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Leslie-Story 3: Die Leslie Speaker Model 122, 145, 147 und 251

Die großen Leslie-Legenden

16. März 2019

In dieser Folge soll es endlich um die Modelle gehen, die sich als die optimalen Leslie-Kabinette erwiesen haben. Sie wurden in den 60er Jahren entwickelt und bezeichnen den Endpunkt der Entwicklungsreihe, die in der 2. Folge dieser Serie schon beschrieben wurde.

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Die legendären Rotary-Speaker und ihre Geschichte

Folge 3

Die Leslie-Legenden 122, 147 und 251

Der große Unterschied zwischen den dort vorgestellten Vorfahren mit zweistelliger Modellbezeichnung und ihren Nachfolgern liegt in der Addition des Langsamlaufmotors, der erstmals im kleinen Einweg-Modell „125“ im Jahr 1963 eingeführt wurde und danach zur Standardausstattung gehörte. Gleichzeitig verabschiedete man sich von dem alten 15“-Feldspulenlautsprecher und baute in alle Modelle einen moderneren Typ mit permanentem Magneten ein. Und so wurde aus dem „22H“ das „122“, das „45“ mutierte zum „145“, das „47“ zum „147“ und das „51“ zum „251“. Für die neue, langsame Geschwindigkeit, die eine neutralere Klangbeeinflussung bewirkte als die schnelle und die sakralen Registrierungen, aber auch der PerKussion zugutekam, opferte man allerdings die Möglichkeit des Rotorstopps. Dafür bot die Firma aber einen Nachrüstsatz an – natürlich nur gegen Aufpreis.

Gemeinsamkeiten der klassischen Modelle untereinander

Die Lautsprecher sind bis auf diejenigen im Hallkanal identisch, die Frequenzweichen, die Motorensätze und die Rotoren sind es ebenso. Selbst die Verstärker sind zumindest sehr ähnlich.

Unterschiede

Das technische Innenleben dieser Kabinette ist also fast identisch, sie unterscheiden sich eigentlich nur in drei Punkten:

  • Das „122-er“ und seine Gehäusevarianten besitzen im Gegensatz zu den anderen Klassikern eine symmetrische Audioanbindung.
  • In einige Modelle ist ein Hallkanal mit oder ohne Hallerzeugung integriert.
  • Von allen drei Hauptmodellen gibt es Gehäusevarianten, von denen die „Truhen“ einen derartig negativen Einfluss auf den Klang ausüben, dass man sie eigentlich nicht zu den legendären Modellen zählen sollte. Sie sind trotzdem hier aufgeführt, weil sie eben Varianten darstellen.

Übrigens: Wer heute ein gebrauchtes Leslie erwirbt, kann sich nicht sicher sein, welche Motorensätze eingebaut wurden. Zwar sind die meisten der hier erhältlichen Kabinette mit 230 V Motoren ausgerüstet, aber es gibt auch solche mit 110 V Motoren, obwohl sie generell mit 230 V betrieben werden. Ein Muster ist dabei nicht erkennbar, so dass man in dieser Hinsicht die Beschriftungen auf den Motoren beachten sollte, wenn es um einen Motorentausch geht.

Der zusätzliche Hallkanal

Ein großer Unterschied zwischen den legendären Modellen ist in dem 2. Verstärkerkanal auszumachen. Wie bereits beschrieben, entstand die Idee dazu mit dem Design des Modells „50C“. Mit ihm war es möglich, den zweikanaligen Orgelmodellen der Firma „Conn“ eine adäquate Verstärkung zu bieten. In den besagten Orgeln wurden die Register in zwei Gruppen eingeteilt, die jeweils einen eigenen Verstärkerkanal besaßen. Grund: Die verschiedenen Lautsprecher und deren unterschiedliche Positionen im Orgelgehäuse bewirkten eine größere Differenzierung des Gesamtklangs.
Leslie griff dieses Prinzip auf und leitete die Gruppe der Hauptregister zu dem Rotorkanal. Die zweite Registergruppe wurde von einem zweiten, schwächeren Verstärkerkanal übernommen, der nicht über Rotoren, sondern über normale, stationäre Breitbandlautsprecher verfügte. Das waren also die Konstruktionsmerkmale des Modells „50C“ und seiner Nachfolger.

Als die Firma Hammond etwas später mit der „A100“ eine Orgel mit eingebauter Hallspirale auf den Markt brachte, war dieses eine durchaus aufsehenerregende Neuerung, da dem Orgelklang damit eine akustische Komponente hinzugefügt wurde. Es lag nahe, den 2. Kanal der 50er Modellreihe genau dafür zu verwenden, statt mit ihm eine zweite Registergruppe zu verstärken. Auf diese Weise mutierte der Zusatzkanal zu einem allgemein anerkannten Hallkanal. Im weiterentwickelten Modell „251“ wurde er auch als solcher apostrophiert und dieses Kabinett gilt bis heute als kongenialer Partner einer „A100“. Bei seinem Verstärkerblock fällt auf, dass der Hauptverstärker dem des „147ers“ entspricht und dass der 2. Kanal mit etwa 10-15 W in das Verstärkerchassis integriert wurde. Die beiden Breitbandlautsprecher befinden sich an beiden Seitenwänden der mittleren Kammer und strahlen durch kleine Schlitze nach außen. Man könnte mit diesem Kanal theoretisch jedes andere, zusätzliche Audiosignal verstärken. Doch angesichts der geringen Leistung wird diese Möglichkeit in der Regel nicht in Betracht gezogen.

Aber damit hört die Geschichte um Leslie und den Hall nicht auf.
Durch den Zuspruch für die Modelle „A100“ und „251“ wollte Electro-Music den Hall-Effekt auch seinen beliebten Kabinetten „122“ und „147“ hinzufügen, aber nicht in Form einer reinen Verstärkungsmöglichkeit, denn die besaß schon das „251er“. Die Modelle sollten vielmehr den Effekt selbst erzeugen und über einen separaten Kanal verstärken. Auf diese Weise entstanden die „122RV“- und „147RV“-Modellvarianten.
Und um die Sache noch etwas komplizierter zu machen, bot man zusätzlich zwei weitere Varianten für Kunden an, die sich für den zweiten Hallkanal noch nicht entscheiden konnten. Dieses waren die Modelle mit den Zusatzbezeichnungen „R“ und „V“. Bei ihnen handelte es sich um Kabinette mit Standardausstattung, in die der nachträgliche Einbau von zwei verschiedenen Hallerzeugungssystemen bereits vorbereitet war:

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  • Zum ersten für das aus den „RV“-Varianten bekannte Hall-System von Leslie
  • Daneben für das von Hammond entwickelte Hall-Einbauset „ETK“

Insofern gibt es also vom „122er“ wie vom „147er“ jeweils vier Versionen. Und da es sich um optionale Ausstattungsmerkmale handelte, wurde der Verstärker des Hallkanals nicht wie beim „251er“ in das Hauptverstärkerchassis integriert, sondern befand sich als eigenständiger Verstärkerblock in der oberen Gehäusekammer neben dem Hochtonrotor. Die Hallspirale befand sich in der mittleren Kammer.

Kurioserweise besitzt nur das „251er“ zwei Hall-Lautsprecher, die „122er“- und „147er“-Hallvarianten dagegen nur einen. Das gilt aber nicht für deren „Truhen“-Ausführungen, die wiederum über zwei Speaker verfügen, die außerdem nach vorne und nicht zur Seite abstrahlen.

Und um die Sache noch etwas verwirrender zu machen, gibt es in Europa von den „122er“ und „142er“ Kabinetten noch die Gehäusevarianten mit dem Namenszusatz „N“.
Also: Spätestens jetzt sollte man erkennen, dass die Modellpolitik der Firma „Electro-Music“ keine leicht zu durchschauende ist.

Aber kommen wir nun zur Ansteuerung des Hallkanals und hier erweist sich die Angelegenheit als problematisch. Man kann das „147er“ zwar mit dem „Combo Preamp I“ ansteuern, der bietet aber keinen zusätzlichen Hallkanal, so dass dieser bei den Hall-Varianten des „147ers“ brachliegt. Um in den Genuss des Hall-Kanals zu kommen, bedarf es also eines Einbaukits in der Orgel und das gilt für alle Modelle mit Hallkanal.

Häufig gestellte Frage: Sind die Leslies mit Hallkanal deutlich lauter?
Antwort: Nein. In einem Wohnzimmer mag dieser Kanal eine nette Effektbereicherung darstellen. Aber wer von seinen 10-15 W eine hörbare Lautstärkeerhöhung erwartet, wird enttäuscht sein, zumal die dafür eingebauten Breitbandlautsprecher nicht nach vorne abstrahlen. Insofern kann man bei diesen Modellen den Hall-Kanal ignorieren und sie wie ihre Verwandten ohne zweiten Kanal betrachten, denen sie auch klanglich entsprechen.
Für einen Liebhaber oder Sammler aber, der seine Orgel nur im Wohn- oder Musikzimmer spielt, mag der Hall eine gute Aufwertung seines Orgelsounds darstellen.

Die legendären Modelle in Steckbriefen

Der Übersicht wegen sind diese Modelle nach „Familienzugehörigkeit“ angeordnet. Es beginnt die 122er, gefolgt von der 147er und der 251er Familie.

Leslie Model 122, 122RV, 122R, 122V und 122N

Vom Autor restauriertes 122er

Modell 122RV – Detailansichten

Modell 122

  • Kabinett: Holz
  • Maße: 104 H x 74 B x 52 T (cm), 61 kg
  • Rotoren: Bass und Hochton
  • Geschwindigkeiten: schnell – langsam
  • Verstärker: Röhre, 40 Watt, 2x 6550 Leistungsröhren
  • Lautsprecher: 1x Jensen 3/4″ V21 Hochtontreiber, 16 Ohm
    1x Jensen 15″ C15L Basslautsprecher, 16 Ohm
    Trennfrequenz 800 Hz
  • Anschluss: 6-Pin Verbindung
  • Bemerkungen: Anschluss nur durch Orgel-Einbaukit.
    Einführung im Jahr 1964
    Weiterentwicklung des Modells „22H“. Im Unterschied zu diesem mit Langsamlaufmotoren und einem neuen Basslautsprecher ausgerüstet, dafür keine Rotor-Stopp-Option.
    Das Gehäuse besitzt die hohen Standardmaße.
    Der Verstärker wird auch in den Modellen „142“, „222“ und „242“ verwendet, so dass der einzige Unterschied zwischen diesen Modellen in der unterschiedlichen Gehäuseform liegt.
    Farbcode (am Verstärkerchassis) für 22er Familie: schwarz.
    Das „122er“ stellt neben den Modellen „147“ und „145“ das beliebteste Leslie-Modell dar und besitzt unter diesen das höchste Ansehen. Es gilt als ideales Pendant zur Hammond B3 – zumindest in der allgemeinen Meinung.
    Unterschied zur 147erFamilie: Audioeingang ist symmetrisch, beim „147-er“ unsymmetrisch.

Modell 122RV

Identisch mit Modell „122“, Ausnahmen:

  • zusätzlicher Hallkanal. Dadurch Einbau folgender Bauteile:
    1 Hallspirale in der mittleren Gehäusekammer, diese erhält das Signal vom Hauptverstärker.
    1 (Hallkanal-) Verstärker: 15 Watt mit 2x 6973 Leistungsröhren. Dieser ist in einem eigenen Chassis in der oberen Gehäusekammer neben dem Hochtonrotor eingebaut.
    1 x 6×9″ Breitbandlautsprecher, 8 Ohm, in der mittleren Gehäusekammer, akustisch vom Basslautsprecher durch eine kleine Holzkammer isoliert. Er strahlt das Hallsignal durch schmale Schlitze in einer Gehäuse-Seitenwand nach außen ab.
  • Gewicht: 79 kg
  • Gehäusevariante: Modell „222RV“.

Modell 122R + 122V

Identisch mit Modell „122“, Ausnahmen:

  • Das Gehäuse ist eingerichtet für den nachträglichen Einbau des Hammond Hall-
    Einbausatzes „ETK“ oder der kompletten Leslie Hall-Sektion aus dem „122RV“. Daher
    befinden sich Schallaustrittsschlitze in den Gehäuseseitenteilen, von denen eine Seite nur aus optischen Gründen mit Schlitzen versehen wurde.
  • Gewicht: je 63 kg

Modell 122N

Identisch mit Modell „122“, Ausnahmen:

  • Völlig andersartig gestaltetes, eigenwilliges Gehäuse: Die Außenwände der mittleren Kammer bestehen aus normalem Holz, während die Außenwände der oberen und unteren Kammern schwarz lackiert sind. Die Oberseite der oberen Kammer weist wieder eine normale Holzbeschichtung auf. Schließlich runden große, in die Seitenwände des Mittelteils eingelassene Griffe das gewöhnungsbedürftige Design ab.
  • Gewicht: etwa 61 kg.

Neben dem „122N“ findet man diese Gehäusevariante noch bei den Modellen „142N“ und „760N“.

Alle N-Modelle wurden in der Hammond-Niederlassung in Belgien gebaut, nachdem Hammond die Firma Leslie übernommen hatte. Diese Gehäusevariante wurde entworfen, weil man meinte, damit den europäischen Markt besser erreichen zu können. Insofern waren die Kabinette auch nur in Europa erhältlich.

Leslie Model 222, 222RV, 222R + 222V

Modell 222

Modell 222

  • Kabinett: Holz mit Front aus Bespannstoff  – „decorator style“
  • Maße: 76 H x 100 B x 50 T (cm), 63 kg
  • Rotoren: Bass und Hochton
  • Geschwindigkeiten: schnell – langsam
  • Verstärker: Röhre, 40 Watt, 2x 6550 Leistungsröhren
  • Lautsprecher: 1x Jensen 3/4″ V21 Hochtontreiber, 16 Ohm
    1x Jensen 15″ C15L Basslautsprecher, 16 Ohm
    Trennfrequenz 800 Hz
  • Anschluss: 6-Pin Verbindung
  • Bemerkungen: Anschluss nur durch Orgel-Einbaukit.
    Gehäusevariante des Modells „122“, Unterschiede: niedrigeres, aber breiteres Gehäuse mit einer Front aus Bespannstoff plus Holzanteilen. Die geringere Gehäusehöhe bedingt eine innere Unterteilung in nur zwei Kammern: in der oberen befindet sich einzig der Basslautsprecher, in der unteren der Hochtontreiber, der Hochtonrotor, der Bassrotor und die Endstufe. Folge: der Hochtonrotor befindet sich in einer sehr ungünstigen, tiefen Position und besitzt dadurch ein schlechtes Abstrahlvermögen.
    Daher klingen die Kabinette mit Truhenform sehr dumpf.
    Der Verstärker ist mit dem des Modells „122″ identisch und wird auch so bezeichnet.
    Farbcode (am Verstärkerchassis) für 122er Familie: schwarz.
    Unterschied zur 147er-Familie: Audioeingang ist symmetrisch, beim „147er“ unsymmetrisch.

Modell 222RV

Gehäusevariante vom „122RV“.
Gehäuse identisch mit Modell „222“, Ausnahmen:

  • Einbau des aus dem 122RV bekannten Hallkanals mit den Bauteilen:
    1 Hallspirale,
    1 Hallkanal-Verstärker (15 Watt mit 2x 6973 Leistungsröhren),
    2x 6×9″ Breitbandlautsprecher, 8 Ohm, für Hallsignal
  • Gewicht: 71 kg.

Technischer Unterschied zum Modell „122RV“:
Im „122RV“ ist nur ein 6×9″ Hall-Lautsprecher eingebaut, der in der mittleren Gehäusekammer nach einer Seite abstrahlt. Im „222RV“ befinden sich zwei 6×9″ Lautsprecher, die in der oberen Gehäusekammer nach vorne abstrahlen.

Modelle 222R + 222V

Analog zu den Modellen „122R“ und „122V“ gibt es auch vom „222er“ die Modellvarianten „222R“ und „222V“, die mit dem Modell „222“ mit der Ausnahme identisch sind, dass ihre Gehäuse bereits für den späteren Einbau des Hammond Hall-Einbausatzes „ETK“ oder der Leslie Hallkanal-Komponenten aus dem „222RV“ eingerichtet sind.

Leslie Model 142 + 142N

Modell 142: linke Hälfte, rechte Hälfte: Modell 142N

Modell 142

  • Kabinett: Holz
  • Maße: 84 H x 74 B x 52 T (cm), etwa 58 kg
  • Rotoren: Bass und Hochton
  • Geschwindigkeiten: schnell – langsam
  • Verstärker: Röhre, 40 Watt, 2x 6550 Leistungsröhren
  • Lautsprecher: 1x Jensen 3/4″ V21 Hochtontreiber, 16 Ohm
    1 x Jensen 15″ C15L Basslautsprecher, 16 Ohm
    Trennfrequenz 800 Hz
  • Anschluss: 6-Pin Verbindung
  • Bemerkungen: Anschluss nur durch Orgel-Einbaukit.
    In der Höhe gestutzte Gehäusevariante des Modells „122“, das Gehäuse entspricht dem des Modells „145“.
    Der verwendete Verstärker ist der des Modells „122“ und wird auch als solcher bezeichnet.
    Die geringere Höhe bewirkt im Vergleich zur hohen Gehäuseform eine leicht schlechtere Basswiedergabe.
    Farbcode (am Verstärkerchassis) für 22er Familie: schwarz.
    Das „142er“ ist merkwürdigerweise bei Weitem nicht so verbreitet wie sein Pendant aus der 147er Familie, das „145er“. Ein Grund ist nicht ersichtlich.
    Unterschied zur 147erFamilie: Audioeingang ist symmetrisch, beim „147er“ unsymmetrisch.
    Gehäusevarianten: Modelle „142N“ und „242“.

Modell 142N

Identisch mit Modell „142“, Ausnahmen:
Völlig andersartig gestaltetes, eigenwilliges Gehäuse: Siehe weiter unter Modell „122N“.

Leslie Model 242

Modell 242: Flyer, geschlossene und offene Rückseite

  • Kabinett: Holz – Front mit Bespannstoff im Truhen-Stil – „decorator style“
  • Maße: 86 H x 76 B x 55 T (cm), 66 kg
  • Rotoren: Bass und Hochton
  • Geschwindigkeiten: schnell – langsam
  • Verstärker: Röhre, 40 Watt, 2x 6550 Leistungsröhren
  • Lautsprecher: 1x Jensen 3/4″ V21 Hochtontreiber, 16 Ohm
    1x Jensen 15″ C15L Basslautsprecher, 16 Ohm
    Trennfrequenz 800 Hz
  • Anschluss: 6-Pin Verbindung
  • Bemerkungen: Anschluss nur durch Orgel-Einbaukit.
    Gehäusevariante des Modells „142“.
    Es besitzt im Vergleich zu diesem leicht vergrößerte Außenmaße mit einer Bespannstoff-Front im Truhen-Stil.
    Der verwendete Verstärker ist der des Modells „122“ und wird auch als solcher bezeichnet.
    Die geringere Höhe bewirkt im Vergleich zur hohen Gehäuseform eine leicht schlechtere Basswiedergabe.
    Farbcode (am Verstärkerchassis) für 22er Familie: schwarz.
    Unterschied zur 147er Familie: Audioeingang ist symmetrisch, beim „147er“ unsymmetrisch.

Leslie Model 147, 147RV, 147R + 147V

Modell 147: Front, geöffnete Rückseite, Flyer beidseitig

Modell 147

  • Kabinett: Holz
  • Maße: 104 H x 74 B x 52 T (cm), 61 kg
  • Rotoren: Bass und Hochton
  • Geschwindigkeiten: schnell – langsam
  • Verstärker: Röhre, 40 Watt, 2x 6550 Leistungsröhren
  • Lautsprecher: 1x Jensen 3/4″ V21 Hochtontreiber, 16 Ohm
    1 x Jensen 15″ C15L Basslautsprecher 16 Ohm
    Trennfrequenz 800 Hz
  • Anschluss: 6-Pin Verbindung
  • Bemerkungen: Anschluss durch Orgel-Einbaukit oder „Combo Preamp I“.
    Weiterentwicklung des Modells „47“. Im Unterschied zu diesem mit Langsamlaufmotoren und einem neuen Basslautsprecher ausgerüstet, dafür keine Rotor-Stopp-Option.
    Das Gehäuse besitzt die hohen Standardmaße.
    Der Verstärker wird auch in den Modellen „145″, „245″ und „247″ verwendet.
    Farbcode (am Verstärkerchassis) für 47er Familie: rot.
    Unterschied zur 122erFamilie: Audioeingang ist unsymmetrisch, beim „122er“ symmetrisch.
    Das „147er“ stellt neben den Modellen „145″ und „122″ das beliebteste Leslie-Modell dar.

Modell 147RV

Identisch mit Modell „147″, Ausnahmen:

  • zusätzlicher Hallkanal. Dadurch Einbau folgender Bauteile:
    1 Hallspirale in der mittleren Gehäusekammer, erhält das Signal vom Hauptverstärker.
    1 (Hallkanal-) Verstärker: 15 Watt mit 2x 6973 Leistungsröhren; ist in einem eigenen Chassis in der oberen Gehäusekammer neben dem Hochtonrotor eingebaut.
    1x 6×9″ Breitbandlautsprecher, 8 Ohm, in der mittleren Gehäusekammer, akustisch vom Basslautsprecher durch kleine Holzkammer isoliert; strahlt das Hallsignal durch schmale Schlitze in einer Gehäuseseitenwand nach außen ab.
  • Gewicht: 71 kg

Gehäusevariante: Modell „247RV“.

Modell 147R + 147V

Identisch mit Modell „147″, Ausnahme:
Das Gehäuse ist eingerichtet für den nachträglichen Einbau des Hammond Hall-Einbausatzes „ETK“ oder der kompletten Leslie Hall-Sektion aus dem „147RV“. Daher befinden sich Schallaustritts-Schlitze in den Gehäuseseitenteilen, von denen eine Seite nur aus optischen Gründen mit Schlitzen versehen wurde.

Leslie Model 145

Modell 145: Front, Seite, geschlossene und offene Rückseite

Modell 145: Flyer

  • Kabinett: Holz
  • Maße: 84 H x 74 B x 52 T (cm), 58 kg
  • Rotoren: Bass und Hochton
  • Geschwindigkeiten: schnell – langsam
  • Verstärker: Röhre, 40 Watt, 2x 6550 Leistungsröhren
  • Lautsprecher: 1x Jensen 3/4″ V21 Hochtontreiber, 16 Ohm
    1x Jensen 15″ C15L Basslautsprecher, 16 Ohm
    Trennfrequenz 800 Hz
  • Anschluss: 6-Pin Verbindung
  • Bemerkungen: Anschluss durch Orgel-Einbaukit oder „Combo Preamp I“.
    Weiterentwicklung des Modells „45″. Im Unterschied zu diesem mit Langsamlaufmotoren und einem neuen Basslautsprecher ausgerüstet, dafür keine Rotor-Stopp-Option.
    Der verwendete Verstärker ist der des Modells „147″ und wird auch als solcher bezeichnet.
    Die geringere Höhe bewirkt im Vergleich zur hohen Gehäuseform eine leicht schlechtere Basswiedergabe.
    Farbcode (am Verstärkerchassis) für 47er Familie: rot.
    Unterschied zur 122er-Familie: Audioeingang ist unsymmetrisch, beim „122er“ symmetrisch.
    Das „145er“ stellt neben den Modellen „147″ und „122″ das beliebteste Leslie Modell dar.
    Gehäusevariante: Modell „245″.

Leslie Model 247, 247RV, 247R + 247V

Modell 247: Flyer beidseitig und Frontseite

Modell 247

  • Kabinett: Holz mit Front aus Bespannstoff  – „decorator style“
  • Maße: 76 H x 100 B x 50 T (cm), 63 kg
  • Rotoren: Bass und Hochton
  • Geschwindigkeiten: schnell – langsam
  • Verstärker: Röhre, 40 Watt, 2x 6550 Leistungsröhren
  • Lautsprecher: 1x Jensen 3/4″ V21 Hochtontreiber, 16 Ohm
    1x Jensen 15″ C15L Basslautsprecher, 16 Ohm
    Trennfrequenz 800 Hz
  • Bemerkungen: Anschluss durch Orgel-Einbaukit oder „Combo Preamp I“.
    Gehäusevariante des Modells „147“.
    Unterschiede: niedrigeres, aber breiteres Gehäuse mit einer Front aus Bespannstoff plus Holzanteile. Die Gehäuseform und der innere Aufbau bedingen die gleichen Nachteile wie beim Modell „222″ und generell bei allen Truhen mit Ausnahme der Einweg-Kabinette.
    Der Verstärker ist mit dem des Modells „147″ identisch und wird auch als solcher bezeichnet.
    Farbcode (am Verstärkerchassis) für 47-er Familie: rot.
    Unterschied zur 122er Familie: Audioeingang ist unsymmetrisch, beim „122er“ symmetrisch.

Modell 247RV

Gehäuse identisch mit Modell „247″, Ausnahmen:

  • Einbau des aus dem „147RV“ bekannten Hallkanals mit den Bauteilen:
    1 Hallspirale,
    1 Hallkanal-Verstärker (15 Watt mit 2x 6973 Leistungsröhren),
    2x 6×9″ Breitbandlautsprecher, 8 Ohm, für Hallsignal.
  • Gewicht: 65 kg

Modelle 247R + 247V

Analog zu den Modellen „147R“ und „147V“ gibt es auch vom „247er“ die Modellvarianten „247R“ und „247V“, die mit dem Modell „247″ mit der Ausnahme identisch sind, dass ihre Gehäuse bereits für den späteren Einbau des Hammond Hall-Einbausets „ETK“ oder der Leslie Hallkanal-Komponenten aus dem „247RV“ eingerichtet sind.

Leslie Model 245

Modell 245: Front, Label, Seite

  • Kabinett: Holz – Front mit Bespannstoff im Truhen-Stil – „decorator style“
  • Maße: 86 H x 76 B x 55 T (cm), etwa 58 kg
  • Rotoren: Bass und Hochton
  • Geschwindigkeiten: schnell – langsam
  • Verstärker: Röhre, 40 Watt, 2x 6550 Leistungsröhren
  • Lautsprecher: 1x Jensen 3/4″ V21 Hochtontreiber, 16 Ohm
    1x Jensen 15″ C15L Basslautsprecher, 16 Ohm
    Trennfrequenz 800 Hz
  • Anschluss: 6-Pin Verbindung
  • Bemerkungen: Anschluss durch Orgel-Einbaukit oder „Combo Preamp I“.
    Gehäusevariante des Modells „145″. Im Vergleich zu diesem leicht vergrößerte Gehäusemaße mit Bespannstoff-Front im Truhen-Stil.
    Der verwendete Verstärker ist der des Modells „147″ und wird auch als solcher bezeichnet.
    Die geringere Höhe bewirkt im Vergleich zur hohen Gehäuseform eine leicht schlechtere Basswiedergabe.
    Farbcode (am Verstärkerchassis) für 47er Familie: rot.
    Unterschied zur 122er Familie: Audioeingang ist unsymmetrisch, beim „122-er“ symmetrisch.

Modelle 251 und 251 mit deutscher Gehäusevariante

Modell 251: Front, geöffnete Rückseite, Verstärker und Hall-Lautsprecher

Modell 251

  • Kabinett: Holz
  • Maße: 104 H x 74 B x 57 T (cm), 67 kg
  • Rotoren: Bass und Hochton
  • Geschwindigkeiten: schnell – langsam
  • Verstärker: Hauptkanal-Verstärker: Röhre, 40 Watt, 2x 6550 Leistungsröhren
    2. Kanal-Verstärker: Röhre, 15 Watt, 2x 6973 Leistungsröhren
  • Lautsprecher: Hauptkanal: 1x Jensen 3/4″ V21 Hochtontreiber, 16 Ohm
    1x Jensen 15″ C15L Basslautsprecher, 16 Ohm
    Trennfrequenz 800 Hz
    2. Kanal: 2x 6×9″ stationäre Breitbandlautsprecher, 16 Ohm
  • Anschluss: 6-Pin Verbindung
  • Bemerkungen: Anschluss nur durch Orgel-Einbaukit.
    Weiterentwicklung des Modells „51″, im Unterschied zu diesem mit Langsamlaufmotoren und einem neuen Basslautsprecher ausgerüstet, dafür keine Rotor-Stopp-Option.
    Das Gehäuse besitzt die hohen Standardmaße mit der Ausnahme, dass es über eine etwas größere Tiefe verfügt.
    Vom Modell 251 gibt es keine verkürzten Gehäusevarianten wie von den Modellen „122″ und „147″.
    Wie auch das Vorgängermodell „51″ wurde das „251er“ zum Anschluss an Orgeln der Firma Conn konstruiert, kann aber mit entsprechenden Einbaukits an jede andere Orgel angeschlossen werden.
    Im Laufe seiner Bauzeit entwickelte sich der zweite Audiokanal immer mehr zu einem Hallkanal, über den das Hallsignal der Orgel übertragen wurde. Daher gilt das „251er“ als ideales Tonkabinett für die Hammond Orgeln „A100″ und „M100″, die beide über einen eigenen Halleffekt verfügen.
    Der Verstärker des zweiten Audiokanals ist wie beim „51er“ in das Hauptverstärkerchassis integriert.
    Farbcode (am Verstärkerchassis) für 51er Familie: grün.
    Das „251er“ ist nicht so begehrt wie die Modelle „122″, „145″ und „147″, produziert aber einen identischen Klang und steht daher in seiner Wertschätzung deutlich über den Transistor-Modellen.
    Gehäusevariante: Modell „351″.

Modell 251 mit deutscher Gehäusevariante

Diese Serie wurde vom deutschen Hammond-Vertrieb „Brödr Jörgensen“ gebaut und vertrieben. Das Gehäuse ist etwas niedriger, aber etwas breiter als das normale „251er“, jedoch nicht so niedrig wie ein „145-er“. Der Grund für diese speziellen Abmessungen ist unbekannt.

Leslie Model 351

Modell 351: Flyer, geöffnete Rückseite, Seitenansicht

  • Kabinett: Holz mit Front aus Bespannstoff  – „decorator style“
  • Maße: 76 H x 100 B x 50 T (cm), etwa 65 kg
  • Rotoren: Bass und Hochton
  • Geschwindigkeiten: schnell – langsam
  • Verstärker: Hauptkanal-Verstärker: Röhre, 40 Watt, 2x 6550 Leistungsröhren
    2. Kanal-Verstärker: Röhre, 15 Watt, 2x 6973 Leistungsröhren
  • Lautsprecher1: Hauptkanal: 1x Jensen 3/4″ V21 Hochtontreiber, 16 Ohm
    1x Jensen 15″ C15L Basslautsprecher, 16 Ohm
    Trennfrequenz 800 Hz
    2. Kanal: 2x 6×9″ stationäre Breitbandlautsprecher, 16 Ohm
  • Anschluss: 6-Pin Verbindung
  • Bemerkungen: Anschluss nur durch Orgel-Einbaukit.
    Gehäusevariante des Modells „251″, einziger Unterschied:
    Niedrigeres, aber breiteres Gehäuse mit einer Front aus Bespannstoff plus Holzanteilen. Die Gehäuseform und der innere Aufbau bedingen die gleichen Nachteile wie beim Modell „222″ und generell bei allen Truhen mit Ausnahme der Einweg-Kabinette.
    Der Verstärker ist mit dem des Modells „251″ identisch und wird auch so bezeichnet.
    Farbcode (am Verstärkerchassis) für 51er Familie: grün.

 

Damit schaffte es die Firma Leslie, aus einer einzigen Basiskonstruktion drei verschiedene Serien mit insgesamt 25 Modellen abzuleiten – von den verschiedenen Holzausführungen ganz abgesehen. Dass Musiker dabei die Übersicht verlieren, ist allzu verständlich. Aus heutiger Sicht muss man annehmen, dass die damalige Firmenleitung ständig zwischen den Geschäftszielen einer größtmöglichen Standardisierung und eines breit gefächerten Angebots hin- und hergerissen war.
Glücklicherweise haben sie damals die schlichten, zeitlos-eleganten Holzgehäuse entworfen, die in ihrer Form und Erscheinung einzigartig sind und einen hohen Wiedererkennungswert besitzen. Und glücklicherweise haben sie diese über viele Jahre in ihrem Angebot belassen. Man stelle sich vor, sie hätten sich auf die furchtbare Optik ihrer Truhen beschränkt. Man kann bezweifeln, ob diese genauso den Weg auf unzählig viele Bühnen dieser Welt gefunden hätten wie ihre legendären Familienmitglieder.

In der 1. Folge dieser Reihe ging es bereits um den Klang und die einmalige Qualität der klassischen Leslies. Insofern möchte ich mich nicht wiederholen. Nur so viel:
Diese Leslies können jeden Orgelsound – also nicht nur den der Hammonds – veredeln. Mit ihnen bekommen sogar alte Transistororgeln wie die „Vox Continental“ einen Sound, der Substanz besitzt und nicht mehr nach Beat und Bubblegum klingt. Dementsprechend verleihen sie jeder Hammond-Simulation eine neue, an das Original angelehnte Authentizität und zugleich beherrschen sie das gesamte Spektrum von Clean bis Overdrive mit allen cremigen Zwischenstufen. Wenn ich die Wahl hätte, entweder eine Hammond oder ein Leslie, aber nicht beide auf die Bühne zu nehmen, würde ich mich für das Leslie entscheiden.

In der nächsten Folge wird es um die günstigen, abgespeckten Einweg-Modelle gehen, deren Name bitte keine falschen Assoziationen in Richtung Recycling-Verweigerung wecken sollte.

 

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Plus

  • Preise für die legendären Modelle: etwa 1.300 - 1.500 Euro
  • Die Preise für die RV-Modelle sind gleich
  • Für die Truhen 1.000 - 1.200 Euro
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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Vielen Dank für die umfassende Information,besser geht es kaum!

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Danke für einen weiteren hochinformativen Teil Deiner Leslie Reihe!
    Ich freue mich sehr auf den nächsten und bekomme zunehmend G.A.S…

      • Profilbild
        costello RED

        @Klaus Rathjens psv-ddv leidet nach Deinen wunderbaren Leslie-Artikeln jetzt an akutem gear acquisition syndrome (abg. G.A.S.) und durchforstet vermutlich die Kleinanzeigen nach einem gebrauchten Leslie. Auch von mir vielen Dank. Deine Artikel dürften die absolute Referenz zum Thema im Netz sein :-)

  3. Profilbild
    Rob.D.N.

    Schön wäre eine Bewertung der aktuell erhältlichen Modelle vom Fachmann. Könnte man das evtl. mit dem nächsten Teil bringen?

    • Profilbild
      Klaus Rathjens

      @Rob.D.N. Ich beschränke mich ganz bewusst auf die legendären Kabinette. Und das aus einem simplen Grund:
      Meiner Meinung nach sind die alten Modelle derartig gut gelungen, dass jeder meiner bisherigen Vergleiche mit den aktuellen Kabinetten negativ für die neuen ausfiel. Daher habe ich mich nicht weiter mit ihnen beschäftigt und daher fehlt mir das entsprechende Wissen.
      Mir ist natürlich aufgefallen, dass das Handling z.T. besser geworden ist, aber klanglich konnte mich bislang keines davon so überzeugen, dass ich dafür eines meiner alten Modelle eingetauscht hätte.
      Außerdem möchte ich noch darauf hinweisen, dass so gut wie alle prof. Musiker nach wie vor den legendären Kabinetten treu geblieben sind. Und das hat seinen Grund.

  4. Profilbild
    liquid orange AHU

    Vielen Dank, ganz ganz grosse Klasse Deine Berichte. So umfassend und detailliert habe ich noch nie etwas über diese tollen Systeme gelesen!

  5. Profilbild
    macfan

    Auch von mir herzlichen Dank für die ausführlichen Informationen – ich wusste zwar schon viel, aber erst jetzt erklärt sich, weshalb eines meiner 251er andere Gehäusemaße hat!

  6. Profilbild
    buster

    Gerade erst gefunden, Klasse Beiträge und wenn ich Mal Platz hab, Schieb ich den Ventilator an die Seite und bewege Luft.

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