Lässt sich das überhaupt spielen?
Beim ESI Xkey 25 und Xkey 37 handelt es sich um kompakte Keyboard-Controller im Slim-Format. Vor wenigen Wochen stellte die Firma ESI die beiden vor und sorgte damit für Aufsehen – und das nicht nur aufgrund der Tatsache, dass ein neues Produkt vorgestellt wird. Nein, denn die beiden Controller kennen die meisten Leser sicherlich bereits von der Firma CME. Was steckt dahinter?
Inhaltsverzeichnis
CME Xkey vs. ESI Xkey
Auch wir mussten uns zunächst einmal schlau machen und haben beim deutschen Vertrieb der Marke ESI nachgefragt. Die Lösung: Bereits vor einiger Zeit hatte die Firma ESI das Produktdesign der Xkey-Controller von CME gekauft und bringt im ersten Schritt nun die beiden Modelle Xkey 25 und Xkey 37 neu auf den Markt. Ob und wann die weiteren Modelle aus der CME-Produktlinie, allen voran die Air-Modelle mit Bluetooth-Schnittstelle für den drahtlosen Datentransfer, auf den Markt kommen werden, ist bis dato noch nicht bekannt.
Definitiv kommen wird der ESI Xsynth, der auf der diesjährigen Superbooth als Prototyp vorgestellt wurde. Dieser wird auf dem 25-Tasten-Modell basieren, hier unsere News dazu.
Welche Ausstattung bietet das ESI Xkey 25 und Xkey 37?
Technisch unterscheiden sich die aktuellen ESI Xkey-Modelle nur geringfügig von den CME-Versionen. Die Tastatur ist beispielsweise identisch aufgebaut und natürlich stimmt auch das Design überein.
Auffällig ist das kompakte Gehäuse, das sofort an eine Apple-Tastatur erinnert. Für 25 bzw. 37 Tasten sind die ESI-Controller zunächst einmal „normal“ groß, denn sie messen 38,8 x 13,5 cm (25 Tasten) bzw. 55,3 x 13,5 cm (37 Tasten). Bei der Betrachtung der Höhe wird einem dann aber schnell klar, dass das Adjektiv „flach“ auf diese Keyboards definitiv zutrifft. Die Höhe beträgt gerade einmal 1,6 cm.
Gleichzeitig wird aber auch klar, dass die beiden Controller über keine herkömmliche Tastatur verfügen können. Wenn Gehäuse so flach sind, ist für klassische Keyboard-Tastaturen nicht ausreichend Platz. Haben Tasten bei normalen Tastaturen bis zum unteren Anschlag rund 1 cm Weg zurückzulegen, sind es beim ESI Xkey gerade einmal 2 mm. Hinzu kommt, dass die Tasten des Xkey nicht an einem Ankerpunkt aufgehängt sind, so dass sich nicht nur der vordere Teil der Tasten beim Spielen bewegt, sondern die Taste auf der gesamten Länge ihrer Fläche beim Spielen nach unten geht. Das Spielverhalten ist also komplett anders und definitiv gewöhnungsbedürftig.
Eine gewisse Eingewöhnungszeit ist damit unerlässlich und sicherlich ist solch eine Tastatur nicht jedermanns Sache. Mit etwas Übung bekommt man aber schnell gute Ergebnisse hin und im Gegensatz zur 25-Tasten-Version lassen sich mit dem Xkey 37, das uns der Vertrieb für den Test zur Verfügung stellte, auch nicht nur Melodien sondern richtige zweihändige Patterns und Akkorde spielen. Und trotz all dieser kompakten Maße ist es schön zu sehen, dass die Tastatur anschlagsdynamisch ist und sogar polyphonen Aftertouch unterstützt.
Welche Bedienelemente und Anschlüsse bietet das ESI Xkey Keyboard?
So richtig Bedienelemente, wie man das von Keyboard-Controllern her kennt, gibt es beim Xkey nicht, dafür aber sechs Buttons, die links neben der Tastatur untergebracht sind. Neben jeweils zwei Oktavierungs- und Pitchbend-Buttons bietet das ESI Xkey einen Button für Modulation und einen für Sustain. Während man beim Xkey 25 auch nur mit diesem Sustain-Button arbeiten kann, bietet der größere Bruder Xkey 37 einen klaren Vorteil, denn hier lässt sich ein Breakout-Kabel anschließen, über das neben einem MIDI-DIN-Ausgang auch jeweils ein Sustain- und ein Expression-Anschluss ausgeführt ist. Das Kabel gehört zum Lieferumfang und lässt sich über die Mini-VGA-Buchse seitlich anschließen – nicht zu verwechseln mit einem Mini-USB-Anschluss, die beiden sind sich nämlich recht ähnlich. Das ESI Xkey 25 bietet diese Breakout-Option nicht.
Anschlustechnisch unterscheiden sich die aktuellen ESI Xkeys von den CME-Versionen dadurch, dass ESI auf eine aktuelle USB-C-Buchse setzt, während die CME Xkeys nur über einen deutlich fragileren Micro-USB-Port verfügen. Für mich ein klarer Fortschritt.
Einsatz des ESI Xkey in der Praxis
Wie bereits erwähnt, erfordert das Spielen auf dem ESI Xkey eine gewisse Eingewöhnungszeit und Übung. Davon abgesehen ist der Einsatz in der Praxis kinderleicht. Controller per USB-Kabel anschließen (über das Apple Camera Connection Kit ist auch ein Betrieb am iPhone/iPad möglich, Android ebenfalls) und dank class-compliant kann es direkt losgehen. Der Controller wird sofort erkannt und kann mit allen DAWs und Apps zum Einsatz kommen.
Schön ist, dass es einen kostenlosen Software Editor gibt, über den sich die sechs Buttons des Controllers programmieren lassen. Hat man das alles nach den eigenen Vorstellungen programmiert, lässt sich das Xkey 25 und Xkey 37 auch standalone nutzen. Der Strom kommt dann eben nicht mehr vom angeschlossenen Computer oder Tablet, sondern muss über ein USB-Netzteil geholt werden.
Nach der kurzen Einrichtung lässt sich das Xkey problemlos auf meinem Mac nutzen. Dank des Breakout-Kabels habe ich Sustain- und Expression-Pedal angeschlossen, was im Alltag sehr praktisch ist. Denn mit 37 Tasten kann man zwar nicht Chopins letzte Etüde auf die Tasten bringen, aber einfache Klavier-Patterns, Soli oder Bassläufe lassen sich damit schon umsetzen. Den Sustain-Button des Xkey 25 sehe ich da lediglich als Notlösung, wobei der bei 25 Tasten etwas weniger ins Gewicht fällt.
Alles in allem macht das schon viel Spaß und die Xkeys sind eine gute Möglichkeit, auf engstem Raum eine Tastatur (mit Aftertouch!) unterzubringen. Für den mobilen Einsatz, als kleines Keyboard für zwischendurch und das mobile Setup absolut gelungen!
Lieferumfang
Neben dem bereits erwähnten Breakout-Kabel (nur beim Xkey 37 dabei), werden die Xkey Controller mit einem USB-Kabel und einem englischen/deutschen Quick-Start-Guide ausgeliefert. Auch ein Software-Paket ist mit dabei. Dieses enthält Bitwig 8-Track sowie Cubasis LE und Wavelab LE von Steinberg.
Die Software läuft auch auf meinem CME 37. Finde ich gut
Es lässt sich spielen, sogar erstaunlich gut, das Problem ist nur die Haltbarkeit . Bei mir ist die Mikro USB Buchse komplett von der Leiterplatte gebrochen, einfach durch mehrfaches Benutzen. Dadurch ist es jetzt Elektroschrott. Möglicherweise bietet USB-C mehr Stabilität.
@HOLODECK Sven kontaktiere ESI, die helfen dir sicher. Sie haben den Support von CME übernommen :)
@Tom Aka SYNTH ANATOMY Cool, Danke, hab gerad mal das Kontaktformular ausgefüllt ;-)
Ich habe drei exotische PolyAT-fähige Controller. Zwei Rolis und das hier. Der größte Vorteil für mich: ich habe im Heimstudio eine L-Anordnung. Eine Seite Abhöre mit zwei Einspieltastaturen darunter, die andere Flanke, nicht ideal, Computer mit 2 Displays. Davor Computertastatur und davor das X-Key. Das X-Key verdeckt durch die geringe Höhe die Computertastatur nicht. Den größten Nachteil sehe ich in der schlechten Dosierbarkeit vor allem beim AT. Aber ist kein absolutes Urteil, vielleicht habe ich einfach zu wenig geübt darauf.
bei meinem CME 25 geht die mittlere C Taste nicht mehr
Ich nutze das CME 25er unterwegs, wenn ich lange Zugfahrten machen muss. So gesehen fördert die DB die Kreativität, da man ja immer wieder ein paar Stunden Fahrt- und damit Spielzeit geschenkt bekommt ;-)
Da das KB sehr flach ist, passt es auch noch in die Macbook-Tasche. Aber sonst finde ich das Teilchen nicht sehr spielbar….
Ich habe einige der Xkey 37 mit Kabel und 37 Bluetooth. Alle sind auch nach vielen Jahren täglicher Benutzung noch 100% zuverlässig. Es gibt sogar eine Anleitung wie man die Tasten selber reparieren kann im Netz).
Ich habe mich so an den kurzen Tastenhub und die gleichmässig „drückbaren“ Tasten so gewöhnt, daß mir normale Tastaturen klobig und schwergängig vorkommen. Wer die Apple Tastaturen kennt, kann sich die schnelle spielbarkeit der Xkeys vorstellen!
Ich habe mal die Velocity-Werte mit einer Fatar TP9 verglichen und die Xkeys haben mehr leise und laute Anschläge produziert! Also dynamischer als Fatar. Man kann die Dynamik sehr gut steuern.
Empfehlen kann ich die Xkeys nicht für Grobmotoriker, also nichts zum draufkloppen. Aber wer eine kompakte und frei programmierbare MIDI-Tastatur für die Stelle zwischen Computertastatur und Display sucht ist hier richtig. Ich habe zwei Füße gedruckt, die die Xkeys ca 3 cm anheben.
PS: Ich kann Klavier spielen und habe 30+ Jahre Spielerfahrung. Also kein 1-Finger Suchsystem :-)
@SynthShred Hast du einen Link zur Tastenreparatur? Habe zwei zu fixen
@Tai https://www.youtube.com/watch?v=4H2VoyoHaOM
@SynthShred Ich danke dir