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Test: Olympia Noise Patterning 3, Drum-Machine, iOS

Drum Machine für iPad - Besser, kreativer, runder

26. Juni 2024
Olympia Noise Patterning 3

Olympia Noise Patterning 3

Olympia Noise Patterning 3 ist eine achtspurige Sample-basierte Drum-Machine, eine Weiterentwicklung der kreisrunden Drum-Machine für iPadOS, die im Jahr 2015 das erste Mal das Licht der Welt erblickte.

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Version 3 ist mit acht Spuren für One-Shot-Samples und einer Spur für Effekte ausgestattet. Jede Spur mit freier Tempowahl, freiem Taktmaß zwischen 1/1 und 16/16 und bis zu 64 Schritten. Ebenso kann jedes Pattern innerhalb eines Songs ein anders Drum-Kit haben.

Live Drumming

Live-Drumming

Neu ist unter anderem die AUv3-Kompatibilität, mit der sich die App nun in diverse DAWs und Hosts von AUM bis Logic einklinken lässt. Dabei wird auch Audio- und MIDI-Ausgabe der Einzelspuren plus Master-Ausgang zum Host und MIDI-Ausgabe unterstützt, wenn der Host das unterstützt. Die Einzelspuren können auch live per On-Screen-Finger -Drumming eingespielt werden.

Patterning 3 AUv3-Multi-Out

Patterning 3 AUv3, Multi-Out

Ein rundes Konzept

Pattern

Pattern

Die markante Eigenart von Olympia Noise Patterning 3 zum Beat-Making hat sich nicht verändert. Die Sequencer-Spuren sind konzentrisch im Kreis angeordnet und die Einzelspuren können über die Symbole am Bildschirmrand ausgewählt werden oder über Antippen der „Baumringe“. Im innersten Kreis sind dann die Sequencer-Schritte zu finden, deren Anschlagstärke (Velocity) als „Füllstandanzeige“ angepasst werden können. Anders als bei vielen anderen Drum-Sequencern, bei denen die Velocity-Bearbeitung einen Zwischenschritt erfordert, ist sie hier schnell einstellbar und eine sehr zentrale Klangkomponente.

Patterning 3 Arranger

Patterning 3, Arranger

Auf der rechten Bildschirmseite befinden sich dann die Reiter für die Pattern-Auswahl, die nun editierbare Namen verwendet, anstatt Miniaturabbildungen der Kreis-Patterns selbst, wie es im Vorgänger war. Das kommt dann der Arrangieransicht sehr zugute.
Im Drum-Kit-Reiter kann jedem Pattern ein separates Drum-Kit zugewiesen und auch fliegend umgeschalter werden. Mit dem neuen „Pattern Fills“ lässt sich performativ zu einer zweiten Version des aktuellen Patterns umschalten, die aber erst einprogrammiert werden muss.

Der neue Schwung

Swing

Swing

Danach kommen die Taktmaßeintellugen für Loop und Quantisierung, mit einer der bis dato fortschrittlichsten Swing-Implementation. Unter der Bezeichnung SWG/QTZ (Swing/Quantsieriung) ist ein einzigartiger parametrischer Swing mit einem Swing-Scope zu finden. Beim „üblichen“ Swing einer Drum-Machine stelle man sich einen Rhymus mit fixen 1/8 Noten als Swing-Bandbreite vor. Die 16tel Noten dazwischen (also jede zweite Note) wird für den Swing dann zwischen der vorherigen und der nachfolgenden 8tel herumgeschoben, üblicherweise aber nur nach hinten.
Je größer die Swing-Bandbreite, desto mehr kann logischerweise eine Note herumgeschoben werden. Zwischen zwei 1/2 Note ist zeitlich gesehen halt mehr Platz als zwischen zwei 1/32.
Patterning 3 erlaubt nun auch das Verändern der fixen Swing-Bandbreite (hier 1/8) auf andere Notenlängen, so dass alle Noten innerhalb des eingestellten Zeitrahmens (von x Takten) verschoben werden.

Der SWING AMOUNT bestimmt dabei den Mittelpunkt des Swings. 50 % ist kein Swing, 65 % sind Triolen also eine maximale 2/3-Verschiebung hin zur nachfolgenden Note.
„Maximale Verschiebung“ deshalb, weil mit SWING CURVE eine nichtlineare Verteilung der Verschiebung eingestellt werden kann. Damit lassen sich komplexe bis erratische Grooves und Feels erzeugen, die man sonst wohl nur per Hand hinbekommen würde. Auf iOS kann da allenfalls Sugar Bytes Drum-Computer mithalten.

Ring-Mod / Distortion

Ring-Mod/Distortion

Im Instrumetenreiter findet sich die Sample-Auswahl, -Mix (Filter, Delay und Reverb-Send) sowie die neuen Instrumenteneffekte Ringmodulation und Verzerrung.

Modulationen

Layers

Layer

Im Layers-Reiter lassen sich alle Parameter von Olympia Noise Patterning 3 als Pattern-Spur automatisieren.

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Layers MIDI Mapping

Layers MIDI Automation

Die Modulationsmöglichkeiten werden nun erweitert mit zwei LFOs frei oder synchronisiert mit einer Geschwindigkeit zwischen 1/32 und 16 Takten bzw. 0,01 und 20 Hz schwingen können. Es gibt die vier Grundschwingungsformen und den Zufall.

LFOs

LFOs

LFO Zuweisung

LFO Zuweisung

Wenn man sich auf einem Reiter befindet, der modulierbare Parameter hat, z. B. der Sample-Reiter, lassen sich diese dem LFOs zuweisen. Dazu wird der ALT-Taster gehalten und ein kleines Pop-up-Menü mit der Auswahl LFO 1/ 2, Random und Velocity erscheint. Durch die Wischen-Geste auf einen Menüeinträge bleibt das Menü geöffnet und muss nicht mehr gehalten werden. So hat man wieder beide Finger frei und man kann den Parametern die gewünschte Modulationstiefe zuweisen. Auch kopieren, ausscheiden etc. wird über die neue ALT-Taste bewerkstelligt.

FX-Track

FX-Track

Neu ist auch der FX Track, mit dem die Effekte Delay, Hall, EQ, Verzerrung und Kompressor auf dem Hauptausgang (Master) automatisiert und moduliert werden können.

Mixer

Mixer

Die Time-Line reagiert in Olympia Noise Patterning 3 nun auf allen Ebenen schneller auf Anwendereingaben und das Pattern-Chaining wurde auch überarbeitet, während der Datei-Browser nun von der Systemverwaltung (Dateien-App) ersetzt wurde. Auch die Farbthemen der Bedienoberfläche lassen sich nun anpassen.

MIDI Mappings

MIDI Mappings

 

MIDI-Setings

MIDI-Setings

Für Fragen gibt es auch ein umfassendes 62-seitiges englischsprachigen Google-Docs-Handbuch, das ständig auf dem neusten Stand gehalten wird.

Sample-Bibliothek

Sample-Bibliothek

Sample-Futter gibt es im Übrigen aus der kostenfreien Online-Bibliothek und natürlich kann auch eigenes Material verwendet werden. Der einzige Kritikpunkt, der mir zu Patterning 3 einfällt, ist, dass keine Demo/Tutorial-Songs zum Spicken mitgeliefert werden. Zumindest die MIDI-Daten hätte man bereitstellen und auf das Bibliothek verweisen können.

Die Klangbeispiele dienen zur Demonstration der neuen Swing/Quantisierung.

Peak bei -6dBFS.

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Fazit

War Patterning 1, 2 schon eine sehr zugängliche und experiementierfreudige Drum-Sequencer-App, so ist es Olympia Noise Patterning 3 ist es noch mehr. Die Erweiterungen sind organisch eingefügt und machen die App noch stromlinienförmiger und verbessern den Arbeitsfluss und die kreativen Möglichkeiten ungemein. Da lohnt sich nicht nur der Ersteinsteig in die App, sondern auch der Umstieg von Patterning 2. Der Preis ist für eine iOS-App zwar höher angesetzt, aber da es keine Subscriptions oder IAPs gibt und die Veröffentlichungszyklen sowie App-Pflege langjährig sind, geht das völlig in Ordnung. Damit behauptet auch Olympia Noise Patterning 3 seinen Platz in unseren iOS-Charts. Ganz klare Empfehlung!

Plus

  • Bedienung
  • beste Swing-Implementation ever

Minus

  • keine Demo-Songs enthalten

Preis

  • 34,99 Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Tai AHU 3

    Mir gefallen solche Ansätze, Ja es gibt noch was Anderes als die lineare Lauflichtsteuerung. Hat bei mir intern noch einen starken Gegner mit Drumcomputer von Sugar Bytes. Etwa gleicher Preis.

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @Tai Hi Tai,

      ja kann ich gut verstehen. Ist halt IMHO immer so ein Tauziehen zwischen Produzieren (DC) und Performen (P3).

      :D

      Markus

  2. Profilbild
    Kama

    Minus
    keine Demo-Songs enthalten

    Die gibt es bei deinem Test leider auch nicht.
    Nur die peinlichen Klopfdemos.

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