Sound/Praxis
Bereits im trocken angespielten Zustand besitzt die Hellcaster einen äußerst kraftvollen und höhenreichen Grundsound. Das Halsprofil muss man schon als sehr kräftig bezeichnen, für Spieler, die sich eher auf den flachen Hälsen der Ibanez-Gitarren beispielsweise wohlfühlen, dürfte wohl eine Umgewöhnung anstehen. Die Bespielbarkeit kann man als O.K. bezeichnen, wenn auch die Einstellung der Saitenlage etwas besser hätte ausfallen können. In Verbindung mit dem aufgezogenen Saitensatz (Stärke .011) ist hier schon ein kräftiges Zupacken gefordert, was die Gitarre aber mit einem satten und vollen Ton erwidert. Dank der großzügigen Fräsung des Cutaways lässt sich der Hals der Hellcaster auch bis in die höchsten Lagen hinauf mühelos bespielen und ist frei von Deadspots, Schnarren oder ähnlich unerwünschten Artefakten.
Dieser wuchtige, solide Grundsound setzt sich auch beim Anschließen des Instruments an einem Amp fort. Die DiMarzio-Pickups passen sehr gut zum Gesamtbild der Gitarre und bringen den Sound weitestgehend authentisch in die elektrische Welt rüber. Brummen oder Nebengeräusche in ihrer sonstigen Form ist bei dieser Pickup-Bestückung kein Thema, der Sound ist stets klar und differenziert, und auch bei hohen Verzerrungsgraden zeigen die Tonabnehmer einen Sound, der dem eines „reinen“ Humbuckers sehr nahe kommt, ohne jedoch auf die Spritzigkeit und die Höhenentfaltung eines Singlecoils zu verzichten.
Etwas verwirrend bzw. gewöhnungsbedürftig allerdings zeigt sich die Belegung des Toggle-Switch. Bei der Anwahl des Bridge-Pickups ist das vordere Poti für dessen Regelung verantwortlich, bei der Anwahl des Neck-Pickups jedoch das hintere. Zudem hakt es in seinem Regelweg und möchte dann und wann nicht gerne in der gewünschten Position sitzen bleiben. Ob das wohl auch zum „Players Finish“-Gesamtkonzept der Hellcaster gehört?