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Test: Moog Muse, polyphoner Analogsynthesizer

Moogs vierter Polysynthesizer

9. August 2024
Test: Moog Muse, polyphoner Analogsynthesizer

Test: Moog Muse, polyphoner Analogsynthesizer

Beim Moog Muse handelt es sich um einen analogen 8-stimmig polyphonen Synthesizer für die Profi-Liga. Die Firma Moog entwickelte im Laufe ihrer bewegten Geschichte schon mehrere polyphone Synthesizer (Polymoog, Memorymoog, Moog One), was jedes Mal einen großen Kraftakt darstellte und die Firma regelmäßig in eine Krise führte. Gestützt von einem solventen Mutterkonzern, steht jetzt die vierte Generation vor uns.

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Übersicht zum Moog Muse Synthesizer

Das Moog Muse-Keyboard verfügt über 61 halbgewichtete Tasten von Fatar mit Anschlagdynamik und Mono-Aftertouch. Es bietet Moog-typische Modulation-Wheels, einen programmierbaren Makroregler und zwei Pedaleingänge für expressive Steuerung. Das Programmiermodul ermöglicht das Speichern und Abrufen von bis zu 256 Patches und Sequenzen. Dabei stehen zahlreiche One-Knob-per-Function, aufgeteilt in achtzehn Module zur Verfügung.

Jeder Patch ist bi-timbral: Zwei unabhängige Synthesizer-Klänge können über die Tastatur aufgeteilt oder gestapelt werden. Enthalten ist ein umfangreicher Arpeggiator, der das Speichern seiner Inhalte für jeden Patch erlaubt. Der noch umfangreichere Sequencer erlaubt Sequenzen mit bis zu 64 Schritten. Jede Note kann einem der beiden Timbres zugeordnet werden und jede Sequenz kann in einen von  256 Speicherplätzen gespeichert werden. Jede Sequenz existiert dabei unabhängig von einem Patch, sodass beim Arbeiten an einer Sequenz zwischen Patches gewechselt werden kann.

Zusätzlich hat der Moog Muse Synthesizer die Modulationsmatrix vom Moog One vererbt bekommen, die bis zu sechzehn Modulationsroutings pro Klang speichern kann. Diese Routings können Controller-Skalierung und mathematische Funktionen verwenden.

Die neue Königsklasse Moog Muse

Die neue Königsklasse Moog Muse

Zwei flexible globale oder pro-Stimme LFOs mit anpassbaren Schwingungsformen im Bereich von 0,0 bis 1000 Hz, ein spezieller (One-Shot fähigem) Pitch-LFO, zuweisbare Hüllkurvengeneratoren und sechzehn unabhängige Zufallsspannungsquellen pro Stimme bieten eine Vielzahl von Modulationsquellen.

Anschlüsse und Technik des Moog Muse

Das Gerät wirkt beim ersten Anblick sehr solide und ist mit fast 15 kg noch von einer Person tragbar.

Fangen wir mit den Anschlüssen hinten an:

Die Anschlüsse des Moog Muse

Die Anschlüsse des Moog Muse

  • MAIN OUT LEFT/ RIGHT oder Mono-Mix
  • SUSTAIN: Eingang für Sustain-Pedal
  • EXPRESSION: Eingang für Expression-Pedal, steuerbar über +5 V
  • CLOCK IN/OUT: 3,5 mm analoge Clock-Ein- und Ausgänge für externe Synchronisation
  • CV IN/OUT: Vier 3,5 mm Steuerspannungs-Ein- und Ausgänge
  • MIDI IN/THRU/OUT: Anschlüsse für MIDI-Kommunikation
  • USB B/A: USB-B für Computerverbindung, USB-A für andere Instrumente
  • POWER: Stromversorgung für das interne Netzteil.

Sehr schön ist, dass die Anschlüsse vorne beschriftet sind, sodass man sie leicht anschließen kann, wenn man vorne sitzt. Der Kopfhöreranschluss befindet sich auch vorne.

Die halbgewichtete Tastatur von Fatar unterstützt Velocity und Aftertouch und bietet ein etwas hartes Spielgefühl. Die Tasten federn leicht nach, was ich aber gerne habe. Neben den üblichen Octave Up/Down Tastern (leider nur +/-1 Oktave) gibt es auf der linken Seite auch den heutzutage obligaten Hold-Taster.

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Es sind keine Lüfter eingebaut, an den Lüftungsschlitzen wird es bei sommlichen Tagen recht heiß. Ein Blick in das sehr aufgeräumte Innere zeigt ein kompaktes Mother-Board mit einem programmierbaren Zynq-FPGA, auf dem die 8 doppelseitig bestückten analogen Voice-Boards eingesteckt sind. Im FPGA ist offensichtlich der ARM-Prozessor und die Logik für die restliche Peripherie implementiert. Eine Erweiterung auf weitere 8 Stimmen ist offensichtlich nicht vorgesehen.
Der Moog Muse im Gesamtbild

Beim Einschalten gibt es ein Aha-Erlebnis, wenn die Testroutine startet und alle LEDs der Bedienelemente kurz aufleuchten – und das sind wirklich viele.

Das Bedienpanel des Analogsynthesizers

Ich würde sagen, der Moog Muse Synthesizer hält den Rekord für die größte Anzahl der Bedienelemente pro Quadratmeter. Die Oberfläche hat einen etwas bunten Charakter mit old-school Drehknöpfen, Polymoog-Slidern, bunten Legotastern und schwarzen Knöpfen in verschiedenen Geometrien: dreieckig, quadratisch, rechteckig, rund, und graue Nintendo-Wippen.

Die weißen Kappen der Slider sind genauso hoch wie die anderen Potentiometer, haben dadurch einen langen Hebel und sind etwas wackelig. Ich hätte Bedenken, dass sie bei unachtsamer Bewegung leicht verbogen werden könnten. Die restlichen Bedienelemente wirken sehr solide.

Ein schönes Detail sind die acht blinkenden LEDs, die die Geschwindigkeit der Clocks und LFOs anzeigen. Sogar die Schwingungsformen der LFOs sind am Pulsieren der LEDs erkennbar, was ein gewisses Modular-Gefühl vermittelt. Auf der Oberfläche sind 16 umrahmte Module übersichtlich platziert, was das Layout exzellent macht und alle Funktionen leicht auffindbar sind. Vom Moog One wurden die beleuchteten More-Buttons übernommen, die zu Menüs für weitere Parameter führen. Einige dieser Buttons haben allerdings noch keine Funktion und werden vielleicht in zukünftige Updates verwendet.

Die Potentiometer werden digital abgefragt, ich schätze die Auflösung auf etwa 128 Schritte. Dies ist für manche Einstellungen zu grob und kann über die Shift-Taste feiner eingestellt werden. Wenn man dann noch eine Taste drücken will, um das Ergebnis zu hören, braucht man manchmal 3 Hände. Auf dem Display werden die aktuellen Werte für eine einstellbare Zeit angezeigt.

In der Output-Sektion gibt es außerdem einen Lowcut-Regler, der im Mix die Bassdominanz dieses Modells zähmen soll.

Display des Moog Muse

In der Mitte befindet sich der Programmer mit einem OLED-Display. Mit ausschließlich genutzten Großbuchstaben wirken die Texte etwas sperrig. Auf diesem Display sieht man die Aktivität der acht Stimmen, anhand von verblassenden Graustufen lässt sich die Dynamik der einzelnen Stimmen erkennen.

Auffallend plaziert ist die Reihe von 16 beleuchteten Tastern, die für verschiedene Zwecke genutzt werden: Auswahl der Bänke, Presets, der Slots der Modulationsmatrix, Sequencer und Arpeggiator. Die Klänge können in 256 Speicherplätze abgelegt werden, die in 16 Bänke aufgeteilt sind. Ich finde, ein Rückschritt im Vergleich zum Moog One mit seinem modernen Speicher-System, das wie eine endlose Datenbank funktioniert. Wenn ich im Moog Muse ein Programm speichern will, muss ich immer überlegen, welche vorhandene Speicherstelle überschrieben werden soll.

Die Stimmarchitektur

Der Moog Muse verfügt über acht analoge Stimmen, mit jeweils mit zwei VCOs. Die Schaltung dieser Oszillatoren basiert auf der des Moog Voyager und bieten zusätzliche Schwingungsformsteuerungen sowie eine Menge FM-Möglichkeiten. Ein dritter „Modulation“-Oszillator kann entweder im Audiobereich zum Gesamtklang hinzugemischt werden oder im Subaudio-Bereich für polyphone Modulationen verwendet werden. Außergewöhnlich ist, dass das Subaudio-Signal ebenfalls in den Signalpfad gemischt werden kann, was in Kombination mit dem Overdrive-Mixer zusätzliches Waveshaping liefert.

Analoge Schwingung des Moog Muse Sägezahn

Analoge Schwingung des Moog Muse Sägezahn Rechteck

Spektrum einer üblichen Rechteckschwingung

Das Spektrum der Rechteckschwingung der VCOs enthält wahrnehmbar gerade Obertöne  und hat nicht den typisch hohlen Charakter.
In der Mischersektion kommen die drei  VCOs, Ringmodulator (der vom Moogerfooger MF-102 übernommen wurde und außergewöhnlich gut klingt) und Noise zusammen. Der Mischer verfügt über einen zusätzlichen Overload-Regler für den Gesamtmix, der dem klassischen CP-3-Modul von Moog nachempfunden ist. Die Moog Modularsysteme nutzten unterschiedliche positive und negative Versorgungsspannungen, was bei Übersteuerungen zu asymmetrischen Schwingungsformen führte. Dieses Overload ist bekannt für seine warme Sättigung, die geradzahlige Harmonische besonders betont. Neben dem Overload-Regler zeigt eine LED den eingestellten Wert an. Lieber wäre mir gewesen, dass der aktuelle Pegel des übersteuerten Analogsignals damit angezeigt würde.

Die Mischung wird dann an zwei VCFs gesendet, diese bestehen aus diskreten Transistorschaltungen des legendären Moog 904a-Filters aus den späten 1960er-Jahren. VCF1 kann zwischen Tiefpass und Hochpass umgeschaltet werden, während VCF2 ein dediziertes Tiefpassfilter ist. Diskrete VCAs, basierend auf dem Moog 902-Modul, verteilen jede Stimme im Stereoraum.

Jede Stimme enthält zwei variable ADSR-Hüllkurvengeneratoren, einer für die Filter und der andere für den VCA. Unter den More-Menüs lassen sich ebenfalls die Charakteristiken (zwischen exponentiell, linear und logarithmisch) der einzelnen Segmente graduell einstellen. Die kürzeste Decay-Time ist 1 ms und lässt sich fein mit gehaltener Shift-Taste in 3 ms Schritten steigern. Die Anzeige im OLED-Display ist mit 10 ms Schritten leider zu grob, um das zu erkennen.

Moog Muse ADSR-Hüllkurve: Attack und Decay mit 1 ms. Das sind sehr ordentliche Werte.

Minimale ADSR-Hüllkurve: Attack und Decay mit 1 ms, das sind sehr ordentliche Werte

Die drei LFOs (LFO 1+2, PITCH LFO) können global oder pro Stimme konfiguriert und ebenfalls in der Modulationsmatrix zugewiesen werden. LFO 1+2 können aber außer den Standards noch 11 außergewöhnlichen Schwingungen, die man mit „+“ aktiviert.

Moog Muse LFO Wellenformen

Einige Beispiele der User-LFO-Waveforms

Oszillatorstimmung

Die analogen Oszillatoren weisen naturgemäß eine weniger präzise Stimmung auf als ihre digitalen Pendants. Bei Auslieferung war das Instrument mit der Firmware-Version 1.0 ausgestattet und die Stimmgenauigkeit ließ zu wünschen übrig. Erinnerungen an die anfänglichen Herausforderungen mit der Stimmstabilität des Moog One wurden wach, wo das Autotuning zunächst ebenfalls nicht einwandfrei funktionierte. Mittlerweile steht für den Moog Muse jedoch ein Update auf Version 1.1 zur Verfügung. Die Aktualisierung gestaltet sich unkompliziert: Der Synthesizer wird via USB mit einem PC verbunden und die neuen Dateien werden direkt auf den Muse übertragen. Nach dem Aufspielen der aktualisierten Firmware zeigte sich eine deutliche Verbesserung in der Präzision der Oszillatorstimmung – ein Beleg dafür, dass Moog aus Erfahrungen lernt. Die Funktion ‘Quick Tune’ sollte regelmäßig genutzt werden, sie sorgt nicht nur für eine akkurate Nachstimmung, sondern optimiert auch das Verhalten des Systems bei unterschiedlichen Temperaturen. Für umfassendere Tuning-Vorgänge existieren spezielle Prozeduren, die mehrere Stunden in Anspruch nehmen und ausschließlich im Servicefall Anwendung finden.

Die drei Oszillatoren des Moog Muse

Die drei Oszillatoren mit den Modulationen

Die Modulationen

Es wurde ein außergewöhnlicher Aufwand in die Frequenzmodulationen gesteckt, was eine der Stärken des Moog Muse Synthesizers darstellt. Dafür sind tatsächlich 14 Regler und Schalter vorgesehen. Der Modulationsoszillator ist natürlich dazu prädestiniert und kann die Tonhöhen der beiden anderen Oszillatoren, deren Pulsbreiten, die beiden Filter und den VCA unabhängig voneinander modulieren. Zusätzlich gibt es eine Cross-Modulation zwischen VCO1 und VCO2, die auch in allen extremen Positionen funktioniert, ohne dass die Schwingungen abgewürgt werden. Auch die eingestellten Schwingungsformen beeinflussen stets das resultierende FM-Spektrum. Die Oszillatoren verwenden exponentielle FM, wobei die Tonhöhe mit steigender Modulationstiefe leicht abdriftet, was schnell zu unharmonischen Klängen führt. Im Gegensatz dazu ist die Frequenzmodulation der beiden Filter sehr harmonisch und erzeugt schöne Obertöne, wodurch ein idealer Kontrast entsteht.

Filter und VCA

Das doppelte Ladder-Filter klingt wunderbar Moog-typisch, die Resonanzen entwickeln ein Eigenleben zwischen den Obertönen. Sie haben auch die typische „Autogain“-Charakteristik, womit die Bässe mit steigender Resonanz schwächer werden. Die Eigenschwingung der Tiefpassfilter bei voller Resonanz bewegt sich tatsächlich von 20 Hz bis 21 kHz.

Filter und VCA des Moog Muse

Die beiden 24 dB Filter

Die Module ab den beiden Filtern sind in Stereo ausgeführt, d. h. die Filter können seriell, parallel in Mono geschaltet werden oder getrennt in linken und rechten Kanal des Stereo-VCAs verbunden werden. Dort lässt sich das Panorama eines Timbres einstellen und mit Pan-Spread einzelne Stimmen auf beide Kanäle verteilen.

Die Effekteinheit des Moog Muse

Alle acht Stimmen werden nach den VCAs im Diffusion-Delay zusammengeführt, einer digitalen Emulation eines Vintage-Signalprozessors. Es bietet Stereo-Delays,  gefilterte Multi-Tap-Tape-Echo-Delays und Chorused-Diffusion-Hallfahnen. Die Delay-Zeiten können mit dem globalen Tempo synchronisiert werden und die linken und rechten Delay-Kanäle können für Stereo-Effekte getrennt geregelt werden. Der Character-Regler und einige More-Menü-Einstellungen bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Filterung, Tap-Verhalten und Diffusion der verzögerten Signale. Jede der beiden TIMBRES von Muse kann zum Delay geleitet werden. Der Charakter-Regler kann eine Kombination aus Tiefpass-/Hochpassfilter für das verzögerte Signal einstellen. Es gibt auch einen Ping-Pong-Modus, bei dem jeder Delay-Kanal im Feedback-Pfad des anderen platziert wird. Die Time Mode-Einstellungen bieten die Wahl zwischen Crossfade- und Pitch-Shift-Modi.

Durch eine interne Kompressorfunktion werden die Feedbacks nie übersteuern. Das Delay kann durch seine Vielfalt begeistern, in den Klangbeispielen wurde auch ausgiebig davon Gebrauch gemacht.

Seine Parameter sind leider  nicht über die Modulationsmatrix steuerbar.

Effektblock des Moog Muse

Die Delay-Einheit zwischen VCA und Ausgangsmodul

Sequencer und Arpeggio

Der integrierte Sequencer ist enorm vielseitig und bereichert den Muse zusätzlich. Er funktioniert als flexibler MIDI-Looper mit einer 384tel Auflösung und bietet die Möglichkeit zur non-destruktiven Quantisierung der Steps.

Auf dem Display wird eine stilisierte Spieluhrwalze angezeigt, die die aktuellen Töne darstellt. Als Abspielrichtung kann dabei gewählt werden: vorwärts, rückwärts oder zufällig.

Es ist möglich, bis zu 256 Sequenzen parallel zu den Patches zu speichern und in Form von Sequenzketten wiederzugeben. Die Noten können sortiert und im Step-View bearbeitet werden, einschließlich Gate-Zeitwert (Gate), Anschlagstärke (Velocity), Micro-Timing sowie Timbre (Sound A oder B) für jeden Schritt.

Die Coin-Toss-Funktion ermöglicht es, alternative Noten-, Gate-, Velocity- oder Micro Time-Einstellungen auf Basis eines Wahrscheinlichkeitswertes pro Note festzulegen. Dies erlaubt beispielsweise das zufällige Abspielen von Akkorden in verschiedenen Umkehrungen.

Man kann Tonskalen festlegen und so Noten auf andere Tonhöhen verschieben. Der Gesture-Mode generiert automatisch eine Sequenz innerhalb dieser Skala, ohne dass man die Tastatur spielen muss; stattdessen wird mit dem Value-Encoder die Melodierichtung bestimmt.

Bis zu acht Parameter können mittels Parameter-Recording eingestellt werden, um das Klanggeschehen zu beeinflussen. Die Sequenz lässt sich schließlich über das Keyboard transponieren. Alle Änderungen sind natürlich während des laufenden Betriebs möglich.

Das Arpeggio bietet ähnliche umfangreiche Funktionen wie der Sequencer, basiert jedoch auf interaktiven Tasteneingaben und vordefinierten Mustern. Interessante Zufallsergebnisse können in Loops mit fester Länge eingefroren werden. Das Arpeggio wirkt sich auf beide Timbres aus, wobei die On/Off-Funktion separat wählbar ist.

Moog Muse, die Königsdisziplin analoger Synthese

Königlich angerichtet, der Moog Muse

Der Klang des Moog Muse Synthesizers

Zum Klang des Moog Muse muss man eigentlich nicht viel sagen, denn wie aus vielen YouTube-Videos bekannt, ist er typisch Moog und beeindruckend. Bei meinen Klangbeispielen habe ich mich mehr auf geräuschhaften Klänge konzentriert, weil es mich stark an ein Modularsystem erinnert. Die Oszillatoren und Filter klingen hervorragend, wenn auch nicht so sahnig wie beim Moog Matriarch und nicht so direkt wie beim Moog One. Seinen einzigartigen Charakter mag er durch den Overdrive-Mixer, die FM-Modulationen und das Diffusion Delay erhalten.

Der Klang eines Instruments ist das eine, aber der Weg dorthin ohne langes Suchen ist das andere. Hier überzeugt die Bedienoberfläche auf ganzer Linie. Man bleibt nie hängen und sucht nie verzweifelt nach einem Parameter, wie das bei manchen anderen Instrumenten der Fall ist. Das Handbuch wird eigentlich nur für spezielle Einstellungen in den More-Menüs und für die Bedienung des Sequencers benötigt.

Kritikpunkte

  1. Der Moog Muse erzeuget beim Ein- und Ausschalten einen lauten Knall, was einfach nervt. Leider tritt das Problem auch  auf, wenn der Hauptregler heruntergedreht und der Mute-Knopf aktiviert sind.
  2. Das Ausgangspotentiometer seines Vorgängers Moog One bot eine schon beängstigende Dynamik, während das des Muse am Anfang schlagartig einsetzt und ab der 1-Uhr-Position kaum etwas an der Lautstärke ändert. Außerdem kommt die Delay-Einheit etwas später, so dass man sich in leisen Positionen wundert, wenn das Delay nicht geht.
  3. Nicht ganz „Pro“: Die Beschriftung der Frontplatte ist eine aufgeklebten Folie und keine Siebdruckbeschriftung auf dem Metall.
  4. Die acht Stimmen des Gerätes sind im bi-timbralen Modus schnell erschöpft. Die Stimmenverwaltung sorgt dafür, dass bei erneutem Drücken derselben Taste eine neue Stimme gestartet wird. Ich würde es bevorzugen, dass die aktuelle Stimme in diesem Fall wiederverwendet würde, um den Klang durch die Releases weniger zu überladen und mehr Stimmen zur Verfügung zu haben.
  5. Unisono lässt sich nur im monophonen Betrieb nutzen, anstatt im polyphonen Modus auch die verbleibenden Stimmen zu verteilen.
  6. Ich hatte mit der aktuellen Firmware-Version Schwierigkeiten mit der Anschlagsdynamik des Keyboards, die nicht so kommt, wie sie sollte.

Moog Muse seitlich

Der Wettbewerb

In dieser Preisklasse der Analogsynthesizer mit vollem Keyboard muss sich der Moog Muse aktuell mit Arturias PolyBrute 12 messen. Dieser hat u. a. 4 Stimmen mehr, die besondere Tastatur und das Patch-Morphing. Der Moog Muse kann hingegen mit besserer Qualität der Bedienelemente, intuitivere Bedienbarkeit, FM-Modulationsfähigkeiten, Sequencer und Diffusion-Delay punkten.

Der Moog Muse Synthesizer on YouTube

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Mehr Informationen

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Fazit

Der Moog Muse Synthesizer ist ein wirklich gut klingender Polyphoner von Moog mit einigen hervorstechenden Merkmalen. Das Design wird sicher nicht jeden ansprechen und es sind noch einige Makel vorhanden, die Moog noch in den nächsten Firmware-Upgrades beseitigen muss. Ich habe mich trotz der Funktionsvielfalt sehr schnell an diesem Instrument zurecht gefunden. Und man kann Moog zu der Preisfindung gratulieren.

Plus

  • enorme Klangvielfalt
  • ausgewachsener Sequencer
  • robust gebaut
  • bezahlbar

Minus

  • Firmware zum Teil verbesserungswürdig
  • wird durch Passivkühlung recht heiß

Preis

  • 3.499,- Euro
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Moog Muse
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Kundenbewertung:
(1)
Klangbeispiele
Forum
    • Profilbild
      Maffez

      @Eibensang Bei so Kommentaren finde ich unverständlich, was sie zum Ausdruck bringen sollen.

      • Profilbild
        BigDaddyGreezy

        @Maffez Das unschöne dabei ist ja, dass das bei jedem halbwegs innovativen Produkt in den Kommentaren kommt. Das ist schade, weil das diese Firma wirklich nicht verdient hat. Hat ja so schon genug Aufmerksamkeit.

        • Profilbild
          Aljen AHU

          @BigDaddyGreezy Was ist an diesem zweifelsohne wunderschönen und begehrenswerten Instrument denn so „innovativ“?
          Alles schon da gewesen, in Teilen sowieso, aber auch im Ganzen.
          Wer das Ding kopiert, dessen Anwalt im Zivilprozess wäre ich gern.

      • Profilbild
        gs06

        @Shapemodulator Was soll denn daran patentwürdig sein. was zudem nicht einfach umgangen werden kann? Moog könnte Geschmacksmuster auf das Design anmelden oder sich evtl. den Namen schützen lassen, aber ob da technologisch etwas drin ist, was man mit ähnlichem Ergebnis nicht einfach anders lösen könnte, erscheint mir recht fragwürdig.

        Es ist halt ein gut klingender Analogsynthesizer von einem Unternehmen, das zu recht Kultstatus genießt. Das, was die Anwender glücklich machen wird an diesem Instrument, hat für neuere Patente aber vermutlich wenig Relevanz.

  1. Profilbild
    amyristom AHU

    „Und man kann Moog zu der Preisfindung gratulieren.“ Bei diesem Satz bekomme ich ehrlich „etwas“ Magenschmerzen. Da hätte ich mir doch ein paar kritischere Bemerkungen dahingehend gewünscht, dass dieser an sich positive Preis durch die nahezu vollständige Schließung des bisherigen amerikanischen Moog-Produktionsstandorts und daher der Kündigung zahlreicher bisheriger Moog-Mitarbeiter erkauft wurde; der Moog-Muse ist daher „Made in Fernost“. Neben dem Umstand, dass der Muse für einen Moog One User nicht wirklich essentiell neues bietet und mehr ein „best of / condensed / Price-reduced“ des One darstellt, vergällt mir schon die Art wie hier mit den Personen umgegangen wurde, die jahrelang quasi Moog waren, die weitere Beschäftigung mit diesem Synth.

    • Profilbild
      Tyrell RED 1

      @amyristom Klares nein. Unsere Autoren sollen ein Produkt beurteilen. Meine persönliche Meinung: Die Schließung von Produktionsstandorten kamen und kommen in der Musikindustrie ständig vor, nur redet darüber niemand. Im Fall Moog stand nur zur Debatte Verkauf oder Schließung. Das zu bewerten ist aber nicht Aufgabe eines Autors von AMAZONA.de der Testberichte schreiben sollen. Wenn sich für User aus den strategischen Entscheidungen Konsequenten ergeben, ist das verständlich und für die Redaktion nachvollziehbar. Wir betreiben trotzdem kein Politik-Magazin und werden in der Berichterstattung über solche Themen berichten, aber einen neutralen Standpunkt einnehmen. Und „Made in Fernost“ ist purer Populismus. Zum einen gibt es kaum mehr Hersteller die nicht im Ausland produzieren lassen oder Komponenten aus dem Ausland beziehen, zum anderen suggeriert deine Aussage eine mindere Qualität, bezieht sich dabei aber auf ein viertel aller Staaten der Erde. Merkst du was?

      • Profilbild
        BigDaddyGreezy

        @Tyrell Glaube nicht, dass sich „Made in Fernost“ auf die Qualität bezogen hat, sondern darauf, dass Arbeitsplätze verloren gehen, weil die Produktion in ein Land outgesourced wird, das niedrigere Lohnkosten hat. Und das zu kritisieren ist auf jeden Fall legitim.

      • Profilbild
        amyristom AHU

        @Tyrell Im Grunde bin ich völlig bei deiner Argumentation, dass die unternehmerischen Umstände absolut nichts mit dem Instrument und dessen Qualität zu tun haben und daher nichts in der Bewertung zu suchen haben. Dahingehend hätte ich mir einen Satz wie „ich beglückwünsche Moog zu dem tollen Preis“ vor dem Hintergrund dann einfach verkniffen, da er vor dem Hintergrund, wie dieser erreicht wurde, einfach nur menschlich zynisch rüberkommt.
        P.S.: Dass mit „Made in Fernost“ eine geringere Qualität gemeint wäre, legst du mir hier in den Mund, dass habe ich weder gemeint noch geschrieben. Vielmehr ist es ein simpler Hinweis, dass dieser Moog-Synth nicht mehr so hergestellt wird, wie man das jahrelang mit Moog assoziiert hat (in USA im Manufakturbetrieb zusammengeschraubt).

        • Profilbild
          Tyrell RED 1

          @amyristom Ja, habe ich falsch verstanden, aber der erwähnte Zynismus liegt ebenso nur im Auge des Betrachters.

        • Profilbild
          steme

          @amyristom Hi. Ich bin jetzt etwas verwirrt: Marcus Schmahl schreibt in seinem Test auf Gearnews: „Wie alle Moog-Synthesizer wird er in Asheville gebaut und hat alle Qualitätsmerkmale seiner Vorgänger.“ Also nix Fernost?
          Was steht denn auf dem Typenschild? Weiss das jemand?

          • Profilbild
            amyristom AHU

            @steme Auf der Box bzw. dem Synth steht angeblich:
            „Designed and Engineered in Asheville, NC – Made in Taiwan.“

      • Profilbild
        Kazimoto AHU

        @Tyrell Das teile ich in Teilen. 😉

        Ob nah, fern oder aus dem Osten, der Muse ist auf jeden Fall ein hochwertiges Produkt das bezahlbar ist. Wenn ich den Muse jetzt noch mit höherpreisigen Synths wie den OB-X8 oder der Serie von Sequential/Novation vergleiche, dann würde ich den sogar noch besser aufgestellt sehen. Vielleicht kann der Muse für andere Hersteller sogar so eine Art Blaupause sein? Der bekannte Billigheimer aus Fernost fällt im Vergleich zum Muse auf jeden Fall noch weiter ab. So günstig ein UB-Xa oder gar Pro-800 aktuell ist, will den einer ernsthaft mit dem Muse vergleichen? Bestimmt hat das ramschartige raushauen von Synths vielen anderen Herstellern Kopfschmerzen und große Verluste bereitet, wenn es jetzt aber gelingt mit genau den selben Möglichkeiten echte Qualität zu liefern, die billigen Hersteller würden noch deutlicher in die Schmuddelecke gestellt als bisher und das finde ich gut! Klasse statt Masse und ich bin versöhnlich, auch wenn die Bauteile aus Fernost kommen. Wie du sagst, das tun sie ohnehin.

      • Profilbild
        Tai AHU

        @Tyrell Soweit ich mich erinnere, hat amyristom einen One. Bei seiner Argumentation im Hinterkopf behalten. Er hätte dann einen guten Brocken Euros investiert. Und findet die Entwicklung bezüglich seiner Investition nicht gut. Das ist aber ganz klar meine Interpretation, durch keine Fakten gestützt. 😎

        • Profilbild
          amyristom AHU

          @Tai Hi Tai, jup ich hab hier nen One stehen und sei unbesorgt, ich sehe Synths nicht als Geldanlage sondern als Musikinstrument (mal davon ab erlöst der One derzeit gebraucht mehr als ich seinerzeit neu in ihn investiert hab, also selbst wenn wäre ich entspannt – und in 20 Jahren wird das eher mehr als weniger). Wirklich nicht gut finde ich, dass die Firmware Entwicklung eines derart teuren Synths mittlerweile komplett eingeschlafen zu sein scheint, obwohl noch einige nervigen Bugs vorhanden sind.

          Aber davon ab ist es tatsächlich so wie ich es geschrieben habe:
          – Für einen Besitzer eines One bietet der Muse aus meiner Sicht kaum nennenswertes um als Parallelanschaffung interessant zu sein.
          – Wer sich den One nicht leisten konnte oder wollte, aber den Moog Polysound liebt, der bekommt mit dem Muse ein tolles „Best of One“ Paket zu einem Top-Preis
          – Ich persönlich hab halt Bauchschmerzen, wenn der Preis gefeiert wird, man aber zeitgleich weiß, dass dafür ein traditioneller Moog Standort in den USA geschlossen wurde und zahlreiche Menschen ihre Jobs verloren haben.

          • Profilbild
            Tai AHU

            @amyristom Das ist absolut nachvollziehbar. Eine One Besitzer käme wahrscheinlich nie auf die Idee den Muse dazuzukaufen, ausser er sammelt.
            Zum One: In so kleinen Firmen dürfte die Firmware von einem oder maximal zwei Leuten gemacht worden sein. Sind die weg, kann es gut sein, dass sich kein anderer in das Thema einarbeiten will. Die Instrumente sind ja bereits verkauft

            • Profilbild
              amyristom AHU

              @Tai Ja, denke genau so wird es mit der Firmware beim.One auch geschehen sein (in den Moog Foren liest man ja desöfteren, dass die One-Entwickler, insbesondere die Softwareentwickler das Unternehmen schon seit längerem verlassen hätten).

              In Bezug auf den Muse: Das ist quasi ähnlich wie jemand, der einen Prophet-5/10 oder Oberheim OB-X8 hat. Für den dürfte jeweils ein Prophet 6, Take-5 oder OB-6 bzw. Teo-5 auch eher weniger interessant sein, da zu sehr redundant.

  2. Profilbild
    Kazimoto AHU

    Nach anfänglicher Skepsis muss ich sagen, Moog hat geliefert. Schön auch daß Maffez relativ schnell Bilder von den Voice-Cards geliefert und viele Zweifel beseitigt hat. Es ist eben schön Gewißheit zu haben, daß der Sound so analog ist wie versprochen. Ich für meinen Teil erlebe so viel klangliche Überraschungen an den Synths die ich bereits habe, daß ich mich schlecht zu einem Kauf durchringen kann. Auf jeden Fall hat es Spaß gemacht auf dem K4 zu den tollen Klangbeispielen zu jammen, die ergänzen sich wunderbar. Danke für den kurzen aber schönen Test!

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @Kazimoto
      > […] Ich für meinen Teil erlebe so viel klangliche Überraschungen an den Synths die ich bereits habe, daß ich mich schlecht zu einem Kauf durchringen kann. […]

      Genau mein »Problem«. Wenn ich hier nicht sowieso schon genug herum stehen hätte – von SoftSynths ganz zu schweigen – dann stünde der »Muse« jetzt ziemlich weit oben auf meiner Liste. 😁

    • Profilbild
      Maffez

      @Maffez Muss mich korrigiegen ob der square, die schon nicht ganz rechteckig daherkommt.

  3. Profilbild
    Flowwater AHU

    Meine Güte … das Ding ist ja ein ELDORADO an Eingriffsmöglichkeiten in die analoge Klangverarbeitung: direkte Modulationen, Matrix, Modulations-Oszillator, LFOs mit User-Wellenformen (schleck!), Ringmodulator, Übersteuerung VOR dem Filter, zwei Filter, zwei Pedale … das ist ja echt der Hammer. Dazu noch diese ausufernde Oberfläche mit Reglern und Kram. Beim Anblick des Designs der Schieberegler – »Polymoog« anyone? – wurden meine Augen auch ein wenig feucht.

    Im Video von Hainbach habe ich schon mitbekommen, dass der »Muse« einiges an Klangverbiegungen drauf hat (man muss die dortigen Sounds nicht mögen, aber für mich bisher das einzige Video, das den Muse mal fordert). Das bestätigt der Testbericht hier. Und dann klingt das Teil auch noch – für mich wichtig – nicht unbedingt »nur« nach Moog (die Moog-Fans mögen es mir nachsehen).

    Und das Ganze dann – völlig untypisch für Moog – für »nur« EUR 3.500. Ich bin baff!

    Sollte ich jemals einen polyphonen analogen Synthesizer benötigen, wird es jetzt echt ein wenig schwierig: »Muse«, »Polybrute (12)«, evtl. ein »Deckard’s Dream«, ein »Oberheim OB-X8« … hmmm! Ein »Prophet 10« wäre komplett aus dem Spiel … aber auch ein »Trigon 6« oder ein »Prophet 6« hätten es jetzt bei mir schwer.

    Ach ja: Das schreibt jemand, dem Moog bisher am Popo vorbei ging. Gut gemacht, Moog, sehr sehr gut gemacht! 😃👍

    • Profilbild
      Filterpad AHU 1

      @Flowwater Ich suche ebenfalls einen polyphonen Synthesizer und ein Muse kommt nicht in Frage, aus ganz einfachem Grund, weil ich schon einen Moog besitze. Ansonsten wäre der Muse meine erste Wahl. Ich bin absolut begeistert von diesem Gerät. Nach dem durchstöbern der Videos zum Muse kam mir der Klang für einen Moog ein wenig digital bzw. „exakt“ vor. Auch beim Voyager wird das teilweise kritisiert, wenn man das überhaupt Kritik nennen kann. Da bei den Oszillatoren Vorbild der Voyager war, könnte da ggf. ein Zusammenhang bestehen. Auch bei der FM-Thematik klingt es schon sehr nach DX7 und Co. trotz analoger Schaltungen. Ist aber alles meckern auf extrem hohem Niveau und es bleibt ein Gerät, was ein langersehnter Wunsch aller Gleichgesynthen war. Lediglich auf das Display könnte ich verzichten. Preislicher Mitbewerber ist und bleibt der Arturia Polybrute 12, was auch ein tolles Gerät ist. Toll gemacht Moog!

      • Profilbild
        Tai AHU

        @Filterpad Wie stehst du zu Behringer? Ich finde, deren Oberheim Clone ist einer der wenigen Hardwaresynths, die ich selbst in die nähere Auswahl nehmen würde. Schon wegen der Tastatur, die auch noch für Anderes genutzt werden kann.

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          Filterpad AHU 1

          @Tai Ich kaufte den Poly D und die TD-3. Sind aber aktuell nicht in meinem Besitz. Daneben besorgte mein Bro die RD-9, der dies kombiniert mit meinem Poly D und der TD-3. Daneben besitze ich noch einen Anti-Brumm von Behringer für meine Boxen. Der UB-XA ist super, persönlich stört mich nur das kontrastarme Display. Mich catchen allerdings eher die kommenden wie Jupiter 8 und der CS-80 Klon. Kurzum: Von Nachbauten wie Arturias Keystep = Behringer Swing bin ich nicht der größte Fan von, aber bei den Vintage-Synthesizern ist es doch super, dass es diese Möglichkeit für jedermann gibt! Ich werde aber nur wieder zuschlagen, wenn mich einer wirklich emotional berührt. Für hier und da mal ein stiltypischer Grundsound reichen auch Softwaresynthesizer-/Sampler meiner Meinung nach. Hoch im Kurs der erwähnte CS-80 Klon, falls er noch in meinem Leben erscheint. 😆

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      Tai AHU

      @Flowwater Animoog Z, da steht auch Moog drauf, hervorragende Möglichkeiten den Sound zu beeinflussen. Dazu, ich hatte die Version für iPad gekauft, (Preis weiss ich nicht mehr, deutlich unter 50€) läuft er auch auf dem Mac ohne Aufpreis. Die können schon, wenn sie wollen. Mariana dito, geht aber nicht unverändert auf Mac. Das ist halt die neue Firmenpolitik.

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      Filterpad AHU 1

      @Synchead Absolut! Beim Thomann kann man den trotzdem kaufen, dann ist man bei der nächsten Charge/Auslieferung dabei. Dauert halt 4 oder 6 Wochen bis zum Erhalt. Gilt natürlich für sämtliche Artikel.

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    amyristom AHU

    Erinnerst dich noch? Hatte doch die Tage aufgrund einiger Videoeindrücke befürchtet, dass die Slider-Potis ggf. nicht ganz hohen Ansprüchen gerecht werden könnten. Der Test hier scheint meine Befürchtungen zu bestätigen.

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    Filterpad AHU 1

    Ich kann den Dr. Mix so gar nicht abhaben. Ist mir viel zu „schrullig“ mit zu wenig brauchbarem Input. Aber jeder wie er mag. Ich schaue mit da lieber die schlichten Videos von Bonedo Synthesizers an.

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      amyristom AHU

      @Filterpad Jup, der Gute kommt immer rüber als sei er als Kind in den großen „Schnee“-Topf geplumpst. Da sind mir Videos vom Schlage Tim Shoebridge, Alex Ball, loopop oder sonicstate meilenweit lieber, sachlicher, informativer und mit weniger „meine dicken Eier“-Habitus.

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      amyristom AHU

      @Filterpad Aber ich schätze David Nexus bezog den Doktor eher auf den Autor dieses Artikels hier, Herrn Dr. Robert Skerjanc.

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      Filterpad AHU 1

      @Nik Elektrik Definitiv eine sehr gute Alternative, auch vom Preis,-Leistungsverhältniss. Lag bei mir hoch im Kurs und ist es bisweilen immer noch.

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      a.jungkunst AHU

      @Nik Elektrik Unterschreibe ich! Mit Peak und Konsorten ausgerüstet sehe ich für mich keinen Sinn, über einen Muse auch nur nachzudenken. Ich sehe und höre kein überzeugendes Alleinstellungsmerkmal und möchte auch nicht ständig Equipment auswechseln oder zu Tode stapeln. Für jemanden, der so gut wie gar nichts in dieser Richtung hat, ist es sicherlich ein sehr interessantes Gerät.

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    TobyB RED

    Sehr gut zusammengefasst. Ich halte den Best Buy für gerechtfertigt. Ich nehme Muse ins Budget auf.

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    Allthatsynth

    Konstruieren wir mal eine theoretische Person, die bereits über einen P10, einen OB X8, einen Matriarch und über einen MM reissue verfügt.
    Diese Person findet den Muse absolut faszinierend und würde gerne einen kaufen. Leider findet diese Person keinen Grund einen Muse zu erwerben. Alles was dieser Synth kann, findet sich bereits in den vorhandenen Synthesizern…oder doch nicht ?
    Was können wir tun um dieser theoretischen Person zu helfen ?
    Welches Argument kann dieser Person zu einem Muse verhelfen ?

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      Flowwater AHU

      @Allthatsynth Ich kann nur von mir sprechen. Wenn ich diese Person wäre, dann würde ich folgendes tun:

      »Prophet-10« verkaufen ► »Muse« kaufen

      Wie von mir schon weiter oben geschrieben, hat der »Muse« extrem vielfältige Eingriffsmöglichkeiten per Modulationen. Das bieten weder »Prophet-10« noch »OB-X8« (jedenfalls nicht in der Vielfalt; man möge mich korrigieren, wenn ich hier Quatsch schreibe). Den »OB-X8« würde ich behalten – wegen des Sounds – aber vermutlich durch seine Desktop-Version ersetzen und ihn mit der Tastatur des »Muse« spielen. »Minimoog Reissue« würde ich behalten, wenn ich ihn sowieso schon hätte (alleine schon, um einen auf »Dicke Hose« zu machen). »Matriarch« ebenfalls, den aber aus praktischeren Gründen wegen einer erleichterten Konnektivität zum Eurorack.

      Hätte ich keinen der genannten und auch sonst eher keinen polyphonen Synthesizer, dann wäre der »Muse« relativ weit oben auf meiner Einkaufsliste und würde dort mit einem Arturia »Polybrute (12)«, einem Waldorf »Quantum MK2« und einem Nonlinear Labs »C15« konkurrieren (wenn es nicht ausschließlich analog sein muss).

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        justme

        @Flowwater Ah ja… solche Empfehlungen schliesst Du aus Deiner persönlichen Erfahrung mit Deinem Prophet 10, Oberheim usw. ?
        Oder ist das ein Resultat Deiner Bewertung von Specs, die Du analytisch betrachtet durch Tests, Videos usw. triffst?
        Würde mich mal interessieren…

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          Flowwater AHU

          @justme Meine persönlichen Erfahrungen der letzten ca. 35 Jahre, ja.

          — anhören der Geräte
          — natürlich Videos auf YouTube, welche die Specs auseinander nehmen (z.B. loopop)
          — daraus resultierend eigene Überlegungen was man mit welchem Gerät so machen kann
          — und dann gewertet welche Geräte für was gut sind

          Daraus resultierend: »Prophet-10« landet für mich ziemlich weit hinten, der »Muse« seit seinem Erscheinen ziemlich weit vorne.

          Ich wollte gerade die Gegenfrage stellen, habe unten aber Deine Präferenzen gelesen. Also alles gut.

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      Johann the Bach

      @Allthatsynth Guten Morgen,

      ich würde gar nichts machen. Du hast absolut tolle Geräte, wird deine Musik wirklich besser, wenn du Altes rauswirfst und Neues kaufst? Investiere deine Zeit in die Musik und investiere das Gesparte in Erlebnisse!

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      MadMac

      @Allthatsynth Ich würde der fiktiven Person sagen, kaufe ihn dir. Er liefert zu dem vorhandenen polyphonen Setup eine weitere starke Klangfarbe. Prophet, Oberheim und Moog, jeder dieser Synth hat andere Stärken und Unterschiede im Klang und den Features, die sich am Ende des Tages perfekt ergänzen. Dieses Setup würde mich auch begeistern.

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      a.jungkunst AHU

      @Allthatsynth Diese fiktive Person soll alles lassen, wie es ist. Am vorhandenen Instrumentarium ist genug zu entdecken und zu erreichen.

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      justme

      @Allthatsynth Kronos Prophet10 OB6 Microwave D05 Voyager + wenig VST
      Und : Miditemp Midibays mit denen ich intuitiv und superschnell mal eben
      Klänge der Synths mischen kann. Drahtattack von der Microwave mit weich in der Stimmung einschwebendem und dabei durch Portamento zeitweise ganz leicht „quitschendem“ P10 … und was alles noch an unfassbaren Möglichkeiten.
      Bedeutet, in Hundert Jahren und Projekten würde ich es kaum schaffen, alle mir zur Verfügung stehenden und mich begeisternden Klänge unterzubringen.
      Wozu also dann den Muse ?
      Die ( fantastischen ! ) Modulationsoptionen sind toll gemacht, wären für mich trotzdem eher sekundär, obwohl sie gerade im subtilen Bereich interessante Facetten ermöglichen könnten, wie Decayzeiten modulieren und solche Dinge.
      Kaufgrund überhaupt wären ausschliesslich klangliche Optionen, die mich sofort inspirieren, mir Sounds bieten, die sonst nicht hinbekomme. Wichtig wäre mir z.B. wie der 3. LFOaudible klingt denn eine Facette, die mir tatsächlich polyphon noch fehlt ist die Option, einen dritten Oscillator im Intervall hinzuzufügen. Auch eher subtil, aber eben sehr speziell.
      In Summe jedoch : Ich will schon lange so wenig wie möglich an Instrumentarium und deswegen wird er den Weg zu mir eher nicht finden. Zumindest nicht, bis ich ihn mal selbst angecheckt habe und er mir Klänge eröffnet, die mich wirklich vollkommen wegblasen.
      Meine 3 über alles geliebten P10, OB6 und Microwave I wird er nicht ersetzen!

  8. Profilbild
    Steppenwolf

    Die Demos klingen alle so billig, wie der nächste billige Akai Synthesizer. Zu wenig Headroom, zu undefinierter Klang, zu billiger Filter. Moog ist nicht mehr, wird nur noch von inMusic als Markenname ausgeschlachtet.

    • Profilbild
      Filterpad AHU 1

      @Steppenwolf Über Smartphone oder gute Monitore angehört? Ich finde er klingt etwas präziser bzw. steriler als so mancher davor aus gleichem Hause. Auch der Bonedo-Test bestätigte dies. Aber das muss definitiv kein Nachteil sein. Gerade für zeitgemäße Produktionen evtl. vorteilhaft. Ich als Matriarchbesitzer, der weitaus weicher klingt, aber persönlich eher harte Mukke macht, muss oft noch etwas nachhelfen damit glänzende Transparenz im dichten Mix herrscht. Wohlgemerkt gilt das nur bei meinen Songs. Aber so kommt es mir zumindest vor. 🤷‍♂️

  9. Profilbild
    justme

    Oha, ein Synth für die Profi-Liga !

    Na denn…

    Brauche ich mich jetzt also nicht mehr mit diesem Synth beschäftigen weil ich das riesige Glück habe ( so sehe ich das und würde es niemals eintauschen ! ) mein Geld NICHT mit Musik zu verdienen😀

    • Profilbild
      MadMac

      @justme Für die Profi-Liga? Nein, nicht unbedingt. Man könnte diesen tollen Synth auch rein zum Musikmachen als Hobby nutzen, ganz ohne den kommerziellen Anspruch damit auch Geld verdienen zu müssen. Muss halt jeder für sich selbst entscheiden…😊

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        justme

        @MadMac Das das eine Anspielung von mir auf den, wie ich finde plattidüdenhaften, Einleitungssatz des Testberichts oben war hast Du aber schon verstanden ?

        Finde solche Bezeichnungen einfach albern.

  10. Profilbild
    Dirk Siegmund

    Freitag B-Stock (3099,-€) bei Thomann bestellt, gestern (Montag) geliefert und natürlich gleich abends nach der Arbeit erst einmal über Kopfhörer erste Eindrücke gesammelt.
    Wirklich kraftvoller, toller Sound und extreme Modulationsmöglichkeiten!
    Angenehme Tastatur, aber die Anschlagsdynamik-Kurve irgendwie nicht optimal… vielleicht ein Parameter, den ich noch nicht gefunden habe.

    Allerdings habe ich (vor allem bei Layer-Sounds) massives „Knacken“ beim Voice-Stealing, wenn also die acht Stimmen nicht mehr ausreichen. Das kenne ich vom PolyBrute-6 nicht und beim Andromeda A6 und UB-Xa habe ich ja auch 16 Stimmen.

    Weiterhin ist mir zweimal das OLED-Display während des Spielens komplett dunkel geworden und erst nach Betätigung des Bedienfelds wieder erschienen… gibts hier einen ScreenSaver?

    Am Ende fiel mir auf, dass meine Firmware 1.0.2 ist. Da werde ich heute Abend erst einmal die V1.1 aufspielen und dann nochmals testen.

    • Profilbild
      MadMac

      @Dirk Siegmund Hi, vielen Dank für Dein Feedback. 👍

      Das mit den Voice-Stealing wird sich hoffentlich nach dem Firmware Update erledigt haben.

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        Dirk Siegmund

        @MadMac Update auf V1.1.0 durchgeführt…Habe dann nochmal für ’ne gute Stunde Tuning und Calibration laufen lassen, die Muse zeigte dabei zuletzt 39°C an.

        Nach dem Update habe ich kaum noch „Knackser“ wahrgenommen. Es tritt auch nur noch bei einigen Patches mit ganz extremen Delay-Zeiten und gespielten Staccato-Chords auf und vermute deshalb dort einen Zusammenhang mit dem Delay. Die Attack-Zeiten der AMP-Hüllkurve sind es definitv nicht.

        Alles in Allem bin ich jetzt aber sehr zufrieden mit der Anschaffung, gerade auch, weil ich die Musik als Elektro(nik)ingenieur nur als Hobby habe und kein Geld damit verdienen muss.😘

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          THo65 AHU

          @Dirk Siegmund Ist es mittlerweile normal, mehr als 3.000 Euro auszugeben für ein Gerät, dass erst nach einem Update fehlerfrei läuft?

          Vielleicht bin ich ja ALTmodisch, aber mich hält so etwas vom Kauf ab.

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            Dirk Siegmund

            @THo65 Da ich seit über 30 Jahren elektronische Geräte entwickle und die Tendenz immer weiter weg von Hardware zu Software geht, ist es praktisch unmöglich ein Gerät „fehlerfrei“ zu bekommen.

            Bei Software gibt es „fehlerfrei“ prinzipiell nicht. Allerdings zwingt einen der Markt auch dazu, irgendwann die Beta-Phase zu beenden, da mit dem Produkt auch Geld verdient werden muss, bevor es schon wieder veraltet ist.

            Das gefällt mir auch nicht immer, aber bei einigen meiner Produkte (Kassen-/Ticketautomaten) finde ich auch nach 20 Jahren Entwicklung und Support immer noch Verbesserungen oder kleinere Bugs.

            Wann ist ein Produkt als „marktreif“ zu werten ?

            • Profilbild
              MadMac

              @Dirk Siegmund Es gibt da ein sehr bekanntes Softwareunternehmen, dessen Namen ich nicht nenne werde, da hatte ich in der Vergangenheit bei einigen Betriebsystemen das Gefühl, sie wurden sogar noch während der Betaphase veröffentlicht. 😉

              Aber schön zu hören, das das Firmware-Update etwas gebracht hat. 👍

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            Filterpad AHU 1

            @THo65 Ja, gilt aber für nahezu jede Hardware und Software. Aufgrund der Schnellebigkeit und Entwicklung ist das leider zur Normalität geworden, alles halbfertig auf den Markt zu bringen. Das gilt auch für einen 10k Moog One.

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