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Test: Headrush Software-Update v3.2, Firmware-Update Headrush

Synthesizer-Sounds, Zerrer und neue Signalpfad-Optionen

1. September 2024

Headrush Software-Update HeaderDas Headrush Software-Update für Prime und Core in der Version 3.2 bringt einige interessante neue Features und Effekte. Wir haben sie getestet!

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Normalerweise berichten wir nicht über jedes neue Update irgendwelcher Firmwares. Aber manchmal will es der Zufall, dass wir eins der Geräte gerade in der Redaktion haben und in genau diesem Zeitraum kommt eine E-Mail mit dem Hinweis auf ein Update, das es möglicherweise so richtig in sich hat und das Gerät deutlich aufwerten könnte. Also ran an den Speck. Doch es sollte alles ganz anders kommen …

Headrush Software-Update v3.2 für Prime und Core – News

Das Headrush Core liegt noch bei mir herum, wartet eigentlich auf den Rückversand und zack, da kommt die E-Mail. Software-Version 3.2 ist da und bringt ein paar Features mit, die man nicht nur nebenbei in den News erwähnen sollte, sondern die man ruhigen Gewissens direkt in den detaillierteren Test schicken darf.

Das Headrush Software-Update für Prime und Core in der Version 3.2 liefert und das ist wirklich interessant, drei Synthesizer mit polyphonem Echtzeit-Pitch-to-MIDI-Tracking. Das erste der drei Pedale ist der Hybrid Synth, der einen klassischen, analogen Synthesizer emuliert. Hier kann zwischen monophon auf polyphon gewählt werden, verschiedene Schwingungsformen stehen zur Auswahl und die LFOs können beeinflusst werden. Hier können also sanfte oder schneidende Leadsounds kreiert werden oder man entscheidet sich für flächige Brass-Sounds. Vor allem auf die Pads bin ich gespannt, denn so hat man schnell mal einen Loop gebastelt, über den man stundenlang solieren kann, sofern die Nachbarn einem wohlgesonnen sind.

Headrush Software-Update Synths

Das zweite der drei neuen Synth-Pedale nennt sich „Electric“widmet sich dem kultigen 70s Electric Piano. Steely Dan lassen grüßen, Do It Again wabert in meinem Kopf herum. Hier interessiert mich primär das Tracking und die Polyphonie, denn so ein paar E-Piano-Einwürfe in einem funkigen Track sind schon Gold wert. Wer auf Deep Purples fiese Schweineorgel steht, kommt mit dem dritten Pedal auf seine Kosten. Das DB-33 Pedal simuliert eine klassische Orgel im rockigen Kontext, wer möchte, kann diese natürlich auch noch mit Verzerrern und/oder einem Rotary-Effekt anreichern.

Grundsätzlich ist es natürlich möglich, die Synthesizer -Pedale in einem einfachen Signalweg zu nutzen, speziell bei Hybrid und Orgel bietet es sich aber natürlich an, einen parallelen Pfad auszuwählen, um einen Leadsound noch schön anzufetten.

Headrush Software-Update Pedals

Drei neue Effektpedale sind auch am Start, hier ist zunächst das neue Drive Pedal „H“ zu nennen, ein Booster, der mehr Verzerrung zum Sound hinzufügt, ohne dabei die Charakteristik des originalen Sounds zu stören. Das White Bass Wah kümmert sich mal um die Tieftöner und fügt ein Wah-Pedal hinzu, das speziell für tiefe Frequenzen geeignet ist.

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Effekt Nr. 3 unter den im Headrush Software-Update v3.2 enthaltenen Geräten, ist ein Sustain-Pedal, wie man es von Keyboards kennt. Das bietet sich für jede Form von Ambient-Sounds an, wer sich gern selbst begleitet, dürfte hier einen kongenialen Partner finden. Vor allem in Verbindung mit dem Looper kann dieses Pedal eine Offenbarung sein.

Für die Singer/Songwriter unter euch gibt es zwei neue Signalpfade, die euch mehr Freiheiten geben, falls ihr mehr Gitarrist anstatt Sänger seid. Wer also mehr Wert auf die Gitarre legt, bekommt einen Block mit vier Vocal- und zehn Gitarren-Blocks sowie einen Signal-Path mit zwei Vocal- und zwölf Gitarren-Blocks. Das sollte alles in allem ausreichen, neben recht straightem Gesang noch fette, effektbeladene Sounds zu kreieren.

Headrush Software-Update Signal Path

Ein paar Bugfixes gibt’s selbstverständlich auch, denn der Kunde ist nach wie vor der beste Beta-Tester. Die Bluetooth-Connectivity soll verbessert worden sein und generell soll die komplette Performance beider Geräte, des Headrush Core und des Prime, vom Update profitieren.

Installation des Headrush Software-Updates v3.2

Die ultimative Firmware Update Experience

Auf der Homepage des Herstellers lässt sich der Updater für Windows oder Mac runterladen, der sich dann per USB mit dem Board in Verbindung setzt. Leider funktioniert das Update nicht problemlos. Nachdem ich das Board in den Update-Modus versetzt habe, geschieht ab 63 % der Übertragung nichts mehr. Es ist auch kein Reset mehr möglich, das Board zeigt beim Start bereits Software-Version 3.2 an, startet aber nicht vollständig. Ein Reset nach Bedienungsanleitung funktioniert nicht. Bleibt also eine der Gruppen bei Facebook, in die ich mal hineinfrage, was nun zu tun sei.

Headrush Software-Update Top

So sieht ein funktionierendes Headrush Core aus. Während des fehlgeschlagenen Updates war außer dem Startbildschirm nichts zu sehen.

Einen Tag später bin ich nicht schlauer, aber zunehmend genervt, außer Antworten im Stil von „ich kenne jemanden, der jemanden kennt, der das Problem auch so ähnlich hatte, bei dem war’s ein defektes USB-Kabel“ kam keine wirkliche Hilfe, ich wende mich also an den Support von Headrush und eröffne ein Ticket. Ich muss weiterhin warten …

Drei (!) Tage später kommt eine Antwort vom Support, dass es sein könne, dass das USB-Kabel defekt sei. Oder der Port. Aha, ich bin also nicht schlauer geworden, habe aber drei Tage verdaddelt. Falls sich das Problem nicht mit Neustart oder anderem Kabel/Post lösen ließe, könne man ja die Garantie in Anspruch nehmen. Die Möglichkeit, das Gerät per USB-Stick zu booten fällt mir noch ein, möglicherweise gibt es ja da eine Möglichkeit. Ich frage also beim Support zurück und hoffe dieses Mal auf eine schnellere Antwort.

Dieses Mal dauert die Antwort nur eine knappe halbe Stunde. Ich möge versuchen, den „Encoder Knob“ und gleichzeitig Footswitch #2 zu drücken, während ich das Gerät neu starte. Nun muss man dazu wissen, dass alle für diese Aktion nötigen Knöpfe quasi diametral zueinander stehen. Diese Tatsache wohl wissend, ergänzt der Support, es könne von Vorteil sein, eine zweite Person zu Hilfe zu holen oder mit dem Ellenbogen kreativ zu werden. Ich entscheide mich für letzteres und 18 Sekunden später verbindet sich mein Headrush Core wieder mit dem Updater, setzt die Installation des Headrush Software-Update fort und ich bin glücklich.

So klingt das neue Headrush Software Update

Zunächst lachen mich ja die Synthesizer an. Ich habe mich beim Test des Neural DSP Rabea Plug-ins schon gefreut wie Bolle, dass es endlich mal einen Synthesizer für Gitarristen gibt, der ohne MIDI-Pickup einigermaßen sauber trackt. Da war der Rabea-Synth schon ganz weit vorn, allerdings funktioniert der nur monophon, Akkorde kann er nicht oder nur unsauber umsetzen. Die Synthesizer im Headrush Software-Update sollen auch polyphon einwandfrei funktionieren und dementsprechend hoch liegt die Latte.

Headrush Software-Update Perspektive

Ihr hört ein paar der neuen Werks-Presets, die allesamt unter Verwendung der drei neuen Synthesizer-Pedale erstellt wurden. Bei Pads oder einzelnen Noten gibt’s kaum Probleme, da sind interessante Effekte möglich. Bei polyphonen Sounds muss man schon verdammt aufpassen, dass man sauber intoniert und die Eingangslautstärke für das jeweilige Preset passt, sonst glitcht einem der Sound schnell weg. Insgesamt sind dem Headrush Board Pads und Swell-Sounds deutlich leichter erfolgreich zu entlocken als perkussive Orgeln oder ein E-Piano. Zum Anfetten von Leadsounds ist aber sowohl der Hybrid-Synthesizer als auch das Organ-Modul grandios. So sauber wie im Demo-Video bekommt man die Sounds wohl nur mit viel Übung und Erfahrung hin.

Leider hat man das Problem der Latenz beim direkten USB-Recording auch mit dem neuen Headrush Software-Update noch immer nicht in den Griff bekommen, somit wurden die Files alle über den normalen Audioausgang und dann direkt per Audiointerface in Logic Pro eingespielt. Schade, denn so ist auch ein Reamping nicht mehr so leicht möglich, um eventuell später einzelne Parameter der Synthesizer noch zu verändern.

Kümmern wir uns um das neue Zerrpedal „Glorious Drive“. Ihr hört zunächst den Referenzsound, den ich mit dem Model eines Bogner Ecstasy erzeuge, der im Red-Mode läuft. Danach folgen ein paar der vom Werk mitgegebenen Grundeinstellungen des Glorious Drives. Das Pedal klingt schön organisch und röhrenartig, betont die mittleren Frequenzen und gibt den Sounds, die per Halstonabnehmer erzeugt werden, einen angenehmen hohlen Touch, während die Humbucker so richtig losdrücken und einen fetten Rhythmussound aufs Parkett zimmern.

Das Sustain-Pedal ist eigentlich schnell erklärt, macht aber dafür umso mehr Spaß. Im Grunde simuliert das Pedal das Sustain-Pedal eines Keyboards, indem es ein Mini-Sample erzeugt und dies in Schleife abspielt. Optimal funktioniert das natürlich mit einem externen Expression-Pedal, man kann aber auch einfach einen der Fußschalter mit der Funktion belegen. Wer im Ambient-Bereich unterwegs ist, wird dieses Pedal lieben, erzeugt es doch bei Bedarf endlose Flächen, die man jetzt auch noch mit den Synthesizern koppeln, einen parallelen Signalpfad erzeugen und dann mit einem Gitarrensound darüber spielen kann. Richtig gut entfalten sich alle Neuerungen des Headrush Software-Updates erst dann, wenn man sie mit den altbekannten Features des Core und des Prime kombiniert.

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Fazit

Das Headrush Software-Update auf Version 3.2 für Core- und Prime-User ist ein absoluter Gewinn für die Vielseitigkeit des Boards. Der neue Glorious Drive macht seinem Namen alle Ehre, das Sustain-Pedal lädt zum Spielen mit sich selbst ein und die drei Synthesizer machen nicht nur einfach Spaß, sondern sind ernstzunehmende Werkzeuge für fette Leads und breite Flächen. Leider hat man das Latenzproblem beim USB-Recording noch immer nicht in den Griff bekommen, das macht diese Funktion unbrauchbar. Schade, denn gerade bei den Synthesizern wäre die Option, ein Signal nochmals durch veränderte Einstellungen zu jagen, ein echter Mehrwert.

Plus

  • Synthesizer-Sounds bringen Spaß und Mehrwert
  • Glorious Drive klingt fantastisch
  • Sustain-Pedal für Ambient-Sounds

Minus

  • Latenzproblem noch immer nicht gelöst (beim USB-Recording)

Preis

  • kostenlos
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Forum
  1. Profilbild
    ctrotzkowski

    Normalerweise bin ich kein Freund von Gitarren-Synths, da es bei aller Innovation dann eben doch nicht das Niveau echter Keyboard Sounds erreicht.
    Hier scheint Headrush aber mal durchaus was brauchbares zu liefern, besonders parallel zum echten Gitarrensounds scheint das gar nicht mal so schlecht zu sein (wenn man es denn, wie Jan schreibt, sauber genug spielt).
    Auch schön zu sehen, daß wieder ein Hersteller mehr sich einer guten und nachhaltigen Update-Politik annimmt, statt immer nur neue Nachfolger in den Markt zu werfen.

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