ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Strymon El Capistan Plug-in und Strymon DIG-Plug-in, digitale Delay-Plug-ins

Zwei Strymon Delay-Legenden als Plug-ins für die DAW

3. September 2024

Strymon El Capistan-Plug-InDie neuen Strymon Plug-ins für das El Capistan und das Strymon DIG dürften die Herzen der Delay-Fans dieser Welt höherschlagen lassen.

ANZEIGE

Gitarren-Software von Strymon

Wie den meisten Delay-Liebhabern unter den Gitarristen bekannt sein dürfte, basiert der Sound des Strymon DIG auf zwei unterschiedlichen digitalen Rack-Delays, während der El Capistan den Klang von Tape-Delays nachbildet. Die Spannbreite reicht hier vom Single-Head bis zum Multi-Head-Tape-Echo. Ab sofort gibt es die beiden Pedalklassiker auch als digitale Plug-ins, was das Aufnehmen im (Heim-) Studio enorm erleichtert. In der Vergangenheit konnte Strymon bereits mit einer Software-Version des Deco und des Big Sky überzeugen und nun wollen wir diese neuen Plug-ins einmal genauer unter die Lupe nehmen.

Strymon El Capistan-Plug-in

Optisch ist das Strymon El Capistan-Plug-in sehr ansprechend aufgebaut und wenn man Erfahrung mit der Pedalversion hat, fühlt man sich sofort zu Hause. Im oberen Bereich des Plug-ins können das Input- und das Output-Signal des virtuellen Effektgerätes eingestellt werden, was optisch durch ein LED-Meter dargestellt wird. Mit erhöhtem Input bekommt man, falls erwünscht, eine leichte Sättigung. Es geht aber auch ganz clean. Rechts befinden sich drei silberne Icons, die die Konfiguration erleichtern. Das Augensymbol schaltet zwischen konstant angezeigten Potiwerten von 0 bis 255, einer Anzeige beim Mouse-over um oder blendet diese Werte komplett aus. Das Fragezeichen aktiviert die Gebrauchsanleitung. Die jeweilige Funktion wird beim Mouse-over kurz beschrieben.

Das Einstellungsrädchen führt in ein Untermenü, das neben der Software-Version und einem Reiter für die Support-Info über das verwendete Betriebssystem und der CPU sowie die Samplerate- und Plug-in-Settings informiert. Praktisch ist, dass es bei einem technischen Problem einfach in den Zwischenspeicher kopiert werden kann. Der „Settings“-Reiter schaltet, genau wie das Augensymbol, die Anzeige der eingestellten Werte um. Außerdem kann hier die Anzeigegröße des Plug-ins eingestellt werden. Zur Wahl stehen eine kleine, eine mittlere, eine große und eine ganz große Ansicht. Die Lesebrille braucht hier also niemand zu bemühen.

Das Strymon El Capistan Plug-in ist farblich dem eleganten Grauschwarz der Pedallackierung angepasst und auch die weiße Aufschrift des Hardware-Vorbilds findet sich hier wider. Selbst die 9 virtuellen Potis entsprechen dem Vorbild und sehen sehr ansprechend aus.

Es stehen drei unterschiedliche Bandecho-Maschinen zur Auswahl und das Design im oberen Bereich des Plug-Ins ändert sich entsprechend.

Strymon El Capistan-Plug-in: Das „Single Moving”-Delay

Das „Single Moving Delay“ verfügt einen einzelnen Tonkopf, die Delay-Zeit wird durch das Verschieben des virtuellen Tonkopfs oder durch das Regeln am Time-Poti, das hier mit dem Titel „Tape Distance“ beschriftet ist, eingestellt. Diese Bandmaschine orientiert sich klanglich am Echoplex und mit den Tastern „Normal“ und „Fast“ lassen sich zwei unterschiedliche Bandgeschwindigkeiten einstellen. „Fast“ halbiert nicht nur die Delay-Zeit, sondern ändert auch den Klang der Delays. Der schnellere Bandlauf sorgt für ein etwas klareres, frischeres und höhenreicheres Klangerlebnis.

Im „Normal Speed“ können insbesondere bei längeren Delay-Zeiten ein paar Tonband-Artefakte dazukommen, was den Sound sehr organisch und dreidimensional macht. Die maximale Delay-Zeit im „Single Moving“-Modus reicht von 25 ms im „Fast Speed“-Modus und 50 ms im „Normal Speed“-Modus, bis zu 750 ms („Fast Speed“) beziehungsweise 1500 ms („Normal Speed“).

Strymon El Capistan Plug-In

ANZEIGE

Es sind also alle Delay-Varianten von einem dezenten Slapback über ein dezent hinzu gemischtes Delay zum Andicken des Sounds bis zu langen und dunklen Delays möglich. Die Repeats haben bei längeren Delay-Zeiten einen wunderbar dunklen Charakter und kurze Delay-Zeiten erzeugen perkussive und hellere Delays. Mit „Wow & Flutter“ und „Tape Crincle“ werden dann natürliche Modulationen hinzugefügt, die wirklich authentisch klingen.

Das „Single Fixed“-Delay des Strymon El Capistan-Plug-in

Im „Single Fixed“-Delay kann mit einem Dreifach-Schalter zwischen den drei virtuellen Tonköpfen geschaltet werden. Je nach gewähltem Tonkopf wird dies natürlich optisch sehr ansprechend dargestellt. Die Delay-Zeit der drei Tonköpfe kann hier von 75 ms, 225 ms und 300 ms bis zu 375 ms, 1125 ms und 1500 ms eingestellt werden. Auch hier bietet jeder Tonkopf wieder einen leicht anderen Klang. Das Time-Poti heißt hier nicht „Tape Distance“, sondern „Tape Speed“.

Ändert man beim Spielen also die Tape-Geschwindigkeit, bekommt man die für Tape-Echos bekannten Anlauf- und Abstopp-Sounds, die man sehr gut in die eigenen Songs integrieren kann. Bei diesem Delay-Modus spiele ich gerne mit dem Tape-Bias, um etwas Schmutz und verringerten Headroom zu erzeugen. Man spürt förmlich das Vintage-Gerät. Wirklich sehr gelungen.

Das „Multi Fixed“-Delay des Delay-Plug-ins

Das dritte Delay im Bunde kann mehrere Tonköpfe dadurch aktivieren, dass man sie entweder mit dem „Heads“-Wahlschalter oder durch Anklicken der Tonköpfe anwählt. Es gibt hier die Kombinationen 1 + 2, 2 + 3, 1 + 3 und 1 + 2 + 3. Die Geschwindigkeit wird hier abermals mit über „Tape Speed“ eingestellt und die Delay-Zeit der einzelnen Tonköpfe kann mit 60 ms, 120 ms und 180 ms bis zu 300 ms, 600, ms und 900 ms eingestellt werden.

Hiermit lassen sich bei längeren Delay-Zeiten schöne Patterns mit der Gitarre und bei kurzen Delay-Zeiten verwaschene Repeats erzeugen. Wie bei einem Space-Echo klingt dieser Multi-Modus sehr räumlich und mit etwas zusätzlichem Reverb trägt der Sound wunderbar. Mit diesen drei Modi hat man also alle relevanten Tape-Delays abgebildet.

El Capistan Digitales Delay-Plug-in: Tempo

Die Delay-Zeit kann entweder frei am Poti eingestellt oder aber natürlich auch synchronisiert oder per Tap Taster eingetappt werden. Wer es also ganz strikt mag, wird genauso bedient, wie der Freund von etwas freieren und organischeren Delays. Im „Sync Modus“ lassen sich die Notenwerte anwählen. Sind bestimmte Subdivisions aufgrund der gewählten BPM nicht möglich, weil sie die maximale Delay-Zeit überschreiten würden, werden diese rot unterlegt.

Die Einstellmöglichkeiten des El Capistan Plug-ins

Der untere Bereich des Plug-ins ist bei allen drei Tape-Echos gleich. Es stehen 8 Potis zur Verfügung, die den Sound des Delays beziehungsweile die Qualität von Tonbands und Gerät einstellen. Zur Auswahl stehen “Wow & Flutter”, “Tape Crincle”, “Low End Contour”, “Tape Age” und “Tape Bias”. Mit diesen Reglern wird der Grundklang fein abgestimmt und mit zufälligen Gleichlaufschwankungen, zerknittertem Tape, gekappten Bässen, einem älteren Tape und einem zu hoch eingestellten Tape-Bias (der zu leichten Verzerrungen führen kann) angereichert.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

 

Von einer perfekten Tape-Maschine mit frischem Tonband bis zum abgerockten Gerät mit uraltem Tonband ist hier also alles möglich. Die Modulation hängt natürlich ebenfalls von der Bandgeschwindigkeit, sprich, der Delay-Zeit, ab. Der Sound kann ordentlich wobbeln, dunkler klingen und der Headroom kann begrenzt werden. Diese Regler agieren sehr feinfühlig.

Dazu gesellt sich natürlich noch das „Repeats“-Poti sowie ein „Mix“-Poti und ein Poti für den „Spring Reverb“.

Strymon El Capistan Delay Plug-In

Der Sound des Spring-Reverbs des El Capistan ist legendär

Der Spring-Reverb von Strymon ist meiner Meinung nach legendär und gibt dem Tape-Echo-Sound eine wunderschöne Weite. Sehr schön ist, dass das „Repeats“-Poti noch zwei kleine Taster hat, über die einerseits die Repeats deaktiviert werden können, falls das Echo mal ausufern sollte und zu wild wird, und einen Unendlich-Taster andererseits das Delay zu einem Tape-Loop wird, der ständig weiter bespielt werden kann. Der Loop verändert sich, bedingt durch die Modulationseinstellungen, mit der Zeit im Sound. „Spring“ und „Mix“ verfügen über einen zusätzlichen Schloss-Taster, über den man das aktuelle Setting feststellen kann, damit es nicht versehentlich verstellt wird.

Strymon DIG-Plug-in

Das Strymon DIG Plug-in hat in den Systemeinstellungen und dem Input und Output die gleichen Funktionen wie das El Capistan-Plug-in, aber zusätzlich kann das Farbschema von Schwarz auf Pink umgestellt werden.

Das Strymon DIG ist ja bekanntlich das digitale Gegenstück zum El Capistan und hat sich klanglich den digitalen Rack-Delays der 80er-Jahre bis zum modernen Digital-Delay-Sound verschrieben. Die drei Delay-Typen „24/96“, „ADM“ und „12 Bit“ können per virtuellem Taster eingestellt werden.

Darüber hinaus kann das DIG, das ja zwei Delays in sich vereint, seriell, parallel oder als Ping-Pong-Delay konfiguriert werden. Mit den globalen Reglern für „Modulation“, „Tone“ und „Dry Level“ wird der Grund-Sound eingestellt.

Die beiden integrierten Delays sind identisch aufgebaut und verfügen jeweils über einen „Time“-Regler für die Delay-Zeit, der von 20 ms bis 1600 ms reicht. Darüber hinaus gibt es die Einstellmöglichkeit per Tap-Tempo, Sync oder frei per Poti, ein großes Display für die Delay-Zeit in Millisekunden oder Subdivisions, sowie jeweils einem Regler für „Repeats“ und „Level“.

Strymon DIG-Plug-In

Soweit ist es also erst einmal recht übersichtlich, bietet aber eine Menge Möglichkeiten. Man kann verschiedene Delay-Zeiten nutzen, die entweder frei eingestellt oder zueinander synchronisiert werden können. Mit einer unterschiedlichen Anzahl von Repeats, verschiedenen Lautstärkeverhältnissen und individuellem Routing ergeben sich viele weitere Möglichkeiten. Natürlich kommen mir hier die rhythmischen Delays von U2 und anderen Stadionbands sofort in den Sinn. Mit etwas Modulation wird das Signal noch lebendiger und mit dem „Tone“-Poti kann das Delay perfekt im Mix eingeordnet werden.

Während das „24/96“ das moderne digital Delay in einer hohen Auflösung abbildet und am neutralsten klingt, haben „ADM“ und „12 Bit“ einen sehr schönen körnigen Charakter und klingen wirklich lebendig und räumlich. Das Strymon DIG-Plug-in bildet wirklich alle digitalen Delay-Sounds ab, die man benötigt und das in einer großartigen Qualität. Ich bin ein großer Fan des DIG und besonders das „ADM“ gefällt mir klanglich ausgesprochen gut. Aber auch das „12 Bit“-Delay, das noch etwas knackiger im Attack daherkommt, spielt sich wunderbar. Eine echte Bereicherung für jede DAW.

Beide Strymon Plug-ins verfügen selbstverständlich über einige sehr gute Factory-Presets, die als Startpunkt für eigene Sounds wunderbar geeignet sind. Selbst zu experimentieren macht aber natürlich noch sehr viel mehr Spaß. Die Plug-ins eignen sich natürlich nicht für für Gitarren-Sounds, sondern sind auch eine wunderbare Bereicherung für Piano oder Synthesizer.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

 

Strymon El Capistan-Plug-In und DIG-Plug-in: Systemvoraussetzungen

Das Strymon El Capistan-Plug-in wie auch das Strymon DIG-Plug-in sind für MacOS (Monterey 12.7, Intel®Core i5 oder Apple M1) und Windows (Win10, Intel®Core i5 Prozessor oder AMD Multi Core Prozessor) in den Formaten AAX, VST3 und AU (nur MacOS) verfügbar. Der Rechner sollte über mindestens 8 GB RAM verfügen. Außerdem benötigt man einen iLok-Account, um die Plug-ins zu aktivieren. Der Preis der Plug-Ins liegt bei 79,- US-Dollar in der Standalone-Version und 99,- US-Dollar in der Strymon Echo-Bundle-Version und dürfte damit eigentlich ein absoluter No-Brainer sein.

ANZEIGE
Fazit

Strymon Effektpedale haben schon vor Jahren den Standard der Delay-Pedale auf ein neues Niveau gehoben und endlich kommen auch DAW-Nutzer in den Genuss, das El Capistan und das DIG zu nutzen, ohne umständlich Hardware-Effekte in das Setup integrieren zu müssen. Der Klang von dem Strymon El Capistan-Plug-in wie auch der des Strymon DIG-Plug-ins ist absolut brillant und mit den beiden Plug-ins deckt man sämtliche Sounds digitaler Delays und Tape Echos ab. Eine absolute Empfehlung für Freunde von Plug-ins. Die Bedienung ist kinderleicht, sie sind optisch sehr ansprechend und klingen großartig.

Plus

  • sehr authentische Tape- und digital Delay-Sounds
  • ansprechende Optik
  • einfache Bedienung
  • gute Erklärung
  • einzigartige Modulation des El Capistan

Preis

  • 79,- US-Dollar für die Standalone-Version
  • 99,- US-Dollar für die Strymon Echo-Bundle-Version
ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum
      • Profilbild
        Filterpad AHU 1

        @MrKatz Ich komme mit dem Replika von Native Instruments gut zurecht. Der hat eigentlich alles bzw. alle Einstellungen die man so braucht. Ob Effekte wie Flanger oder bestimmte Eigenschaften (Tape, Modern, Vintage), alles dabei.

  1. Profilbild
    monokit

    Ich wollte schon auf den „Kaufen“ Link klicken, aber mein Blick fiel auf das Wörtchen „iLok“. Diese Seuchensoftware kommt mir nicht auf meine Platte. Pech für Strymon. u-he Color Copy kommt ohne aus und klingt mindestens genauso gut und ist noch flexibler.

    • Profilbild
      Kazimoto AHU

      @monokit U-he geht immer. Bei mir ist Strymon sowieso raus, wegen fehlender Linux-Unterstützung. Welchen Hersteller ich immer gut empfehlen kann ist HY-Plugins. Die Free-Version vom HY-Delay ist mein Standard-Delay, besonders EQ und Ducking hilft dabei nichts zu vermatschen. Die Pro-Version kann dann noch wesentlich mehr und geht in eine ähnliche Richtung wie einige der Strymon-Effekte im Big Sky MX. Einen Lexicon Prime-Time ähnlichen Modus gibt es ebenfalls.

  2. Profilbild
    Flowwater AHU

    Allgemeine Frage zum Thema Delay
    Jetzt mal völlig unabhängig von den Strymon-Delay-PlugIns und ganz allgemein (und durchaus kontrovers) gefragt:

    Warum braucht man verschiedene Delay-PlugIns?

    Ich kann die Frage für mich beantworten, dass ich sie – erst einmal – nicht brauche, weil ich mir mit Effektketten in Ableton Life, Bitwig Studio oder dem von mir genutzten geliebten Reaper viel viel VIEL flexibler selber was Spannendes bauen kann. Gerade das völlig unsexy aussehende aber höchst effektive ReaDelay in Reaper bietet von Haus aus schon so viele Möglichkeiten: beliebige (!) Anzahl an »Taps«, Tempo-Sync, eingebautes Filter, eingebautes Stereo-Panning, Bit-Reduction. Wem das nicht reicht, kann mehrere ReaDelays einsetzen und jedes in unterschiedliche nachgeschaltete Effektketten schicken (Chorus, Flanger, wasdasHerzbegehrt). Und alles standardmäßig in Reaper modulierbar. Einmal gebaut, dann als Preset in der DAW gespeichert und fertig. Und sonderlich komplex wird der Aufbau meistens dann doch nicht, weil man in der Musik sonst außer Echos nix mehr hört (kann aber auch reizvoll sein).

    Deswegen noch mal meine Frage: Wieso mehrere Delay-PlugIns? Bequemlichkeit (durchaus ein Argument), weil einfach einsetzen und loslegen? Oder spezielle Effekte, die man sonst selber so einfach nicht hinbekäme?

    Für ein einfaches Delay mit PingPong wüsste ich erst einmal nicht, warum ich nicht das ReaDelay nutzen soll.

    • Profilbild
      Kazimoto AHU

      @Flowwater Für viele Delays trifft das sicher zu. Aber kann dein Rea-Delay Cross-Feedback, ein Feature daß ich seit dem Ensoniq DP4 nicht missen möchte? Dann Feedback generell, das klingt oft anders, erst Recht wenn es um Tape-Delays geht. Ducking ist auch so eine Sache, das möchte ich in Reaper nicht mit einer Sidechain nachbilden. Warum? Irgendwann ist mir aufgefallen daß mein Sidechain-Signal ebenfalls hörbar war und ich konnte nicht nachvollziehen an welcher Stelle des Routings das stattfand. Bin das hunderte Male und mit Tutorials durch.

      Meine „to go“ Delays nennen:

      HY-Delay free (X-Feedback, HP/LP-Filter, EQ, Ducking, Limiter)
      U-he Uhbik-D (Tape-Delay mit 5 individuell einstellbaren Taps)
      Audio Thing Outer Space (gute aber etwas aufwändigere RE-201 Emulation)
      Arturia Delay TAPE 201 (einfach und ok im Klang)

      Dann gibt es noch Sachen wie Karplus-Strong, was sehr kurze Delayzeiten benötigt, am besten mit Keytracking und Modulation. Der C15 baut viele Patches darauf auf oder das Serum Models-Soundset von Francis Preve. Bei Psytrance (aber nicht nur) werden Percussions mit kurzen Delayzeiten und Feedback verfremdet. Ich mache das in Bitwig mit Delay+ oder gelegentlich mit einem Chorus-Plugin das Feedback hat. Delays unter 1ms musst du schon suchen aber laut Netz kann das Ubermod von Valhalla.

      Also, Delay ist voll wichtig. 😄

      • Profilbild
        Flowwater AHU

        @Kazimoto Alles klar, danke für die Hinweise.

        Cross-Delay ist jetzt in Reaper mit Effektketten usw. auch noch nicht das Thema. Aber dass der Klang des Feedbacks da noch einmal eine Rolle spielt … OK, ja, klar. Beim »ReaDelay« gibt es zwar einen eingebauten Hoch- und Tiefpass, der im Feedback sitzt, aber die beiden werden natürlich anders klingen, als zum Beispiel bei einem Tape-Delay(-PlugIn).

        Ähm … »Ducking«? Beim Delay? Ist das nicht die Domäne eines Kompressors? Oder bin ich da jetzt völlig auf der falschen Spur?

        Aber Du bestätigst im Prinzip genau das, was ich mir schon gedacht habe: Das gekaufte Delays natürlich je nach Anwendung gewisse Effekte deutlich einfacher handhabbar machen. Ich bleibe trotzdem erst einmal bei meinen selbst gebauten Effektketten … wobei … das Delay aus der »Uhbik« Effektsammlung … joa … evtl. auch »MFM2« … jaaa … da zuckt schon ein wenig das GAS! 😁

    • Profilbild
      Klinke

      @Flowwater Z.B. bekommst Du schon mal Wow&Flutter selbst mit Reapers internen Modulationssystem nicht nachgebaut, wobei ich dieses eh ungern einsetze, da dann der Parameter auch nicht mehr automatisierbar und damit von meiner Mackie Control nicht mehr steuerbar ist. Auch kannst Du in Reaper nicht in dem Feedback des Delays mehr einbauen, als den schon vorhandenen Filter, aber gerade hier passiert ja z.B. bei einem Tape Delay deutlich mehr.

      Ausserdem: Verschieden Plugins haben schon ihre Characteristica und ihren eigenen Klang, und ja, oft auch spezielle Features, die alle nachzubauen stelle ich mir aufwendig vor. Und wenn ich dies machen wollte, würde ich zu Reaktor greifen. Nur warum dann bei Delays aufhören und nicht auch jeden Synthesizer selbst bauen wollen?

      Da fällt mir gerade ein, ein Delay habe ich das ja sogar vor 20 Jahren in Reaktor gebaut: https://www.native-instruments.com/en/reaktor-community/reaktor-user-library/entry/show/1323/ . Sollte ich vielleicht mal wieder runterladen und wieder mit rumspielen um ein wenig der Nostalgie zu fröhnen.

      • Profilbild
        Flowwater AHU

        @Klinke Auch Dir: Vielen lieben Dank für die Hinweise.

        Das mit dem Feedback in Reaper … ich meine, dass man – vielleicht über einen Trick – eine eigene Feedback-Schleife bauen kann. Muss ich mal ausprobieren. Ich hab’s noch nicht gemacht, aber in Reaper geht einfach so viel, dass ich total den Überblick verloren habe (und bei Bedarf dann einfach mal bei Kenny und seinem »ReaperMania«-Kanal suche). Bei »Ableton Live« geht es ganz sicher, das habe ich nämlich schon bei Robert Henke/monolake gesehen (und mit Max/MSP sowieso).

        Und, ja: Natürlich kann man auch jeden Synthesizer nachbauen. Ich habe durchaus die Erfahrung gemacht, dass ich jede Menge Ideen und »Happy Accidents« habe, wenn ich mal den Sachen auf den Grund gehe. Genauer gesagt reizt mich dieses »Experimentieren« total (was auch der Grund ist, warum ich gar nicht so scharf auf jegliche Art von Standard-Synthesizer bin). Praktischerweise nehme ich dann doch meinen geliebten »TAL-Mod« und fange erst einmal dort an Strippen zu ziehen.

        Dein Delay kann ich leider nicht ausprobieren, weil »Reaktor« bei mir nicht mehr richtig läuft (andere Baustelle, die ich jetzt einfach brach liegen lassen werde).

        • Profilbild
          WOK

          @Flowwater Soweit ich weiß, kann man in Reaper Feedback-Routings in den Einstellungen extra aktivieren (wegen der Gefahr der Lautsprecher-Zerstörung ;-)

        • Profilbild
          Klinke

          @Flowwater Ja, bei Reaper gibt es eine Option, welche ein Feedback zwischen Kanalzügen erlaubt, aber da hast Du dann das Problem, dass jedes Plugin in Blöcken von Samples berechnet werden, und wenn das Signal für das Feedback erst das Plugin verlassen muss, um wieder zum Input gespeißt zu werden, hast Du eine entsprechende Verzögerung. Das gilt natürlich auch für Live, solange Du nicht Dein Delay mit Max/MSP erstellst.

          Was das Ducking angeht, da hast Du schon recht, im Prinzip ist das ein Kompressor, aber halt nur auf den Delays. In Reaper könntest Du das nachbauen, indem Du das Delay in parallelen Channels zum eigentlichen Signal laufen läßt (also z.B. Channel 3+4) und hinter dem Delay auf diesen Channels noch ein Kompressor dazufügst, der als Sidechain das Signal von Channel 1+2 bekommt. Ist sehr hilfreich um das „weil man in der Musik sonst außer Echos nix mehr hört.“ Problem in den Griff zu bekommen, und daher ist es sehr praktisch, wenn das schon direkt im Delay als Feature vorhanden ist.

  3. Profilbild
    digga2000

    Also ich habe den El Capitan als Hardware version und nutze ihn für Gitarre und Synth wirklich viel…ich versuche jetzt seit 8 Stunden nicht auf „sofort Kaufen“ zu drücken….der El Cap klingt schon wirklich verdammt gut, auch wenn es bestimmt andere Kandidaten gibt die ähnlich viel Gutes tun.

  4. Profilbild
    Pygman

    Ich habe die demo version von el capistan installiert und ich glaube es fehlt der looper der hardware version oder übersehe ich da etwas. auch auf der Strymon Webseite wird der looper der Softwareversion nicht erwähnt. wahrscheinlich weil der ausgelassen wurde.
    ich kann nicht der einzige der den looper vermisst, oder?

    • Profilbild
      DelayDude RED

      @Pygman Der Looper ist jetzt in jedem Modus verfügbar, wenn du am Repeat Regler den Taster mit dem Unendlichzeichen aktivierst.

      • Profilbild
        Pygman

        @DelayDude Danke, aber nach meinem Verständnis setzt das den Repeatregler nur auf maximum und selbstoszillation setzt ein.
        Ich denke der Sound on sound looper des el capstan funktioniert auf eine andere weise.
        Ich werde mal den Strymon support anfragen und melde mich dann hier wieder. Ich muss die sowieso noch nach etwas anderem fragen.

    • Profilbild
      Pygman

      @Pygman Ok, hier die offizielle Antwort von Strymon:

      „The El Capistan plugin does not have the SOS looper, as most users prefer to loop within their DAW’s looper functionality.“

      Die Softwareversion kann also ein paar Sachen mehr als die Hardware aber dafür hat nur die Hardware den SOS Looper.

  5. Profilbild
    Noname

    Ich habe die Demos mal getestet und bin begeistert, die klingen beide richtig Geil.
    Ich habe zwar schon eine Menge Delays aber hier klingt alles direkt so wie ich es mir vorstelle ohne lange am Sound zu schrauben oder noch andere Plugins zu hilfe zu nehmen wie bei manchen anderen Delays.
    Und der Sound ist wunderbar Organisch und Warm.
    Der Sound hat mich umgehauen.

  6. Profilbild
    Noname

    Der Preis für beide Delay ist auch in Ordnung.
    Ich wollte sofort zuschlagen aber in Deutschland kann man die Lizenz noch nicht erwerben.
    Thomann hat sie noch nicht im Programm und auf der Stymon Seite kann man die nur kaufen wenn man in den USA wohnt.
    Bei Thomann kann man sie bestimmt heute oder Morgen kaufen können.

    • Profilbild
      chain25

      @Noname Bei Muziker.de gibt es sie. Ist das ein seriöser Händler? Noch nie probiert. Der Capistan macht mich auch ganz schön an.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung. Wir behalten uns die Löschung von Inhalten vor. Dies gilt insbesondere für Inhalte, die nach unserer Einschätzung gesetzliche Vorschriften oder Rechte Dritter verletzen oder Diffamierungen, Diskriminierungen, Beleidigungen, Hass, Bedrohungen, politische Inhalte oder Werbung enthalten.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X