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Test: AEA TDI, aktive DI-Box

Mit PAD zu höchster Übersteuerungsfestigkeit!

19. Juli 2024
aea tdi di box tonstudio test

AEA TDI, aktive DI-Box

Bei der AEA TDI handelt es sich um eine aktive DI-Box, die speziell für hohe unsymmetrische Pegel ausgelegt ist.

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Das Konzept einer DI-Box

Sollte es einen Preis für das unsexieste Produkt im Musikalienbereich geben, ich bin mir relativ sicher, dass mit großer Regelmäßigkeit eine DI-Box auf dem ersten Platz landen würde. Das Zubehör für Musiker und Produzenten, das im Normalfall in irgendeiner Ecke der Bühne herumfliegt und optisch möglichst überhaupt nicht auffallen soll, tritt im Prinzip nur dann in Erscheinung, wenn es nicht funktioniert bzw. Nebengeräusche absondert.

Vielleicht noch mal kurz als Erklärung für den interessierten Nachwuchs: Eine DI-Box ist ein Gerät, das ein hochohmiges, unsymmetrisches Signal in ein niederohmiges, symmetrisches Signal umwandelt. Diese Notwendigkeit tritt insbesondere dann auf, wenn man zum Beispiel einen passiven E-Bass anschließen möchte und man das Signal nicht über eine Lautsprecher/Mikrofon-Kombination, sondern direkt aus dem Bass heraus abnehmen möchte.

Das Gleiche trifft auch für E-Gitarren zu, wobei diese in erster Linie dann auf eine DI-Box angewiesen sind, wenn sie nicht mit regulären Verstärkern, Lautsprechern und Mikrofonen arbeiten, sondern ihr Signal direkt in irgendeiner Form digital verarbeiten, bei dem eine unsymmetrische Signalführung ein Problem wäre. Bekannterweise haben unsymmetrische Signale die unangenehme Eigenart, gerade bei passiven Tonabnehmern, dass man nach circa 6 m einen deutlichen Klangverlust im Signalweg wahrnehmen kann.

Das Ganze kann unter Umständen durch aktive Tonabnehmer vermieden werden, bei denen man Kabellängen bis zu 20 m verwenden kann, allerdings ist dieses nur im Bereich von EMG/Fishman Pickups oder ähnlichen Vertretern möglich.

Des Weiteren lässt sich eine DI-Box sehr gut in einem Wet-Dry-Setup verwenden, bei dem man das direkte Signal, zum Beispiel von einer Gitarre, an einen Verstärker und Lautsprecher samt Mikrofonabnahme weiterleitet, um eine maximale Soundqualität zu erzeugen. Über die DI-Box wird dann ein zweites Signal abgezweigt, das in einem entsprechendes Effekte-Signal wiedergegeben wird, das dann je nach Geschmack ebenfalls über einen Lautsprecher wiedergegeben oder aber ohne eine entsprechende Speaker-klangliche Bearbeitung in den Signalfluss der Beschallungsanlage eingepflegt wird.

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AEA TDI Aufnahme von vorne mit Blick auf die unsymmetrischen Ein- und Ausgänge

AEA TDI, Front

Die Konstruktion der AEA TDI

Schauen wir uns zunächst einmal die optische Aufmachung der in den USA entwickelten und auch dort gefertigten DI-Box an. Die AEA TDE Box, die mich von der Namensgebung her unmittelbar an die auslaufende Reihe der VW-Dieselmotoren erinnert, fällt unmittelbar nach dem Auspacken durch eine extrem massive Verarbeitung auf, was sich auch in dem recht hohen Gewicht von knapp 600 g niederschlägt. Im Prinzip sind zwei verschiedene Stahlbleche miteinander verschraubt, wobei der obere Teil aus gebürstetem Stahl besteht, während die untere Abteilung matt schwarz lackiert wurde. Das Produkt steht auf vier relativ weichen Gummifüßen, die selbst auf einer Glasplatte einen sehr guten Halt bieten.

Wie bei DI-Boxen dieser Bauart üblich, gibt es einen unsymmetrischen Eingang und einen durchgeschleiften Thru-Ausgang, zudem auf der gegenüberliegenden Seite für die symmetrische Signalführung einen XLR-Ausgang. Da es sich hierbei um eine aktive DI-Box handelt, muss diese in irgendeiner Form mit Spannung versorgt werden. Dies geschieht ganz unkompliziert über die 48 V Phantomspeisung, über die jedes Mischpult zumindest auf einigen Kanälen verfügt. Es ist aber bitte darauf zu achten, dass sobald die Phantomspeisung aktiviert wird, sämtliche Kanäle stummgeschaltet sind. Wer einmal erlebt hat, was es für einen „wunderbaren“ Knall erzeugt, wenn bei aufgezogenen Kanälen die Phantomspeisung eingeschaltet wird, weiß wovon ich schreibe.

Neben der XLR-Buchse befinden sich rechts und links zwei Mini-Schalter, wobei der linke davon die eigentliche Besonderheit der DI-Box darstellt, mit der sie sich von der umfangreichen Anzahl von Mitbewerbern abhebt. Auf der rechten Seite befindet sich ein handelsüblicher Ground-Lift, mit dem man entsprechend Brummschleifen umgehen kann. Die Besonderheit am linken Schalter ist jedoch, dass es sich hierbei um einen PAD-Schalter handelt. Die bereits angesprochene Besonderheit der Box liegt darin, dass sie extrem übersteuerungsfest ist, selbst wenn man den PAD-Schalter, der zusätzlich eine Absenkung des Pegels um 20 dB ermöglicht, noch nicht aktiviert hat.

AEA geht in seiner Bedienungsanleitung extra darauf ein und betont die Übersteuerungsfestigkeit der DI-Box auch bei lauten Signalen. Durch den PAD-Schalter ist die Box zusätzlich in der Lage, sehr hohe Pegel, wie sie zum Beispiel von einem Keyboard oder einem Synthesizer ausgegeben werden, zu verarbeiten und entsprechend niederohmig in den Signalfluss der PA bzw. des Monitorsystems einzuspeisen.

AEA TDI Aufnahme von hinten mit Blick auf die XLR Buchse

AEA TDI, Rückseite

Die AEA TDI in der Praxis

Wie bei jedem guten Audio-Tool gestaltet sich der Praxisteil auch hier ebenfalls sehr, sehr kurz. Die AEA TDI DI-Box hinterlässt in der Tat einen hervorragenden Eindruck. Es gibt keinerlei Färbung des Eingangssignals, da die Box eine extreme lineare Frequenzführung mit sich bringt. Auch konnte ich selbst durch härtesten Anschlag die Box nicht zur Übersteuerung bringen und das, obwohl ich den Patch-Schalter noch gar nicht aktiviert hatte. Dies wäre allerdings bei einem Gitarrensignal aufgrund der Interaktion des Eingangspegels mit einem analogen Verstärker auch sehr kontraproduktiv.

AEA TDI Aufnahme von schräg oben mit Blick auf die beiden Bleche

AEA TDI, Profil

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Fazit

Mit der AEA TDI hat das amerikanische Aushängeschild von Bändchenmikrofonen eine sehr gute DI-Box im Portfolio. Die Box hinterlässt in jeder Hinsicht einen sehr guten Eindruck, ist mit einem Verkaufspreis von 369,- Euro aber entsprechend auch im oberen Segment von DI-Boxen angesiedelt.

Plus

  • Verarbeitung
  • Klang
  • PAD-Schalter
  • hergestellt in USA

Preis

  • 369,- Euro
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Kundenbewertung:
(1)
Forum
  1. Profilbild
    moinho AHU

    Sorry, ich versteh‘ das Produkt nicht.
    Da ist von „höchster Übersteuerungsfestigkeit“ die Rede, aber weder der Test noch der Hersteller verrät uns, wo die Grenze liegt.
    Interessant mag sein, daß das Ding (lt. Herstellerangaben) ein festes -20dB-Pad zu haben scheint, d.h. ich schalte zwischen -20 und -40dB Dämpfung um. 40dB ist schon ne Menge (nen Faktor von 100, wäre also mit dem Ziel „Interface-Eingang“ im dreistelligen Bereich, nur…

    Von den DIs, die hier bei mir rumliegen (ne alte Palmer passiv, ne Behringer aktiv, nen SansAmp) haben alle bis auf den SansAmp die Wahl zwischen 0dB, -20dB und -40dB. Also was ist das Alleinstellungsmerkmal des Produkts?

    (Anmerkung: die langen Kabel mit passiven Pickups haben erstmal nix mit symmetrisch oder nicht zu tun, sondern mit der Impedanz).

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