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Test: Waves Platinum Native Bundle Teil 1

(ID: 2361)

Linear Phase EQ
Warum „Linear Phase“? Jeder EQ, egal ob analog oder digital, verstärkt und dämpft nicht nur einzelne Frequenzbänder, sondern nimmt auch Einfluss auf den Phasengang der einzelnen Frequenzbänder. Wie sich diese Phasenverzerrungen äußern bzw. wie diese wahrgenommen werden, hängt ganz von der wahrnehmenden Person ab (und natürlich auch vom EQ). Diese klanglichen Färbungen werden von jedem anders beschrieben.

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Der ist phasenlinear!

Der ist phasenlinear!

Hier setzt der Linear Phase EQ an. Dieser EQ versucht dieser Problematik zu begegnen, mit jeder Menge „mathematischer Magie“, wie das Handbuch schreibt. Vom Funktionsumfang her ist der Equalizer mit denen der Q10-Serie zu vergleichen. Allerdings sind die Filtertypen, die hier zur Verfügung stehen, durchaus umfassender. Auch der von mir geforderte steilere Hi-Pass/Low-Pass ist hier vorhanden. Es gibt von diesem Plug-in eine „Lowband“- und eine „Broadband“-Version.
Prinzipbedingt erzeugt dieses Plug-in eine verhältnismäßig große Latenz:
44kHz – LinEQ Broadband = 2679 samples = 60.7 ms. LinEQ Lowband = 2047 samples = 46.4 ms.

48kHz – LinEQ Broadband = 2679 samples = 55.8 ms. LinEQ Lowband = 2047 samples = 42.6 ms.

88kHz LinEQ Broadband = 5360 samples = 60.9 ms. LinEQ Lowband = 4095 samples = 46.5 ms.

96kHz LinEQ Broadband = 5360 samples = 55.8 ms. LinEQ Lowband = 4095 samples = 42.6 ms.

Der Schalter „Methode“ bietet drei Zustände: Normal, Accurate, LowRipple. Bei Änderungen kleiner 12dB mit moderaten Q-Faktor sind die Unterschiede zwischen den drei Methoden marginal und „Normal“ sollte das Mittel der Wahl sein. Werden aber deutlichere Eingriffe vorgenommen, wird diese Option zu einem wichtigen Tool. „Accurate“ ist der mathematisch genauere Weg, „LowRipple“ geht dafür etwas sanfter zu Werke. Eine genauere Erläuterung ist im Handbuch zu finden und würde diesen Testrahmen  sprengen.
Auch einen Dither finden wir hier in diesem Plug-in. Dieser bringt jedoch keine Paramter mit und lässt sich entweder einschalten oder ausschalten.

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Klanglich kann ich dieses Modell nur als „cremig“ bezeichnen. Ein Sound, der verführt, dieses Plug-in gerne und exzessiv zu verwenden; Gefahr „zu viel des Guten“ zu tun. Gute Einsatzgebiete sind Bus-Summen (Drums, Chöre …), Vocals, wichtige Solo-Instrumente und Mastering.

Linear Phase Multiband
Nur konsequent ist es, aus dem Linear-Phase-EQ auch einen hochwertigen Multiband-Kompressor zu machen.

Der phasenlineare Bruder vom C4

Der phasenlineare Bruder vom C4

Mit fünf Bändern, die über vier Crossover-Frequenzen voneinander getrennt werden, gehört der Linear Phase Multiband zu den üppiger ausgestalteten Multiband-Dynamik-Einheiten.
Folgende Crossover-Frequenzen sind möglich:
LOW: 40Hz – 350Hz.
LOW MID: 150Hz – 3kHz.
HI MID: 1kHz – 8kHz.
HI: 4kHz – 16kHz.
Jedes Frequenzband ist  auf Solo und auf Bypass schaltbar sowie um 18 dB anhebbar bzw. absenkbar. Pro Band lässt sich Threshold, Gain, Range, Attack- und Release-Zeit einstellen. Range ist hier der „Ersatz“ für den Parameter Ratio, wobei hier die Verstärkungsintensität sowie die Begrenzung der Verstärkung in einem Parameter gesteuert wird.
Der Ausgangspegel kann am entsprechenden Fader geregelt und mit dem Parameter Trim fein eingestellt werden. Unter „Dither“ verbirgt sich ein einfacher 24 BIT-Dither. Laut Handbuch ist dieser Dither nur für DAWs gedacht, die intern nicht mit 32 BIT Float arbeiten. Mit Makeup gleicht man die Pegeländerung aus, die mit der Bearbeitung durch dieses Plug-in entstanden sind. Die Option „Adaptive“ regelt die Maskierung, die in den Bändern entstehen können. Unter „Release“ kann man die ARC-Option zugeschaltet weden.  Unter „Behavior“ ist „Opto“ und „Electro“ wählbar. Unter „Knee“ lässt sich zwischen Soft-Knee (0) und Hard-Knee (100) in hundert Einzelschritten wählen.

Der sehr schöne Klang des Linear Phase EQs ist auch in diesem Plug-in wieder zu finden. Mir persönlich hätte der Klang noch etwas unauffälliger sein können, aber das ist rein geschmacklich.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    derbert1

    Super Test, auch wenn die Audiobeispiele nicht so 100% sind. Endlich mal nicht diese hochjubeln, sondern durchaus kritisch.

    Waves ist ja vielgelobt und sicher auch gut, aber ich bin mit vielen PlugIns nie so richtig klargekommen. Ich persönlich würde auf jeden Fall die Sonox PlugIns bevorzugen oder auch Sonalksis, wenn man sich in dieser Preisrange bewegt.

  2. Profilbild
    Florian Scholz RED

    Hi derbert1,

    danke für die Blumen :-) Und: Du hast mein persönliches Fazit wirklich gut auf den Punkt gebracht, freut mich, dass es so gut ‚rüberkommt.

    Gruß

    Florian

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hi,
    prima Test. Wenn ich daran denke, wie lange ich über das passende Bundle recherchiert habe – und irgendwie doch nicht so recht überzeugt war, über das, was ich so in Erfahrung bringen konnte. Mein Fazit nach dieser Zeit war: Waves wird überbewertet. Dein Test bestätigt mich zu 100%! Die Bundle-Politik von Waves und das Preis/Leistungs-Verhältnis sind zweifelhaft. Bisher bin ich mit den Bordmitteln von Cubase und ProTools LE ganz gut zurecht gekommen… man muss diese Tools nur mit Verstand und Ohren nutzen. Wenn mal eine Produktion ansteht, die mehr verlangt checke ich auf alle Fälle Sonox an.
    Ach ja – ich habe ein Fazit vermisst! Ich finde, das gehört zu einem Testbericht einfach dazu.

    Gruß,
    Christoph

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