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EQD Silos Delay Effektpedal für E-Gitarre

Multi-Generational Time Reflection Device

1. September 2024

EQD Silos Delay Header

Das EQD Silos Delay ist ein Delay-Pedal mit drei unterschiedlichen Betriebsarten und sechs Speicherplätzen sowie der Option, Parameter in Echtzeit zu steuern.

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Da nimmt aber jemand den Mund überaus voll, muss ich sagen. Liest man auf der Homepage ein paar Sätze über das EarthQuaker Devices Silos, so muss man angesichts der Superlative, die dort verwendet werden, schon fast ein wenig schmunzeln. Handelt es sich doch um ein recht simples Delay, das zwar interessante Features mitbringt, aber irgendwie auf den ersten Blick doch recht gewöhnlich erscheint. Aber halt, so schnell urteilen wir hier nicht. Wenn der Hersteller das Gerät nicht schlicht „Delay“, sondern „Multi-Generational Time Reflection Device“ nennt, dann muss da noch etwas mehr drinstecken.

EQD Silos Delay Top

„Jedes einzelne Silos-Pedal wird in Akron, Ohio, USA, dreifach destilliert, dreifach getestet und dreifach handgefertigt“, so der originale Text von EarthQuaker Devices aus dem Haandbuch. Und weiter: „(…) und weil wir Sie mögen, hier noch ein kleiner Profi-Tipp: Der Preset-Schaltkreis in diesem Gerät „fährt“ alle internen Regler schnell auf die gespeicherte Einstellung, anstatt einfach nur darauf umzuschalten. So können Sie durch einfaches Umschalten zwischen Presets abgefahrene Ramping-Effekte erzeugen. Probieren Sie es aus, indem Sie zwischen kurzen und langen Delay-Presets wechseln – und lassen Sie es richtig krachen! Sie werden es uns später danken.“ Na danke schön, das klingt nach sehr viel Spaß!

EQD Silos Delay Effektpedal – Facts & Features

Zunächst empfängt mich das EQD Silos Pedal im schwarzen Karton mit dem OctoSkull, dem Markenzeichen der in den USA hergestellten Pedale. Dankenswerterweise findet sich im Päckchen kein einziges überflüssiges Stückchen Plastik und das feiere ich direkt, auch wenn das nicht in eine Wertung eingeht, für die ich das Pedal ja schließlich hier habe. Zum Schutz vor Staub und sonstigen Verunreinigungen ist das EQD Silos in ein Baumwollsäckchen gepackt und eigentlich reicht das doch auch.

EQD Silos Delay OctoSkull

Der „OctoSkull“, das freundliche Wappentierchen der EarthQuakers

Das Pedal ist etwa 127 × 67 × 59 mm groß bei gut 300 g Gewicht, durch Abschrauben der Bodenplatte des massiven Metallgehäuses gelangt man an die Innereien des Pedals. Hier ist alles im besten Sinne aufgeräumt, die Seriennummer, die schon auf der Unterseite des Gehäuses aufgedruckt ist, wurde noch mal von Hand in die Bodenplatte geschrieben, genauso wie das Produktionsdatum. Handmade im besten Sinne, made in USA. Eine Batterie findet hier keinen Platz und das ist auch gut so!

EQD Silos Delay von innen

Die Netzversorgung erfolgt über ein externes Netzteil, das 9 V und 75 mA leisten sollte, der Anschluss dafür befindet sich an der Stirnseite des Gehäuses neben Input- und Output-Buchse. Das Pedal ist in Mono ausgelegt, die einzige Stereoklinke, die man ins Gerät stecken sollte, dient der Steuerung via Expression-Pedal.

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Zwei Fußtaster mit je einer roten LED nehmen Fußtritte aller Art klaglos entgegen, wer hier drauftritt, möchte das Delay entweder in Betrieb nehmen oder die Delay-Zeit per Tap-Tempo eingeben. Ein Time,- ein Repeat- und ein Mix-Regler kümmern sich um die Einstellungen des Delays, das per Minischalter in der Mitte in einen der drei Betriebsmodi versetzt werden kann.

EQD Silos Delay Anschlüsse

Betriebsmodi und Bedienung des EQD Silos Delay

Die drei unterschiedlichen Betriebsmodi des EQD Silos Delay teilen sich auf in Digital-Delay, Analog-Delay und Tape-Delay, wobei das Digital-Delay quasi lineare Wiederholungen erzeugt, die sich im Klang nicht verändern. Ein analoges Delay, das nach dem klassischen Eimerketten-Prinzip arbeitet, verliert im Laufe der Wiederholungen an Brillanz – und so ist es auch hier beim Silos. Das Tape-Delay schließlich fügt den Wiederholung noch den gewissen „Band-Schmutz“ hinzu, hier werden die Wiederholungen nicht nur dumpfer, sondern beginnen, ganz so wie beim echten Tape-Delay, leicht zu verzerren und zu eiern. Alle drei Delays verfügen über eine maximale Verzögerung von 1.000 Millisekunden.

Ein vierter Regler wählt einen der sechs Speicherplätze aus, unter denen man eigene Delay-Kreationen ablegen kann. Gespeichert wird ein Preset, indem man die gewünschten Einstellungen findet, den Regler auf eine der sechs Positionen dreht und dann den „Save/Recall“-Button drückt, bis es blinkt. Fertig. Das EQD Silos Delay ermöglicht, einen beliebigen Parameter durch ein externes Expression-Pedal zu verändern.

EQD Silos Delay right exp. pedal

Das externe Expression-Pedal, das mittels TRS-Kabel an die seitliche Buchse angeschlossen wird, kann jedem der drei Regler zugeordnet werden. Die Zuweisung erfolgt denkbar einfach, man bringt das Pedal in die hinterste Position, dreht ein wenig am gewünschten Regler und drückt dann das Pedal in die vorderste Postion. Das war’s, einfacher geht’s wirklich nicht. Es spielt nicht mal ein Rolle, wie weit man den Regler dreht. Die Zuordnung des Expression-Pedals wird in den Presets mit gespeichert, es ist also möglich, in einem Preset die Delay-Zeit per Pedal zu verändern, während im nächsten Preset der Mix-Regler angesteuert wird. Klasse!

Das EQD Silos Delay kann im Preset- oder im Live-Modus betrieben werden, im Live-Modus machen alle Regler das, was sie anzeigen. Wechselt man in den Preset-Modus, wird das mit dem entsprechenden Regler eingestellte Preset aufgerufen, sobald man das Delay aktiviert. Welcher Modus aktiv ist, erfährt man anhand der Farbe der Save/Recall-LED.

EQD Silos Delay Top Angled

So klingt das EQD Silos Delay

Um zunächst die drei unterschiedlichen Delay-Typen zu demonstrieren, schleife ich das EQD Silos Delay in den Effektweg meines Kempers. Zum Einsatz kommt das Profile eines Morgan AC20, zunächst clean eingestellt. Die Gitarre ist meine Charvel Marco Sfogli Signature, die Aufnahme erfolgt direkt per USB in Logic Pro. Weitere Effekte sind nicht am Start, die drei Regler stehen alle in 12-Uhr-Position.

Man hört wunderbar die unterschiedlichen Charakteristiken der verschiedenen Delays. Die digitale Variante ist brillant, stoisch und unbestechlich, das analoge Delay bietet mehr organische Wärme und hat einen wunderbar sanften Ausklang. Das Tape-Delay klingt für meinen Geschmack etwas zu schnell zu kratzig, das kann aber mit einem angezerrten oder sogar höher verzerrten Sound dann genau richtig sein, warten wir’s ab.

Spielen wir ein wenig mit dem digitalen Delay. Die Delay-Zeit wurde jeweils nach Bedarf eingetappt, die Positionen der beiden anderen Regler gehen aus den Namen der Klangbeispiele hervor. Mit Verwendung des Vibratohebels der Gitarre lassen sich wundervoll schwebende Sounds erzeugen.

Das analoge Delay folgt. Mit seinem organischen Ausklang ist das bislang im cleanen Bereich mein persönlicher Favorit, ob extrem kurze Delays oder maximal ausgereizt bis zu 1.000 ms, damit lassen sich schöne Klangwelten erschaffen.

Das Tape-Delay ist an der Reihe. Mit ein bisschen Spielerei an den Reglern bekomme ich auch hier erstklassige Sounds geboten. Vor allem das Spiel mit langen Repeats, kurz vor der Selbstoszillation, macht echt Spaß. Aber auch authentische Slapback-Delays sind kein Problem und klingen wie sie sollen.

Tweaken wir ein wenig. So klingt es, wenn man während des Spiels die Parameter verändert. Das ist großartig für Special-Effects. Da das EQD Silos Delay, wie oben erwähnt, die Reglerstellungen bei Verwendung von Presets nicht abruft, sondern aktiv anfährt, sind die „Geräusche“ auch beim Wechsel von Presets zu hören. Das macht richtig Spaß, vor allem, wenn man ein Expression-Pedal angeschlossen hat.

Jetzt bleibt uns noch das EQD Silos Delay im Kontext mit anderen Effekten. Ihr hört zunächst ein paar cleane bzw. minimale angezerrte Sounds mit Effekten aus dem Kemper, das Delay kommt aber natürlich aus unserem Probanden.

Und jetzt wird’s laut! Das analoge Delay klingt hier schön musikalisch, während das Tape-Delay, bedingt durch die Betonung der oberen Mitten, mehr heraussticht und somit im Kontext besser zu hören ist.

Das sollte eine gute Empfehlung für einen kräftigen Leadsound sein, oder? Checken wir mal. Hier bestätigt sich die Durchsetzungskraft des Tape-Delays, wobei sich beim Spiel das analoge Delay am besten anfühlt. Alle drei haben ihren eigenen Reiz und das Thema ist natürlich mit den paar Audiobeispielen nicht abgefrühstückt.

 

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Fazit

Das EQD Silos Delay – oder besser: „Multi-Generational Time Reflection Device“ – ist ein leicht zu bedienendes, trotz seiner übersichtlichen Parameter extrem vielseitiges Delay. Vom schlichten Slapback-Delay bis zum selbstoszillierenden Klanggewitter ist alles möglich. Das Plus der Speicherbarkeit eigener Kreationen auf bis zu sechs Speicherplätzen und die Möglichkeit, per Expression-Pedal aktiv und in Echtzeit in den Sound einzugreifen, qualifiziert das Gerät als alleiniges Delay auf einem Pedalboard. Platz ist meist so rar wie Geld im Portemonnaie, aber bei einem Preis von 179,- Euro ist ein Best Buy absolut gerechtfertigt!

Plus

  • Sound
  • Bedienkonzept
  • Speicherplätze

Minus

  • -

Preis

  • 179,- Euro
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Kundenbewertung:
(1)
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    CDRowell AHU

    Ich freue mich sehr über diesen ansprechenden Bericht! Toll gemacht. Das Gerät ist – auch wegen des Preises – beachtenswert!😀

    Ich freue mich schon auf das Auspacken, wenn es geliefert wurde!!😬

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