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Test: Zoom H4essential, mobiler 4-Spur-Recorder

Mit 32 Bit Float ohne Einpegeln!

6. September 2024
hoom h4 essential mobiler audio recorder test

Zoom H4essential, mobiler 4-Spur-Recorder

Bei dem Zoom H4essential Audio Recorder handelt es sich um einen 4-spurigen mobilen Audio-Recorder, der die Mittelklasse der neuen Essential Audio Recorder Serie von Zoom darstellt.

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Die technischen Daten des Zoom H4essential

Die größte Neuerung am Zoom H4essential dürfte das 32 Bit Float Audioformat sein. Dies bedeutet, dass kein Einpegeln mehr erforderlich ist, was bei der Konzeption und Entwicklung des Recorders dazu geführt hat, dass man bei ihm auch gar kein Einpegeln mehr vornehmen kann. Ob dies wünschenswert ist, muss jeder für sich selber entscheiden, eine schnellere Handhabung im Aufnahmeprozess erlaubt dieses Format auf jeden Fall. Die möglichen Sample-Frequenzen sind mit 44,1, 48 oder 96 kHz angegeben und bei der Verwendung als USB-Mikrofon kann man auch mit 48 kHz und 24 Bit oder aber 32 Bit Float aufnehmen.

Für die Direktaufnahme ist ein integriertes X/Y-Mikrofon verbaut, das einen Grenzschalldruckpegel von 130 dB SPL verarbeiten kann. Wie auch bei den Vorgängern des H4essential, zum Beispiel dem Zoom H4n Pro, bietet der Recorder ein äquivalentes Eigenrauschen von -120 dB oder weniger, was einem mittleren Durchschnitt entspricht.

Für das Direktabhören verfügt der H4essential über einen kleinen, eingebauten Lautsprecher auf der Rückseite des Gehäuses, der auch bei Bedarf eine Sprachführung durch das Menü wiedergibt. Dies ist insbesondere bei Menschen mit Sehbehinderung eine sinnvolle Hilfe. Desweiteren verfügt der Recorder über ein 2-Zoll-Farbdisplay mit 360 x 240 Pixel und eine Timecode-Synchronisation über das des Öfteren von Zoom verwendete, optional erhältliche Bluetooth-Modul Zoom BTA-1.

Zoom H4essential Display mit Bedienfeld

Zoom H4essential, Front

Der Audiorecorder ist mit zwei verriegelbaren XLR-TRS-Combo-Eingängen ausgestattet, die sowohl Mikrofon- als auch Line-Signale aufnehmen können, beide natürlich mit 48 V Phantomspeisung schaltbar. Ebenso gibt es an der Seite einen Stereo-Mic-Line-Eingang im 3,5 mm Miniklinkenformat, der bei Bedarf mit 2,5 V Plug-in-Power (beispielsweise für Lavaliermikrofone) beschickt werden kann. Daneben befindet sich ein passender Kopfhörerausgang, der ebenfalls in Stereo-Miniklinke ausgeführt ist.

Als Aufnahmemedium verwendet der Zoom H4essential Micro-SDHC-Karten bis 32 GB oder SDXC bis zu 1 TB, was eine sehr hohe Aufnahmekapazität ermöglicht. Als Stromquelle können 2 AA +-Batterien oder ein angeschlossenes 5 V USB-C Ladegerät verwendet werden. Mit einem Satz AA-Alkaline-Batterien hat der H4essential eine Betriebsdauer von ca. 3 Stunden, was in den meisten Aufnahmesituationen ausreichen sollte.

Mit einem Gewicht von nur 226 g ist der Recorder ungewöhnlich leicht, was natürlich zu einem Großteil dem verwendeten Kunststoffgehäuse geschuldet ist. Trotz der Kunststoffausführung hinterlässt das Gehäuse einen rundum guten Eindruck, was auch auf die gute Verarbeitungsqualität zurückzuführen ist. Was mich ein wenig stört ist, dass die Gummiverschlusskappe des Bluetooth-Adapters sehr leicht aus ihrer Fassung fällt, was allerdings auch schon der einzige negative Punkt bei dem Kunststoffgehäuse ist.

Auf der Rückseite des Gehäuses befinden sich drei sehr kleine Gummifüße, die aus einem angenehmen weichen Material bestehen. Dieses Material sorgt dafür, dass das Produkt auch auf glatten Oberflächen, wie zum Beispiel einer Glasplatte, einen hervorragenden Halt findet und sich nicht leicht verschieben lässt. Alternativ kann man auf der Rückseite ein entsprechendes Mikrofonstativ verschrauben bzw. über eine kleine Führung eine entsprechende Lasche an dem Recorder anbringen, womit man das Produkt dann im Handgelenk sichern oder in irgendeiner Form aufhängen kann.

Zoom H4essential mit Miniklinkenstecker an der Seite

Zoom H4essential, Kopfhörerbuchse

Zoom H4essential: Eingänge

Auch im Eingangsbereich ist Zoom bemüht, dem Nutzer so viel Arbeit wie möglich abzunehmen, indem man die Kombibuchsen in ihrer Belegung festlegt. Für den XLR-Bereich ist immer ein Mikrofonsignal von Nöten, für den TRS-Bereich immer ein Line-Signal. Diese Belegung lässt sich auch in der Menüführung nicht verändern. Das Gleiche gilt ebenfalls für das X/Y-Mikrofon, was fest auf der Oberseite verbaut ist. Weder lassen sich die Winkel der Mikrofone, noch irgendwelche Richtcharakteristiken an den Mikrofonen verändern.

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Sehr schön ist auch, dass die Kombibuchsen verriegelt sind, da gerade in diesem Aufnahmebereich der Recorder gerne mal aufrecht oder schräg angebracht wird und dort latent immer die Gefahr besteht, dass ein Mikrofonkabel insbesondere in der XLR-Version versehentlich herausgezogen wird.

Zoom H4essential mit zwei Podcastern in einem Raum

Zoom H4essential, Podcasterbetrieb

Das Display des Zoom H4essential

Zunächst einmal muss festgehalten werden, dass sich die Startzeit des Zoom im Vergleich zu früheren Zoom-Produkten deutlich verbessert hat. Der Recorder fährt schneller hoch und schneller runter und ist dadurch innerhalb von 2 bis 3 Sekunden einsatzbereit. Wer einmal mit alten Zoom-Recordern gearbeitet und gesehen hat, wie lange das Gerät braucht, um sich von Standby in den Aufnahmemodus zu bewegen, wird diesen Geschwindigkeitszuwachs zu schätzen wissen.

Das Display ist sehr einfach, aber auch sehr übersichtlich aufgebaut. Die Farbgebung ist dem Recorder entsprechend gehalten, nicht zu fein, aber auch nicht zu grob. Letztendlich kann man mit dem 2 Zoll Display, was auf den ersten Blick vielleicht relativ klein anmutet, recht gut arbeiten.

Zoom H4essential Rückseite mit Stativgewinde

Zoom H4essential, Rückseite

Praxiseinsatz des Zoom H4essential

Ein Vorteil des Recorders ist die Tatsache, dass der Zoom sowohl nur als Audiointerface oder aber als Audiointerface bei gleichzeitiger Aufnahme genutzt werden kann. Man merkt auch an der Menübelegung, dass man bei der Entwicklung einen großen Fokus auf den Podcaster-Betrieb gelegt hat. So sind zum Beispiel drei verschiedene Hochpassfilter bis hoch zu 160 Hz im Equalizer-Bereich angelegt, um entsprechende tieffrequente Laute abzufedern.

Zoom H4essential Frontabbildung mit einem Daumen auf dem Record Button

Zoom H4essential, Profil

Was jedoch auffällt ist, dass wahrscheinlich auch aufgrund der sehr leichten Bauweise des Gehäuses verschiedene Griff- und Fingergeräusche vergleichsweise laut mit aufgezeichnet werden. Auch im Bereich der Mikrofone, die überhaupt nicht vom Gehäuse entkoppelt sind, werden Griffgeräusche relativ schnell übertragen und lassen sich nur mit eiserner Disziplin oder sonstigen Vorsichtsmaßnahmen komplett vermeiden. Dies geht auch soweit, dass beispielsweise auch Berührungen des Kopfhörerkabels mit aufgezeichnet werden.

Auch sind die Mikrofone relativ windempfindlich bzw. bei Popgeräuschen sehr anfällig für entsprechende Laute. Das heißt, ein guter Windschutz ist eine grundsätzliche Anschaffung, die man mit ins Budget einplanen sollte, sofern man mit den beiden Mikrofonen im Außenbereich arbeiten möchte.

Zoom H4essential montiert auf einem Stativ auf einer Holzplatte

Zoom H4essential, Stativ

Bezüglich der Micro-SD-Karten gibt es unter den Usern verschiedene Lager. Natürlich haben die kleinen Karten den unschätzbaren Vorteil, dass sie sehr winzig sind und man sie in jedem noch so kleinen Slot irgendwo unterbringen kann. Im Übrigen möchte ich noch erwähnen, dass die Abdeckklappe des SD-Kartenslots trotz ihrer etwas minderwertigen Optik haptisch einen sehr guten Eindruck hinterlässt. Sie rastet sehr gut ein, geht nicht versehentlich auf und lässt sich mit dem Fingernagel sehr leicht öffnen.

Wenn man aber, wie ich zum Beispiel, gerne die Aufnahmen mit einem Field-Recorder macht, das Ganze tonal dann aber am Rechner weiter bearbeiten möchte, sind die größeren Speicherkarten deutlich besser zu handhaben, zumal auch einige ältere Rechner die alten Slots noch verbaut haben und so den direkten Einschub ermöglichen. Natürlich kann man sich auch einen entsprechenden Adapter kaufen.

Klanglich hinterlassen die Mikrofone einen befriedigenden und dem Ladenpreis angemessenen Eindruck. Gerade für schnelle Aufnahmen finde ich sie sogar sehr ordentlich. Wenn es jedoch um echte Klangkultur geht, wäre es zu überlegen, ob man nicht auf externe Mikrofone über die jeweiligen Anschlussbuchsen zurückgreift. Aber für eine schnelle Handhabung hinterlassen die Mikrofone einen guten Eindruck.

Wie weit einem das 32 Bit Float System zusagt, muss jeder für sich selber entscheiden. Ich persönlich finde den Pegel, der aufgenommen wird, sehr gering, was erstmal kein Problem sein sollte, allerdings immer eine externe Nachbearbeitung im Bezug auf den Pegel von Nöten macht. Ich wäre mit einer optionalen Gain-Regelung mit optionaler Limiter-Funktion daher noch etwas glücklicher. Aber ich bin mir sicher: Auf jede dieser Meinungen kommt auch eine andere Meinung, die genau dieses Konzept des 32-Bit-Floats deutlich höher schätzt, als das persönliche Einpegeln des Signals. Die fünf Klangbeispiele wurden jedenfalls im Pegel normalisiert.

Zoom H4essential in einer Hand vor weissem Hintergrund

Zoom H4essential in der Hand

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Fazit

Mit dem Zoom H4essential hat der Hersteller Zoom einen echten No-Brainer in seinem Portfolio. Die Handhabung des Recorders gestaltet sich sehr einfach und durch die 32 Bit Float Technik entfällt selbst das Einpegeln des Eingangssignals.

Aufgrund der kompakten Abmessungen und dem niedrigen Gewicht ist der H4essential speziell für den schnellen, mobilen Einsatz konzipiert. Insgesamt für Nutzer interessant, die ggf. den Anschluss von professionellen Mikrofonen benötigen und denen die Klangqualität der eingebauten iPhone-Mikrofone nicht ausreicht.

Ein guter Startpunkt, insbesondere für Podcaster.

Plus

  • Abmessungen
  • Gewicht
  • einfachen Menüführung
  • 32 Bit Float

Preis

  • 219,- Euro
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Kundenbewertung:
(10)
Klangbeispiele
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