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Windows auf aktuellen Apple Macs mit M-Prozessor (2024)

Windows auf aktuellen Macs - zum Stand der Dinge

29. Juni 2024

Anlass für diesen kleinen Lagebericht war ein eigenes „Dauerprojekt“, das ich als alter Retro-Computing-Fan mal zu privaten Zwecken gestartet hatte. Dabei ging es mir ursprünglich nur darum, eine kleine Sammlung exotischer oder ausgestorbener Betriebsysteme startbereit und lauffähig zu erhalten. Über die letzten gut 20 Jahre hinweg war das eine überraschend einfache Aufgabe – zumindest, solange man sich auf Systeme und Software beschränkte, die für Intel- Prozessoren gemacht wurden. Den Auslöser lieferte mir seinerzeit ausgerechnet die Firma Apple, die damals bis dato weder etwas mit Intel-Prozessoren noch mit anderen Betriebssystemen als dem eigenen irgendwas zu tun haben wollte.

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Windows und andere Betriebssysteme auf Mac, a long story

Zur Erklärung (für die jüngeren unter uns) sei mir eine kleine Abschweifung in die Computergeschichte entschuldigt:  Als Apple Anfang der Zweitausender mit den PowerPCs in eine Sackgasse kam, weil IBM als Prozessorenlieferant offensichtlich sowohl die Ideen als auch die Lust auf Weiterentwicklung ausgingen, besann man sich des im Unternehmen vorhandenen Know-hows aus der zwischenzeitlich eingekauften NeXT-Vergangenheit und zauberte für die Öffentlichkeit recht überraschend eine x86-Version von OSX 10.4 für den neuen iMac auf Intel-Basis aus dem Hut. Das war damals wohl nur möglich, weil OSX eben im Kern auf das NeXT-Betriebssystem zurückgeht, das es schon einmal für Intel-Prozessoren gegeben hatte. Nun stellte sich heraus: Man hatte den Code nicht etwa weggeworfen, sondern über die Jahre im Stillen weiter gepflegt. Der Schwenk gelang dann auch überraschend reibungslos – nicht zuletzt dank eines ziemlich genialen Software-Frameworks namens „Rosetta“, das nichts weniger machte, als Anwendungen, die für den alten PowerPC gestrickt worden waren, in Echtzeit auf Intel zu übersetzen.

Zwar hatte es auch schon ab den späten Neunzigern eine Software für PowerPC-Macs gegeben, die einen Intel-Windows95-PC emulieren konnte: VirtualPC von Connectix. Aber aufgrund der damals verfügbaren Rechenleistungen war das noch keine wirklich praktikable Alltagslösung. Mit dem Erscheinen der Intel Macs wurde jedoch neu gewürfelt und es entstand bald die etwas bizarre Situation, dass der mit Abstand „universellste“ Standard-PC, auf dem  – zumindest theoretisch – die größte Auswahl an Betriebsystemen lief, ausgerechnet von Apple kam. Es dauerte auch nicht lange und aus der bisher so geschlossenen Apple-Welt wurde plötzlich eine erstaunlich offene. Die für Windows bereits existierenden Lösungen zum Parallelbetrieb virtueller Systeme kamen nun auch auf den Mac. Und damit kriegte man Linux, Windows, NetBSD – fast jedes irgendwann mal für x86-Prozessoren gemachte Betriebssystem – auf dem eigenen (Intel-) Mac irgendwie an den Start, dank Virtualisierung. Apple selbst lieferte nach anfänglicher „starker Zurückhaltung“ einige Zeit später sogar das Werkzeug mit, um Windows auch direkt im Wechsel mit OSX auf der eigenen Hardware installieren zu können: Dank „BootCamp“ lief die Windows-Installation bequemer als auf so mancher originären PC-Hardware. Wenn man also auf einem einzigen Rechner „alles mal ausprobieren wollte“, dann hatte man keine allzu großen Hürden zu nehmen, sofern man sich einen Intel-Mac kaufte. Den umgekehrten Fall bekamen allerdings lange Zeit nur hartgesottene Zeitgenossen auf die Reihe, nämlich OSX auf einem PC „von der Stange“ laufen zu lassen (aber das ist eine andere Geschichte).

windows7 (x86) unter vmWare Fusion

Ein Windows 7 (x86) unter vmWare Fusion – aber nur für Intel-Macs

Bald lieferten sich Virtualisierungs-Profis wie Parallels und VMware ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Gunst der Mac-User.  Und durch recht intuitiv gemachte Software wurde die Sache mit der Virtualisierung insgesamt populär. Der zusätzliche Vorteil der Virtualisierung gegenüber dem „BootCamp“-Ansatz war, dass man parallel zu seiner gewohnten Mac-Umgebung seinen „PC“ quasi mitlaufen lassen konnte – und wenn man wollte, sogar soviele davon gleichzeitig, bis CPU und Speicher in die Knie gingen. So manche Windows-Software für Spezialanwendungen wurde dadurch auch für Mac-User alltagstauglich erreichbar.

Windows 7(x86) auf Parallels

Dasselbe Windows 7 (x86) mit Parallels – wieder nur für Intel-Macs

Dazu kamen weitere Anbieter auf den Plan, die sich auch schon seit Ende der Neunziger mit Virtualisierung einen Namen gemacht hatten – unter anderem Virtual Box, eine Lösung, die (weitere Abschweifung) ganz früher mal einmal von der deutschen Firma InnoTek zur „Lebenserhaltung“ von OS/2 im deutschen Banken -und Versicherungswesen gestartet war und über Sun letztlich bei Oracle landete. Virtual Box ist heute freie Software und wird noch immer eifrig weiterentwickelt. Allerdings gibt es keine Version für ARM-Prozessoren und damit ist für Nutzer eines aktuellen Mac der Weg hier zu Ende. Weiter im Rennen bleiben Parallels und VMware, die jeweils ihre neuesten Versionen auch für die M-Macs anbieten.

Virtualisierung oder Emulation, der Unterschied

Alle oben genannten Lösungen machten sich jedoch zunutze, dass sich die Hardware eines Intel-Macs nicht mehr wesentlich von der eines Standard-PCs unterschied. Virtualisierung nutzt also lediglich eine in vielen Prozessor-Architekturen bereits seit Langem eingebaute Fähigkeit, mehrere Prozesse quasi gleichzeitig nebeneinander ausführen zu können. Dies beschränkt sich nicht nur auf die Verteilung von Aufgaben über mehrere Kerne, sondern die Funktionen sind trickreich so tief in die CPU-Architektur implementiert, dass sich selbst auf einem einzelnen CPU-Kern völlig unterschiedliche Betriebssysteme gut voneinander abgeschottet und dennoch gleichzeitig abwickeln lassen. Der virtuelle PC im Mac läuft also nahezu ungebremst nebenher, weil nichts in die Sprache einer anderen CPU-Technologie „übersetzt“ werden muss. Die dazu nötigen Steuerungsfunktionen bringt die CPU mit. Moderne Desktop-Betriebssysteme machen inzwischen von diesen Fähigkeiten auch für sich selbst Gebrauch. In einigen Windows-Systemen ist der sogenannte Hypervisor bereits seit Jahren eingebaut. OSX kennt dasselbe in Grundzügen ebenfalls schon seit Version 10.10, hat aber erst ab MacOS 12 (Monterey) angefangen, eine Schnittstelle dafür zu liefern. Von einer einfachen Nutzbarkeit für jedermann ist die jedoch noch weit entfernt.

Und dann gibt es QEMU. Auch dieses Opensource-Projekt ist sozusagen altehrwürdig. Es startete bereits vor über 20 Jahren und verfolgt bis heute einen weit sportlicheren Ansatz: Nicht etwa nur „Virtualisierung“ ist hier das Ziel, sondern bei Bedarf auch „Emulation“! Der ursprüngliche Anspruch war nichts Geringeres, als den Code einer beliebigen CPU-Architektur auf einer (fast) beliebigen anderen Architektur ausführen zu können (für die Nerds unter uns: Auf Basis der genialen Theorie der Turing-Vollständigkeit). Da QEMU viele Standard-Linux-Bibliotheken nutzt, ist es fast überall da lauffähig, wo auch Linux läuft – inzwischen aber natürlich auch unter Windows oder MacOS.

Bei diesem universelleren Ansatz können natürlich die Spezialitäten des darzustellenden Prozessors (z. B. spezielle Befehlssätze) nicht auf Hardwar-Ebenene ausgeführt werden, weil man davon ausgehen muss, dass die ausführende CPU die betreffenden Funktionen gar nicht kennt oder völlig anders macht. Und das geht schon mit so Grundlegendem los wie der Art und Weise, auf die die Prozessoren ihren Speicher zusammenzählen! So wird also die CPU und letztlich sogar die komplette Hardware-Umgebung des Zielsystems vollständig in Software nachgebaut: Was immer dazu nötig ist, das Zielsystem zu starten – jeder einzelne Funktionsaufruf wird abgefangen und nachgebaut. Auf diese Weise gelingt es dann aber, sogar historische Betriebssysteme für PowerPC, Sparc oder gar Motorola 68k- CPUs (oder eben einen Intel x86) mit allem Drum und Dran auf einem Computer mit ARM-CPU an den Start zu bringen. Es ist wohl relativ offensichtlich, dass wegen der dafür nötigen Abstraktionsschichten einiges an „Schwuppdizität“ verloren geht. Aber für die Nachbildung von 20 Jahre alter Hardware spielt das keine Rolle – die Emulation ist immer noch um Größenordnungen schneller. Bei der Emulation aktueller Intel-Prozessoren sieht die Sache schon anders aus, denn die sind ja „in Echt“ erheblich fixer und komplexer als das steinalte CPU-Design eines Sparc- oder PowerPC-Prozessors. Wunder dürfen hier also keine erwartet werden. Die Praxis zeigt aber, dass bereits ein Einstiegs-Mac der M-Klasse durchaus in der Lage ist, einen Windows 10 PC mit halbwegs aktueller Intel-Hardware in immer noch akzeptabler Geschwindigkeit nachzumachen – was eigentlich ein beeindruckender Beleg für die Leistungsfähigkeit dieser M- Prozessoren ist.

Windows auf aktuellen Apple Macs mit M-Prozessor

M4 Apple Silicon Specs

Was geht nicht auf „Apple-M“?

Wie wir sehen, ist es also recht nützlich, den Unterschied zwischen „Virtualisierung“ und „Emulation“ zu kennen, denn so lässt sich leichter verstehen, was man heutzutage mit einem M-Prozessor Mac erwarten kann – und was eher nicht. Aufgrund der oben beschriebenen Umstände wäre also kein aktueller Mac mehr in der Lage, „einfach so direkt“ Windows zu fahren – denn Windows wurde eben für die Intel-Welt geschaffen.
Würde man meinen.
Aber tatsächlich stimmt das so nicht ganz: Denn einem von Microsoft selbst einmal groß gestarteten, dann aber eher lieblos weiterentwickelten Produkt ist es zu verdanken, dass es schon seit Längerem auch eine Windows-Version für ARM- Prozessoren gibt. Microsoft hatte sie ursprünglich für eine eigene Linie von Surface-Tablets entwickelt und durchaus auch andere Hersteller animiert, auf den ARM-Zug aufzuspringen. Aber da die von Microsoft verwendeten ARM-Prozessoren nie die Leistungsklasse von Apples Varianten hatten und weil obendrein wahrscheinlich auch der Sourcecode von Windows/ARM nicht so punktgenau optimiert werden konnte, war das Ergebnis „eher so mittel“ und „Windows on ARM“ konnte auf diese Weise nie eine größere Verbreitung erreichen. Daher wurde es auch (meines Wissens) bisher nie offiziell als Einzelprodukt an Endkunden verkauft – es gab ja schliesslich auch keine „ARM-PCs zum Selberbauen“. Lediglich „Preview“-Versionen von Windows on ARM gab es bisher von Microsoft offiziell zum Download – eher gedacht für Software-Entwickler. Erst seit Neuestem scheint sich an dieser Situation etwas zu ändern. Microsoft kündigt gerade neue Windows- Versionen für ARM-Prozessoren an und es gibt diesmal im Gegensatz zu früher auch einige andere namhafte Hardware- Hersteller, die Notebooks auf ARM-Basis angekündigt haben, darunter bisher so treue Intel-Gefolgsleute wie Dell oder Lenovo. Hintergrund ist der aktuelle KI-Hype, den Microsoft unbedingt mitmachen will und für den man die in aktuellen ARM-Chipdesigns bereits eingebetteten „KI-Beschleuniger“ braucht, um damit z. B. gegen Apple einen Blumentopf zu gewinnen. Sowohl die CPUs von AMD als auch von Intel haben in dieser Hinsicht nämlich bisher noch nichts Konkurrenzfähiges anzubieten. Ob das Ganze diesmal abhebt, ist aber noch keineswegs sicher. Denn bizarrerweise behindert gerade ein juristischer Streit zwischen ARM (als Lizenzgeber) und der Fa. Qualcomm (einem der wichtigsten Hersteller von ARM- CPUs) die Planungssicherheit: Wegen Lizenzstreitigeiten verlangt ARM gerade nichts weniger als die Einstellung der Produktion von Qualcomms Snapdragon-X Prozessoren – mitsamt der Vernichtung aller bereits damit gebauten Geräte.

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Windows auf aktuellen Apple Macs mit M-Prozessor

Abgesehen davon stand zumindest bisher einer wirklich sinnstiftenden Nutzung von „Windows on ARM“ auch der Mangel an nativen Windows-ARM–Anwendungen entgegen. Selbst Microsoft hielt es offenbar lange Zeit nicht für nötig, für sein Flaggschiff „Office“ eine dedizierte ARM-Version zu entwickeln, sondern vertraute stattdessen praktisch auf das gleiche Verfahren wie seinerzeit Apple mit Rosetta: Die Software läuft dann zwar, wird aber mittels einer im Betriebssystem verankerten Echtzeit-Übersetzung von Intel- auf ARM-Code „umgebogen“. Bei der „Windows on ARM“-VM auf einem aktuellen Mac würde damit also innerhalb der Virtualisierungsumgebung zusätzlich noch emuliert – was dazu führt, dass die betroffene Software im sowieso schon nicht pfeilschnellen „Windows on ARM“-System weiter einbegremst wird.

Warum aber könnte uns Anwender das Ganze interessieren – wenn’s letztlich ja doch „irgendwie läuft“? Nun – weil für die Frage, ob denn ein „M-Mac“ nun Windows „kann“ oder nicht, aufgrund der oben beschriebenen Gemengelage durchaus mehrere Antworten existieren. Und das provoziert natürlich Missverständnisse, um die sich dann die Marketingabteilungen der kommerziellen Software-Anbieter in ihrer Werbung winden wie die Aale. So ist es mit einem aktuellen VMware Fusion für M1-Macs (oder auch mit Parallels) zwar durchaus möglich, ein Windows in der VM zu fahren – nur eben genau nicht das Windows, was wir alle noch „von früher im Schrank haben“ – nämlich das für Intel- Prozessoren. Mit den früheren Intel-Versionen haben das VMware Fusion oder Parallels für aktuelle Macs daher eigentlich nur noch den Namen gemein.

Genausowenig ist es derzeit möglich, seinen „real existierenden“ Intel-PC so wie früher per Konvertierprogramm in eine VM zu überführen und dann im M-Mac weiterleben zu lassen. Denn die genannten Lösungen sind eben „nur“ Virtualisierer und keine Emulatoren – der Umzug in eine fremde Prozessorwelt ist also gar nicht machbar. Als Plattform für den Start z. B. eines „klassischen“ Windows 98 Systems scheiden Lösungen wie das aktuelle Parallels oder Fusion daher leider aus. Noch dazu ist nicht einmal immer sicher, dass wirklich jede für Intel-CPUs programmierte Windows- Anwendung auch auf der ARM-Windows- VM läuft. Zwar tut Microsofts „Rosetta“ innerhalb der VM sein Bestes, um den fremden Code des Programmes zu adaptieren. Das Ganze hat aber seine Grenzen, sobald zum Beispiel eine Applikation auf mehr als die üblichen Feld-Wald-und-Wiesenfunktionen im Betriebssystem angewiesen ist. Der Knackpunkt sind spätestens die Treiber für bestimmte Hardware, die vielleicht weiter benutzt werden wollte. Dann hört der Spaß meist völlig auf, weil Hardware-Treiber in der Regel weiter unten im Betriebssystem ansetzen. Wenn es also keine dedizierten ARM-Treiber für das betroffene Gerät gibt, dann kann es auch mit der VM nicht laufen.

Eine solcherart virtualisierte Windows-Umgebung auf dem M-Mac dürfte daher nur in Spezialfällen die Lösung sein – wenn zum Beispiel auch die Anwendung bereits explizit für „Windows on ARM“ programmiert wurde. Der frühere Weg, Windows einfach mittels „Bootcamp“ direkt zu starten, scheidet übrigens bisher komplett aus: Diese Funktion wurde von Apple gestrichen, obwohl sie für ein ARM-Windows ja durchaus ähnlich hätte funktionieren können.

Welche Windows-Möglichkeiten gibt es für APPLE M-Prozessoren?

Für „Hüter verlorender Schätzchen“ wären das alles schlechte Aussichten – gäbe es da nicht noch eine gute Nachricht und die heisst „UTM“!

UTM in Aktion: Rechts ein Windows7(x86), links startet ein „historisches“ MacOS9 für PowerPC!

UTM ist ein Projekt, das in letzter Zeit zusammen mit den M-Macs enorm Fahrt aufgenommen hat. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, eine einfach zu bedienende und zeitgemäße grafische Oberfläche für das oben erwähnte QEMU zu liefern. Denn QEMU selbst kann zwar vieles, aber seine Bedienung ist – vornehm formuliert – spröde, und es erschließt sich nur Kommandozeilen-Akrobaten so ohne weiteres. Genau da setzt UTM ein. Man kann sich UTM auf „mac.getutm.app“ (oder wenn man sich dabei besser fühlt auch im AppStore) herunterladen, installiert ist das Ganze in wenigen Minuten. Zur Illustration der Möglichkeiten wird auf dieser Website auch eine Galerie fertiger Virtueller Systeme angeboten – mit der Möglichkeit zum Download bzw. mit Anleitungen, wie beispielsweise Windows der verschiedensten Versionen zu installieren wäre (fertige Windows-Versionen können ja hier nicht angeboten werden).
UTM stellt sich nun recht geschickt an: All jene Betriebsysteme, die „nativ“ für ARM-Architekturen geschrieben wurden, werden virtualisiert und laufen daher nahezu ungebremst. Sofern eine im Betriebssystem eingebaute Virtualisierungsschnittstelle zur Verfügung steht, wird die angezapft. Alles andere läuft (weitgehend) auch, wird dann aber emuliert. Daher fühlen sich natürlich aktuelle Intel- Windows-Versionen deutlich zäher als gewohnt an – schließlich fehlen zum Beispiel die nötigen Schnittstellen zur Ansteuerung von Grafikbeschleunigern. Für Spiele ist eine emulierte VM also eher nichts, aber das Arbeiten mit Standard-Software gelingt durchaus.

UTM: In drei Schritten zur neuen VM: Hier geht beides – Virtualisieren UND Emulieren!

Die Methoden zum Netzwerk-Sharing oder dem Datenaustausch zwischen VM und Hauptbetriebssystem, wie man sie von den klassischen Virtualisierern gewohnt ist, sind (noch) nicht so ausgefeilt wie die der klassischen Virtualisierer. Auch das „Hereinreichen“ von USB-Geräten steckt wohl noch in den Kinderschuhen (kein Wunder angesichts der schon erwähnten Schwierigkeiten mit systemnahen Treibern).  Aber immerhin – ein Windows (x86) auf Mac (M) funktioniert!

Und zumindest eine Möglichkeit zum Import bereits vorhandener VM existiert auch schon: UTM kann XVHD-Dateien einlesen (das Microsoft-Format für virtuelle Festplatten) – womit man VMs, die vorher auf Microsofts HyperV liefen, vielleicht etwas einfacher übernehmen kann. Als „Zückerli“ aber gehen dann mit UTM sogar Sachen, die kein reiner Virtualisierer schafft –  zum Beispiel ein MacOS 9.2 für PowerPC aus dem Jahre 1998 auf aktueller Hardware laufen lassen oder ein Sun Solaris 9 für SPARC-Prozessoren – da schlägt das Herz des Nerds höher.

Die UTM-Website bietet sogar einige fertige VM zum Download an, für Windows gibt’s Anleitungen

Alles in allem scheint mir UTM trotz aller oben genannter Baustellen der zurzeit vielversprechendste Ansatz zu sein, um „historische“ VM in M-Macs weiter am Leben erhalten zu können. Und ich bin auch zuversichtlich, dass wir von UTM/QEMU in der nächsten Zeit noch einige nette neue Features sehen werden. Von den reinen Virtualisierern ist das (zumindest für die Unterstützung klassischer Intel-Betriebssysteme) eher nicht zu erwarten – prinzipbedingt.

Gibt es Alternativen, die unter Apple M-Prozessoren laufen?

Oh ja, die gibt es. Allerdings hängt das von der eigentlichen Aufgabe ab. Wenn es nur darum geht, eine einzelne Windows-App irgendwie auf dem eigenen Mac zum Fliegen zu bekommen, weil es vielleicht bis heute keine adäquate Mac-Version davon gibt, dann reicht womöglich ein etwas anderer Ansatz: Bereits seit Jahrzehnten gibt es das Opensource- Projekt WINE, das einmal gestartet wurde, um Windows-Anwendungen unter Linux benutzen zu können. Anstatt nun das komplette Betriebssystem nachzumachen, beschränkte man sich bei WINE darauf, „einfach nur“ jeden Funktionsaufruf der Windows-Programme abzufangen und dann sozusagen sinngemäß abzuarbeiten. Es gibt einen kommerziellen Anbieter, der dieses Opensource-Projekt unterstützt und ein eigenes kostenpflichtiges Produkt drumherum gebaut hat: Codeweavers. Mit „Crossover Mac“ macht Codeweavers seit Jahren das Angebot, bestimmte (beileibe nicht alle!) Windows-Programme direkt auf dem Mac auszuführen. Technologisch interessant ist, dass dabei kein Unterschied bei der CPU- Architektur gemacht wird – die Abstrahierung setzt einfach so weit „oben“ an, dass CrossoverMac das Rosetta2-Framework von MacOS für die Übersetzung des Intel-Codes der Windows-Programme nutzen kann.

WinRAR direkt auf MacOS – dank Crossover Mac

Ob das gewünschte Windows-Programm eine Chance hat, kann man womöglich auf der Website des Herstellers herausfinden. Dort wird bereits seit Jahren eine Datenbank mit Testergebnissen gepflegt, die relativ zuverlässig ist. Leider muss man aus Erfahrung auch sagen, dass die meisten dort gelisteten Programme „gut abgehangene Software“ sind und es selten vorkam, dass ein Programm dann in einer späteren Version von CrossoverMac mal lief, wenn es früher nicht lief.

Oder einfach auslagern?

Obwohl es vielleicht auf den ersten Blick am Thema etwas vorbei schießt, sei hier trotzdem darauf eingegangen, was man denn noch tun könnte, um seine Sammlung virtueller Intel-Systeme möglichst ohne großen Aufwand zu retten – obwohl man mit seinem Mac womöglich schon auf M-Technologie gewechselt ist? Das wird schwierig. Leider gibt es bisher wie oben erwähnt zum Beispiel noch keinen bequemen Weg, mit dem man eine vorhandene Intel-VM aus Parallels oder VMware Fusion in UTM importieren könnte. Hier steckt noch vieles in den Kinderschuhen. Ich bin zwar zuversichtlich, dass die Community um UTM sich dieser Sache mal annimmt, weil angesichts hunderttausender installierter „Bestands-Intel-VM“ der Bedarf ja naheliegt. Bis dahin ist aber ein einfacher Weiterbetrieb alter Intel-VM auf einem aktuellen Mac mit ARM-Prozessor – zumindest für „Normalsterbliche“ ohne tiefe Systemkenntnisse – noch praktisch unmöglich.

Unitor8 Control (ein PowerPC- Universal Binary!) auf OSX10.5 für Intel – ferngesteuert über Fusion auf M1-Mac

Bis es einmal soweit ist, könnte aber ein zugegeben etwas bauernschlauer Trick helfen: Man versucht erst gar nicht, die Systeme auf seinem neuen Computer zum Laufen zu kriegen, sondern baut sich stattdessen ein dediziertes Intel-System, das ausschliesslich zum Betrieb von VMs dient und vom Mac aus ferngesteuert werden kann – man nennt sowas auch „Barebone-Virtualisierer“. Dazu organisiert man sich einen halbwegs aktuellen Intel-PC, der ausreichend RAM und Festplattenplatz hat und installiert dort eine Lösung wie Proxmox oder VMware ESXi. Schon mit einem kleinen Intel NUC der Generationen ab ca. 2018 kommt man da erstaunlich weit – und im Falle solcher Mini-PCs verbrät das Ganze auch erstaunlich wenig Platz und Strom. Die Steuerung des Virtualisierers geht dann bequem über einen Webbrowser. Die VMs könnte man ebenfalls über den Browser bedienen, viel eleganter ist allerdings zum Beispiel das Gespann aus ESX(i) und VMWare Fusion – denn in Fusion eingebaut ist seit jeher auch die Fernsteuerung von ESX-Servern. Damit bekommt man sogar die begehrte Durchleitung von USB-Geräten frei Haus: Alles, was direkt am M-Mac steckt, kann dann auch in eine VM weitergereicht werden. Auf diese Weise war es mir sogar möglich, meine 25 Jahre alte Unitor8- Kette via USB an eine OSX10.5 „Leopard“-VM durchzureichen, auf der dann die originale „Unitor8 Control“ Software von ca. 2002 lief und die Geräte programmieren konnte. Dazu wäre zu bemerken, dass Unitor8 Control eigentlich ein PowerPC-Universal Binary ist, das von OSX 10.5 per Rosetta übersetzt wird – absolut verrückt, aber faszinierend … siehe Bild oben!

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Fazit

Für die einfache Weiternutzung von klassischen Windows-Anwendungen auf einem Mac sind sicherlich inzwischen schwerere Zeiten angebrochen. Aufgrund des Technologiewechsels bei Apple hat die bisherige „Fluffigkeit“ und Transparenz gelitten, die bisherige Lösungen ausgezeichnet hat, weil eben nicht mehr dieselbe CPU-Technologie die Grundlage ist. Möglicherweise wird hier in den nächsten Jahren einiges wieder nachgezogen, was es für die Nutzer schon einmal gab. Das steht und fällt aber sicher mit Microsofts eigenem Engagement für die ARM-Welt. Die großen kommerziellen Anbieter von Virtualisierungs- Lösungen halten sich wohl eher zurück und beobachten erstmal die Marktentwicklung, ehe sie weiteren Aufwand in die Sache stecken. Was wir aus deren Richtung wohl kaum erwarten dürfen, ist ein Einstieg in die Emulation.

Von solcher Zurückhaltung sind Projekte wie UTM zum Glück nicht belastet – im Gegenteil: Fristete der Ansatz, komplette CPU-Technologien zu emulieren, früher immer ein Schattendasein, gibt es jetzt durch die jahrelange Vorgeschichte mit der Virtualisierung und die zwischenzeitliche Annäherung von Mac- und Windows-Welt offenbar genügend interessiertes Publikum und damit auch den Ansporn, die Sache weiterzutreiben. Das größte Potential hat jedenfalls zweifellos dieser Pfad.

 

 

Plus

  • U.T.M.: Kann wirklich Intel-Systeme auf ARM-Macs laufen lassen und hat ein grafisches UI
  • Parallels: Elegante Bedienung, gute Integration einer ARM-Windows-Umgebung in den Mac
  • Fusion: Fernsteuerung von ESX-Servern mit USB- ortmapping usw., inzwischen kostenlos
  • Crossover Mac: "direkteste" Lösung - wenn die gewünschte Windows-Anwendung damit läuft

Minus

  • UTM: VM leider noch nicht so gut integrierbar wie bei Parallels oder Fusion
  • Parallels: teuer, nur für ARM-Windows, klasissche Intel-VM laufen nicht mehr
  • Fusion: klassische Intel-VM laufen nicht mehr
  • Crossover Mac: viele Windows-Apps laufen nicht oder nur schlecht
  • QEMU: schwerig "konsumierbar", kein grafisches UI, sonst gleiche Nachteile wie UTM
  • WINE: Nur für Hartgesottene

Preis

  • Parallels: ab 99,- Euro
  • Alle anderen Lösungen: kostenlos für Privatnutzer
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Forum
  1. Profilbild
    Tai AHU 3

    Ich selbst würde auf meinem Mini Pro kein Windows installieren. Das geht deutlich eleganter auf einem ausgemusterten MacMini Server von 2012, der einen i7 drin hat und somit Bootcamp starten kann. Durch die zwei Festplatten habe ich mehrere Bootoptionen, u.a. Mountain Lion als ältestes System. Meine Käsereibe habe ich nicht mehr, die hatte mit 6 möglichen Bootlaufwerken die breiteste Aufstellung. Alle, die wie ich seit den Achtzigern Macs für Musik verwendet haben, rate ich für ganz alte OS einen G3, der hat SCSI für Sampleranbindung mit dem hervorragenden Alchemy von Blank, später Passport. Lief nur unter Classic. Das kann der G3, der neben SCSI Platten auch mit IDE umgehen kann (PATA). Ausserdem kann er OSX bis 10.4

    • Profilbild
      Tai AHU 3

      @Tai Ach ein NUC steht hier auch noch. Da ich aber zu träge war den so in mein Netzwerk einzubauen, dass ich den vom Mac aus einfach mit bedienen kann, eher selten genutzt. Denn der Workaround fordert Tastatur, Maus und einen Monitor umzustecken. Meist zu nervig. Aber das hängt ja an mir.

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        gs06

        @Tai Mit NoMachine kann man eigentlich ziemlich komfortabel PCs vom Mac aus oder umgekehrt steuern. Für Privatnutzer ist das kostenlos, so dass man es einfach ausprobieren und bei Gefallen dabei bleiben kann.

        Ich ziehe das irgendwelchen MultiBoot-Installationen oder Virtualisierungslösungen vor, da es im täglichen Umgang erheblich einfacher ist, sämtliche Legacy-Hardware weiterhin nutzbar ist , man zudem Rechenkapazität gewinnt und Windows-Rechner heute ja recht günstig zu erstehen sind.

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          Christoph Oettinger RED

          @gs06 Nun – NoMachine ist ein allerdings lediglich ein Fernsteuerungsprogramm.

          Das aber geht halt nur, wenn´s da was fernzusteuern gibt. ;-)
          Im Artikel ging es darum, wie man z.B. eine Software auf genau dem System an den Start bringt, vor dem man die ganze Zeit selber sitzt. Wobei zugegeben der letzte Absatz natürlich ein bissl in Deine Richtung ging.

          Aber selbst dabei gibt es noch erhebliche Unterschiede zwischen einer Fernsteuerung beliebiger Rechner übers Netz und der (Fern-)Steuerung Virtueller Machinen: Diese kann man z.B. von Weitem ausschalten, umkonfigurieren – und danach wieder einschalten. Und das auch dann, wenn die VM selbst gar keinen Netzwerkanschluß hat. Mit Remote Desktop dürfte sowas schwierig werden… ;-)

  2. Profilbild
    MartinM.

    Danke für diesen Stand der Dinge!
    Das erinnert mich an die Neunziger, in denen ich als Werbegrafiker auf Macs arbeitete und alle Kunden Windows PCs hatten. Das hat mich echt Lebenskraft und Lebenszeit gekostet. Natürlich gab es auch schon damals die hier beschriebenen Ansätze. Wie alt ist VMWare? Ich bilde mir ein, das gab es schon für MacOS 8.5. Spätestens aber für MacOS 9. Rückblickend kann ich nur sagen, dass es eine merkwürdig fixe Idee war, die zwei Kontrahenten Windows und MacOS auf einen einzigen Rechner quetschen zu wollen. Praktikabel funktionierte damals nur, einen Win PC per „PC MacLAN“ in ein Mac Netzwerk einzubinden und alle nötige Software auch für Windows anzuschaffen. Nur damit konnte man die von uns erstellten Dateien auch sicher gegenchecken. Und nebenbei blieben so die jeweiligen Rechner samt OS auch stabiler und länger nutzbar.

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      cosmolab

      @MartinM. Vmware gibt es erst seit 1998 – und entstand (laut Wikipedia) aus dem ersten erfolgreichen Versuch, überhaupt so etwas wie Virtualisierung auf x86- Prozessoren ans Laufen zu bekommen. Für die Powermacs der End- Neunziger war das also nix. Was es aber tatsächlich gab waren NUBUS – oder später PCI- Karten, auf denen letztlich ein kompletter 486er- PC verbaut war und die man in den Mac stecken konnte, um dann damit „PC zu fensterln“. D.h da liefen dann tatsächlich zwei getrennte Hardware-Computer nebeneinander her!
      Für Virtualisierung oder Emulation waren die 68k- Prozessoren viel zu langsam, erst für spätere PowerPC- G3 oder G4 gab es aber dann tatsächlich VirtualPC. Ich glaub, das erste Mal, wo ich sowas halbwegs rund hab laufen sehen, war auf einem Mac Cube (450MHz G4) von 2001.

      • Profilbild
        Tai AHU 3

        @cosmolab Ja, erinnere mich, dass der ziemlich unglückliche Entwurf Power Mac 4400 sowohl den eigenen Prozessor (gehen jetzt die Gäule mit mir durch?) als auch Riser Cards mit Win PC angeboten hat.

      • Profilbild
        MartinM.

        @cosmolab Jetzt wo Du’s sagst … erinnere ich mich auch an die PC Karten für Mac. Ich meine, der Öffentlichkeitsarbeits-Chef vom Deutschen Roten Kreuz hatte damals so etwas, weil er der einzige Mac User in der DRK Zentrale war. Beim Erfahrungsaustausch mit mir hat er — glaube ich — ein eher leidvolles Gesicht gemacht. Das alles half ja nicht gegen die Softwareinkompatiblitäten. So haben MacOS und Win in Deutsch unterschiedliche Zeichentabellen für Text verwendet, die ANSI Codepages. Führte dazu, dass alle Umlaute und „ß“ und einige Satzzeichen vertauscht wurden. Für Musiker eher wurscht, für Grafiker eine Bedrohung.
        Der Austausch von Dateien und Dateiformaten hat echt Fortschritte gemacht. Damals waren sich die Konkurrenten Apple und Microsoft ziemlich feindlich gesinnt und haben sich eher gegeneinander abgeschottet.

  3. Profilbild
    TomH

    Nun, meine Frage warum?

    Ok, es macht Spaß sich damit auseinander zu setzen und etwas zu lernen.
    Allerdings würde ich heute eher zu einem NUC ähnlichen System raten. Dadurch das Intel die Nuc aufgegeben hat, gibt es viele Anbieter in dem Segment.

    Es gibt viele Angebote und man kann entscheiden Leistung oder günstig.
    Los geht so ab ca. 300€, hier ein aktuelles Angebot für 350€
    ACEMAGICIAN AM06 Pro Mini PC, AMD Ryzen 7 5700U (8C/16T, bis zu 4.3Ghz),16GB DDR4 512GB NVME SSD Mini Computer mit Type-C |Dual LAN| WiFi6 |BT5.2
    findet man beim anderen A

    Es geht natürlich auch mehr, dann geht es Richtung 1000€ mit aktuelleren CPU und zum Teil ausreichender Spiele Tauglichkeit, natürlich kein Highend Gaming,

    Aber mit geringeren Ansprüchen geht es auch noch günstiger.
    Mein Domain Controller für mein AD mit Windows Server 20222 läuft auf einem AMD Ryzen 5 PRO 4650G with Radeon Graphics, 3701 Mhz, 6 Core(s), 12 Logical Processor(s) mit 32 GB Ram und 512 GB SSD vollkommen Geräusch und klaglos.

    Nur meine 2 Cent und ich will niemand vom Lernen und experimentieren abhalten 😅,denn das macht Spaß.

    Ach und per Hyper-V laufen auf meinem DC auch noch weitere Systeme ebenso wie auf dem Hauptsystem. Geht sehr gut.

    • Profilbild
      cosmolab

      @TomH …aber da haste dann halt auch zwei Hardwarekisten rumstehen.
      Und manchmal war Virtualisierung schon echt nützlich – wenn man z.B. mit einem Macbook unterwegs war und (z.B. für Supportzwecke) gerade mal irgendeine Windows-Version brauchte, um von dort aus ein bestimmtes System mittels Spezialsoftware anzusteuern. Dafür extra einen NUC in die Tasche zu stecken wäre eher unpraktisch… ;-)

      • Profilbild
        TomH

        @cosmolab Da hast Du vollkommen recht.
        Ich nutze auch virtuelle Maschinen auf allen Systemen, bin allerdings auch hauptberuflich IT-ler.
        Heute kann man viel machen, ob auf seinem System oder auch in der Cloud.
        Ich wollte nur hinweisen das man heute günstig kleine Rechner bekommt.
        Wenn man die Aufpreise für RAM und SSD bei Apple sieht kann das sogar günstiger sein.
        Aufpreis beim Mac Pro von 18 GB auf 36 GB sind 460 €.
        Das macht somit nur unter bestimmten Vorraussetzungen Sinn.
        Den Unterschied auf 1TB oder 2 TB HD betrachte ich mal nicht. Da kommt dann leicht ein Windows 2. Rechner zusammen

        Ich halte mich von Apple fern, seit ich mich damals gegen Apple II entschieden habe, da mir das Ökosystem zu wenig offen war.
        Für meine 64GB RAM habe keine 460 € gezahlt, allerdings halt für einen Intel NUC. Das waren letztes Jahr 110 €.
        Bei den verklebten Notebooks sehe ich immer das Problem, man muss große Konfigurationen kaufen, da eine Aufrüstung unmöglich ist. Aber das ist immer eine persönliche Entscheidung für was man sein Geld ausgibt.

        Ein System anzusteuern kann je nach Hypervisor auch eine Challenge sein.

        Wie gesagt, MAC / Apple ist für mich keine Option.

  4. Profilbild
    digital-synthologie AHU

    Ich hab zwar Parallels mit Windows 11 Arm installiert, aber nur für Notfälle. Wirklich arbeiten kann man damit nicht. Mit Intel-CPU ging das noch gut.

    Jetzt hab ich einen Windows-PC rumstehen, den ich per Remote Desktop benutze, wenn ich mir Windows-Programmen arbeiten muss. Geht viel besser als mit Parallels.

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    TBS

    Sehr interessanter Einblick in dieses Thema, ich hatte mal einen MacBook Pro A1706 und habe als alter win Nutzer win 10 drauf laufen lassen. Das hat wirklich super funktioniert.

    Aber diese VM-Ware Sache kenne ich auch aus umgekehrter Richtung von Linux auf Win in einer VM-Ware.

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    Kazimoto AHU

    Danke für den tollen Artikel und das Feedback der anderen!

    Die Sache mit den Mini-PCs habe ich lange nicht mehr verfolgt und den MINIS FORUM Venus UM790 Pro gefunden. Mit passiver RAM und M2.SSD-Kühlung scheint der richtig leise zu sein und kostet als Barebone mit CPU 520€. Dazu 32GB DDR5-RAM für 100€ oder gar 64GB Dual-Rank für 180€ und du hast eine Mini-Workstation, teils besser als M1/M2 Max. Der hat u.a. auch USB4, was selten zu finden ist.

    Aber da sieht man wieder, wer Software und Systeme am Leben halten muss, für den sind die neuen Macs ein echtes Problem, besonders wenn CEOs mit wenig technischen Verstand die ganz toll finden. Tatsächlich war ich kurz davor dem CEO einen iMac mit Remote-Zugriff hinzustellen, nur damit es bei ihm schicker aussieht oder gar einen alten Dummy-Mac, der nicht richtig angeschlossen ist. Manchmal hat man einfach keinen Bock auf Diskussionen, hauptsache alle sind glücklich und ich habe meine Ruhe. 😄

    Was hier wieder gut rauskommt ist die Marktmacht von Microsoft und das fehlen von Alternativen die praktikabel sind. Weil WINE hier etwas schlecht wegkommt, auf Linux und für Audio und Gaming ist es pures Gold und funktioniert unglaublich gut. Ich hoffe daß Linux sich so schnell weiterentwickelt wie in den letzten Jahren und noch mehr User darauf wechseln. Alles hängt natürlich vom Use-Case ab und auch ich kann es mir noch nicht leisten die Windows-Partition zu löschen.

    Einen schönen Sonntag an alle!

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    Flowwater AHU

    > […] Denn einem von Microsoft selbst einmal groß gestarteten, dann aber eher lieblos weiterentwickelten Produkt ist es zu verdanken […]

    OT: Klingt für mich irgendwie nach ALLEM, was Microsoft macht. 😀

    Ich will aber nicht vom Artikel ablenken, der sehr interessant und spannend ist. Aber will man echt unter Mac Windows laufen lassen? Ist man nicht eher froh, wenn man diesen Windows-Mist endlich hinter sich gelassen hat? Für Spezial-Anwendungen: Klar, OK. Aber so im Allgemeinen? Und für Musiker? Ist keine rhetorische oder implizit sarkastisch gemeinte Frage. Ich kann’s mir nur kaum vorstellen.

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      Kazimoto AHU

      @Flowwater Microsoft ist nicht per se schlecht. Unser Unternehmen z.B. wird gerade auf Azure zentriert und jeder Standort bekommt mächtige AD-Server, die wirklich alles vor Ort koordinieren. Die Admins freuen sich, können sie über Azure vieles einfacher erledigen als zuvor. Vielleicht ist das sogar besser als alles andere was bisher an IT verfügbar war, ist es doch einigermaßen standardisiert und der Laden fällt nicht gleich zusammen wenn der Admin geht. Billig ist das Ganze natürlich nicht und muss produktiv wieder ausgeglichen werden.
      Für Unternehmen ist das alles unheimlich praktisch, gehört dem Arbeitgeber doch eh alles was ich während der Arbeitszeit leiste. Was MS dann mit den Daten des Unternehmens macht kann mir wumpe sein, wenn es so gewollt ist und die Politik es sogar mit Milliarden für Rechenzentren unterstützt.

      Privat sieht das natürlich anders aus.

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        Flowwater AHU

        @Kazimoto Ich muss Dir da leider (!) widersprechen: Microsoft hat in der Vergangenheit gerade bei Cloud-Anwendungen bewiesen, dass sie es nicht im Griff haben (Master-Schlüssel geleakt und so weiter). Wenn einem seine Firmen-Daten egal sind – inklusive der dort gespeicherten Kundendaten – ja, dann kann man so weiter machen. Aber ich wünsche einer Firma viel Spaß, wenn mal ein GAU passiert und sich dann ein Kunde auf die DSGVO beruft.

        Diese Firma interessiert sich nicht für gute Anwendungen, sie interessieren sich auch nicht für ihre Kunden. Sie wollen nur eins: Geld machen.

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          Kazimoto AHU

          @Flowwater Weißt du, mir ist neuerdings scheißegal was in der Firma läuft, habe ich mir fast 30 Jahre einen Kopf darüber gemacht wie alles möglichst gut und sicher läuft. Nun wurden wir gekauft und irgendwelche milliardenschwere CEOs bestimmen wohin es geht, die wissen es bestimmt besser.

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            Flowwater AHU

            @Kazimoto LOL … ja. Ich erinnere mich daran, dass Du oben »beruflich« geschrieben hast. Und es erinnert mich auch daran, als ich in der HypoVereinsbank gearbeitet habe, diese dann von der italienischen UniCredit übernommen wurde, und die neuen CEOs auch nichts besseres zu tun hatten, als sämtliche Strukturen auseinander zu reißen. Da hatte ich auch keinen Bock mehr. 😉

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            bluebell AHU

            @Kazimoto Das sind die „höher bezahlten EInsichten“ und die „Sachzwänge“.

            Jeder weiß, dass Microsoft AD und Microsoft Office *die* Einfallstore für Schadsoftware sind. Da aber irgendwelche benötigte Software nur auf Windows verfügbar ist oder die Kunden ihr gewohntes Windows auf dem Desktop haben wollen, packt man dann einen oder zwei Virenscanner drauf (höchstberechtigte Closed Source Software, die meist nach Hause telefoniert), und dann hat man …

            ALLES GETAN!

            Außerdem machen alle das so und es ist Best Practice. Dazu noch Zweifaktor-Authentifizierung und fertig. Sicherheitsabteilung und Revision klopfen sich gegenseitig auf die Schulter, wie toll alles ist, alle freuen sich und die Manager sind de facto aus der Haftung.

            Ich rege mich schon lange nicht mehr drüber auf.

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      MadMac

      @Flowwater Ich kann gar nicht genug betonen, wie sehr ich es ablehne, auch nur irgendetwas von MS auf meinem Mac einzurichten. Ich bin privat 2003 zu Apple gewechselt. Erst ein Powermac G4, dann kam 2012 ein iMac mit OS Snow Leopard ins Haus. Der steht immer noch hier und tut klaglos seinen Dienst. Ich bin jobmäßig lange genug mit MS gequält worden, da brauche ich es nicht auch noch privat.

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        Flowwater AHU

        @MadMac Ich habe Windows eigentlich nur noch aus Faulheit. Allerdings hier noch Windows 7, nur laufen halt gerade interessante VSTs und andere Programme immer weniger unter Windows 7. Windows 10 ist für mich gerade noch so akzeptabel, Windows 11 nicht mehr, weil es dafür einen neuen PC bräuchte und ich diese Malware nicht haben will (»Recall«). Und dann wäre auch der Zeitpunkt erreicht, an dem ich mich ernsthaft mit einer Alternative befassen würde (natürlich Linux, hallo @Kazimoto).

        Immerhin habe ich schon vor ca. 25 Jahren komplett ALLES vom PC verbannt, was von Microsoft ist: Browser, E-Mail, Office-Programme, Grafik, Video … und natürlich alles was irgendwie DAW ist (keine Ahnung, ob es da was von M$ gibt, will ich gar nicht wissen, ist mir egal). Und seit 25 Jahren kann ich den PC produktiv einsetzen, ohne von irgend welchen schwachsinnigen Updates geplagt zu werden, die das Gerät verlangsamen, gewisse Anwendungen unbrauchbar machen oder gleich die ganze Maschine lahm legen. Der PC läuft und läuft und läuft. Gelegentlich mal eine Hardware tauschen (Festplatte) … gelegentlich mal den Browser und das E-Mail-Programm updaten … aber sonst alles gut.

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