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Test: Harley Benton SC-Custom III Active VBK, E-Gitarre

Blacky mit aktiven Pickups

30. Juli 2024

Die Harley Benton SC-Custom III Active VBKDie Harley Benton Kollektion wächst und wächst. Für Single-Cut-Fans, die sich in der härteren Gangart bewegen und nicht zu tief den Geldbeutel greifen wollen, könnte die heutige Testkandidatin, die Harley Benton SC-Custom III Active, genau das Richtige sein, denn sie bietet eine Mischung aus traditionellem und modernem Look und wurde mit aktiven Tonabnehmern mit hohem Output bestückt. Das alles bekommt man zum gewohnt günstigen Kurs, wie man dies von Produkten der Thomann Hausmarke Harley Benton gewohnt ist.

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Harley Benton SC-Custom III Active – Facts & Features

Die Gitarre stammt aus der sogenannten Custom Line Serie und besitzt die Farbgebung „Vintage Mattschwarz“, was vermutlich eher die harte Gitarristen-Fraktion ansprechen wird. Dieses Modell wäre alternativ auch in Purple Burst zu haben, dann allerdings mit passiven Humbuckern. Das Instrument wird ohne Gigbag in einem stabilen Karton ausgeliefert, was beim moderaten Preis nachzuvollziehen ist.

Die Gitarre ähnelt äußerlich einer Les Paul, das Cutaway gestaltet sich etwas spitzer, außerdem wurde zur Gewichtsreduktion eine „Bierbauchfräsung“ vorgenommen. Der Korpus ist vergleichsweise nicht so dick wie bei einer Les Paul, worüber sich der Rücken sicherlich freuen wird.

Der erste Eindruck ist sehr positiv. Die Verarbeitung ist ausgezeichnet, die Lackierung und Bundierung des Instruments wurden einwandfrei vorgenommen.

Korpus

Der Korpus wurde aus Meranti gefertigt, dieses Holz war mir bis dato unbekannt, deswegen stand eine Recherche an: Meranti kommt aus dem südostasiatischen Raum, vorwiegend aus Indonesien und Malaysia und besitzt ähnliche Eigenschaften wie Mahagoni. Der Korpus wirkt aufgrund seiner mattschwarzen Lackierung und des spitzen Cutaways einerseits modern, das cremefarbene Binding verleiht dem Ganzen dann aber gleichzeitig auch einen gewissen „Vintage-Look“. Die Verarbeitung des Korpus ist einwandfrei.

Hals

Auf den eingeleimten Hals aus Maranti wurde ein Griffbrett aus „Roasted Jatoba“ geleimt. Letzteres wurde mir weißen Pearloid-Crown-Griffbretteinlagen bestückt. Die sage und schreibe 24 Medium-Jumbo-Bünde aus Edelstahl wurden sauber eingesetzt und abgerichtet, scharfe Kanten sind nicht auszumachen. Edelstahlbünde sind bedeutend härter und langlebiger als „traditionelles“ Bundiermaterial, gerade bei diesen ist es um so wichtiger, eine perfekte Bundierung ohne scharfe Bundkanten anzutreffen, denn eine Nachbearbeitung wäre hier mit richtig Arbeit verbunden, Edelstahl ist sehr hart. Die 24 Bünde sind schön fett und hoch, was bei einer guten Einstellung der Saitenlage in einer extrem angenehmen Bespielbarkeit resultiert.

Kopf mit „vergilbtem“ Binding und vergoldeten Grover-Mechaniken.

Der Griffbrettradius beträgt 350 mm (was etwa 14″ entspricht), ist damit sehr „sportlich“ und gestaltet das Saitenziehen leichter. Die Sattelbreite beträgt 42 mm, die Mensur von 628 mm entspricht der einer Les Paul, SG etc. Das Halsprofil wird vom Hersteller mit „Modern C“ angegeben und besitzt die Maße: Stärke 1. Bund 20,5 mm / Stärke 12. Bund 22,5 mm (Halsdicke am 1. Bund: 20 mm, am 12. Bund: 22 mm). An den Griffbrettkanten wurde ein Binding angebracht, das durch die leicht vergilbte Optik bedeutend älter aussieht, als es tatsächlich ist.

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Handling

Das Instrument kommt perfekt ausgewogen auf den Knien zu liegen. Das hat damit zu tun, dass der Hals relativ zierlich ist und das perfekte Gewicht besitzt, den angenehm leichten Korpus (nicht so dick wie eine „gewöhnliche“ Les Paul und durch die „Bierbauch-Fräsung“ nochmals etwas gewichtsreduziert) nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Der Hals fühlt sich sehr angenehm an und ist leicht zu bespielen. Die Halsspannung ab Werk war perfekt justiert. Die Saitenlage ordentlich, aber nicht ganz perfekt. Eine Verbesserung der Saitenlage ist durch einfaches Drehen der äußeren beiden Schrauben des Stegs im Handumdrehen schnell erreicht. Die verbauten Grover-Mechaniken laufen relativ weich und halten solide die Stimmung.

Bei aktiven Gitarren sollte man darauf achten, stets den Klinkenstecker aus der Buchse auszuklinken, wenn man sie längere Zeit (oder z. B. auch mehr als eine Stunde) nicht spielt. Vergisst man dies (ist mir schon vorgekommen), kann es passieren, dass die Gitarre plötzlich kein Signal ausgibt, da der 9 V Batterieblock nicht mehr genügend „Saft“ hat. Besser also immer einen Ersatz 9 V Block im Gitarren-Case mit sich zu führen. Das schnell zu öffnende, rückseitig angebrachte Batteriefach gestaltet einen Batteriewechsel denkbar einfach.

Elektrik & Hardware

Die beiden schwarzen Tesla TM AH-5 Active Humbucker liefern einen hohen Output. Aufgrund der 24 Bünde fällt der Abstand zwischen den Pickups etwas geringer „als gewöhnlich“ aus, daran hat man sich aber schnell gewöhnt.

Aktive Pickups, rabenschwarz wie der Korpus

Die Gitarre wurde mit einem Volume-Regler pro Pickup und einem Master-Tone-Regler bestückt. Der 3-Wege-Schalter (Toggle-Switch) gestattet erwartungsgemäß die Anwahl der Tonabnehmer. Die Hardware (WSC Tune-O-Matic Steg, das Stop-Tailpiece sowie die Grover-Mechaniken wurden vergoldet.

Harley Benton SC-Custom III Active – Sound

Beim Aufnehmen der Klangbeispiele fiel sofort der hohe Output der Tonabnehmer auf. Mein Test-Amp Peavey Classic 20 MH geriet schneller als gewohnt in die „Zerrung“, was man auch beim cleanen Sound hören kann. Außer etwas Hall des Verstärkers erfuhren die Klangbeispiele keine weiteren Effekte. Bei allen Klangbeispielen ist die Klangregelung „linear“, d. h. die drei Regler der Klangregelung stehen auf 12 h. Beginnen wir mit cleanen Sound und dem Halstonabnehmer.

Der Sound ist ausgewogen, fett und klingt, verglichen mit einem passiven Humbucker, eine Nuance „klinischer“. Dieses Phänomen ist bei aktiven Pickups häufiger wahrzunehmen und letztlich  „Teil des Features“.

Hören wir beide Pickups in Parallelschaltung:

Nun der Stegtonabnehmer mit cleanem Sound:

Jetzt kommt auch „Zerre“ ins Spiel. Auch hier ist eindeutig auszumachen, dass die verbauten aktiven Tesla-Tonabnehmer den Amp früher in die Sättigung treiben, was gerade bei Gitarristen der härteren Gangart sicherlich willkommen ist.

Wir hören den Stegtonabnehmer mit dem Gain-Regler aus 12.00 h:

 Und nun mit etwas höherer Gain-Einstellung (Gain-Regler auf 3 h, Höhen leicht angehoben, 2 h):

Schließlich hören wir den Halstonabnehmer mit moderater Gain-Einstellung:

Wer also einen „Les Paul artigen Sound“ bei mäßigem Gewicht und darüber hinaus einem etwas aggressiveren Look sucht, kommt hier voll auf seine Kosten, zumal der hohe Output der aktiven Tonabnehmer das hohe Gewicht einer „richtigen Les Paul“ teilweise wieder wettmacht. Insgesamt gibt es tatsächlich nur Positives zu berichten.

Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:

Harley Benton SC-Custom III Active VBK – Peavey Classic 20 MH – MESA/Boogie 1 x 12″ Thiele Box mit Creamback Celestion Lautsprecher – Sennheiser e906 – MOTU M4 – Mac mit Logic.

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Fazit

Die Harley Benton SC-Custom III macht einen tadellosen Job. Sie ist perfekt verarbeitet, klingt gut, fühlt sich gut an und ist leicht zu bespielen. Für das kleine Geld bekommt man hier viel geboten. Features wie aktive Tonabnehmer und Edelstahlbünde sind bei einem solchen Kampfpreis gleichfalls selten anzutreffen. Falsch machen kann man hier überhaupt nichts, deswegen bekommt die „aktive Blacky“ eine 3- Sterne-Bewertung.

Plus

  • Verarbeitung
  • Sound
  • aktive Tonabnehmer
  • Gewicht
  • Optik
  • Handling

Preis

  • 319,- Euro
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Harley Benton SC-Custom III Active VBK
Harley Benton SC-Custom III Active VBK
Kundenbewertung:
(6)
Klangbeispiele
Forum

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