ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Best Service Engine 2 Player und Tarilonte Quetzal Library

Ancient Sounds of Mesoamerica

3. Juli 2024

Quetzal – Ancient Sounds of Mesoamerica ist die neueste Library des genialen Sound-Designers und Produzenten Eduardo Tarilonte im Vertrieb von Best Service. Mit über 7000 Einzelsamples und über 50 spielbaren Instrumenten begibt man sich auf eine Reise in die Nebelwälder Mittelamerikas mit historischen Flöten, antiken Trommeln und mystischen Stimmen von Priestern, die über die Studiotastatur ethnischen Zauber in die heimische Produktion bringen. Quetzal ist aber auch das erste kommerzielle Produkt, das über den neuen Engine Audio Player gespielt werden kann, eine Doppelpremiere also.

ANZEIGE

Die jetzt abgelöste und von Best Service lizensierte Engine 2 hat ihre Wurzeln im Yellow Tools Sample Player, ein zu seiner Zeit sehr innovativer Sampler und Sampleplayer, der über all die Jahre sorgsam gepflegt wurde, aber technisch im Heute an seine Grenzen gekommen ist. Da auch die Anpassung an die neue M-Prozessoren Generation bei der MAC Version anstand, entschloss man sich bei Best Service, den Engine Player komplett neu aufzusetzen.

Best Service Engine 2: Der neue Library Plug-in Player

Im Zuge der Entwicklung des neue Codes wurde auch auf ein neues Sample-Format umgestellt. Es werden daher in den kommenden Monaten alle wesentlichen Sample-Librarys von Best Service in das neue Dateiformat konvertiert und zum Download bereitgestellt. Der neu Engine Audio Player  ist gratis und beim Kauf einer kompatiblen Library downloadbar. Die Systemvorraussetzungen sind für den Mac macOS 10.15 oder neuer, die 64 Bit App ist Standalone, als AU, VST3 oder als AAX installierbar und ist unter Apple Silicon oder Intel Prozessoren lauffähig. In der Microsoft-Welt ist Windows 10 die Mindestanforderung, die 64 Bit App ist Standalone oder als VST3 und AAX installierbar. Die Anforderungen an den Arbeitsspeicher sind mit 4 GB äußerst bescheiden, mehr ist aber empfohlen.

Nach Kauf und Registrierung des Produkts erhält man einen Lizenz-Code, mit dem man die Library downloaden und aktivieren kann, dazu muss man mit dem Studiorechner einmal online gehen.

Das User-Interface von Engine Audio ist modern, schlank, aufgeräumt und vor allem sehr einfach zu bedienen. Es erscheint in Form eines schwarzen Balkens über dem eigentlichen Bedienfenster der jeweils geladenen Library. Mit Klick auf das linke Icon wird auf das Edit-Fenster der geladenen Library geschaltet. Mit Klick auf das Folder-Symbol wird eine Übersicht über die installierten Librarys eingeblendet, eine Suchmaske und Piktogramme helfen, die gewünschte Library schnell zu finden.

Mit Klick auf das Zahnrad werden die Systemeinstellungen aufgerufen. Wie heutzutage Standard, ist das Fenster frei skalierbar. Ebenso kann hier ein globaler Limiter aktivert werden, die Standard-Systemlautstärke eingestellt werden und das Streaming der Samples auf das jeweilige System angepasst werden. Generell kann attestiert werden, dass sich der neue Engine Audio Player beim Spielen sehr performant anfühlt und angenehm unauffällig seinen Dienst verrichtet – es gab im Testverlauf keinerlei Auffälligkeiten, Drop-Outs, Knacksen oder gar Abstürze – und das bereits bei Version 1.02 – Kompliment.

ANZEIGE

Die erste für den Engine Player erhältliche Library ist Eduardo Tarilontes Quetzal, schauen wir uns diese nun im Detail an.

Quetzal – der Göttervogel aus Mittelamerika

Der namensgebende Quetzal ist nicht nur ein grau-grün schillernd gefiederter Vogel mit roten Brustfedern, der in den Nebelwäldern Mittelamerikas beheimatet ist, sondern auch der Namenpate für die Nationalwährung Guatemalas und ist auch in der Landesflagge Guatemalas abgebildet.

Bei den Mayas wurde er als Göttervogel verehrt und seine langen Schwanzfedern wurden als Kopfschmuck getragen.

Die Farben des Gefieders des Quetzal finden sich auch im GUI der Library wieder, allerdings wurden sie in der Intensität deutlich abgeschwächt und mit atztekischen Grafiken unterlegt. Das Ganze ist grafisch ausgesprochen ansprechend und bringt einen schon einmal in Stimmung.

Zentral mittig halbkreisförmig sind 2 Regler – am Screenshot nur als Punkte sichtbar – die die Position von Pitch- und Modulation-Wheel abbilden. Links und rechts davon befinden sich je nach gewähltem Programm bis zu sechs Schieberegler die Lautstärken, Tuning, Attack und Release, Vibrato oder anderes regeln. Die 5 kreisförmigen Regler darunter sind dagegen immer fix zugewiesen und regeln die Lautstärke, das Pamorama, den Pitch und den pro Programm zugewiesenen Hall. Darunter schließt eine Tastatur das GUI ab. Weiß gefärbte Tasten stellen den Tonumfang des Programms dar, farbige Tasten schalten Klangfarben und Spielweisen um. Tiefergehende Eingriffsmöglichkeiten in die Klänge gibt es nicht. Das sehe ich aber nicht unbedingt als Nachteil an, da die sehr gute Progammierung der Sounds alleine durch das nuancierte Spielen eine große Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten bietet. So kann man mit dem  Regler Blow-Intensity beispielsweise über das Pitchbend-Wheel realistische Flöten-Performances erzeugen.

Die meisten multisampled Flutes z. B. verfügen über verschiedene Velocity-Layer und Attacks, die über die Velocity ausgelöst werden. Auch das Glissando-Legato wird über die Anschlagstärke ausgelöst. Eine geringe Velocity löst Glissando aus, während eine normale Velocity normales Legato verfügbar macht.

Generell besteht ein Großteil der Instrumente aus aufwändigen Multisamples (24 Bit/44,1 kHz) mit etlichen Dynamikabstufungen, diversen Artikulationen, Round-Robin-, echten Legato- sowie Glissando-Samples.

Quetzal – der Klang des Nebelwaldes

Die Library besteht aus folgenden Instrumentengruppen:

Winds: Eine große Sammlung an multisampled Wind-Instrumenten und Phrasen von Atecoccolli, (Shell Horns) und Incus, ein Instrument mit einer großen Ähnlichkeit zu einem Didgeridoo (und mein persönlicher Favorit).

Clay Flutes: Huilacapitzli (Ocarinas), Tlapitzalli (Flutes), Double und Triple Flutes, sonstige Flutes

Flutes FX: Bird Whistles, Death Whistle, Ehecalt (Wind Whistles), Whistling Vessels (Water Flutes), Wild FX und Phrases

Percussion: Ayacachtli  (Rattle), Chicahuaztli (Rain Stick, Clay Drum), Huehuetl (Tubular Drum), Panhuehuetl ( Frame Drum, Shaker Ambiences 1, Shaker Ambiences 2, Shakers), Teponaztli  (Slit Drum), Teponaztli Low (Slit Drum)

Voices: Vocal FX, Breaths, Ghostly Breaths, Ghostly Words, Nahual Howling Screams, Nahual Moving Drones, Nahual Phrases, Nahual Screams, Nahual Shouts 01, Nahual Shouts 02, Nahual Tuned Words, Nahual Words

Soundscapes: Über 80 Soundscapes, unterteilt in 10 Ambiences: Abandoned Temples (8), Ancientwinds (8), Crystalskulls (4), Flutepads (29), Guardianspirits (5), Lost Cities (5), Rainforestmist (4), Sacred Places (10), Silent Forest (4), Xibalbá (4)

Die Winds und Flutes lassen sich allesamt sehr ausdrucksstark spielen und haben einen eigenständigen Klangcharakter. Gerade der Incus hat es mir dabei sehr angetan, diesen zu spielen, ist fast schon meditativ.

Auch die Percussions lassen sich sehr fein spielen oder programmieren. Die Aufnahmen sind klangneutral, ausgewogen und lassen sich gut im Mix unterbringen und auf verschiedenste Weise weiterbearbeiten.

Sehr viel Spaß haben mir die Vocals und Vocal-FX gemacht. Sie sind z. T. sehr außergewöhnlich und bringen dem Track das gewisse Etwas.

Die Soundscapes sind zum Teil auch synthetischen Ursprungs, bei genauem Hinhören erkennt man manchen Klassiker der Digitalära. Allesamt sind sie von hoher Qualität und sehr geschmackvoll ausgewählt und programmiert. Da überlegt man manchmal, ob man zum Rack oder Keyboard-Ständer geht und die Synthesizer anwirft oder doch gleich vor dem Monitor sitzen bleibt und die Soundscapes von Quetzal verwendet.

Ob man nun Scores für Dokumentationen oder Videospiele produziert, seinen Tracks einen ethnischen Touch geben oder einfach nur in den mittelamerikanischen Nebelwald abtauchen möchte, all das ist mit Quetzal möglich und macht viel Freude. Der Name Eduardo Tarilonte bürgt für Qualität und auch mit seiner neuesten Library hält er das hohe Niveau. Wer sich für ethnische Sounds interessiert sollte unbedingt reinhören.

ANZEIGE
Fazit

Die doppelte Premiere von neuem Engine Sampleplayer und der neuen Library von Eduardo Tarilonte kann als gelungen bezeichnet werden. Der Engine Player ist im besten Sinn unauffällig und performant, die Library bringt in gewohnt hohem Niveau Tarilontes den Sound des mittelamerikanischen Nebelwaldes auf den Studiorechner. Die Sounds sind allesamt detailliert und klangneutral aufgenommen und überzeugen sowohl Solo als auch in Mischung mit Synthesizern. Bedenkt man, wieviel Arbeit und Können hinter den über 7000 Einzel-Samples steckt, dann ist der Preis von 159,- Euro als angemessen zu bezeichnen. Besitzer von Ancient ERA, Celtic ERA, Dark ERA, ERA (II) Medieval Legends oder ERA II Vocal Codex können um 99,- Euro crossgraden.

Plus

  • hochwertige Aufnahmen seltener mittelamerikanischer Instrumente
  • mystische Sprach- und Gesang-Samples
  • von Grund auf neu programmierter Engine Player
ANZEIGE
Affiliate Links
Best Service Accordions 2 Download
Best Service Accordions 2 Download
Kundenbewertung:
(8)
Best Service Cantus Download
Best Service Cantus Download
Kundenbewertung:
(8)
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Filterpad AHU

    Bräuchte ich jetzt nicht, aber beim Ambient,-Soundscape-Wettbewerb ist man definitiv eine Ausnahme in Sachen Klang. Da wundert sich auch der letzte, woher jemand diese außergewöhnliche Soundkulisse bezogen hat. Instrumente und Tiere, die ich bis dato nicht kannte. Mich persönlich stört es aber eher, dass die Libaries immer noch exotischer werden. Klänge des heimischen Waldes würde ich vermutlich eher einbauen. Ist trotzdem eine besondere Libarie und bei Best Service stimmt auch die Qualität.

  2. Profilbild
    Filterpad AHU

    Selbst von Native Instruments die ganzen Karibik und Afrika Instrumente habe ich aktuell nicht installiert. Was soll ich damit? Klar verwende ich diese auch, aber irgendwie 1x und dann hat man sich sattgehört und möchte sich auch in seinen Songs nicht ständig wiederholen. 🤷‍♂️ Ganz ehrlich halte ich diesen Trend für nur bedingt sinnvoll. Aber ist nur meine Meinung und natürlich auch Arbeitsweise bzw. bevorzugte Musikrichtung.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Filterpad Wenn man das Zeug etwas mit Effekten (Resonatoren, Filter, Degrading, Hall usw.) verunstaltet, kann schon was interessantes, was auch eher elektronisch klingt, bei rauskommen.
      Oder es leise unhörbar mit runtermischen macht auch eine tolle Atmosphäre.

  3. Profilbild
    StereJo

    Der erste Demosong könnte auch von CAN sein – Jaki Liebezeit pur. Fehlen nur noch die Gesangskünste von Damo Suzuki…
    Geht gut ab…

    • Profilbild
      toneup RED

      @StereJo Danke für das positive Feedback, das freut mich sehr, ich versuche immer wenn es im zeitlichen Rahmen möglich ist, ein oder zwei Songskizzen zu bauen, wo das getestete Plugin / die getestete Hardware im Kontext mit meinen anderen Klangerzeugern interagiert. Bei Quetzal ist das Ausgangsmaterial so gut produziert, dass das leicht von der Hand ging. Wie digital – synthologie schon erwähnt hat, das Material ergänzt synthetisches sehr gut und lässt sich sehr vielseitig einsetzen. Ich erwähne dabei immer sehr gerne das Preset der Konzertsaal Ambience bei Project Sam, das dezent daruntergemischt einfach eine Dimension hinzufügt. Auf eine ganz andere Ebene gehoben geht das natürlich auch mit Vienna Instruments MIR Pro.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X