängen basieren. Einige der Songs beinhalten auch Stems. Die Library kann natürlich auch vom Nutzer mit eigenen Songs erweitert werden.

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Fazit

Das Artiphon Chorda ist ein innovatives und vielseitiges Musikinstrument, das sowohl Einsteigern als auch erfahrenen Musikern viel zu bieten hat. Seine kompakte Größe, die intuitive Bedienung und die umfangreichen Funktionen machen es zu einem idealen Werkzeug, Musik auf neue Weise zu erzeugen.
Für 249,- Euro findet sind neben dem Gerät und einem Quick-Start-Guide noch ein USB-C-Kabel im Paket. Die zugehörige App ist kostenfrei.

Plus

  • fairer Preis
  • guter Content
  • Performante-App

Minus

  • mäßig gute Reaktion auf Pads
  • geringe Stabilität auf Tischen aufgrund von sparsamen Gummifüßen
  • Patterns können nicht visualisiert und editiert werden

Preis

  • 249,- Euro
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Artiphon Chorda Black Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Forum
  1. Profilbild
    DelayDude RED

    Klasse Test – vielen Dank! Ich hatte die Vorankündigung gelesen und war schon gespannt, wie das Gerät in der Praxis funktioniert. Könnte spannend für mich sein.

  2. Profilbild
    Man in black

    Der nächste Elektronik Schrott den kein Mensch braucht!
    Was man mit solch Geräten ernsthaft machen soll, außer 249€ beim Fenster rauszuschmeißen entschließt sich mir!

    • Profilbild
      iggy_pop AHU

      @Man in black Ist doch ganz einfach:

      Cool, angesagt und verhaltensoriginell sein — das ist es, was zählt.

      Ein Gerät für Leute, die sich noch nicht entschieden haben, was sie sein wollen. Dürfte also bei der nächsten Superbutze den einen oder anderen Besucher in präekstatische Zuckungen versetzen — und das zu einem Preis, für den man bei Teenage Engineering noch nicht einmal ein Netzteil bekommt .

      Das alles mit einem Gerät, das aussieht wie die Fernbedienung, auf der ich immer sitze und die ich dann suchen muß.

    • Profilbild
      Chufu

      @Man in black @Mib Was Glaubst Du was Du erst Denkst wenn Du erst mal ein solch komisches Teil wie der niemals fertige ORBA1 in den Fingern gehabt hättest.
      Auch Elektronik Schrott! Das weis ich aus eigener leidvollen Erfahrung!😒

      • Profilbild
        iggy_pop AHU

        @Chufu Und vor genau diesem Hintergrund verstehe ich nicht dieses ständige Gewinsel von wegen „Nachhaltigkeit“ und „Ressourcenschonung“.

        Selbst wenn ein Gerät von veganen non-binären Bipolar*innen (und *außen) bei Neumond zusammengelötet wird in den Wäldern Lothloriens: Irgendwoher müssen die Rohstoffe und die benötigte Energie ja wohl kommen.

        Ich halte es für eher unwahrscheinlich, daß kleine Feen und Elfen da mit ihren Zauberstäben rumfliegen und magischen Puder verstreuen.

        Aber was weiß ich schon.

  3. Profilbild
    ctrotzkowski

    …hab ich da was übersehen, oder fehlen diesem Test jegliche Klangbeispiele?

    Als Spieler einer Eigenharp Pico, welche keine interne Klangerzeugung hat, hätte mich jetzt Euer Test interessiert, welche Sounds da „ungeschminkt“ dem Artiphon entlockt werden können.

  4. Profilbild
    Chufu

    Ehrlich? Ich hab noch die Schnautze voll von diesem ORBA1 Kappes! Das Ding ist mittlerweile schon Jahre alt und die dazugehörige Software ist immer noch Beta,Buggy und schlecht! Das Ding läst sich unter Windows immer noch nicht ohne Kabel bespielen. Die MPE Fähigkeiten sind bescheiden und überhaupt macht das Ding mangels benutzbarkeit keinen Spass. Also hab ich damals 99€ zum Fenster heraus geschmissen.
    Dieses Chorda Dings sieht aus wie ein lang gezogener Orba! Die Screenshouts sehen auch nicht sehr ermutigend aus. Woraus ich schließe das es mir genau so ergehen würde, würde ich mir das Teil kaufen. Nur würde ich dieses mal 249€ bezahlen. Für den gleichen Schrott der nach einer halben Stunde wieder in irgend eine Ecke fliegt und nie mehr angefasst wird.
    Ne‘ Danke, nicht noch einmal!!!🙁

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