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Test: Artinoise Re.corder, Flöte, Blaswandler, Wind-Controller

Der preiswerte Volks-Blaswandler aus Italien

24. Juli 2024
Test: Artinoise Re.corder, Flöte, Blaswandler, Wind Controller

Test: Artinoise Re.corder, Flöte, Blaswandler, Wind-Controller

Ich habe ja im Laufe meiner rund 25 Jahre als Test-Autor schon einiges an ausgefallener Hard- und Software in den Fingern gehabt, aber der Artinoise Re.corder gehört da definitiv in die Top 5. Der sieht aus wie eine Plastik-Blockflöte und ist es – unter anderem – ja auch. Aber eben noch wesentlich mehr, nämlich auch ein MIDI-Controller, ein vielseitiges Multi-Instrument und – zusammen mit der App – eine Möglichkeit, mit dem Kopfhörer Blockflöte zu üben.

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„Der Re.corder (…) führt die traditionelle Blockflöte in die Zukunft“, schreibt der Hersteller. Ist das ein reines Spaßinstrument und eine Erleichterung für die von Blockföten geplagte Eltern? Oder hat der Re.corder auch im (Heim-) Studio einen Nutzen? Eine Anmerkung vorab: Der Name Re.corder hat nichts mit „Record“ zu tun, sondern kommt vom englischen Wort für Blockflöte (Recorder).

Die Artinoise Re.corder Flöte gibt es in verschiedenen Farben

Die Artinoise Re.corder Flöte gibt es in verschiedenen Farben

Über den Hersteller Artinoise

Artinoise wurde 2017 als Startup gegründet. Beheimatet ist es in Tolentino in Mittelitalien, wo auch bekannte Unternehmen wie Elka, Siel oder Crumar ansässig waren. Dem Re.corder – der vor etwa drei Jahren erschienen ist – sollte eigentlich auch eine Luxusversion des Controllers folgen, gefertigt aus italienischem Holz, der mit einer exklusiven iOS-App verbunden wird, die mit vier SWAM-Instrumenten von Audio-Modeling gefüllt wird. Das dafür gestartete Kickstarter-Projekt sammelte aber bis Ende Dezember 2023 nur 3.529 Euro statt der erforderlichen 60.000 Euro ein. Ob das trotzdem noch was werden kann, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Neu und fertig ist die class.room-App für iOS und M1-betriebene iPads, mit der Lehrer bis zu 14  Re.corder zu einem kleinen Orchester verbinden und ihnen einen der 32 Sounds zuweisen können.

Artinoise Re.corder Zubehör

Die Sache mit der Blockflöte

Ein kleiner, länglicher brauner Karton mit einer bunten Umverpackung im 70er-Jahre-Stil, auf der ein Kind Blockflöte spielt: Der erste Eindruck ist weit davon entfernt, an einen halbwegs professionell einsetzbaren MIDI-Controller zu glauben. Ein Eindruck, der sich bei einem Blick hinein noch verfestigt, liegt da doch eine Sopran-Blockflöte aus blauem Plastik, die es übrigens auch in den Farben Rot, Weiß, Schwarz, Gelb und Grün gibt. Einziger Hinweis darauf, dass da noch mehr drinstecken könnte, liefern drei Sensortasten und drei LEDs am oberen Ende unter dem Aufschnitt (oder auch „Labium“, wie die Öffnung unter dem Mundstück genannt wird) sowie ein USB-Anschluss (Micro B). Ansonsten sieht es aus wie eine Blockflöte: sieben Grifflöcher auf der Oberseite plus ein Daumenloch auf der Unterseite. Die unteren beiden Löcher auf der Oberseite sind Doppellöcher, so wie bei einer klassischen Sopranblockflöte mit barocker Griffweise auch. Selbst ein Reinigungsstab (ebenfalls aus Kunststoff) ist dabei.

Artinoise Re.corder im Vergleich zu einer Blockflöte

Artinoise Re.corder im Vergleich zu einer Blockflöte

Also: Sopran-Blockflöte. Ich drücke vorsichtig auf das Gehäuse: Es knirscht ein wenig. Kein Wunder, bei einem Gewicht von gerade einmal 120 G. Kein Gegenstand also, den man unbeaufsichtigt auf dem Sofa liegen lassen sollte. Ich blase hinein, um zu schauen, ob ich es noch kann: Nichts passiert. Seltsam. Es wird wohl doch Zeit, einmal einen Blick in das Online-Handbuch zu werfen.

Artinoise Recorder Mundstück

Das Labium mit und ohne Stopfen

Die beiden Nutzungsarten des Artinoise Re.corder

Zum einen ist der Re.corder tatsächlich auch eine ganz normale Blockflöte. Die man als solche spielen kann, wenn man den durchsichtigen Plastikstopfen aus dem Labium entfernt (den ich ganz übersehen hatte, shame on me), der verhindern soll, dass der Re.corder auch dann mitflötet, wenn er als MIDI-Controller im Einsatz ist. Praktische Sache, nur verlieren sollte man den tunlichst nicht. Es wäre vielleicht sinnvoll, da gleich noch zwei oder drei zusätzlich mitzuliefern, so teuer können die ja nicht sein.

Dann ist der Re.corder auch ein MIDI-Controller mit – beim Start – beleuchteten Grifflöchern. Zu diesem Zweck wurden ihm eine erstaunlich Menge an Sensoren verpasst, die man hier gar nicht vermuten würde. Dazu gehören ein Blas-/Drucksensor, der auf unterschiedlichen Luftdruck am Mundstück reagiert, so dass man die Laustärke des Tons ändern kann, sowie ein Lippensensor, der erkennt, ob überhaupt gespielt wird oder nicht, um eine kontinuierliche Kalibrierung zu ermöglichen. Hinzu kommen Sensoren an den Tonlöchern, die die Fingerpositionen in die entsprechenden Töne umwandeln. Eine Besonderheit ist da das Daumenloch: Da man die Flöte im Controller-Modus nicht überblasen kann, um eine Oktave höher zu spielen, erkennt der Sensor dort, wenn es nur teilweise bedeckt ist, um den Oktavbefehl auszulösen. Was sehr zuverlässig funktioniert. Genau wie der Bewegungssensor (ein 3-Achsen-Beschleunigungsmesser): Hebe ich den Re.corder etwas an, löst das (in der App) ein Vibrato aus, die drei Achsen lassen sich aber auch frei mit MIDI-CC-Befehlen belegen. Ihr seht: Damit kann man schon ein recht lebendiges, realistisches Spiel praktizieren. Wie das in der Praxis funktioniert, teste ich gleich. Die Verbindung zum PC bzw. Smartphone erfolgt ausschließlich über Bluetooth LE (BLE), eine USB-MIDI-Verbindung gibt es nicht.

Artinoise Recorder Sensor Tasten

Die drei Sensor-Tasten

Die eingangs erwähnten drei Sensortasten sind für das Ein-/Ausschalten und das Pairing zuständig (Kreistaste) sowie für die Oktav-Transponierung nach oben (Quadrat-Taste) und nach unten (Dreieck-Taste). Im Handbuch ist zudem noch von „kommenden Looper-Funktionen und anderen Modus-spezifischen Funktionen“ die Rede, die darüber gesteuert werden sollen. Bisher sind die aber noch nicht eingebaut. Die drei LEDs zeigen den Ladestand (rot), Bluetooth-Verbindung (blau) und empfangene Befehle (grün) an. Der verbaute LiPo-Akku (Lithium Polymer-Akkus, werden in erster Linie im Modellbau genutzt) wird über den USB-Micro-B-Anschluss geladen und soll bei voller Ladung etwa für acht Stunden reichen.

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Übrigens lassen sich die beiden erwähnten Nutzungsarten auch gleichzeitig einsetzen. So kann der natürlich erzeugte Klang der Blockflöte mit dem MIDI-Klang kombiniert werden.

Artinoise Recorder

Voller Möglichkeiten und Sounds: Die Re.corder App zum Artinoise Re.corder

Artinoise bietet zum Re.corder mit der gleichnamigen App (nicht die eingangs erwähnte „class.room“ ) eine kostenlose App für Android und iOS an. Die Verbindung zur App ist einfach und klappt sofort. Im Bereich „Spielen“ findet sich da eine Klangbibliothek mit 32 verschiedene Instrumenten. Darunter Orchester-Blasinstrumente wie Klarinette, Oboe, Flöte, Saxofon oder Trompete, World-Instruments wie Shenai, Duduk, Shakuhachi oder Panflöte, aber auch Streicher (Violine, Cello), Saiteninstrumente (Gitarre, Sitar, Erhu, Fretless Bass), Tasteninstrumente (Klavier, Kirchenorgel, Hammond) und synthetische Sounds. Die Qualität der Klänge ist – angesichts einer App, die gerade einmal 420 MB groß ist – natürlich nicht mit der professioneller Bibliotheken zu vergleichen, doch sind zumindest die Holzbläser, das Cello und natürlich die synthetischen Sounds durchaus ok. Auch ist der Spaßfaktor nicht zu unterschätzen, wenn man plötzlich Oboe spielen kann, die durch verschiedene Anblastechniken zum Leben erwacht. In dem Bereich kann ich frei jammen oder auch zu Songs spielen. Die jeweils klingende Note wird als Buchstabe angezeigt, da weiß man gleich, was man gegriffen hat. Auch kann ich Lautstärke und Hall einstellen oder das „Instrument“ transponieren.

Artinoise Recorder

Hier mal einige Klangbeispiele aus der App:

Artinoise Re.corder E-Flöte

Diese 32 Sounds lassen sich auch im Bereich „Lernen“ einsetzen. Hier spielt man nach Noten zu einer recht einfachen, mechanisch klingenden Klavierbegleitung kleine Songs aus den Bereichen Klassik, Pop und Traditionell. Die Sensoren am Re.corder überwachen dabei, ob man auch die richtigen Töne zur richtigen Zeit trifft. Je besser das Ergebnis, desto mehr Punkte gibt es. Die wiederum benötigt man, um weitere Stücke freizuschalten. Etwas nervig ist dabei, dass man – je weiter man kommt – jeden Song bis zu 10x spielen muss, um die erforderlichen Punkte zum Weiterkommen zu erhalten. Aber gut, so ist das ja im realen Musikerleben auch: Die Wiederholung macht den Meister.

Im Bereich Duo schließlich können zwei Re.corder miteinander musizieren. Wie genau das funktioniert und was da alles geboten, konnte ich mangels zweitem Re.corder aber nicht ausprobieren.

Artinoise Recorder

Der wichtigste Part in der App sind aber tatsächlich die Einstellungen, denn hier kann man massiv Einfluss nehmen auf Spielweise, MIDI-Informationen, Fingersatz und Sensorsensibilität. So kann ich zum Beispiel festlegen, ob ich – wie von der Flöte gewohnt – Töne mit dem Atem „erzeugen“ möchte oder ob allein ein Druck auf den Lippensensor ausreicht. Letzteres ist von Vorteil für kontinuierliche Töne (wie beim Dudelsack), aber auch für Menschen mit verringertem Lungenvolumen. Der Controller lässt sich sogar ganz ohne Lippensensor nutzen: Dann kann ich den Controller quer vor mich legen und die Fingerlöcher wie ein mehrstimmiges Keyboard oder als Percussion-Pad-Controller nutzen. Im Bereich „MIDI“ lassen sich zum Beispiel der MIDI-Kanal wechseln, aber auch die Empfindlichkeit einstellen, wie der Re.corder auf meinen Atem reagiert oder den Bewegungen des 3-Achsen-Sensors MIDI-Steuerbefehle zuweisen. Und schließlich kann ich auch den Fingersatz komplett ändern: Voreingestellt ist ja der der klassischen Sopran-Blockflöte, doch bietet die App da noch viele weitere Möglichkeiten für Blasinstrumente, aber auch für Keyboards und Drumsets – auch eigene Fingersätze/Grifftabellen kann man sich bauen und natürlich speichern.

Artinoise Recorder

Der Artinoise Re.corder unter Windows 10

Wesentlich interessanter als der Betrieb mit der App dürfte für viele der Re.corder als Controller am PC mit einer DAW sein, um dort mit dem Controller Tracks einzuspielen und hochwertigere virtuelle Instrumente zu steuern. Nun ist MIDI via Bluetooth LE (Low Energy) unter Windows 10 nicht ganz unproblematisch, da muss man schon ein wenig tricksen. Entwickler Artinoise stellt dazu selber eine kleine App namens „Re.corder MIDI Bridge (Windows)“ auf seine Downloadseite, die bei der Verbindungsaufnahme behilflich ist. Die wiederum muss mit eine zweiten App wie loopMIDI verbunden werden, die einen virtuellen Loopback MIDI-Port generiert, der dann schließlich in der DAW (oder in Kontakt oder einem anderen virtuellen Instrument) eingetragen wird.

Artinoise Re.corder mit App

Artinoise Re.corder mit App

Und natürlich muss zuvor auch noch der Re.corder per Bluetooth mit dem PC verbunden werden. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Diese Vorgehensweise hat in den meisten Fällen im Test auch gut funktioniert. Nur hin und wieder musste ich es mehrmals versuchen oder die App neu starten. Probleme gab es allerdings mit der Beständigkeit der Verbindung: Auf einem der beiden Testrechner (und nur auf dem) kamen – trotz bestehender Bluetooth-Verbindung zum PC – über kurz oder lang entweder keine MIDI-Befehle mehr in den beiden Apps an oder der Klang fror ein. Da half dann auch kein Neustart der Apps mehr, sondern nur ein kompletter Neustart des Rechners. Da das auf Rechner 2 (dem weniger durch langjährigen Testereinsatz belasteten) aber nicht auftrat, wird das ziemlich sicher am – mit Soundprogrammen und Treibern – vollgestopften PC oder am USB-BT-Dongle liegen. Erwähnen will ich das aber trotzdem.

Artinoise Recorder

Die Re.corder MIDI Bridge App

Dass BLE nun nicht automatisch unter Windows 10 funktioniert, kann man aber nicht Artinoise ankreiden. Ob das nun unter Windows 11 einfacher ist, kann ich mangels Win11-Rechner nicht sagen.

Hier einige Klangbeispiele, aufgenommen mit „Emotional Viola“, „Woodwind Solo“ und „Forest Kingdom 3“:

So ist das Spielgefühl des Artinoise Re.corders

Meine Blockflötenzeiten liegen zwar (gottlob) bereits zig Jahre zurück, aber ich habe hier immer noch eine im Schrank liegen. Zudem habe ich während des Studiums auch Klarinette gelernt (lernen müssen), ich habe also einige Vergleichsmöglichkeiten. Das Anblasen auf dem Re.corder fällt recht realistisch aus. Nur bei den leiseren Tönen stört es ein wenig, dass der Stopfen im Labium eben nicht ganz schließt – kann er ja auch gar nicht, weil sonst kein Blasen möglich wäre. Während bei der akustischen Flöte der Luftstrom aber komplett in den Ton geht, entweicht hier immer noch ein wenig durch den Stopfen. Was dazu führt, dass man dann kräftiger bläst als notwendig, weil man das Gefühl hat, dass nur ein Teil der Luft ankommt. Über die Einstellungen in der App kann man beim „Druck“ aber etwas nachregulieren. Und trotz allem kann man schön mit dem Atem spielen, um den Ton zu verändern. Man muss sich auch erst einmal daran gewöhnen, dass Oktavieren durch Überblasen im MIDI-Betrieb nicht möglich ist.

Artinoise Re.corder im Live-Einsatz

Die Grifflöcher funktionieren zuverlässig. Es ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, dass man sich da keine Nachlässigkeiten erlauben kann. Bei einem komplett falschen Griff kommt nicht – wie bei der Flöte – ein falscher Ton, sondern gar keiner. Man kann in den Einstellungen aber auch stattdessen den zuletzt gegriffenen Ton einfach länger klingen lassen. Auch muss man die Finger deutlicher anheben als bei der Flöte, damit es keine Fehl-Interpretationen seitens der Sensoren gibt. Ebenfalls etwas tricky zu Beginn: Beim Umgreifen von H auf C muss man den Luftstrom unterbrechen, weil es sonst eine ungewollte Vorschlagsnote gibt.

Die Oktavierung durch das Daumenloch erfordert etwa Übung, da es dafür nicht halb bedeckt (wie die Doppellöcher – die übrigens ebenfalls einwandfrei funktionieren), sondern nur ganz dünn am Rand gerade noch so berührt werden muss. Aber das hat man schnell raus. Genau wie die 3D-Sensorsteuerung, die man frei mit MIDI-Befehlen belegen kann.

Als akustische Flöte (also im ausgeschalteten Zustand) darf man vom Re.corder nun keine Wunderdinge erwarten. Es ist eine Kunststoff-Flöte und keine Moeck 4207 Rottenburgh oder Küng 4207 Marsyas für 400,- bis 500,- Euro. Der Klang ist aber ok, auch wenn ihm Wärme und Persönlichkeit fehlen:

Hier zum Vergleich mal ein paar Töne auf einer billigen Moeck Schulblockflöte aus den 70er-Jahren (Modell A 74/5678). Und wie gesagt: Meine Blockflötenzeit liegt zig Jahre zurück, ich bitte also um Nachsicht bei dieser Performance:

Was man alles aus dem Re.corder herausholen kann, wenn man das Instrument wirklich beherrscht, sollen abschließend die folgenden Beispiele zeigen. Wir starten klassisch mit einem Telemann-Kanon:

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Bei der Re.corder – Cover-Version von „Get Lucky“ kommt der Controller auch als Drumpad zum Einsatz. Außerdem zeigt sich hier, dass er auch mit synthetischen Sounds gut klar kommt – fettes Solo ab Sekunde 40. Beachtet dabei auch den Einsatz des 3D-Sensors: Durch die Seitbewegung des Kopfes wird ein Pitch-Effekt ausgelöst (ab Sekunde 25). Das ist schon bühnentauglich.

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Und noch etwas Jazz: Errol Garners „Misty“:

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Die Blaswandler-Konkurrenz

Mit einem Preis von 149,- Euro ist der Artinoise Re.corder der günstigste aller derzeit erhältlichen Blaswandler. Am nächsten kommen ihm der Mooer Wi100 Black (199,- Euro, ebenfalls mit App und BT-MIDI) und das Roland Aerophone mini (289,- Euro, App und BT-MIDI plus interner Lautsprecher, aber kein 3D-Sensor). Das Yamaha YDS-120 Digital Saxofone mit Saxofone-Klappentechnik ist mit 388,- Euro schon mehr als doppelt so teuer und bei uns im Test so ziemlich durchgefallen, der Akai EWI Solo mit 466,- Euro drei Mal so teuer, hat dafür aber mit USB-MIDI, Klinken- und Kopfhörerausgang, 200 Preset-Sounds, Oktavrollen und Biss-Sensor einiges mehr zu bieten – und ist mit einer Länge von 76 cm auch mehr als doppelt so lang wie der Re.corder (32,5 cm) und mit gut 800 g Gewicht auch um einiges schwerer als der Re.corder (120 g). Rolands Aerophone-Modelle für den professionellen Anspruch (AE-20, AE-30) schließlich sind für 900,- bzw. 1.500,- Euro zu haben. Das mal zur Einordnung.

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Fazit

Der Artinoise Re.corder ist kein Profi-Blaswandler – was aber auch wohl niemand angesichts des günstigen Preises erwartet hat. Dafür steckt da dann aber erstaunlich viel Technik drin: Die Griffloch-Sensoren arbeiten zuverlässig, der Drucksensor für die Atemkraft ermöglicht ein recht akzentuiertes, natürliches Spiel und der 3-Achsen- Beschleunigungsmesser lässt sich schön mit MIDI-CC-Befehlen bestücken. Die mitgelieferte App macht nicht nur viel Spaß und motiviert immer wieder erneut, ein wenig auf dem Re.corder herumzuspielen, sondern füllt den Re.corder auf Wunsch auch mit alternativen Fingersätzen, neuen MIDI-Befehlen oder Sensor-Anpassungen. Und dass damit – zumindest von versierteren Instrumentalisten – dann auch durchaus anspruchsvollere Passagen gespielt werden können, beweisen die Videos hier im Artikel. Zwar macht der Re.corder nicht den allerstabilsten Eindruck, auch störten ein wenig die Verbindungsabbrüche auf einem der Testrechner (was aber auch an selbigem liegen kann), aber ansonsten ist dieser „Volks-Blaswandler“ ein preisgünstiger Ausflug in die Welt der ungewöhnlicheren MIDI-Controller, der mit etwas Übung auch etwas höheren – wenn auch nichthöchsten – Ansprüchen genügt.

Plus

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Sensoren für Grifflöcher, Lippen, Druck und 3D-Bewegung im Raum
  • Sensoren arbeiten sehr zuverlässig
  • MIDI über BLE
  • kostenlose recorder App mit 32 Instrumenten und Lernmodus
  • class.room-App für neue didaktische Ansätze
  • alternative Fingersätze über die App einstellbar
  • 3D-Sensor kann frei mit MIDI CC-Befehlen belegt werden
  • lässt sich auch als akustische Flöte spielen
  • LiPo-Akku mit langer Laufzeit
  • kann mit jeder App verbunden werden, die mit dem MIDI-Protokoll kompatibel ist
  • geringes Gewicht

Minus

  • nicht sonderlich stabil gebaut
  • nur ein Aufschnitt-Stopfen mit dabei
  • gelegentliche Verbindungsabbrüche auf einem der Testrechner

Preis

  • 149,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Numitron AHU

    feine Sache!
    hab einen breath Controller für einen Yamaha CS 01 II und liebe es!
    zu dem Preis echt verlockend!

  2. Profilbild
    Tyrell RED 1

    Bin jetzt überhaupt kein Blasinstrumentenspieler, aber einen Versuch wäre es ja wert. Das Ding macht mich grad richtig an :)

    • Profilbild
      herw RED

      @Tyrell Naja, wann hast du das letzte Mal eine Blockflöte in der Hand und am Mund gehabt ???
      Und, war es hörenswert ??
      Spieltechnik bekommt man nicht automatisch beim Kauf dazu.

      • Profilbild
        m.steinwachs RED

        @herw Bei mir war es 57 Jahre her, dass ich das letzte Mal gespielt hatte. Ich hatte mir den Artinoise re.corder nach dem Test tatsächlich gekauft (macht einfach enorm viel Spaß), und spiele seitdem jeden Tag darauf. Die Technik kommt wieder. Tipp: Die App iReal Pro kaufen (ca. 20€), aus dem Forum das Paket mit den 1460 Jazz Standards runterladen, re.corder auf Tenorsax stellen (1 Oktave tiefer stellen) und losjammen. IReal Pro auf dem Tablet, re.corder App auf dem Smartphone. Habe ich jetzt überall dabei, auch gerade im Urlaub.😀

  3. Profilbild
    Tai AHU

    Schade. Ein guter Ansatz, aber wie bei den Akais damals vor etwa 35 Jahren muss ich bei Sensoren über denen schweben, im Gegensatz zu den WX 7/11 von Yamaha, die echte Tasten hatten. Die waren allerdings einem Saxophon nachgebildet.
    Ich kann Blödflocke und weiss, dort kann ich die Finger auch nicht auf dem Instrument ruhen lassen und bei Bedarf drücken. Aber das ist einfach viel cooler. Es gab mal ein Casio, sah aus wie der letzte Mist in Saxophonform, ich glaube, das hatte auch Klappen. Nicht teurer als das hier.

    • Profilbild
      Numitron AHU

      @Generic User hab auch den tecontrol breath Controller, allerdings die analoge Version mit minklinke für die alten yamahas.
      mit dem cs01 macht es viel Spaß.
      man kann cutoff und den vca per breath Controller Steuern. :-)
      vielleicht nach ich Mal ein video auf YouTube.

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