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Test: Yamaha S90 Synthesizer & Stagepiano

Die neue Stagepiano Masterclass

14. November 2002

Die S90 ist das neue Flaggschiff der S-Klasse von Yamaha. Schon beim ersten bespielen fällt die unglaublich gut gewichtete 88 Tasten Klaviatur auf, die es ermöglicht, präzise die Dynamik zu kontrollieren, und vor allem damit auch Split Sounds wie z.B. Slap-Bass genauestens anzusprechen. Dafür sorgt die Hammermechanik im Inneren der S90. Hier kann YAMAHA seine ganze Erfahrung im Bau von elektronischen Pianos ausspielen. Man hört nicht nur einen Flügel, man fühlt ihn auch …..
Obendrein ist diese Tastatur auch noch Aftertouch fähig. Die Bedienoberfläche der S90 ist mit einem hintergrundbeleuchteten 240×64 Pixel Display ausgestattet. Als Bedienelemente kommen 5 Schieberegler, ein Daten-Eingabe-Rad und ca. 70 Taster zum Einsatz. Spielhilfen sind die von YAMAHA bekannten Rubber Wheels für Pitch und Modulation. Über die üblichen Anschlüsse hinaus (MIDI Trio, 4 Audio Ausgänge, 2x Controller, 2x Switch Pedal und Kopfhörerausgang) hat die S90 noch einiges mehr zu bieten. Als erstes sei hier ein A/D Wandler genannt, mit dem man ein anderes Audiosignal dem S90 zuführen kann. Die Empfindlichkeit ist dabei zwischen Line und Mic umschaltbar. Zusätzlich zu den üblichen Controller- Eingängen hat der S90 auch einen Eingang für den Yamaha-typischen Breath-Controller, doch dazu später mehr. Sehr gut hat mir die USB Schnittstelle gefallen, mit deren Hilfe man die S90 direkt an einen USB-fähigen Rechner anschließen kann. Zu guter letzt hat man auch die Möglichkeit mit einer Smart Media Karte Presets, Sequenzen und MIDI-Files abzuspeichern.

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Klangerzeugung

Nun ja. Nach dieser eher nüchternen Betrachtung des Äußeren, interessierten mich die inneren Werte der S90. Ich schloss die S90 an und … hörte ca. 3 Stunden später das erste mal auf zu spielen :o). Kein Wunder, bedenkt man, dass insgesamt 640 Voices, bestehend aus 384 Werks Voices, 128 XG Voices und 128 User Voices (Die vorprogrammiert sind) zur Verfügung stehen. Dazu gibt es noch 48 Drumkits plus 1 XG Drumkit und 16 User Drumkits. Die S90 reißt einen einfach durch ihren professionellen, klaren, druckvollen und prägnanten Klang mit.

Eine Voice der S90 ist dabei aus 4 Ton Generatoren zusammengesetzt. Diese bestehen nach der Reihe des Signalflusses aus Oszillator, Pitch-, Filter- und Amplitudengenerator. Als Grundlage der Oszillation kommt die AWM2 (Advanced Wave Memory2) Technologie zum Einsatz, wie sie in vielen YAMAHA Geräten zu finden ist. Dabei wird eine gesampelte Wellenform geloopt, und erzeugt dadurch den Basisklang. Die S90 bringt es dabei auf satte 1347 verschiedene Wellenformen (inklusive Drum Samples), die in 64MB Speicher Platz finden. Dabei finden sich sogar ca. 18MB Wellenformen, die direkt aus der MOTIF Serie von Yamaha übernommen wurden. Alle Wellenformen sind exzellent gesampelt, und gerade auch die Problemkinder der Synthesizer z.B. Gitarre und andere Saiteninstrumente sind hervorragend implementiert. Die Filter, für viele Kunden ein entscheidendes Kaufkriterium, gibt es in 20 Variationen:

LPF24A, LPF18, LPF18s, LPF12, LPF6, HPF24D, HPF12, BPF12D, BPF12s, BPF6, BPFw, BEF12, BEF6, Dual LPF, Dual HPF, Dual BPF, Dual BEF, LPF12+HPF12, LPF12+BPF6, HPF12+BPF6.

Um das zu entkryptisieren: LPF = Low Pass Filter, HPF = High Pass Filter, BPF = Band Pass Filter, BEF = Band Elimination Filter, A = Analog, s=staggered (mit flacherer Frequenz Kurve), D= Digital, w=wide.

Das dürfte selbst EMU Verwöhnten genug Material zum Spielen geben. Allen Filtern kann man einen guten durchgreifenden Klang zusprechen. Trotzdem tragen sie die Crux (fast) aller digitalen Filter (auch hinter LPF24A verbirgt sich ein digitaler Filter), dass man ihnen ihre digitale Herkunft anmerkt. Diese Diskussion gehört aber in den Bereich Klangästhetik, und soll hier nicht entfacht werden.
Die Hüllkurvengeneratoren für Pitch, Filter und Amplitude sind mit 11 Parametern gut zu modellieren. LFOs sind natürlich auch vorhanden, und können auf alle oder auch nur auf einzelne Tongeneratoren einer Voice in Pitch, Cutoff und Amplitude modulieren. Schließt man die verschiedenen Fußtaster und Continous-Controller an, kann man diesen verschiedene Klangparameter zuweisen.

 

Soundlibrary & Suche

Obwohl so viele Voices zur Verfügung stehen, kann man sehr schnell die gewünschte Voice finden. Dazu gibt es drei Möglichkeiten. Zum einen sind die Voices über 6 Bank-, 8 Group- und 16 Voicenumber-Taster zu erreichen. Kennt man seine Favoriten, kann man diese mit Druck auf 3 Tasten hintereinander sofort Aufrufen. Sehr schön! Da hat das nervige Gesuche vor allem auf der Bühne ein Ende. LEDs Leuchten neben jedem Taster (rot für Bank und Group, grün für Voicenumber) erleichtern die Orientierung in Lichtschwachen Umgebungen ungemein. Die zweite Möglichkeit: Nach Aktivieren des Category Search Tasters die gewünschte Voice über Kategorien, also Streicher, E-Pianos, Ethno-Sounds zu finden. Vor allem im Studio Betrieb sehr nützlich („Ich brauch jetzt mal E-Streicher“). Die dritte und letzte Möglichkeit ist, durch alle Voices nacheinander durchzujoggen.

Absolut Live tauglich

Überhaupt fällt an der S90 auf, dass hier sehr viel Wert auf Bühnentauglichkeit gelegt wurde. So sind von den 5 angesprochenen Schiebereglern vier zur Echtzeitsteuerung von Geräteparametern vorgesehen (der 5. ist Master Volume). Dabei hat man mit einem Taster an der Seite neben den Schiebereglern die Möglichkeit durch 5 Gruppen à vier Parametern durchzuschalten. Im Fall der obersten 1. Gruppe, kann man mit den 4 Schiebereglern: Pan, Reverb, Chorus und Tempo einstellen. In der 2. Gruppe sind es: Cutoff, Resonance, Attack, Release. In der 3. Gruppe: Assign A, B und Assign 1, 2 also frei zuweisbare Parameter. In der 4. Gruppe steuert man einen 4-Band EQ, und in Gruppe 5 die Volumes der einzelnen Ton Generatoren einer Voice zu verändern. Damit hat man in einer Live Performance ausreichend Möglichkeiten, den Klang lebendig zu gestalten.
Aber die S90 kennt nicht nur den Voice Betriebsmodus. Man hat die Wahl zwischen 3 Betriebsmodi. Im Voice Modus kann man wie beschrieben die einzelnen Voices anwählen und einzeln spielen. Zusätzlich gibt es aber noch den Performance- und den Master Modus, die jeweils 128 Speicherplätze haben. Im Performance Mode hat man die Möglichkeit bis zu 4 Voices zu layern oder in Abhängigkeit von Anschlagstärke oder Notenwert zu splitten. Man weist die Voices also 4 verschieden frei wählbaren Zonen zu. Dabei kann man auch auf einzelne Tasten ganze Sequenzen legen.

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Sequenzer

Hier kommt also zum ersten mal auch die Sequenzer Funktion mit ins Spiel. Wer allerdings einen komfortablen Step- oder gar grafischen Sequenzer erwartet wird bitter enttäuscht, denn die S90 ist eben KEINE Workstation à la Korg Triton. Um es noch genauer zu sagen – es fehlt JEDE Editiermöglichkeit für Sequenzen! Sequenzen, oder besser gesagt Songs, können nur über eine Smart Media Card im Standard MIDI File Format eingelesen und abgespielt werden. Ja – ganz richtig, man kann auch KEINE Sequenzen aufnehmen. Die S90 ist eine reine Playbackmachine, was Sequenzen anbelangt. In Punkto Playback bleiben jedoch keine Wünsche offen. So hat man über alle 16 Tracks eines Standard MIDI Files komplette grafische Mix Kontrolle. Man kann Panorama, Volume, Effekt-Sends und Voice Einstellung für jeden Kanal einstellen, und diese Einstellungen auch in sog. Mix-Templates abspeichern. Sehr praktisch. Das Konzept der S90 wird dadurch klar: keine aufwendige Sequenzerei im Gerät – mit Software Sequenzern komponiert man, und lässt die S90 nur noch das Ergebnis abspielen. Ein sehr zeitgemäßes Konzept, wie ich finde.

Damit die S90 aber nicht ganz so „alt“ aussieht, wurde eine Arpeggiator Eingebaut, der in seiner Ausstattung zumindest über das gröbste dieses Übels hinwegtröstet. Man kann nämlich nicht nur normale Arpeggio-Sequenzen erzeugen, sondern hat zudem noch die Typen: Phrase, Drum-Pattern, und Control zur Verfügung. Die Phrase-Arpeggios erzeugen die für bestimmte Instrumente typische Spielweise, zu hören an dem Funk Gitarren Beispiel unten.

Damit hat man einen Funk Gitarren Sound der auch wirklich wie eine Funk Gitarre gespielt wird! Der Modus Drum Pattern enthält Drum Patterns verschiedener Stilrichtungen. Dabei finden auch Zeitgenössische Musikformen wie z.B. Drum’n’Bass oder Two-Step ihren Platz. Der Arpeggiotyp Control erzeugt keine Noten sondern stattdessen Controllerwerte, die das manuelle Spiel entsprechend beeinflussen. Insgesamt gibt es 256 Arpeggio Styles in 2 Bänken. Zusätzlich gibt es dann noch 128 User Patterns, in denen abgeänderte Arpeggios gespeichert werden können; was nicht bedeutet, dass man selbst Sequenzen erstellen kann.
Der Master Modus ist dem Performance Modus ganz ähnlich. Hier hat man allerdings die Möglichkeit, auch externe Geräte via MIDI von der Klaviatur oder dem Arpeggiator des S90 aus anzusprechen. Damit erfüllt die S90 also seine Funktion auch als Masterkeyboard.

Bewertung als Stage-Piano

Als Stagepiano würde ich der S90 schon mal eine 1+ verpassen. Überzeugende Sounds, eine göttlich-gewichtete Klaviatur, Echtzeitregler für die wichtigsten Parameter und blitzschnelle Wahl des gewünschten Sounds. Dazu noch LEDs, welche die Übersicht noch verbessern (Wo bin ich? – HIER bin ich). Als Beispiel zu den hervorragenden Sounds sei hier nochmals der 3-Layer Flügel vom ersten Soundbeispiel genannt. Überhaupt schlägt sich die S90 in der Kategorie „Nachahmen von Natürlichen Instrumenten“ in allen Fällen gut bis sehr gut.

Was man mit den Echtzeitreglern alles machen kann zeigen diese Klangbeispiele
Hier werden erst die Assign Regler Einstellungen verändert, danach der 4-Band EQ, dann der Filter und zum Schluss die Lautstärke der verschiedenen Zonen.

Integrierte Effekte

Das Soundbeispiel (kb Nu phasing.mp3) hat schon darauf Aufmerksam gemacht – wie steht es um die Effekte der S90? Es stehen 12 verschiedene Reverb Typen, 25 Chorus Typen, 104 Insertion Effekte, 25 Variation Effects und ein 5 Band Master EQ zur Auswahl. Dabei ist das Routing folgendermaßen ausgeführt:

Die Insertion Effekts sind Teil einer Voice. Dabei gibt es zwei Insertions pro Voice, die Hintereinander oder parallel geschalten werden können. Dann folgen die System Effekte Reverb und Chorus, und zum Schluss der 5-Band Master EQ (von dem 4 Bänder in Echtzeit gesteuert werden können, s.o.). Im Performance Modus gibt es dann noch den System Effekt Variation, der Hauptsächlich Enhancer, Wah, Amp Simulation, EQs, Modulationseffekte u.ä. enthält. Zu der Qualität der Effekte: Natürlich kann man bei einem solchen Gerät kein Hi-End Multieffekt Gerät erwarten. Die verschieden Reverbs tun aber wacker ihren Dienst, obwohl man ein wenig die Tiefe vermisst. Die Chorus Typen klingen etwas ‚zu‘ digital, können aber, sparsam eingesetzt, dennoch überzeugen. Wichtig hier, man kann die System Effekte richtig schön ‚überdrehen‘. Interessant wird es bei den Insertion Effekten Da manche Instrumente ohne richtigen Effekt gar nicht wieder erkennen zu wären (cleane Lead Gitarre???), hat man hierauf das Hauptaugenmerk gelegt. Alles von Lezlie bis Multitap Delay ist hier vorhanden, und dank des Routings auch schön verschaltbar. Am besten haben mir dann tatsächlich die (digitalen) Verzerrer gefallen. Nichts klang hier kalt und hohl. Die Verzerrer der S90 haben es sich wirklich in sich. So gibt es Gitarren Sounds (in Kombination mit Verzerrern) die selbst Steve Vai alt aussehen lassen würden. uch in Kombination mit anderen Wellenformen ergeben sich erstaunliche Verzerrungen. Zum direkten AB Vergleich auch noch ein Soundbeispiel bei dem die gleiche Voice mit – und ohne Verzerrung gespielt wurde. Ein eindeutiges Doppel Plus für die Verzerrer.

Anschlüsse

Das die S90 MIDI in, out, through bietet, ist selbstredend. Nicht selbstredend ist die USB Schnittstelle. Mit Hilfe der mitgelieferten Treiber für MAC und PC, wird die S90 als USB Gerät installiert. Und hier geht der Spaß dann richtig los. Anstatt 16 MIDI Ausgangskanäle kann man von jedem Sequenzer Programm aus nun 3×16 Kanäle empfangen, und mit sage und schreibe 8×16 (96!) Kanälen auf die S90 zugreifen. Das dürfte selbst höchsten Ansprüchen genügen. Aber nicht nur das; mitgeliefert wird ebenfalls eine Editor für die Voice-, Performance, und Master Presets. Hier kann man nach Lust und Laune editieren und archivieren.

Smart Media Card

Sind die neu gebastelten Presets erst mal in der S90, kann man diese auf einer Smart Media Card speichern und so die richtigen Sounds für den richtigen Augenblick immer parat haben. Auch Standard MIDI Files können so in die S90 übertragen werden. Das beste kommt aber noch. Wohl zum ersten mal hat man einem Synthesizer die Funktion mit auf den Weg gegeben, Software Sequenzer fernzusteuern! Berücksichtig dabei wurden: Logic Audio Platinum 5, Cubase VST/32, Cubase VST 5.1r1, SONAR, Cakewalk ProAudio Ver9.0, Pro Tools V5.0 sowie der auf CD mitgelieferte Mini Audio-MIDI Sequenzer SQ01 (nur Windows) von YAMAHA:

Man hat dann nach betätigen der Remote Control Taste die Möglichkeit Volume, Pan, EQs und Sends der ersten 16 Tracks einzustellen, sowie diese Tracks auch auszuwählen und zu muten. Darüber hinaus kann man mit Play, Stop FFW und RWD die Takt-Position des Sequenzers einstellen. Benutzt dazu werden die Taster die sonst für die Voice Auswahl zuständig sind, sowie die 4 Echtzeit Regler. Als wenn dem noch nicht genug wäre, ist es über den A/D Wandler Eingang möglich, auch andere Soundquellen der S90 zuzuführen. Dabei wird das Signal gewandelt, und kann durch die System Effekte der S90 bearbeitet werden. Damit hat sich die S90 die Bezeichnung Master Keyboard mehr als verdient. Als weitere Option kann auch eine Schnittstellenkarte für MIDI und Audio Eingebaut werden. Diese Schnittstelle heißt mLAN8E und sieht aus wie Firewire, ist aber nicht kompatibel zu Firewire. Sie wird zur Zeit nur von YAMAHA verwendet und soll, so YAMAHA, in Zukunft die MIDI Schnittstelle ablösen (das haben schon andere probiert… :o).

Soundboards als optionale Cards

Wem das noch nicht genug ist, der sei auf die Erweiterungsboards hingewiesen. Mit diesen Plug-in Boards schenkt man der S90 weitere Waveforms und größere Polyphonie (bis zu 64 weitere Stimmen!), und sogar völlig andere Synthese Verfahren. Zur Zeit erhältlich sind: Drums-, Percussion-, Piano-, Vocal Harmony-, XG-, Analog Physical Modeling-, Advanced DX/TX- und Virtual Acoustic-Plug-in Board. Bis zu drei Stück davon können gleichzeitig in der S90 betrieben werden. Im Zusammenhang mit dem Virtual Acoustic-Plug-in Board, das hauptsächlich Blasinstrumente nachbildet, wird jetzt auch das Vorhandensein eines Breath Controller Eingangs ersichtlich. Man kann den Breath Controller aber natürlich auch mit den internen Voices benutzen. Sehr erfreulich: man hat schon Programm Taster an der S90, die das direkte Anwählen der drei Plug-in-Boards Voices ebenso unkompliziert machen, wie es bei den internen Voices ist. Zu der Beurteilung der Qualität dieser Boards kann man leider nur die Demo-CD heranziehen. Darauf sind auch leider nicht alle Boards vertreten. Einen sehr guten Eindruck machen das Piano-Board und das DX-Board. Das Analog Physical Modeling-Board hinterlässt keinen spektakulären Eindruck, aber hier muss fairerweise gesagt werden, dass gerade dieses Board von der Kreation eigener Sounds lebt. Die Bläser Sounds des Virtual Acoustic-Boards schwanken zwischen durchschnittlich und sehr gut. Als letztes Demo ist das XG-Board zu hören… amtlich. Dann gibt es noch ein Plug-in Board, das selber kein Klangerzeuger ist. Es dient zur Unterstützung von Vocals, die über den A/D Eingang der S90 eingesungen werden. Dieses Board bietet einen Vocal-Harmonizer mit bis zu drei Stimmen, also ein reines Effektboard für Sänger. Damit erzeugt man unter Anderem Effekte, wie z.B. Joe Zawinul auf seinen letzten Alben gerne für seine Stimme benutzt.

Bedienung

Die Bedienung der Grundfunktionen sind intuitiv begreifbar. Und nach ein wenig Experimentieren gelangt man auch recht schnell in das ‚innere‘ der S90. Einzig das Display ist mit 240 x 64 Pixeln ein wenig klein geraten. Da man aber keinen aufwendigen Sequenzer bedienen muss, ist das zu verschmerzen. Die Echtzeitregler machen ihrem Namen alle Ehre, und sind voll Live tauglich. Darüber hinaus kann man mit Ihnen auch noch Zahlreiche Voice Parameter im Edit-Modus Einstellen. Für die Häufigsten Funktionen gibt es eine Job-Funktion, die über eine eigene Taste zur Aktivierung verfügt. Im Job Modus kann man dann Voice-, Performance-, Master- und Mixing Einstellungen nach belieben Initialisieren, Abrufen, Kopieren und Bulk Dumpen. Nicht fehlen darf der Factory Reset. Die Voices etc. zu editieren gelingt dann auch nach einer Orientierungsphase, jedoch ist die Editierung mit Hilfe der Software um ein Vielfaches komfortabler, zudem man hier auch gleich archivieren kann.
Als Hilfe zur Bedienung ist ja die Bedienungsanleitung gedacht. Die Bedienungsanleitung der S90 geht dabei einen etwas anderen Weg. Zwar werden Grundkonzepte der Klangsynthese (z.B. Filter) sehr schön dargelegt, jedoch sucht man ausführliche Angaben zum Editieren von Voices zum Beispiel vergebens. Es wird hier auf Vollständigkeit Wert gelegt, d.h. jede Funktion der S90 wird zumindest einmal angesprochen – bei der Fülle der Funktionen kommt man mit 135 Seiten jedoch nicht weit. Alles wird nur kurz angerissen, und nicht im Detail erklärt. So bleiben leider viele Fragen offen, deren Antworten man selber finden muss. Schade eigentlich, da das Handbuch von der Technischen Seite betrachtet als äußerst gelungen betrachtet werden kann. In einem Zusätzlichen Teil der ‚Data List‘ sind alle Waves, Drums Effekt Parameter etc. aufgelistet. Wirklich ALLE. Hier hätte ich mir aber etwas mehr Orientierung am Musiker gewünscht, und nicht so sehr am Technik Geek.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    ahamay

    Sehr sehr schade, dass Yamaha die S-Linie nach dem XS eingestampft hat.

    Mein S90ES macht 2023 nach wie vor eine gute Figur und stellt immernoch die Konkurrenz (z.B. Clavia) bei Sound und Funktionen in den Schatten.

    CP/YC/CK88 gehen in Punkto User-Interface einen sehr guten Weg, aber die Editierung von Details bleibt nach wie vor den klassischen Workstations (Montage/MODX) vorbehalten…

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