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Test: Fredenstein Bento 6D, F609, F602, System-500 Rack Teil 1

(ID: 129318)

Praxis

Nun, Röhrengeräte werden ja gerne eingesetzt, wenn das Signal „Charakter“ abkriegen soll. Eine klassische Violinenaufnahme wäre da sicher der falsche Ansatz, also wird es mal wieder Gesang. Dazu wähle ich mir drei Studiomikrofone aus:

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1.) AKG C-414 B-ULS: Eines meiner Lieblings-Großmembranen, das ich nun schon seit Ewigkeiten einsetze. Das AKG löst sehr schön auf, fokussiert wunderbar auf das Instrument und lässt sich immer perfekt im Mix platzieren.

2.) CAD M9: Das Röhrenmikro ist ein Hybrid, die Röhre sitzt im Eingang, der Ausgang ist mit Transistoren verwirklicht. Der Sound ist eher amerikanisch, straffe Mitten, nicht ganz perfekte, eher körnige Höhenauflösung. Irgendwie das Mikrofon-Pendant zu einem API-Preamp.

3.) Audio-Technica AT4080: Hier haben wir ein Bändchenmikrofon mit aktiver Elektronik. Für dieses Bauprinzip hat das AT ein in den Höhen erweiterten Frequenzgang. Das Bändchen liefert in der Regel einen recht intimen Klang.

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Ich starte mit dem C-414. Hier muss ich das Gain schon ganz runter regeln, gut dass es für lautere Stimmen noch PAD gibt. Der erwartete Klang stellt sich sofort ein, ein großer, dreidimensionaler Sound, der sich weit vorne platziert. Die Mitten sind druckvoll, die Höhen sprechen schön und schnell an. Mit zunehmendem Gain, das sich durch eine Rücknahme des Outputs ausgleichen lässt, drückt der Sound noch etwas mehr in den Mitten, die gleichzeitig weicher werden, ein Zeichen einsetzender Röhrenkompression. Die Höhen werden durch die nun vermehrt erzeugten Harmonischen prägnanter, aber auch rauer. Das verträgt sich nicht ganz so gut mit dem AKG, hier bevorzuge ich den „neutralsten“ Klang.

Nun kommt das CAD zum Einsatz. Diese Beiden vertragen sich gar nicht, 2x Röhre ist da wohl zuviel. Die Höhen sind hier ziemlich überpräsent und harsch, da erübrigt sich die weitere Beurteilung des Klangs. Das kann passieren, wenn zwei „Charakterköpfe“ aufeinander treffen, da knallt’s dann auch mal.

Die Zwei vertragen sich nicht

Die Zwei vertragen sich nicht

Aber wir haben ja noch das Bändchen, versuchen wir unser Glück damit. Hui, da haben sich nun aber zwei gefunden! Der Sound drückt brachial nach vorne und bleibt doch bändchentypisch intim. Die Mitten sind druckvoll und straff, die Höhen fein aufgelöst mit ultraschneller Ansprache. Mit zunehmendem Gain wird der Mittenbereich noch etwas prägnanter, in den Höhen ist die beginnende Kompression zu bemerken. Diese Einstellung kann ich mir auch sehr gut zur Abnahme einer E-Gitarrenbox vorstellen, das dürfte so ziemlich alles wegfegen. Wahrscheinlich bedingt durch die aktive Elektronik im AT 4080 fällt das ansonsten gute Rauschverhalten in dieser Kombi einen Tick höher aus, aber wir sind da durchaus noch im grünen Bereich. Es bleibt dabei, der F609 und das AT 4080 sind ein Dreamteam.

Bevor ich jetzt noch den DI-Input checke, probiere ich noch die restlichen Schalter aus. Der LowCut funktioniert, hat aber eine recht geringe Flankensteilheit. Das kommt der Stimme zugute, da wird unten nichts abgeschnitten. Andererseits lassen sich Rumpelgeräusche nicht ganz eliminieren. Auch der Phasendreher funktioniert wie erwartet.

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