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Test: IK Multimedia ToneX One Amp- und Effektpedal

Minimaler Aufwand für maximalen Sound

21. Juli 2024

 

IK Multimedia ToneX One

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Das IK Multimedia Tonex One ist das wohl kleinste Mitglied der großen Gruppe von Modelern und eignet sich perfekt für kleine Boards.

Auf so manchem Modeler, Profiler oder sonstigen Multifunktionsgeräten kann man sich schon mal während eines Gigs verlaufen. Da gibt es riesige, manchmal aber auch nur ganz spärliche Displays, da blinken 50 Knöpfe und mindestens fünf der Fußtaster haben Doppelfunktionen. Aber einen Vorteil haben die Dinger alle: Sie bringen unseren präferierten Ampsound mit auf die Bühne, ohne dass wir uns einen Bruch heben oder einen Backliner engagieren müssen. Was liegt dann also näher, als einen Modeler so einzudampfen, dass er auf dem kleinsten Board Platz findet und trotzdem alle Sounds dieser Welt wiedergeben kann? Und muss man da jetzt irgendwelche Kompromisse eingehen? Je kleiner das Gerät, desto größer die Fragen. Ich mache mich dran und versuche, alle Fragen zu beantworten.

IK Multimedia ToneX One Full

IK Multimedia ToneX One – Facts & Features

Also dass das IK Multimedia ToneX One klein ist, war mir bewusst. Aber wenn man es dann aus der Packung schält, bekommt man noch mal einen zusätzlichen Zuckerschock, so süß ist das kleine Pedal. Und darin sollen jetzt alle Amps der Welt sein? Mit Effekten und allem Glücklichmachergedöns? Mich überkommen Zweifel. Aber die Verpackung überrascht mich schon mal positiv, denn hier wird konsequent auf überflüssiges Plastik verzichtet. Das ist in Zeiten des kaum noch zu verhindernden Ökokollaps extrem begrüßenswert.

160 Gramm wiegt das kleine Schnuckelchen und ist gerade mal so groß wie ein Schokoriegel. Spätestens jetzt sollte ich mal meinen Blutzucker überprüfen. Damit in das Gerät überhaupt zwei Klinkenstecker herkömmlicher Bauart hineinpassen, sind In- und Output-Buchse versetzt zueinander montiert. Die Input-Buchse ist Mono ausgelegt, während die Output-Buchse per TRS-Kabel in Stereo genutzt werden kann. Hier kann zum Üben auch ein Kopfhörer angeschlossen werden.

IK Multimedia ToneX One Angled

Die Frontseite gehört der Netzteilbuchse, die freut sich über die Aufnahme eines Steckers mit 9 V und mindestens 120 mA auf der Habenseite. Kein Problem, denke ich. Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen, aber in dem Gehäuse hätte ohnehin allenfalls noch ein Knopfzelle Platz.

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Am Fußende befindet sich eine USB-C-Buchse, die der Kommunikation mit einem dieser neumodischen Computer dient. Dazu gibt’s später ein paar mehr Facts. Um die Buchse vor Verunreinigungen zu schützen, wurde ihr ein Gummipöppel spendiert, der, wenn er einmal das Gehäuse verlassen hat, garantiert verloren geht. eine kleine Sicherungslasche wäre hier schön gewesen, aber irgendwie ist das nicht wirklich relevant, mein iPhone ist schon seit fünf Jahren ohne Buchsenschutz unterwegs und wenn man alle paar Monate mal den Dreck mittels eines Druckluftgebläses raus pustet, ist der sichere Kontakt auch wieder gewährleistet. Ich empfehle für solche Aktionen übrigens, immer ein bisschen Druckluft in der Dose im Koffer zu haben. Kein Scherz, kostet ein Paareurofuffzich und leistet verdammt gute Dienste im Ernstfall.

Die Oberfläche des IK Multimedia ToneX One ist vollgestopft. Aber das ist auch kein Wunder. Am unteren Ende des Gehäuses wohnt der Fußtaster, der zwischen zwei Presets wählt oder, wenn sich das Pedal im Stomp-Mode befindet, das Pedal in den Bypass versetzt. Ein direkt darüber befindlicher Button mit LED ermöglicht es, die 2nd-Funktion der Regler zu aktivieren.

IK Multimedia ToneX One Lieferumfang

Der dicke Regler in der Mitte des Pedals kümmert sich um die Lautstärke des Pedals bzw. wenn der Alternative-Button gedrückt wird, um den Gain des jeweils geladenen Amp-Models. Drei kleine Regler, die dank ausgefuchster LED-Technik komplett illuminiert sind, kümmern sich, je nach Status des Alt-Buttons, um die Amp-Parameter Bass, Middle und Treble oder um die Effektparameter Gate, Compression und Reverb.

Die Unterseite des Pedals enthält einen QR-Code, der einen per Smartphone-Kamera direkt zur Bedienungsanleitung im Web führt. Klasse, so macht das Spaß. Zur sinnvollen Nutzung des IK Multimedia ToneX One sollte man nun noch die ToneX Software auf den Rechner laden und sich registrieren. Per IK Product Manager kann dann auch das ToneX One selbst registriert werden und dann kann’s eigentlich losgehen.

Die Bedienung des IK Multimedia ToneX One

Benutzt man das Gerät im Auslieferungszustand, ist die Bedienung zunächst ganz easy. Ab Werk sind zwei Presets abrufbar, ein Fender Super Reverb und ein Marshall JCM800. Insgesamt 20 Presets sind bereits auf dem Gerät verfügbar, Zugriff auf diese Sounds bekommt man aber nur über die ToneX Software. Hier können per Drag & Drop die beiden abrufbaren Presets festgelegt werden. Wer das Gerät im Stomp-Modus nutzt, bekommt ab Werk einen „Pushed 800“ geliefert.

IK Multimedia ToneX One Software Screenshot

Die 20 Presets in der Liste des ToneX One können natürlich in der Software absolut frei überschrieben werden, zusätzlich kann man, über das Symbol der drei LEDs im Fenster, die Farbe der LEDs am Gerät ändern. Die Presets selbst werden in der ToneX Software verwaltet und bearbeitet. Da die ToneX Software nicht nur Captures von Amps, sondern auch von Distortion-Pedalen erstellen kann, ist es natürlich auch möglich, nur ein oder zwei Pedale zu laden und diese mit dem Pedalboard zu verwenden.

Jedes Preset besteht, neben Amp und Cabinet, jeweils aus einem Gate, einem Compressor und einem Reverb, wobei der Compressor vor oder hinter der Amp-Sektion verwendet werden kann. Den Zugriff auf die Parameter dieser Effekte erhält man am Pedal direkt über die drei leuchtenden Regler, sofern man den 2nd-Modus aktiviert hat (s. o.).

Das war’s eigentlich auch schon zur Bedienung des IK Multimedia ToneX One, das ist wirklich easy, wenn man sich mal in die Software eingefuchst hat. Egal, ob man selbst Captures von eigenen Amps oder Pedalen erstellt oder welche aus der Cloud verwenden möchte, das kleine Schokoriegelchen ist hier schon ziemlich weit vorn, was die Flexibilität angeht. Natürlich habe ich keine 300 Amps und 276 Effekte zu meinen Füßen, aber wer braucht die schon? Wer bei Probe oder Gig mit zwei Amps auskommt (und früüüüher, ihr wisst schon, da hatten wir nur einen Amp!), der kann sich als zukünftiger Kunde des ToneX One wirklich die Arbeit erleichtern.

So klingt das IK Multimedia ToneX One Pedal

Klar, das ToneX One klingt, wie alles aus der ToneX Software. Man muss sich mit der umfangreichen Bibliothek schon ein wenig auseinandersetzen, wenn man keine eigenen Captures erstellen möchte. Wie das mit den Captures funktioniert, habe ich im Testbericht der Software ausführlich dargelegt.

Jetzt geht es also darum, das Tonex One Pedal Board-tauglich zu machen. Folgendes Szenario schwebt mir vor: Das Tonex One übernimmt die Funktion des Amps auf meinem Board, zum Einsatz kommen weiterhin mein Boss CS-3 Compression Sustainer vor dem ToneX, das Eventide MicroPitch dahinter und aus der DAW kommen Reverb und Delay. Hier würde ich normalerweise mein TC Hall of Fame Reverb und das Flashback Delay einsetzen, beide sind aber schon in den Umzugskartons, für mich geht’s nämlich die Tage nach Kassel in mein Elternhaus und mein doppelt so großes Studio.

Ihr hört ein komplettes Setup unter Verwendung von Teilen meines Boards. Da das IK Multimedia ToneX One auch als Audiointerface fungieren kann, nutze ich diese Funktion. Was ihr hört, kommt also direkt mit voller Power und ohne Umwege aus dem Pedal. Die Ampsounds aus dem ToneX-Universum wurden pur an anderer Stelle ausreichend gewürdigt, deshalb gibt’s hier ein paar Favoriten aus meinem eigenen Soundfundus. Und ja, ich mag stark komprimierte Sounds. Wer das nicht mag, kann sich freuen, denn der IK Multimedia ToneX One kann auch ohne.

 

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Fazit

Schon erstaunlich, auf wie wenig Platzbedarf man solch ein Gerät zusammenschrumpfen kann. Das IK Multimedia ToneX One empfiehlt sich für kleine Boards, die trotzdem große Ampsounds liefern sollen. Natürlich ist ohne Editor keine sinnvolle Vollbedienung möglich, aber das ist ohnehin mittlerweile Standard in allen Bereichen. Wer mit wenig Aufwand viel Sound aus dem ToneX Universum auf sein Pedalboard packen möchte, ist mit diesem Gerät bestens bedient.

Plus

  • Sounds (über ToneX Software)
  • Konzept
  • Preis

Minus

  • -

Preis

  • 175,- Euro
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Kundenbewertung:
(44)
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    mofateam

    Lustig, der Test kommt ja sehr spät…Für den Preis ein ziemlicher Nobrainer, außer man kann mit digitalen Gitarrenamp-Sims bzw -captures gar nichts anfangen. Auch wenn mir die effektlastigen Klangbeispiele hier leider gar nicht gefallen – ich habe mir etliche Videos angehört und für mich spielt das Ding klanglich auf Kemper-Niveau, wenn man keine besonderen Effekte braucht.

    Ein Kopfhöreranschluss fehlt leider, denn dann wäre der Tonex ein kleines Wunder im „Schweizer Messer“- Hosenformat…

    • Profilbild
      FloH

      @mofateam Der Ausgang funktioniert auch mit Kopfhörern und ist damit auch in Stereo.

      • Profilbild
        mofateam

        @FloH Oh danke Dir für den Tipp – das hatte ich glatt überlesen… na, dann weiß ich ja, was meine nächste Anschaffung sein wird…

  2. Profilbild
    uelef

    Danke für deinen Test. Schön, dass du so gelungene Sounds aus dem Teil zauberst. Aber bei einem Test würden mich dann doch auch die Klänge out of the Box ohne weitere Effekte von deinem Board interessieren. So kann man wenig dazu sagen, wie das Tone X nun wirklich erst mal klingt.

  3. Profilbild
    roseblood11

    Klingt das Teil wirklich exakt so, wie die großen Brüder? Sind die Wandler identisch und auch der analoge Teil des Signalwegs?

    Ich mag auch komprimierte Sounds, aber zur Beurteilung der Qualität von Ampsimulationen ist das wirklich suboptimal. Aber egal, es gibt ja genug Demos im Netz.

    By the way: Wenn der Autor an die linke Panikmache vom „kaum noch zu verhindernden Ökokollaps“ wirklich glauben würde, würde er nicht in aller Seelenruhe Effektgeräte testen.

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