Sound/Praxis
Na gut, dann das gute Stück mal übergestreift und siehe da: Die anfänglichen Befürchtungen über ein weiteres Schwergewicht der Les Paul-Klasse verpuffen im Nichts! Die Dean Soltero Standard TBB ist geradezu ein Leichtgewicht in dieser gefürchteten Kategorie der Schwermänner und lässt sich dementsprechend easy handeln.
Der Grundsound des Instrumentes erschein ausgewogen und besitzt eine gute Portion Attack und eine noch bessere Portion Sustain, was der angepeilten Zielgruppe der Heavy-Rocker selbstverständlich sehr entgegenkommt. Der Hals lässt sich angenehm bespielen und bietet Freiheiten hinauf bis zum letzten Bund, wenn da nicht die schon weiter oben angeführte Einschränkung durch das schlecht eingesetzte Bundstäbchen wäre. Im Soundbeispiel 1 kann man dies deutlich wahrnehmen, die Saiten werden hier im zehnten Bund der Reihe nach angespielt. Wirklich unschön und auch mit Einstellungen des Halswinkels und der Höhe der Bridge nicht zu kaschieren bzw. zu beheben.
Am Verstärker angeschlossen überraschen dann die Dean-Pickups, die sich sehr flexibel einsetzen lassen. Der Halspickup ermöglicht wunderbar dicke Leadlines ideal für Blues; im Clean-Mode des Verstärkers sind auch jazzige Sounds zu realisieren. In der Mittel-Position bei Aktivierung beider Pickups offeriert die Soltero Standard einen äußerst frischen, höhenreichen Sound, mit dem sich auch gut Funk oder clean gepickte Balladen spielen lassen. Wow, wenn die Pickups schon im Korea-Modell so gut klingen, wie ist das dann erst mit dem USA-Modell der Soltero Standard? Dort finden ja wesentlich höherwertige Komponenten (Holz, Hardware) Verwendung, das aber auch leider zu einem Preis, der fast das Vierfache unseres Testmodells erreicht.
Selbst mit heftigster Distortion bleibt der verstärkte Sound der Dean Soltero Standard TBB nahezu matschfrei, und auch Mikrophonie und/oder Brummen halten sich in tolerierbaren Grenzen. Ausgesprochen gut gefallen jedoch die Crunch-Sounds, die schön schmatzig-singend und mit einer gehörigen Portion rüberkommen, egal in welcher Pickup-Konfiguration man das Instrument betreibt.