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Test: Yamaha DHR10, Aktivbox, Multifunktionsbox

Mit kleinen Abmessungen und guter Verarbeitung zu großer Leistung

19. September 2024
Yamaha DHR10 Aktivbox Aufmacher

Test: Yamaha DHR10, Aktivbox, Multifunktionsbox

Bei der Yamaha DHR10 Aktivbox handelt es sich um einen leistungsstarken Lautsprecher für den Live-Bereich, die sowohl als PA-Box, Sidefill, Floor Monitor und im Festinstallationsbereich Verwendung findet.

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Yamaha DHR10 Aktivbox

Konzept

Kleine und leistungsstarke Aktivboxen für den Live-Bereich erfreuen sich seit Jahren einer immer größer werdenden Beliebtheit. Aufgrund immer kleinerer Abmessungen und immer größerer Leistungsabgaben ist es mittlerweile möglich, mit relativ kleinen Boxen einen kleinen Club komplett akustisch auszuleuchten. Das Schöne an diesen meist kompakten Abmessungen ist auch, dass man je nach Bühnengröße die Boxen flexibel handhaben kann, indem man sie in den Sidefill-Bereich oder aber auch als Floor-Monitor (Wedge) verwendet. Ein weiterer sehr beliebter Einsatzbereich ist die Festmontage im geflogenen Betrieb, bei Diskothekenbeschallungen oder sonstige Aufbauten, welche nur selten bewegt werden müssen. Gerade hier spielen aktive Lautsprecher ihre Stärken aus, da auf zusätzliche Endstufen-Racks verzichtet werden kann.

Die Yamaha DHR10 ist genau eine dieser Boxentypen, welche im vorherigen Absatz erwähnt wurden. Ihre Leistungsabgabe ist ungewöhnlich hoch, ihre Abmessungen ungewöhnlich klein und ihre Flexibilität stellt sie unter anderem mit verschiedenen Flugpunkten für den Flugbetrieb unter Beweis bzw. durch eine trapezförmige Form auch im Bereich des Floor-Monitors. Allerdings muss man dazu sagen, dass einige Bereiche von der Box deutlich besser und andere deutlich schlechter abgedeckt werden, was der anschließende Testbericht noch etwas näher erläutern wird.

Die Konstruktion der Yamaha DHR10 Aktivbox

Bei der Yamaha DHR10 Aktivbox handelt es sich um einen aktiven Full-Range-Multifunktions-Lautsprecher, der mit einem 10″ Tieftöner mit 2″ Voicecoil und einem 1″ Hochtöner mit Ferrit-Magneten (1″ Throat Compression Driver) ausgestattet ist. Die Leistung der Box wird mit 700 W angegeben, die sich als 500 W auf den Tieftöner und 200 W auf den Hochtöner verteilen. Die RMS-Leistung liegt bei 325 W (LF: 260 W, HF: 65 W). Für einen Lautsprecher, der nur 305 x 494 x 300 mm misst und 15,7 kg wiegt, ist das eine beachtliche Leistung.

Yamaha DHR10 Aktivbox mit Frontgitter

Die Treiber der Yamaha DHR10 Aktivbox werden durch ein stabiles Frontgitter geschützt

Der Hochtöner hat einen Abstrahlwinkel von 90° mal 60° und ist drehbar. Das heißt, je nachdem ob der Lautsprecher in einer horizontalen oder vertikalen Position betrieben werden soll, kann man den Abstrahlwinkel des Hochtöners entsprechend optimieren. Dies ist besonders im Verwendungsbereich als Floor-Monitor von hoher Wichtigkeit, damit der Hochtöner nicht entsprechend zu stark in die Mikrofone einstrahlt und die Gefahr der Rückkopplung erhöht. Der wiedergegebene Frequenzbereich wird mit 52 Hz bis 20.000 Hz angegeben, was erwartungsgemäß gerade im Tiefbassbereich mit entsprechender Vorsicht zu genießen ist. Der Maximalpegel liegt bei 128 dB SPL.

Für den stationären Betrieb beziehungsweise Flugbetrieb ist der Yamaha DHR10 Aktivlautsprecher mit drei M10-Flugpunkten ausgerüstet, was eine Justierung in alle möglichen Abstrahlrichtungen ermöglicht. Bei einem Gewicht von 15,7 kg ist natürlich eine gewisse Stabilität der Tragekonstruktion von Nöten, allerdings ist das Gewicht auch noch so gering gehalten, dass die Box im Prinzip überall zum Einsatz kommen kann, ohne dass die Tragfähigkeit der Haltekonstruktion zu stark belastet wird.

Yamaha DHR10 Aktivbox Front und Rückseite

Hinter dem Frontgitter: Speaker-Bestückung mit drehbarem Horn und Rückseite mit Anschlüssen und Bedienelementen

Anschlüsse

Dass es sich bei der Yamaha DHR10 um eine professionelle Lautsprecherbox handelt, die das letzte Glied in einer Signalkette mit vorgeschalteter Signalbearbeitung darstellt, erkennt man anhand der Tatsache, dass die Elektronik auf der Rückseite auf ein Minimum beschränkt ist und nicht wie bei vielen günstigen Aktivboxen für den semi-professionellen Bereich über eine eigene Klangregelung in größerem Umfang verfügt.

Die Box verfügt über zwei Kombieingänge, die sowohl einen Mikrofon- als auch Line-Pegel abdecken. Kanal 1 ist mit einem Mini-Switch in der Eingangsempfindlichkeit zwischen Mikrofon und Line schaltbar. Kanal 2 ist immer auf Line-Level eingepegelt und verfügt zusätzlich über einen RCA-Stereo-Eingang. Die Boxen können im Daisy-Chain-Betrieb genutzt werden und verfügen somit über einen XLR-Output, bei dem man über einen Minischalter einstellen kann, ob das Signal von Kanal 1 abgegriffen wird oder aber ein Mischsignal aus Kanal 1 und Kanal 2 gesendet wird.

DSP

Die Yamaha DHR10 Aktivbox ist mit einem DSP ausgestattet. Die Wandlung des analogen Eingangssignals geschieht für die weitere Signalbearbeitung mit 24 Bit und 48 kHz Samplingrate. Alle wichtigen Schutzschaltungen für Lautsprecher, Endstufe und Netzteil sind enthalten und unterstreichen den professionellen Anspruch Yamahas bei der Yamaha DHR 10 Aktivbox: Clip Limiting, Gleichspannungsschutz, Überhitzungsschutz, Überspannungsschutz und mehr sorgen für den sicheren Betrieb. Vier LEDs geben Auskunft über die Standby-Schaltung, den Leistungsbegrenzer, über ein anliegendes Signal und über einen potentiellen Limiter-Einsatz.

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Die einzige klangliche Regelmöglichkeit der Box besteht aus einem sogenannten FIR-X-Tuning. Der Techniker kann mittels Minischalter bei Bedarf zwischen zwei DSP-Presets wählen: FOH/Main und Monitor.

FOH/Main arbeitet im Prinzip wie eine Loudness-Schaltung, bei der die Bässe und die Höhen angehoben und die Mitten etwas abgesenkt werden. Die zweite Möglichkeit ist die sogenannte Monitorschaltung, die den Tiefbassbereich herunterregelt und den Hochtonbereich dezent anhebt. Des Weiteren gibt es ein Hochpassfilter, welches wahlweise bei 100 oder 120 Hz einsetzt, was insbesondere für den Betrieb mit einem Subwoofer wichtig ist. Auch der Betrieb ohne irgendwelche Filterschaltungen ist selbstverständlich möglich.

Verarbeitungsqualität

Bezüglich der Verarbeitung muss man der Yamaha DHR10 ein sehr gutes Zeugnis attestieren. Die Ausführung der Box ist sehr massiv, die Lautsprecher sind durch ein kräftiges Gitter vor äußeren Einwirkungen geschützt und allgemein hinterlässt die in Indien gefertigte Box im Bezug auf ihr äußeres Erscheinungsbild einen sehr guten Eindruck. Die Elektronik ist etwas versetzt nach hinten angeordnet, so dass von außen flächig auftretende Gegenstände die Regler nicht abbrechen können.

Die Yamaha DHR10 Aktivbox im Praxiseinsatz

Yamaha DHR10 Aktivbox Profilansicht im Tonstudio

Yamaha DHR10 im Einsatz

Schauen wir uns die Yamaha DHR10 Aktivbox einmal in den verschiedenen Einsatzbereichen an. Zunächst einmal als klassische Front-of-House-Beschallungsbox. Hier fällt auf, dass die Box, wie bereits erwähnt, sehr handlich ist und schnell vom Fahrzeug auf die Bühne und zurück transportiert werden kann. Was mir persönlich nicht so gut gefällt, ist die Tatsache, dass die Box nur über einen einzelnen Tragegriff auf der Oberseite des Gehäuses verfügt. Dies hat den Nachteil, dass beim Hieven der Box auf einen Hochständer keine Möglichkeit besteht, die Box entsprechend hochzustemmen, wie bei etwas größeren Boxen mit zwei Tragegriffen an der Seite der Fall ist.

Um im Front-of-House-Betrieb oder auch im Side-Fill-Betrieb zu arbeiten, benötigt die Box natürlich einen entsprechenden Hochständer-Flansch. Hierfür ist auf der Unterseite ein 35 mm Boxenflansch für alle gängigen Hochständer angebracht. Als Sidefill für kleine bis mittelgroße Bühnen dürfte die Yamaha DHR10 Aktivbox problemlos ausreichen. Allerdings sollte man nicht erwarten, eine schwere Bassdrum über diese Boxen abfeuern zu können. Wenn es allerdings darum geht, insbesondere für den Gesang eine entsprechende Monitorbox zu finden, die auch die Außenbereiche der Bühne entsprechend akustisch ausleuchtet, dürfte dieses System sehr gut geeignet sein.

Dass die Yamaha DHR10 als Monitorbox jedoch lediglich nur eine Randnotiz darstellt, dürfte jedem auffallen, sobald er sich die Gehäuseform etwas genauer ansieht. Zwar ist die Trapezform im Prinzip für einen alternativen Wedgebetrieb durchaus geeignet, allerdings ist der Anstellwinkel viel zu flach, sodass die Monitorbox nicht als regulärer Floor Monitor genutzt werden kann, es sei denn, man unterfüttert sie mit einem Keil, der den Anstellwinkel erhöht. Dies ist allerdings aus Stabilitätsgründen bei einer professionellen Bühne nicht wirklich förderlich, das heißt, für diese Funktion würde ich nur als Notlösung auf diese Box zurückgreifen.

Schließt man die Box allerdings an und hört sich die ersten Töne aus den Lautsprechern an, haut es einen wirklich vom Hocker. Ich muss zugeben, ich hatte mich auf eine druckvolle Performance eingestellt. Was allerdings da aus den Lautsprechern heraus donnert, ist wirklich beeindruckend. Die Box hat einen unglaublich hohen Bassanteil, was man ihr wirklich nicht zugetraut hätte. Insbesondere wenn man die DSP-Unterstützung hinzunimmt, glaubt man in der Tat, man hätte mindestens einen 12 Zoll Tieftöner zu seiner Verfügung.

Doch auch der Gesamtklang weiß zu gefallen. Die Höhen sind ausgeglichen, nicht zu scharf und dennoch sehr gut in der Verständlichkeit, während die Mitten nur ganz dezent in das klassische Crossover-Loch einer 2-Wege-Box fallen. Was auch überdurchschnittlich gut gelöst wurde, ist der mehr oder minder gleichbleibende Klang über sämtliche Lautstärken hinweg.

Ich habe öfters erlebt, wie gerade kleinere 2-Wege-Boxen einen bestimmten Fokus auf eine bestimmte Lautstärke haben, in der sie vergleichsweise gut klingen. Geht man jedoch darunter beziehungsweise vor allen Dingen darüber, nehmen die Verzerrungen und Phasenprobleme dermaßen zu, dass der allgemeine Klang der Boxen deutlich schlechter wird. Das ist hier nicht der Fall. Die Box liefert über die gesamte Bandbreite von leiser Hintergrundbeschallung bis Anschlag ein sehr transparentes Klangbild, was man ihr wirklich nicht zugetraut hätte. Ich bin beeindruckt!

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Fazit

Mit der Yamaha DHR10 Aktivbox hat der asiatische Hersteller eine äußerst leistungsfähige Multifunktionsbox in seinem Portfolio. Der allgemeine Klang ist hervorragend, wobei insbesondere die überdurchschnittlich voluminöse Basswiedergabe einen ausgezeichneten Eindruck hinterlässt. Wer eine handliche und aktive Fullrange-Box für den flexiblen Einsatz sucht, sollte die Yamaha DHR10 unbedingt einmal antesten.

Plus

  • Sound
  • Verarbeitung
  • Leistung
  • Abmessungen

Minus

  • nur ein Tragegriff

Preis

  • 555,- Euro
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