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Interview: Bernd-Michael Land, Eurorack-Modularsystem Live on Stage

Mit Modularsystemen auf der Bühne

23. März 2024
Bernd-Michael ive in Eindhoven

Bernd-Michael Land live in Eindhoven. Foto: Phil Booth

Meine Autofahrt durch ein ruhiges Wohngebiet in Rodgau-Hainhausen (Stadt im Landkreis Offenbach/Hessen) ist beendet. Nun stehe ich vor der Tür eines Privathauses und drücke den Klingelknopf. Ein sympathischer Mann mit weißem Bart, langen weißen Haaren und Designerbrille öffnet die Tür, vor mir steht Bernd-Michael Land.

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Bernd Michael Land ist ein deutscher Musikproduzent, Elektronik-Musiker und Klangkünstler, der ausschließlich eigene Werke produziert. Eine fast exklusive Besonderheit sind seine Konzerte in echter Quadrofonie im System 4-4-4 (auch diskrete Quadrofonie bezeichnet) und seine Konzerte mit hexagonischen Aufbau (sechs Lautsprecher). Damit gehört er sogar weltweit nur zu einem kleinen Kreis von Klangkünstlern, die diese Art der Beschallung live einsetzen. Außerdem setzt er auf der Bühne Modularsysteme ein, heutzutage eher eine Seltenheit.

Für das Interview mit Bernd-Michael, den ich direkt Bernie nennen kann, habe ich mir Zeit mitgebracht. Und die brauche ich auch, denn nach dem Gespräch gibt es in seinem SynxsS Synthesis-Sound-Studio später noch viel zu entdecken.

Interview: Bernd-Michael Land, Musikproduzent, Elektronik-Musiker, Klangkünstler

Bernd-Michael Land und Redakteur Peter Ludl

Bernie ist ein schöpferisch gestaltender Mensch, der nicht nur zahlreiche Synthesizer besitzt, darunter auch seltene Stücke. Eine Sammlung von verschiedenen perkussiven Schlaginstrumenten, wie beispielsweise Glocken, Klangschalen, Klangstäbe, Congas und eine große Auswahl an symphonischen Orchestergongs gehören ebenfalls zu seinem Equipment. Bei seinen Konzerten setzt er Modularsysteme und Sampler ein. Und speziell darum soll es heute gehen.

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Doepfer A-100BS2 LC9 Case PSU3
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Zunächst setzen wir uns mit leckerem Kaffee an einen großen Tisch, um uns näher kennenzulernen.
Auch wenn Fachleute Bernd-Michael Land sicher kennen, kann ich nicht davon ausgehen, dass jeder Leser dieses Artikels weiß, wie alles bei ihm anfing.

Foto vom Liveauftritt BGernd-Michael Land

Liveauftritt RadarVision Festival auf Radarien (Rothwesten). Foto: Raimund Lill

Wie fing die Obsession zu elektronischer Musik bei Bernd-Michael Land an?

Die erste bemannte Mondlandung in der Geschichte der Menschheit öffnete die Tür zu einer neuen Zeit und das Woodstock-Festival etablierte für die Musik bislang nie da Gewesenes. Wir blicken in das Jahr 1969. Im Alter von 16 Jahren hatte der junge Bernd-Michael im Fernsehen eine Sendung über das „Studio für Elektronische Musik“ des WDR in Köln gesehen. Bis heute erinnert er sich an Namen wie Karlheinz Stockhausen und Werner Meyer-Eppler, die jenseits der damaligen Hippie-Kultur in Zeiten von Woodstock ganz andere Wege in der Musik gingen. Ihn faszinierte, wie diese Menschen mit Hilfe von Tonbandgeräten ihrer Musik neue Klangdimensionen eingehaucht haben. Auch das Album „Switched-On Bach“ von Wendy Carlos war für Bernd-Michael so etwas wie eine Initialzündung, die zu seiner bis heute anhaltenden Faszination für Synthesizer und elektronische Musik geführt hat.

„Das war eine Zeit, als alle Leute ihre großen und guten Tonbandgeräte verkaufen wollten, um sich Kassettenrekorder anzuschaffen. Doch meist funktionierte das mit dem Verkauf nicht und so landeten diese Consumer-Geräte oft auf dem Sperrmüll“, erinnert sich Bernie.

Im SynxsS Synthesis-Sound-Studio stehen auch heute noch Raritäten

Am Abend vor der Abholung des Sperrmülls an der Straße hat er dann die meist noch intakten Geräte eingesammelt, dazu haufenweise teils noch original verpackte Tonbänder.

„In der Wohnung habe ich dann die Tonbandgeräte verteilt und die Tonbänder teilweise mit 20 Meter langen Bandschleifen um die Bodenvase und zurück quer durch das Zimmer laufen lassen.“

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Weil Synthesizer zu der Zeit nicht erschwinglich für den jungen Bernd-Michael waren, wollte er
zunächst ein Theremin haben (elektronisches Musikinstrument, das berührungslos über Antennen gespielt wird und dabei direkt Töne erzeugt). Die Firma Heathkit, die bekannt war für ihre Elektronikbausätze (auch Orgeln) und Funkgeräte, wurde für den jungen Bernd-Michael ein regelmäßig aufzusuchender Sehnsuchtsort. Über diese Firma kam er dann preiswert an ein Theremin, das als Ausstellungsstück im Laden stand. Mit u. a. Töpfen, Besteck, dem besagten Theremin und seinen Tonbandgeräten begannen die weiteren Gehversuche in der elektronischen Musik.

Liveauftritt RadarVision Festival auf Radarien (Rothwesten). Foto: Raimund Lill

Der erste Synthesizer

„Mein erster Synthesizer war ein ARP Odyssey White Face, den ich einem in Deutschland stationierten, amerikanischen Soldaten für überschaubares Geld abkaufen konnte. Und mein größter Wunsch, die Anschaffung eines gebrauchten Minimoogs, ging schon kurze Zeit später in Erfüllung. Dazu kam ein Compact Phasing A (auch „Krautrock Phaser“ genannt).“

Sein erster Auftritt, der direkt als Performance-Konzert stattfand, war im Club Voltaire in Neu-Isenburg. Mit dem Titel „Konzert für Theremin und Besenschrank“ (crazy) begann für ihn eine beispiellose musikalische Karriere, die bis heute anhält. Parallel dazu hat er übrigens immer mal wieder in Bands gespielt, vor allem Krautrock war damals schwer angesagt.

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ARP Odyssey DIY Kit
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Bernd-Michael Land ist bis heute großer Freund von offenen Modularsystemen. Schließlich hatten seine großen Vorbilder wie Wendy Carlos, Keith Emerson und Eberhard Schoener die Modularsysteme mit ihren vollkommen neuen Sounds populär gemacht.

„Der Vorteil dabei ist, dass ich mir die Geräte nach eigenem Wunsch beliebig zusammenstellen kann. Es gibt aber auch einen Nachteil – sie sind relativ groß und der Verkabelungsaufwand ist groß.“

Bernd-Michael Land und sein Bühnenequipment

Bern-Michael Land auf der Bühne

Auf der Bühne mit Modularsystemen. Foto: Raimund Lill

Weil es hier ja um die Live-Performance mit Modularsystemen geht, bitte ich Bernd-Michael zunächst um eine Aufzählung, was er auf der Bühne am Start hat. Das ist am Ende nicht einmal so einfach, denn er spielt aktuell vier unterschiedliche Live-Programme. Von daher wechselt auch sein eingesetztes Equipment. Was er als Basis Ausstattung allerdings immer dabei hat, egal ob Stereo-, Quadrofonie- oder Hexagonie-Konzert, ist dies:

Haken Audio Slim Continuum 70s6x / Fingerboard
Korg Micro-X / VA-Synthesizer)
Roland SP-404SX / Linear Wave Sampler
Moodysounds Babybox / Noise- und Drone-Synthie
Resonance Circuits Mantra-Machine / Drone-Synthie
Korg Kaossilator
Behringer MS1

Eurorack Modularsystem #1 (Auszug):
Doepfer A-155 + Controller
Korg Pitchblack Tuner
Erica Masterclock
diverse Doepfer VCO, VCA, VCF, ADSR, LFO, BBD, SPREV
Mixer Module AJH VCF
Roland 1M
Dreadbox Erebus
Roland Torcido + Demora
Moog Mother-32 (2x)
Moog DFAM
Erica Polivoks Filter
Dreadbox Hades
Winter Modular Eloquencer
MFB Drummodule + Mixer
Eowave LFOs
diverse Mixer, Sequencer, Filter, Delays

Modularsysteme Bernd-Michael Land

Ein Teil der Modularsysteme für die Live-Bühne

Vorbereitung für den Auftritt

Peter Ludl
Das ist ja eine Menge „Zeug“. Wie bereitest du deine Auftritte vor?

Bernd-Michael
Wenn ich ein neues Live-Set habe, steht das in der Regel vier Wochen vorher anspielbereit in meinem Studio und ich probe häufig damit. Dabei kann ich auch fehlerhafte Teile austauschen. Man entdeckt ja oft noch ein defektes Kabel, ein gelockertes Modul oder ein fehlerhaftes Netzteil.

Auch Optimierungen und klangliche Verbesserungen sind so gut einzubauen. Die einzelnen Module sind in ihren Koffern bereits komplett verkabelt und können später mit geschlossenen Deckeln sicher transportiert werden. Aber von einem „Kasten“ zum anderen müssen auf der Bühne natürlich Verbindungskabel gezogen werden. Dabei hilft es enorm, dass ich die Kabel gut beschriftet habe. Für die Beschriftung verwende ich breite Kabelbinder, denn damit bleiben die Kabel unbeschädigt. Die lassen sich mit einem Etikettendrucker gut beschriften. Live verwende ich durchweg „Braided Patchcords“, die sind mit Gewebe umwickelt, weil die besser fallen und nicht abknicken. Daher ist der Kabelbinder die beste Lösung, denn Klebereste bekommt man da nicht mehr ab.

Modularsysteme sicher verpackt

Sicherer Transport des Live-Equipments in professionellen Cases. Foto: Raimund Lill

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Moog Model 10 Modular Synthesizer
Moog Model 10 Modular Synthesizer Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Die Steckernetzteile sind alle gut lesbar mit weißem Edding beschriftet, so gibt es keine Verwechslungen.
Da ich nie genau weiß, wie die Bühnenbeleuchtung vor Ort ist, habe auch ich immer kleine LED-Leuchte mit Schwanenhals dabei. So kann ich selbst bei Dunkelheit immer sehen, was ich mache.

Außerdem werden vor dem Auftritt alle Geräte mit meinem 19 Zoll Racktuner exakt in Stimmung gebracht. Das ist natürlich unabdingbar, wenn man ernsthaft Musik mit stimmigen Melodien machen möchte. Auf der Bühne muss ich später natürlich auch gelegentlich nachstimmen.

Peter Ludl
Gibt es weitere Schritte bei der Vorbereitung für den Gig?

Bernd-Michael
Das ist ganz unterschiedlich, je nach Set. Wenn ich zum Beispiel quadrofonisch spiele, habe ich ja noch die Lautsprecher im Gepäck. Das sind db Technologies Opera 110 Aktivboxen. Dann sind vor Ort oft 70 bis 80 m Kabel zu verlegen, die ebenfalls mitgenommen werden müssen.

db Technologies Opera 110 Aktivboxen

db Technologies Opera 110 Aktivlautsprecher für die Mehrkanal-Performance

Peter Ludl
Deine Auftritt sind ja musikalisch komplex. Gibt es hier klare Strukturen oder lässt du dich emotional treiben?

Bernd-Michael
Bei meinen Live-Auftritten ist alles auf die Sekunde genau abgestimmt und notiert. Ich habe immer eine Stoppuhr mitlaufen und ich weiß genau, in welcher Sekunde ich welchen Track abspielen lasse. Auf der Bühne habe ich deshalb immer einen A4-Hefter im Blick. Für jeden einzelnen Track gibt es darin eine eigene Seite auf der ich alles in großer Schrift nachlesen kann. Hier sind Track Anfang, Ende und Gesamtzeit vermerkt, BPM für die Masterclock, die Notenwerte für den eingesetzten Sequencer, aber auch die Preset-Nummern und Sound-Namen vom Haken Continuum und Korg Micro-X. Aber auch andere Dinge, wie Mikro muten, nachdem ich Gongs gespielt habe, sind dort vermerkt. Mein gesamtes Set ist dadurch perfekt im Timing, ich überziehe mein Konzert nicht und bin bis auf +/- 15 Sekunden im Plan.

Bernd-Michael vor seinen Modularsystemen für den Live-Auftritt

Bernd-Michael Land vor seinen Modularsystemen für den Live-Auftritt

Es ist außerdem ungemein beruhigend, wenn ich nach diesem Fahrplan arbeite und nicht ständig überlegen muss, was als nächstes kommt und welcher Sound nun eingestellt werden muss. Das gibt mir ein sicheres Gefühl auf der Bühne.

Peter Ludl
Wie triggerst du die jeweiligen Sequenzen?

Bernd-Michael
Alle Sequenzen werden zentral von einer einzigen Masterclock (Erica Black VC-Clock) aus dem Modularsystem angesteuert, sie ist das Herz des Ganzen. Die Geschwindigkeit wird vor jedem Track manuell umgeschaltet, eine große 7-Segment-Anzeige sorgt dabei für Übersichtlichkeit. Notebooks und MIDI setze ich grundsätzlich live nicht ein, es wird ausschließlich über den CV-Trigger synchronisiert und der Rest wird bei Bedarf händisch dazu gespielt.

Bernd-Michael vor seinen Modularsystemen für den Live-Auftritt

Modularsysteme auf der Bühne

Peter Ludl
Wie ist das Arbeiten mit den Modularsystemen auf der Bühne für dich?

Bernd-Michael
Für mich ist das Arbeiten mit Modularsystemen wie mit normalen Synthesizern. Der Unterschied dabei ist die Tatsache, dass es hier viel mehr Möglichkeiten gibt. Mein System ist ja immer so zusammenstellt, wie ich es benötige. Aber es gibt leider auch einen Nachteil, die viele Schlepperei.

Peter Ludl
Veränderst du dein Setup auch innerhalb eines Auftritts?

Bernd-Michael
Ja, das wird auch live viel gemacht, denn ich kann nicht eine Stunde oder 90 Minuten lang live spielen, ohne Änderungen vorzunehmen. Wenn ich Sequencer basierte Musik habe, möchte ich eine Menge von unterschiedlichen Sequenzen „abfeuern“, die natürlich nicht alle gleich klingen sollen. Allein dafür brauche ich unterschiedliche Patches. Mittlerweile gibt es aber auch recht kompakte Sequencer, die zum Beispiel in den Modulen eingebaut sind, wie beim Mother 32 von Moog, der mit seinem Speicher acht Sequenzen speichern lässt.

Bernd-Michael vor seinen Modularsystemen für den Live-Auftritt

Peter Ludl
Änderst du deine klanglichen Einstellungen spontan bei der Performance?

Bernd-Michael
Nein, eigentlich nicht. Das ist ja alles vorbereitet und geprobt und ist schon so eingestellt, dass keine Probleme auftauchen. Zum Beispiel achte ich beim Einstellen besonders darauf, dass ich keine 20 Hz Bassfrequenzen produziere, die im Gesamtsound alles plattdrücken. Also wird entweder im System bereits gefiltert oder bei meinem eigenen Mischpult sind die Equalizer so eingestellt, dass später alles passt. Dafür benutze ich vorab einen Analyzer. Mein Pult ist für den Auftritt entsprechend beschriftet und auch die Vorverstärker sind dann alle bereits eingestellt. Beim Live-Betrieb ändere ich allenfalls die Lautstärke, Hüllkurven, Filter und Delays und fade einzelne Module ein oder aus, mehr mache ich hier am Klang nicht.

Quadrofonische und hexagonische Konzerte

Peter Ludl
Wie werden deine quadrofonischen Konzerte umgesetzt?

Bernd-Michael
Hier nutze ich spezielle Vierkanal-Prozessoren mit der Bezeichnung Knas-Ekdahl Quad Messager oder KOMA Poltergeist, die ich für die Abmischung der Audiosignale in Echtzeit live auf der Bühne einsetze. Der Quad Messager hat vier VCAs, die ich dann über die Subgruppen im Pult pannen und mischen kann und sie über DI-Boxen an die vier im Raum installierten Lautsprecher verteile. Die Steuerung erfolgt über einen LFO (Low Frequency Oscillator). Den LFO kann ich von Rechteck bis zu Sinus stufenlos schalten. Dadurch können die Signale von Aktivbox zu Aktivbox hart umgeschaltet werden, aber auch ganz weich oder sogar vollkommen subtil. Ein sehr schöner Effekt entsteht hier auch, wenn das Stereo-Signal diagonal im Raum wandert. Wenn jetzt noch Delays eingesetzt werden, ist es möglich ganz wirre Effekte zu erzielen.

Knas-Ekdahl Quad Massager

Knas-Ekdahl Quad Massager

Der Unterschied zu diskreter Quadrofonie und 5.1 liegt darin, dass ich mit den Fehlern der Quadrofonie arbeite, während das andere ja einen möglichst perfekten Raumklang simulieren soll. Beim Surround-Sound möchte man ja das Gefühl bekommen, in einem echten Konzertsaal zu sitzen. Das funktioniert ja nicht ganz perfekt, denn Geräusche, die zum Beispiel von hinten kommen, klingen anders, als die, die von vorne kommen. Diese Fehler nutze ich für meine Produktionen bereits ganz bewusst bei der Aufnahme. Zum Beispiel nehme ich Klänge mit einem Kunstkopf auf. Hier habe ich einen Wasserfall aufgenommen, bei dem der Kunstkopf waagerecht über dem Wasserfall angeordnet ist und während der Aufnahme langsam gedreht wird. Wenn du das hörst, dann kreist der Wasserfall um deinen Kopf herum. Dadurch entstehen ganz ungewöhnliche Klangeindrücke.

Kunstkopf im Studio

In interessanter Gesellschaft wartet der Kunstkopf auf seinen nächsten Einsatz

Wenn du ein quadrofonisches Konzert spielst, geht das von Seiten der Akustik lediglich in begrenzt großen Räumen. Anders ausgedrückt, ist der Raum zu groß, gibt es im Raum zu große Lücken, an denen kein quadrofonisches Erlebnis hörbar ist.

Peter Ludl
Und wie sieht es dann bei der Hexagonie aus?

Bernd-Michael
Bei der Hexagonie nehme ich als Basis die Quadrofonie und setzte zusätzlich für Effekte zwei weitere Aktivboxen ein. Das kann dann so aussehen, dass man als Zuhörer im zweiten Stock eines Hauses sitzt und unter mir die Vögel zwitschern. Plötzlich rauscht eine S-Bahn über meine Füße. Die Quadrofonie Lautsprecher sind in Ohrhöhe angebracht, die beiden Zusatzlautsprecher liegen dann auf dem Boden. Damit sind dann vollkommen surreale Klangwelten möglich.

Peter Ludl
Aber das bedeutet ja, dass diese Klangeindrücke nur wenigen Zuhörern in einem begrenzten Raum ermöglicht werden können

Bernd-Michael
Das ist genau richtig, dann hat man 30 oder 40 Zuhörer, die das optimale Erlebnis haben. Von daher ist derartig hoher Aufwand nur mit Sponsoren oder Stipendien wie von der Hessischen Kulturstiftung möglich. Häufig sind es hier sozialkritische Ansätze, die ich dann umsetze. Jedes Projekt ist übrigens auch immer ein Album oder Doppelalbum.

Rodgau Field ist ein akustisches Portrait meines jetzigen Wohnortes. Hierzu habe ich Rodgauer Fledermäuse mit einem Batscanner aufgenommen oder die Hochspannungsleitungen samt Umspannwerk. Die Stadt hat mich dann auch unterstützt, dass ich derartige Produktionen in besonderen Räumen öffentlich aufführen kann. Die Klangkunst Projekte sind dann auch mit Videos und Fotos unterlegt.

Anforderungen an den FoH-Mix

Peter Ludl
Gibt es Anforderungen oder Wünsche an den FoH-Mix?

Behringer Mixer Xenyx 2442-FX

Bernd-Michael
Veranstaltungsräume sind ja in der Regel mit einer PA ausgestattet. Ich liefere dann das Signal von meinem Behringer Xenyx 2442FX Live-Mischpult. Bei Bedarf setze ich auch noch weitere Submixer ein. Der Sound ist bei mir dann bereits perfekt gemischt, sodass mein sehr ausgewogener Mix als fertiges Stereo-Signal lediglich in der Lautstärke angepasst werden soll. Am FoH-Mischpult sollte im Endeffekt alles neutral eingestellt sein. Es sollen zum Beispiel keine Kompressoren eingesetzt werden, damit leise Szenen nicht künstlich „hochgepumpt“ werden, die ich tatsächlich gerne leise haben möchte. Meine Musik ist sehr dynamisch und lebt von diesen deutlichen Unterschieden in der Lautstärke.

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Behringer Xenyx X2442 USB
Behringer Xenyx X2442 USB
Kundenbewertung:
(703)

Peter Ludl
Wie sieht dein Monitoring üblicherweise aus?

Bernd-Michael
Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal benötige ich kein separates Monitoring, weil am Auftrittsort schon Bühnenmonitore vorhanden sind. In anderen Fällen hat es sich bewährt, mit einem präzisen Monitoring über Kopfhörer die Show zu begleiten. Hier nehme ich gerne den AKG 701. Der Vorteil bei einem Kopfhörer ist die perfekte Soundkontrolle ohne Störgeräusche. Der Nachteil: Es schaut doch etwas blöd aus und ich kann dann meinen Platz nicht einfach verlassen, um beispielsweise einen Gong zu spielen. Eine Alternative wäre natürlich ein In-Ear-Monitoring, aber so viele Konzerte spiele ich nicht.

Peter Ludl
Verlässt du dich bei Live-Auftritten also immer auf die vorhandene PA?

Bernd-Michael
Bei meinen quadrophonischen und hexagonischen Konzerten bringe ich die komplette Anlage mit. Dazu habe ich dann meine sechs kleinen Aktivlautsprecher von dB Technologies im Gepäck. Dafür gibt es auch Hochständer und einen Quad-Processor. Weil diese Art von Performance unter dem Begriff Klangkunst steht und nicht so laut gehört wird, brauche ich hier keine hohen Endstufenleistungen. In Kirchen oder Vortragsräumen mit optimaler Akustik lasse ich mit dieser Anlage Klänge im Raum fliegen.

Peter Ludl
Gibt es Auftrittsorte, die dir besonders gefallen?

Bernd-Michael Live in Eindhoven von Phil Booth

Bernd-Michael live in Eindhoven. Foto: Phil Booth

Bernd-Michael
An sich ist mir das egal, allerdings spiele ich besonders gerne an ungewöhnlichen Orten. Ich mag zum Beispiel Planetarien oder Kirchen, aber letztendlich kommt es auf das Programm an. Bei meinem analogen Equipment sind klimatisch extreme Orte nicht ratsam, weil es die Stimmstabilität beeinträchtigen könnte. Es gab mal den Wunsch, dass ich in einem großen Seebad spiele, doch das viele Salzwasser hat mich davon abgehalten. Kurzum, die Orte können schon originell sein, sollten aber die Performance nicht negativ beeinflussen. Auf der Wasserkuppe habe ich im Radom gespielt (eine der höchst gelegenen und außergewöhnlichsten Event-Locations in Deutschland). Dort macht Frank Tischer, mit dem ich früher als Duo „THAU“ zusammen aufgetreten bin, regelmäßig Konzerte. Mein letztes größeres Konzert war im Konzertsaal CKE Eindhoven (Niederlande).

Peter Ludl
Wie kommst du an deine Auftritte?

Bernd-Michael
Ich bekomme jeden Monat Anfragen. Dann suche ich mir das aus, was mir gefällt und was ich gerne machen möchte. Zwar könnte ich jedes Wochenende spielen, aber das mache ich nicht. Dabei habe ich auch mein Alter im Auge (schmunzelnd).

Haken Continuum Fingerboard

Haken Continuum Fingerboard

Peter Ludl
Last Words?

Bernd-Michael
Gute Vorbereitung auf den Gig sowie sorgfältige Überprüfung und Pflege des Equipments sind Bausteine, die zum Erfolg führen. Ich setze immer hochwertige Verbindungskabel ein und vermeide unnötig lange Kabelwege, was zu Brummschleifen führen könnte.

Beim Abbau sortiere ich mein Equipment und verpacke es professionell. Selbst meine Kabel werden nach dem Gig direkt auf der Bühne wieder sauber aufgerollt und mit Klett zusammengehalten, so leben sie länger und verknoten nicht. Für wirklich alles habe ich Transportkoffer, damit nichts beschädigt wird. Sehr gerne nutze ich die Peli Cases in verschiedenen Größen. Sie sind fast unzerstörbar, wasser- und staubdicht und sehr leicht.

Gongs und Klangschalen im Studio

Verschiedene Klangerzeuger im Studio

Diese Zeit beim Abbau sollte man sich unbedingt nehmen, auch wenn nach dem Konzert bereits das kühle Bier locken sollte.

Einen Tipp habe ich noch. Nehmt keine einfachen Keyboardständer mit Scherenmechanik. Für mich hat sich der K&M 18880 sehr gut bewährt. Er ist leicht und trägt bis zu 50 kg. Darauf lege ich ein einfaches Brett aus Multiplex. Mein ganzes Eurorack-System steht sehr stabil auf so einem Ständer und er eignet sich auch gut als Tisch für kleinere Geräte, man muss nur eine Platte auflegen. Ich habe mir mehrere 10 mm dicke Multiplexplatten in unterschiedlichen Größen zuschneiden lassen und einfach schwarz angestrichen – billiger und flexibler geht es kaum. Ich habe mehrere dieser Ständer und Bretter, so kann ich je nach Platzbedarf flexibel reagieren.

Ich habe sogar schon Musiker gesehen, die mit Tapeziertischen oder Campingtischen auf der Bühne standen.

Auszeichnungen an der Kellertreppe

Der Weg ins SynxsS Synthesis-Sound-Studio ist an den Wänden gepflastert mit…

Peter Ludl
Bernie, ich bedanke mich für dieses interessante Interview und die vielen Informationen zu deiner Erfahrung mit Modularsystemen auf der Bühne. Darüber hinaus wünsche ich dir noch tolle Locations, in denen du deine Zuhörer mit extravaganten Konzerten begeistern kannst.

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Forum
  1. Profilbild
    pol/tox

    das alles auf die Bühne schleppen, Hut ab!
    Spätestens beim Anblick deines Equipments auf der Bühne weiß man als Gast, dass es eine besondere Performance wird.

    • Profilbild
      Bernd-Michael Land AHU

      @pol/tox Am meisten Arbeit ist es, das ganze Gerödel aus dem Studio rein ins Auto und danach wieder zurück in den Keller zu schleppen. Aber das sehe ich sportlich, denn ich bewege mich eh viel zu wenig.
      Auf der Bühne sind ja fast immer sehr liebe fleißige Helferlein, das klappt dann immer recht gut.

  2. Profilbild
    Atarikid AHU

    Geil, wurde ja auch mal Zeit!!!! Wunderbar zu lesen, sehr interessant… Auch wenn ich das alles sehr beeindruckend finde, hat mir eine Sache ganz besonders gut gefallen: Die Aufzählung des Basisequipments. Das zeigt ganz wunderbar eines: Das ganze Gehabe und Getue um alte, nicht zu toppende elektronische Instrumente ist Schall und Rauch. Viele neue Spielsachen, und merkwürdigerweise kann auch ein Bernie damit Musik machen!!! So eine Story kann wirklich jedem Mut machen der glaubt, nur mit dem alten Kram könnte man tolle Sachen machen. Unsinn! Andererseits ist es trotz allem ein ganz schöner Aufwand den der Herr Land da betreibt. Das ist der Hammer… So ich bin grad total geflasht und geb mir jetzt ein bißchen von diesem „WunderLand“ auf Youtube!…Danke für die Story!

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @Atarikid
      > […] Das ganze Gehabe und Getue um alte, nicht zu toppende elektronische Instrumente ist Schall und Rauch. […]

      Das ist auch ungefähr das, was ich mir immer in aller Bescheidenheit denke. Wenn der von mir hochverehrte Herr Land die ganze Zeit halbwegs »neues« Spielzeug auffährt … dann … äh … hach, ist das schön! 😍

    • Profilbild
      Bernd-Michael Land AHU

      @Atarikid Daneschön!
      Mir ist es völlig egal, ob das Instrument neu oder alt, digital oder analog, rar und kultig oder Massenware und billig ist.
      Und so werkelt ein preiswerter Behringer MS-1 in braver Harmonie direkt über dem teuren Haken Continuum Fingerboard.
      Das Gerät muss nur möglichst perfekt für den Sound meiner Musik geeignet sein, nur das zählt doch.
      Und mal ehrlich, wer aus dem Publikum, von ein paar Insidern mal abgesehen, interessiert sich denn dafür. 🎹

      • Profilbild
        Flowwater AHU

        @Bernd-Michael Land Ich muss es einfach noch mal schreiben (siehe mein Kommentar einen weiter oben): Hach ist das schön, so etwas aus berufenem Munde zu hören. Das geht einfach runter wie Öl. Nein, noch besser wie ein Schluck 21jähriger Whisky (»Glengoyne« oder so): Die Sonne geht auf! 😎

  3. Profilbild
    Nvelope

    Ein hochgradig faszinierendes Interview mit einem Musiker, der ganz viele Facetten in seine Musik integriert. Großartige Darstellung des Menschen, Technikers und Musikers Bernd-Michael!
    Ich bewundere ebenfalls, wie sein Equipment in solide Racks eingebaut und somit bestens geschützt ist – andererseits auch robust aufgebaut und gestapelt ist, somit auch gut aussieht. Ich liebe dieses professionelle Umgehen mit sensibler Technik – auch Bernd-Michael’s Hinweise Zum Aufbau der Cases und zur wohl-geplanten und geordneten Abbauphase nach dem Konzert.
    DAS zeigt den wahren & erfahrenen Profi !

    • Profilbild
      Bernd-Michael Land AHU

      @Nvelope Dankeschön!
      Ja, ein sorgfältiger Abbau und sichere Cases für den Transport sind enorm wichtig und die Geräte danken es durch lange Lebenszeit. Ich nutze beispielsweise seit 14 Jahren einen sehr preiswerten Mixer von Behringer (Xenyx 2442FX) und der funktioniert noch wie am ersten Tag.
      Die Erschütterungen beim Transort nagen doch sehr am Equipment. Die Schrauben lösen sich, Platinen reißen ein, Potiknöpfe verschwinden, Steckverbinder lockern sich und da ist dein guter passender Koffer besonders wichtig.
      Ich habe schon sehr oft erlebt, wie sehr teure Geräte einfach nur auf dem Rücksitz transportiert werden. Ich muss mir nur die vielen Macken in meinen Cases anschauen, das sagt alles.

      • Profilbild
        Nvelope

        @Bernd-Michael Land Moin Bernie, machts du alles selber – also die Bretter schwarz anstreichen, Schrauben nachziehen und auch löten?
        Wir haben ein ähnliches Herstellungsdatum … und sind vielleicht beide noch aus einer Generation, wo schrauben und löten zum ersten Handwerkslernen gehörte (ähnlich wie das ‚mit dem Finger über einen Smartphone-Screen-Wischen‘ der heutigen Kinder im Übergang zur Jugend …); deswegen denke ich, dass du dies alles erlernt haben könntest und deswegen diese hohe Sorgfalt & Ordnung liebst.
        Mit all dem Equipment und sogar noch Boxen (habe auch eine noch funktionierende dB Technologies dieser Reihe) brauchst du sicher einen schon etwas größeren Kastenwagen, nehme ich an.
        Baust du allein auf – oder hast du Helfer, die da mit anfassen?

        Schönen Sonntag!

        • Profilbild
          Bernd-Michael Land AHU

          @Nvelope Ja, ich mache sehr viele Dinge selbst. Als gelernter Kunsthandwerker (Schmiedekunst) und Metallbaumeister / Schweißfachmann kann ich mir immer sehr gut selber helfen. Durch meine 30-jährige Selbststädigkeit habe ich gelernt sehr strukturiert zu arbeiten, aber auch meine Arbeit vernünftig zu kalkulieren.
          Ich bin ja eigentlich viel zu faul zum Aufräumen, aber ich hasse es noch viel mehr, meine wertvolle Zeit damit zu verschwenden, nach dem Gig alle Kabel noch ein zweites mal neu aufzurollen.
          Ich arbeite gerne effektiv und zielorientiert, auch in der Musikproduktion.
          Da wird vorher schon ausgiebig geplant, bevor ich überhaupt damit anfange, sonst wäre mein Pensum nicht zu schaffen.
          Für den Transport meines Equipments habe ich einen VW Caddy Maxi Kastenwagen, da passt alles super rein. Beim Auf- und Abbau bei den Konzerten hab ich meistens Helfer.

  4. Profilbild
    Killnoizer

    Seriöses Handwerk hilft immer, alles andere nervt nur . Ich bewundere besonders Bernies Kenntnisse der unglaublich vielen Geräte die er besitzt oder mal besessen hat ( ein Synthesizer ist ja bei mir gelandet 😎 ) . Das ist schon eine besondere Begabung .

  5. Profilbild
    moon

    Bernie, ein alter Hase!
    Bernd kennt die meisten Geräte aus dem „FF“ und weiß immer zu improvisieren.
    Ich kenne ihn seit minimum 30 Jahren und er ist immer noch sehr aktiv dabei.
    In den damaligen Foren gab er immer gute Tips wenn es um die Technik ging. Von Bernie konnte man viel lernen. Ich hoffe er bleibt uns noch lange erhalten!

    • Profilbild
      Bernd-Michael Land AHU

      @moon Vielen Dank!
      Es würde mich auch freuen, wenn ich noch ein bisschen hier bleiben könnte. In diesem Jahr werde ich immerhin schon 70 und da fängt die Lebensuhr immer lauter an zu ticken.

  6. Profilbild
    anselm

    Die Wahl eines offenen Kopfhörers für einen Live-Gig überrascht mich. Ich könnte mir vorstellen, daß man da irritiert ist, von dem, was von außen rein kommt.
    Ich selbst habe auch einen AKG K-701. Mir wäre der auch für mobilen Einsatz von der mechanischen Konstruktion zu fragil. Ich hatte schon einen der Vorgängermodelle und da gab es einen Wackelkontakt und es bracht eine der Halterungen. Der wurde immer schlimmer und irgendwann war der nicht mehr nutzbar, obwohl der Hörer wahrscheinlich abgesehen von den internen Kabeln noch einwandfrei war. Heute würde ich ihn zur Reparatur schicken.
    Beim K-701 ist die Konstruktion etwas verbessert, grundsätzlich aber von der Basis gleich. Daher behandle ich den vorsichtig.

      • Profilbild
        anselm

        @Killnoizer Das ist eine aufschlussreiche Antwort. Da muss wohl jemandem sehr langweilig sein, einen Beitrag zu kommentieren, den man uninteressant findet.
        Oft sind es Menschen, denen es an menschlichem Kontakt mangelt, die dann im Internet anfangen zu pöbeln. Ich wünsche gute Besserung.

    • Profilbild
      Bernd-Michael Land AHU

      @anselm Ich nutze ganz bewusst einen offenen Kopfhörer, damit ich auch den Saal noch gut hören kann.
      Bisher hatte ich jedoch nie ein technisches Problem mit dem AKG K-701.

      • Profilbild
        anselm

        @Bernd-Michael Land Wenn die Lautstärkeverhältnisse richtig sind, wird’s funktionieren. Ist ja nicht die Lautstärke eines Techno-Clubs.
        Die Konstruktion vom K701 wurde gegenüber dem K400 unterstützt durch ein Stück durchsichtiges Plastik. Wegen der persönlichen Erfahrung mit dem Vorgänger behandle ihn wie ein rohes Ei. Wahrscheinlich müsste ich das nicht.

  7. Profilbild
    Bernd-Michael Land AHU

    Vielen Dank lieber Peter für deinen ausführlichen tollen Artikel!
    Es hat mir sehr viel Spaß gemacht mit dir zu plaudern und unsere jeweiligen Erfahrungen „on Stage“ auszutauschen.
    Danke! 🧡

    • Profilbild
      p.ludl RED

      @Bernd-Michael Land Lieber Bernie. Das Kompliment möchte ich gerne zurückgeben. Mir hat das Treffen und plaudern mit dir über uns Musiker on stage ebenfalls Spaß gemacht. GLG, Peter

  8. Profilbild
    PaulusS

    Nicht nur das Musikalische, sondern auch wie er das Leben genießt, finde ich so toll.
    Dazu brauche ich mir nur die Foto-Strecke auf seiner Website anschauen.

    Aliens-Project bzw. die Website von vor 20 Jahren hatte schon viele G.A.S.-Situationen bei mir ausgelöst. Zum Glück gab es nie genügend Zaster, um diesen stattgeben zu können. 😂

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      Bernd-Michael Land AHU

      @PaulusS Jeder sollte sein Leben genießen so gut es möglich ist, schließlich hat man nur das eine. Natürlich muss ich auch für mein Leben arbeiten und bin täglich 8 Stunden im Studio, aber ich emfinde es nicht so. Nicht jeder Kundenauftrag macht mir auch Spaß, dennoch ist es das besser, als Burger zu braten oder Taxi zu fahren.
      Jeder hat so seine persönlichen Prioritäten. Ich mache mir nicht viel aus materiellen Dingen und wohne zur Miete.
      Eigentlich braucht man nicht viel Geld zum kreativen Musikmachen, das geht auch mit kleinem Budget.

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    zeitlos

    Sorry, für mich ist das lediglich eine „Materialschlacht“. Das, was live dabei hinten raus kommt, lässt sich m.E. mit einfacheren Mitteln erzeugen.

    just my 2 cents

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    Bernd-Michael Land AHU

    Ja, ganz sicher sogar, weniger Equipment geht immer.
    Ich könnte mich nur mit einem Notebook auf die Bühne stellen und auf der Bühne gleich noch meine E-Mails checken. Ja, praktische Sache.
    Vielleicht auch gleich eine fertige CD einlegen, dabei etwas mit den Armen rudern und nur abspielen.
    Oder besser gleich dem Veranstalter nur eine CD zuschicken und ein Poster von mir an die Rückwand der Bühne hängen. Ob die Konzertbesucher das merken?
    Günstiger wäre das auf jeden Fall.

    Ich möchte auch auf der Bühne gerne den direkten Zugriff auf alle Parameter haben und intuitiv meinen Sound im Saal verändern.
    Die Hörer sollen auch sehen können, was der alte Mann dort macht -ah, der dreht dort und es passiert dies …

    Außerdem möchte ich weder einen Computer, noch irgendwelche Midi-Kisten live einsetzen.
    Warum?
    Ganz einfach, weil ich das die 52 Bühnenjahre zuvor auch nie gemacht habe.
    Die Menschen kommen doch zu den Konzerten, um die Künstler live spielen und performen zu sehen! Das ist doch nicht nur die Musik, die wollen etwas erleben.

    Computergeraffel würde bei mir keinen Sinn ergeben, da der allergrößte Teil meines Bühnen-Equipments keine Midi-Schnittstelle hat.
    Akustische Instrumente, wie beispielsweise die symphonischen Gongs, Klangschalen, Percussion, könnte ich so einfach nicht ersetzen, denn absamplen ist da klanglich keine Lösung. Für ein Intro mag das vielleicht ausreichen, aber nicht für eine echte Liveperformance.

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      richard AHU

      @Bernd-Michael Land Konzerte sind immer vielfältig, wäre es anders wüsste ich nicht wofür man überhaupt Eintritt bezahlt.#
      Ich finde es gut auf ein Konzert zu gehen und noch etwas geboten zu bekommen, ob das jetzt eine ausgefeilte Live Show oder ein schönes, großes Setup ist: auf jeden Fall finde ich Live Acts ziemlich langweilig die einfach nur in ihren Computer starren. Ich verehre auch Bands wie „The Notwist“ die haben auch den absoluten Overkill mit auf der Bühne, aber es macht sie eben authentisch.
      Es zeigt auch irgendwie das der Künstler Liebe in die Sache steckt. Musik ist nichts rein pragmatisches.

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        Bernd-Michael Land AHU

        @richard Es gibt viele Künstler, die immer noch ihre Hammond B3 und das Fender Rhodes mit auf die Bühne nehmen, obwohl ein Notebook mit virtuellen Instrumenten das auch ganz gut hinbekommen könnte, aber es ist eben nicht das Gleiche.
        Ich könnte den Kollegen #zeitlos auch fragen, warum er den Schlagzeuger seiner Band nicht durch einen Drumcomputer ersetzt, der ist tighter und bekommt keine Gage. Oder warum sich der Gitarrist ein Pedalboard mit 15 Tretminen vor die Füße legt und durch einen rauschenden und brummenden ollen Röhrenverstärker spielt, statt eine digitale Emulation zu verwenden.
        Ja, der Sound ist eben doch ein anderer!
        Das Publikum darf für den Ticketpreis auch eine Performance erwarten, die wollen etwas erleben.

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