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Marktübersicht: Pedalboards für Effektpedale

Das Pedalboard – mehr als nur Träger für bunter Effektgeräte

4. August 2024

Das perfekte Pedalboard für einen Gitarristen zu finden, ist nicht immer leicht und gerne greift der eine oder andere auf eine Behelfslösung zurück, die dann zur Dauerlösung wird. Für viele ist das Board unter ihren Pedals ein notwendiges Übel, das man braucht, um die geliebten Pedale zu vereinen, aber eventuell lohnt es sich, diesem Teil des Equipments ein bisschen mehr Beachtung zu schenken.

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Darüber hinaus haben wir beim Thema Pedalboard einige Workshops für euch, die sich von Signalfolgen über die Stromfrage mit allem möglichen beschäftigen:

Pedalboards für Einsteiger: Die DIY-Versionen

Gitarristen beginnen in der Regel mit einem Setup ohne Effektgeräte. Die Gitarre wird zunächst direkt an den Verstärker angeschlossen und ein Kabel genügt. Doch schon nach kurzer Zeit sucht man nach den ersten Effektpedalen und so fangen die meisten von uns mit einem Verzerrer an. Dieses eine Pedal braucht natürlich noch kein Pedalboard unter den Klebefüßen. Auch bei zwei Pedalen denkt noch niemand an ein Pedalboard. Die Pedale liegen meist lose auf dem Boden herum und werden in der Gitarrentasche transportiert. Im Proberaum wird dann schnell alles verkabelt und los geht’s.

Bei drei und mehr Pedalen wird dann oft mit einem Pedalboard experimentiert. Das hat den Vorteil, dass die Reihenfolge der Effekte konstant bleibt und direkt einsatzbereit angeschlossen ist. An diesem Punkt vor vielen, vielen Monden hatte ich als blutiger Anfänger mein ganzes Geld für Gitarre, Amp und die ersten Effektpedale ausgegeben und begann, wie viele andere auch, mit einer Spanplatte. Mit etwas schwarzem Lack besprüht sah das gar nicht so schlecht aus. Die Pedale konnte man auch schon mit Klettband befestigen. Aber die Spanplatte war schwer und unhandlich und für den Transport brauchte ich auch irgendeinen Schutz. Vor allem, wenn man mehrere Effekte auf die Spanplatte stellt, wird es unhandlich.

Einfache Pedalboards

Heute bietet Gator Pedalboards Modelle an, die durch ihre rustikale Optik in gewisser Weise an meine ersten Bemühungen in Richtung Pedalboard erinnern, durch eine leichte Schräge und eine passende Tasche aber schon eine deutliche Verbesserung zum Spanplatten-Modell darstellen. Diese Boards erfüllen definitiv ihren Zweck und sind nicht teurer als ein Selbstbau. Vor allem die passende, schützende Tasche ist ein enormer Vorteil, denn die bekam ich für meinen Selbstbau beim besten Willen nicht.

Gator GPT-PRO Pedalboard

Einfach, aber praktisch: Gator GPT-PRO Pedalboard mit Tasche.

Ein anderes spannendes Pedalboard, dass auf diesem flachen Design basiert, ist das SKB PS 8 Powered Pedalboard. Dieses Board bietet sogar 8 eingebaute Netzteilanschlüsse für Effektpedale mit bis zu 500 mA. So spart man den Platz und das Geld für ein zusätzliches Netzteil. Insbesondere für ein Pedalboard mit analogen Pedalen könnte diese Option inklusive Transporttasche interessant sein. Spannend wäre noch, zu erfahren, ob die Ausgänge auch isoliert sind, dies konnte ich bislang jedoch nicht herausfinden.

Pedalboard-DIY-Versuche 2.0

Inzwischen hatte ich mir auch ein Pedalboard gebaut, das zwei Etagen hatte und aufklappbar war. Es war aus Holz und wog fast mehr als mein Koffer.

Mein zweites Pedalboard war übrigens auch aus schickem Riffelblech. Die Pedale ließen sich nur schwer darauf befestigen und wenn man den Netzstecker drüber zog, sprühten leichte Funken. Transportiert habe ich dieses Board in einem alten Seesack zusammen mit Kabeln und einem Mikrofonständer. Zum Glück haben das alle Potis überlebt. Also nicht empfehlenswert.

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Eine bessere Idee war für mich, einen alten Koffer zu kaufen und den Deckel abnehmbar zu machen. Die Effekte wurden in den flachen Deckel eingebaut und man konnte den Koffer aufklappen und den Deckel abnehmen. So waren alle Pedale beim Transport gut geschützt und man konnte den Koffer gut tragen.

DIY Pedalboard

Diese DIY-Variante erfreute sich viele Jahre großer Beliebtheit: Das Pedalboard aus dem IKEA-Regalelement „Gorm“

Eine Zeit lang gab es dann den Trick, aus dem Ikea-Regalbrett „Gorm“ ein Pedalboard zu bauen. Dieses Board bestand aus vier breiteren Streben, die miteinander verschraubt waren. Das war gar nicht mal so schlecht, da es Gewicht gespart hat und man die Kabel sogar durch die Rillen führen konnte. Auch diese Boards konnte man mit Lack sehr gut selbst designen und fanden bei vielen Gitarristen Anklang.

Boutique Pedalboards

Auf Fotos hatte ich damals Bilder des Puma-Boards aus den USA gesehen. Die sehen richtig schick aus, sind aus Holz, mit Kunstleder bezogen und leicht angeschrägt. Die Racing-Stripes machen den optischen Traum dann perfekt. Ich habe nie schönere Pedalboards gesehen. Die Anschlüsse für Strom und Kabel sind seitlich angebracht. Soweit ich weiß, hat der Hersteller seine Produktion heute leider eingestellt. Vor einigen Jahren war ich aber Feuer und Flamme für diese Boards. Aufgrund der Versandkosten und der Zollgebühren waren sie für mich damals leider unerreichbar. Eines Tages lag dann trotzdem ein Board im Puma-Stil unter dem Weihnachtsbaum: Meine Frau hatte heimlich begonnen, einen Nachbau des Puma-Boards zu erstellen. Eine Rahmenkonstruktion aus leichtem Holz, bezogen mit schwarzem Kunstleder mit Raching-Stripes.

Puma Pedalboard Nachbau

Mein über alles geliebter Puma-Boards-Nachbau.

Dazu die Neutrik-Buchsen an den Seiten, eine Kabeldurchführung auf der Oberseite, rutschfeste, dicke Gummifüße an der Unterseite und Griffe aus Metall. Später gab es dann noch mal ein kleineres in Bordeaux mit besagten Racing-Stripes. Ich liebe diese Boards und sie stehen immer startklar bestückt in meinem Studio. Aufgrund der Schräge können Netzteile unter dem Board angebracht werden und mit den passenden Effekten sind sie ein richtiges Gesamtkunstwerk. Ja, für viele Musiker muss halt auch das Pedalboard schick aussehen.

Die Boards der reinen Casebauer finde ich zwar praktisch, aber sie sind meist sehr schwer und haben irgendwie diesen verstaubten 80er-Jahre-Charme.

Aktuelle Pedalboards

Pedaltrain ist aus dem Pedalboard-Bereich nicht mehr wegzudenken und liefert mit Pedalboards in unterschiedlichen Größen, wahlweise mit Tasche oder Case, eine große Auswahl an Lösungen. Die Pedalboards sind aufgrund der Aluminiumkonstruktion wunderbar leicht und robust. Die leichte Schräge des Pedalboards bietet auch eine gute Erreichbarkeit der hinteren Pedale. Die Netzteile können praktischerweise unter dem Board montiert werden und Kabel lassen sich durch das Pedalboard durchführen oder daran befestigen. Ein absolut durchdachtes Konzept.

Pedaltrain Classic Pedalboard

Pedaltrain Classic Pedalboard mit Transportbox.

An diesem Design haben sich mehrere Hersteller orientiert und es nach ihren Vorstellungen optimiert. Letztlich muss man sich eingestehen, dass nur so Fortschritt entstehen kann. Harley Benton bietet ein ähnliches Design mit Metallstreben, das Netzteil kann unter dem Board montiert werden und eine Transporttasche gehört ebenfalls dazu. Die spannende Idee hier ist es, dass das Board mit Schrauben sogar im Winkel verstellt werden kann. Dadurch wird das Pedalboard noch flexibler.

Aclam Smart Track bietet eine Mischung aus eben jenen verstellbaren Füßen und einem Board ohne Durchlässe. Dafür können die Pedale, statt mit Klettband, mit einem verstellbaren Halterungssystem befestigt werden. So muss kein Effektpedal beklebt werden. Eine spannende Idee, wie ich finde, da die Pedale auch relativ schnell gewechselt werden können.

Fender und VoodooLab haben ein recht ähnliches System aus Metall, mit länglichen Aussparungen, durch die die Netzkabel und Audiokabel geführt werden. Die Aussparungen sind praxisgerecht angebracht, so dass sowohl Effekte mit Anschlüssen an den Seiten als auch mit Buchsen an der Stirnseite gut verbunden werden können.

Bei VoodooLab gibt es das passende Pedal Power 3 natürlich gleich mit dazu, das perfekt unter das Pedalboard passt. Dieses Netzteil liefert genug Strom, um auch in den nächsten Jahren alle digitalen Effekte ausreichend zu versorgen.

An den Pedalboards von Rocktron finde ich spannend, dass sie zusätzliche Anschlussmodule anbieten, die direkt in die Aussparung an der Stirnseite montiert werden können. Somit hat man alle Ein- und Ausgänge gleich mit dem Pedalboard verbunden und diese platzsparend angebracht. Nun noch ein passendes Netzteil unter das Pedalboard und man kann sich in Ruhe der Auswahl der bis zu 12 Effektgeräte auf dem Pedalboard widmen.

Das Pedalboard von Temple Audio Design ist ein Gesamtkonzept. Wer sich für dieses Aluminiumboard mit Durchlässen und Griffen entscheidet, kann unterschiedlichste Anschlussmodule vom Netzteil bis zum Klinkenstecker integrieren. Eine Investition in die Zukunft, die modular angepasst werden kann.

Boss ist ein Urgestein der Effektszene und bietet natürlich auch eine Lösung an. Während es früher nur Koffer mit entsprechend geformte Einlagen von Boss gab, in denen die kompakten Boss-Pedale transportiert werden konnten, bietet der Pedalgigant nun einen gepolsterten Koffer aus Kunststoff, der auch andere Formate aufnehmen kann. Der Koffer mit abnehmbaren Deckel ist wirklich günstig und eignet sich für ein kompaktes Pedalboard für unterwegs.

Boss BCB-30X Effektpedal

Die Boss BCB-30X ist vielleicht keine Augenweide, aber sehr praktisch.

Wer einen MIDI-Controller oder einen Effekt-Looper nutzt, kennt das folgende Problem: Der Schalter nimmt einen Großteil des Pedalboards ein oder erschwert den freien Tritt auf dahinterliegende Effektgeräte. Diesem Setup hatte sich bislang nur die Firma Nux angenommen und mit dem Bumblebee-Pedalboard eine Lösung mit zwei Etagen aus Aluminium auf den Markt gebracht. Wenn ich einen Controller nutzen würde, würde ich dieses Design favorisieren.

Auch Schmidt Array haben sich nun diesem Konzept verschrieben und bieten robusten Pedalboards, mit Durchlässen und einer hochklappbaren, zweiten Etage an. Durch den abnehmbaren Deckel bleibt das Board kompakt und ist bei Reisen gut geschützt. Nicht ganz so optimal finde ich, dass der recht große Griff immer an der vorderen Seite des Boards bleibt und man beim Schalten der Pedale drauftritt. Aber er ist so robust, dass er das abkann. Es gibt die Boards in vielen Größen, mit Aussparungen für Wahs und Volume-Pedale und seitlichen Anschlüssen. Wer hier nicht fündig wird, kann sich aber auch sein individuelles Board designen lassen.

Ähnliche, individuelle Lösungen findet man manchmal sogar bei Etsy. Alle handgefertigt und ziemlich schick. Auch hier sind die Boards aus Holz und einige mit klappbarer oberer Etage. Sie könnten zwar etwas schwer sein, da sie scheinbar massiv gebaut wurden, aber wer einen Roady hat oder vor dem Gig bereit ist, etwas mehr zu tragen, bekommt hier sehr schöne Pedalboards geboten.

Etsy Pedalboard, handgefertigt

Sehr schön und individuell ist dieses Modell, das ich auf Etsy gefunden habe. Ein handgefertigtes Pedalboard mit klappbarer zweiter Etage

Eine weitere, echte Innovation kommt von Daddario. Wie oft hat man sein aktuelles Pedalboard bestückt und möchte nun das neu erworbene Pedal mit darauf montieren, findet aber keinen Platz mehr auf dem Board. Nun muss man überlegen, welches Pedal weichen soll, was meist in einem kompletten Neuarrangement des Pedalboards endet. Aber auch beim Downsizen bleibt manchmal etwas freier Platz auf einem großen Pedalboard. Lange Rede, kurzer Sinn: Daddario bietet ein Pedalboard, dass sich ausziehen lässt. Je nach benötigtem Platz wächst und schrumpft es, indem man die Aluminiumstreben auseinanderzieht oder zusammenschiebt. Kabelführungen schützen alle Kabel. Das ist wirklich klasse gemacht. Leider ist das Board mit 4 kg etwas schwerer, als die anderen. Man muss aber im Hinterkopf behalten, dass es ja auch richtig viel Platz bieten kann. Montagematerial liegt bei, eine Tasche logischerweise nicht. Die müsste ja ebenfalls mitwachsen und das wird vermutlich schwierig, oder?

Ein weiteres Konzept für ein mitwachsendes Pedalboard kommt von Gruvgear. Hier können mehrere Pedalboard-Module seitlich zusammengesteckt werden. So wächst das Pedalboard stufenweise. In einem gewinkelten Design mit Durchlässen bietet es viele Möglichkeiten. Eine Tasche gibt es aber auch hier nicht.

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Fazit

So, das war mein Ausflug in die Welt der Pedalboards und es ist schön zu sehen, dass es trotz der einfachen Aufgabe, die Effektpedale stabil zu tragen, unterschiedlichste Lösungen der Hersteller gibt. Es wurde an die Kabelführung gedacht, daran, dass Netzteile auf dem Board den Platz einnehmen, auf dem auch ein Effektpedal stehen könnte und dass die Boards und Effekte sicher und unbeschadet transportiert werden können. Viele der Boards sind leicht, alle sehr robust und auch optisch dürfte für jeden etwas dabei sein. Es gibt also keinen Grund mehr selbst zur Säge zu greifen. Stattdessen hat man mehr Zeit zum Gitarren spielen.

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Forum
  1. Profilbild
    targon

    Pedalboards sind für die Synthesizer-Fraktion ebenfalls super interessant. Gerade kleinere Livesets lassen sich darauf vormontiert und verkabelt transportieren.

    Oder im Studioumfeld, wie eine Art Wechselrahmen für Synthesizer mit Outboardpedals fix gepatcht.
    Dafür eignen sich insbesondere die Boards von Nux, weil sich die Etagen flexibel auf die Bedürfnisse anpassen lassen.

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