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Test: Magix Samplitude Professional V.7.12

(ID: 3868)

Timestretching und Pitchshifting
Die Algorithmen dieser Effekte wurden ebenfalls überarbeitet. Neben herkömmlichen Timestretch-Verfahren sind in Samplitude auch spezielle Methoden integriert, die sich am Beat Slicing orientieren. Damit bleiben Loops auch bei größeren Tempoänderungen intakt. Auf Wunsch lassen sich die Marker für die einzelnen Slices manuell setzen. Es sei aber erwähnt, dass dieser Wunsch bei der hervorragenden Automatik so gut wie nie aufkam. Im Bereich Pitchshifting lassen sich ebenfalls sehr hochwertige Ergebnisse erzielen. Bei getroffener Einstellung bleiben die Formanten erhalten. Die Authentizität ist dabei wirklich verblüffend, so dass sich zum Beispiel auch Harmoniestimmen erzeugen lassen oder ganze Hintergrundchöre. Durch die effektorientierte Bedienung gestalten sich derart Prozesse allerdings etwas aufwendig. Wer sich jedoch die Mühe macht, wird mit teils erstaunlichen Ergebnissen belohnt – gutes Ausgangsmaterial immer vorausgesetzt.

Weitere Effekte
Natürlich beinhaltet Samplitude noch weitere Effekte. Genannt sei unter anderem der Multiband-Stereo-Enhancer, mit dem sich Verbreiterungen oder Verengungen des Stereobildes auf bis zu drei Frequenzbereiche verteilen lassen. Oder die „Säuberungssektion“ in Form der Dehisser und Declipper Effekte. Sie sind einfach einzustellen und verbreiten ihre säubernde Wirkung in der Regel ohne störende Artefakte.

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It’s cool man – Freeze your tracks!
Der Rechner macht schlapp? Der Track soll auf einem etwas schwachbrüstigeren Laptop fortgesetzt werden? Mixdown oder Trackbouncing waren bisher die einzigen Wirkstoffe gegen diese Rechnerkrankheiten der Neuzeit. Samplitude setzt dem ein etwas anderes Konzept entgegen: Track-Freeze. Im Prinzip auch seine Art Trackbouncing nur wesentlich schneller werden alle Daten eines Tracks automatisch eingefroren und eine normale Wave-Datei tritt an die Stelle der Ausgangsdaten. Eine zweiminütige VSTi-Sequenz mit dem Pro53 ist innerhalb 12 Sekunden eingefroren. Ein simpler Klick auf „Track Un-freeze“ und der Ursprungszustand ist wieder hergestellt. Das gleiche lässt sich auch mit Objekten veranstalten und nennt sich dort … na wie schon? Richtig: Objekt-Freeze.

Die Freeze Funktion kann man nur als genial bezeichnen und sie arbeitet im Gegensatz zum kommenden Cubase SX 2.0 (hier nur mit Instrumentenspuren) auch mit Audiospuren. Geht dem Rechner die Puste aus, setzt man einfach so viel Tracks wie nötig fest und kann sie bei Bedarf doch jederzeit weiterbearbeiten.

Oh mein kleiner Midi me
Dass dem MIDI Part von Samplitude etwas mehr Mojo gut stehen würde, war kein Geheimnis. In der aktuellen Version 7.12 hat sich schon viel getan, wenngleich im Vergleich zu Cubase und Co. noch Verbesserungsbedarf besteht. So scrollt zum Beispiel der Editor nicht weiter, wenn man versucht eine Note außerhalb des sichtbaren Bereichs zu verschieben. Außerdem täten etwas mehr Undo-Schritte gut. Auch wäre es schön, hätte man alle Parameter zur Quantisierung im unmittelbaren Zugriff.

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„Gewohnter Look – etwas gewöhnungsbedürftiges Handling: Der MIDI-Editor.“

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Praxis
Das Arbeiten mit Samplitude macht Spaß. Wie jedes Programm mit dieser Komplexität muss auf dem Weg zum Spaß zunächst eine relativ steile Lernkurve genommen werden. Sind Vorgehensweise, Philosophie und Shortcuts erstmal verinnerlicht, geht das Arbeiten zügig vonstatten. Die unterschiedlichen Mouse-Modi gehen schnell ins Blut über, wobei man sich dabei ertappen wird, meistens den Universal-Modus zu verwenden. Wirklich super sind die Tool-Tipps: Nach kurzer Bewegung des Mauszeigers auf einen Button erhält man detaillierte Informationen über dessen Funktion. Auch Handbuch und Online-Hilfe sind ausgesprochen gut – die meisten Fragestellungen werden nicht nur sachlich beantwortet, sondern mit praktischen Beispielen unterlegt.

Die Performance unter ASIO ist vorbildlich. Auf einem PIV sind selbst komplexe Engagements mit Faltungshall kein Problem. Durch die komplette Latenzkompensation gestaltet sich auch das Einbinden von DSP-Karten sorgenfrei. Die momentane Einbindung von VST-Instrumenten ist ein wichtiger Schritt in Richtung Kompositionstool, wenngleich die eine oder andere Funktion Samplitude da noch gut zu Gesicht stehen würde. So können zum Beispiel die Presets eines Synths nicht im Spur-Fenster durchgehört werden. Dafür muss jedes Mal der Instrumenteneditor geöffnet werden. Diesen erreicht man nur via aufgeklappter Spur oder über’s Menü. Umständlich.

Genial dagegen ist der Freeze-Modus. Die Funktion arbeitete ohne Zicken, wenngleich es bei längeren Tracks doch mal etwas dauert.

Samplitude erkennt nicht alle VST-Plug-Ins. So waren die mitgelieferten Effekte aus Cubase SX nicht zur Arbeit zu bewegen, wohingegen einige der älteren Effekte aus Cubase 5 tadellos funktionierten. Mit anderen kommerziellen Plug-Ins gab es keine Probleme – außer Reaktor Session das beim Aufruf des Instrumenten-Editors schon mal die Session beendete. Außerdem ließen sich gelegentlich maximal vergrößerte Spuren nicht mehr verkleinern, weder per Hand noch mit dem Befehl „Spur minimieren“ – die Spur blieb maximiert.

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