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Test: Keeler Designs, Push, Gitarren-Effektgerät

(ID: 2298)

Der Push verfügt erwartungsgemäß über einen (leicht hakeligen) True Bypass, der das Signal bei Deaktivierung des Effektes komplett aus der internen Elektronik heraus nimmt. Das Pedal kann entweder über eine 9V Batterie oder aber über ein externes Netzteil mit Spannung versorgt werden. In Sachen Regelmöglichkeiten verfügt der Push über lediglich drei Regler, ihres Zeichens mit den Bezeichnungen VOLUME, GAIN und TREBLE tituliert und damit eigentlich selbsterklärend in ihrer Funktion.

Das Produkt erscheint in einem massiven Metallgehäuse und wird dererlei Fußtritte, die ein Pedal zwangsweise ereilen, problemlos weg stecken. Als Statusanzeige verfügt das Pedal über eine überaus kräftig leuchtende blaue LED. Löst man die vier Schrauben auf der Unterseite des Gehäuses, tritt ein sehr übersichtliches Innenleben zu Tage. Einzig die in schwarzen Kunststoff vergossene Platine erregt etwas die Aufmerksamkeit, ist aber wie erwähnt zwecks Erschwerung des Kopierens komplett in der schwarzen Masse versunken und daher nicht weiter zu ergründen.
Die gesamte Verkabelung ist trotz Handarbeit sauber ausgeführt, keine Überhänge oder Schlackehalden (wie bei meinen ersten Lötversuchen), lediglich die Kunstharzmasse hat beim Abbinden ein paar kleine Fäden gezogen. Nun denn, das war’s auch schon in Sachen Ausstattung, wenden wir uns dem Klang zu.

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Praxis

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Also, um ganz ehrlich zu sein, wenn man kurz in die Innereien des Push geschaut hat und sich das Kästchen von der einen in die andere Hand wiegt, kann man sich nicht wirklich vorstellen, was an einem solchen Produkt knapp 300,- Euro wert sein soll. Ja und dann habe ich den Overdrive angeschlossen …
und dann haut es einen erst mal ordentlich aus den Socken! Machen wir es kurz, der Push ist einer der mit Abstand besten Overdrive-Pedale, die ich je in meinem Leben gehört habe. Es ist kaum zu glauben, was Rob Keeler aus ein paar Drähten und einer Minimalschaltung alles heraus holt.

Zum einen haben wir einen hervorragenden Grundklang des Pedals. Bis ca. 2 Uhr bleibt der TREBLE– Regler eher im leicht muffigen Bereich und kann mit schönem Texas-Gemuffel aufwarten, bevor er dann deutlich schärfer in der Akzentuierung wird. Im GAIN- Bereich lassen sich von fast ganz clean bis hin zu sehr kräftigem Crunch alle Zerrintensitäten einer Röhre abrufen, ganz wie bei einem Vollröhren Amp.
Dabei ist es besonders bemerkenswert, dass der „Push“ nicht nur das Übersteuerungsverhalten einer Vorstufenröhre simuliert, sondern man vielmehr das Gefühl hat, man würde einen Non-Mastervolume-Head steuern, so schön lässt sich die Interaktion mit dem Pedal regeln. Auch bei hohem Gain bleibt die Kompression überschau- respektive steuerbar und versumpft nicht im Sustain-Einheitsbrei. Dennoch bleibt die Einschwingphase weich und gediegen, ohne zu viel Schärfe und Kanten in den Sound zu bringen.
Bringt man den Volumeregler mehr ins Spiel, kann der Push auch sehr schön als Booster verwendet werden, hier kommt es ganz auf das Zusammenspiel von Gitarre, Pedal und Amplifier an.

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Fazit

Ja, da habe ich mich doch mal kurz vom ersten Eindruck etwas blenden lassen. Zuviel hätte ich dem farblichen Disco-König auf den ersten Blick nicht zugetraut, aber es zeigt sich auch wieder einmal, dass auch der erfahrene Tester einfach mal das Maul halten sollte, bis er das Produkt wirklich in seiner Gänze gehört hat.
Der Push von Keeler Design ist ein Overdrive der absoluten Spitzenklasse und überzeugt klanglich auf ganzer Linie! Selten konnte mich ein Zerrpedal auf Halbleiterbasis so zum Schwärmen bringen wie dieses Produkt. Soundmäßig neutral und mit minimalsten Regelmöglichkeiten, erfüllt der Push alle Parameter, die man von einem Overdrive-Pedal erhofft. Ob man gewillt ist für das unscheinbare Kästchen mit dem großen Sound einen Straßenpreis von ca. 260,- Euro zu bezahlen, muss jeder mit sich selber ausmachen. Will man aber einen Overdrive der Bundesliga, liegt man bei dem Push absolut richtig. Die Soundfiles wurden übrigens mit einer Fender Tele Black&Gold eingespielt, daher die starke Bassreduktion bei Zudrehen des Volumereglers.

Plus

  • hervorragender Grundsound
  • Interaktion mit der Gitarre

Minus

  • leicht hakeliger Bypass Switch

Preis

  • UVP: 304,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    TheTick

    Toller Artikel!! Tolle Soundfiles!!

    Generell würde ich mich freuen, wenn ein genaues Aufnahmesetup im Artikel vermerkt würde, sodass z.B. nicht nur der benutzte Gitarrentyp, sondern auch der Verstärker und uU. das Mikrofon genannt werden.

    Grüße!!

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