X0X-Sequencing neu erfunden?
Tyler Quatraro Prism MIDI Sequencer ist ein X0X-Style Step-Sequencer mit 16 Tracks im AUv3-Format für iOS und iPadOS, also iPhone und iPad und und hat einen Funktionsumfang, der auf Anhieb nicht nur recht überwältigend wirkt. Hier auch nur annähernd alle Funktionen zu beschreiben zu wollen, ist unmöglich, jedoch sollten Leute die mit dem X0X-Style vertraut sind, nicht allzu viele Probleme haben.
Inhaltsverzeichnis
Die App zwar ist zwar in einem ausgereiften 1.x Zustand, allerdings gibt eine offizielle Roadmap mit Funktionen, die der Autor Tyler Quatraro/A Mortal Mage noch einbauen will. Dazu gehören MIDI-CC-Automation, Effekte pro Step, Song-Modus, Live-Performance-Effekte und Anbindung an externe MIDI-Controller. Einiges ist dabei schon in der einen oder anderen Form präsent. Mit dem gerade erschienenen 1.06 Update wurde eine direkte Unterstützung für ein Novation Launchpad eingebaut. Der Entwickler ist auch sehr offen für Vorschläge und Bug-Reports und reagiert sehr schnell.
Tyler Quatraro Prism
Tyler Quatraro Prism ist dabei vor allem für AUv3-Hosts wie Kymatica AUM, Elliot Garage EG Notes oder Loopy Pro gedacht, kann aber auch in DAWs wie GarageBand oder Cubasis benutzt werden. Die App war jedoch ursprünglich für das iPhone zugeschnitten, was konzeptionell an der „Linker Daumen/Rechter Daumen“- Aufteilung der Bedienung zu bemerken ist, aber dem Komfort am iPad kaum entgegensteht, außer man möchte das iPad dabei freihalten.
Die Frage ist natürlich auch, warum man in einer DAW einen weiteren MIDI-Sequencer benutzen möchte. Nun, vielleicht ist einem die X0X-Arbeitsweise näher gelegen oder möchte man mit seinen neuen Lieblings-MIDI-Sequencer von der DAW unabhängig bleiben.
Die App ist basismäßig in drei Bereiche aufgeteilt. Die vier Buttons SEQuence, FUSE, ARP und HUE schalten zwischen dem Status von Prism mit Signalfluss von unten nach oben um. Darunter sind die 16 Trigger-Schritte, mit umschaltbaren Pages, d. h. die Länge der maximal acht Patterns pro Track, die je 16 Takte lang sein können und ein maximale Auflösung von 1/32 haben, (also mit bis zu 512 Steps pro Pattern) bei einer Auflösung von 480 PPQN. Rechterhand sind die Multi-Pads mit den vier Schaltern – von unten nach oben – Track-Optionen, Akkorde, Looper und schließlich Scenes und Patterns.
Bei Tyler Quatraro Prism gibt es zwei Track-Arten, zwischen denen unterschieden wird: Drum-Track und Tonal-Track.
Bei Drum-Tracks werden schon verschiedene Mappings für diverse Drum-Apps mitgeliefert, darunter z. B. Marek Berezas Koala, Sugar Bytes Drum Computer oder Korg Gadget London. Es lassen sich aber auch eigene Drum-Maps erstellen und Pads umbenennen. Die MIDI-Kanäle sind aber fest den Tracks 1 bis 16 zugeordnet. Tyler empfiehlt, mit einer Instanz von Prism zu arbieten und im Host die entsprechenden MIDI-Kanäle zu filtern.
Da die Oberfläche sehr kompakt gehalten ist, ändert sich die Belegungen der Buttons je nach aufgerufenem Status. Es wird aber immer alles bezeichnet und eine umfassende interne Hilfefunktion gibt es auch. Für weitere Hilfen stehen auf der Entwickler-Homepage und auf YouTube diverse Tutorien bereit, die man auch unbedingt ansehen sollte, weil man sonst aufgrund besagter Kompaktheit einige coole Tricks verpassen könnte.
Die Noten werden im Einzelschrittverfahren eingegeben, wobei jeweils die aktuell ausgewählte Note mitsamt ihren Eigenschaften wie Stimmung, Notenlänge und Mikroposition in den Trigger-Schritt übernommen werden. Die Werte können auch noch nachträglich durch Halten des Trigger-Steps editiert werden. Dass jedes Pattern seine individuelle Länge und eigenes Taktmaß haben kann, gehört natürlich zum guten Ton.
FUSE
Der FUSE-Status dient dazu, MIDI-Daten von einem anderen Track zu nehmen und live zu bearbeiten und zu einem anderen Klangerzeuger-Plug-in auszugeben. Die Möglichkeiten umfassen dabei Transponierung einzelner Noten, Umwandlung in monophone oder polyphon bgrenzte Tracks, Filterung und Gating von MIDI-Anschlagsstärke und -Tonhöhe oder Choke-Gruppen.
Effektiv also nur einen Track selber programmierieren und den Rest daraus generieren lassen.
ARP/Harmonizer
Der Arpeggiator bietet 16 editierbare ARP-Schritte, sechs verchiedene Spielmodi, Swing-Variationen. Außerdem gibt es noch acht Harmonizer-Modi. Durch diese können die Tracks durch einen von acht Harmonizer-Instanzen gefiltert werden.
Jede Instanz verfügt über einen Harmonien-Sequencer, der aus vier Harmoniesammlungen gespeist werden kann. Die Sammlungen wiederum bestehehen aus bis zu acht einstellbaren Harmoniefolgen.
HUE
Dieser Status bietet acht Sequencer pro Song. Damit lassen alle MIDI-Tacks, die hierhin geroutet werden, gemeinsam bearbeiten. Also so ähnlich wie ein Send-Bus für Sub-Gruppen bei einem Audiomixer.
Mulit-Pads
Rechterhand sind die 4×4 Pads, die nicht nur für Noten, sondern auch für diverse Einstellungen dienen, die auf vier Unterseiten verteilt sind und über die vier seitlichen Symbole angewählt werden. Das untereste Symbol „Device Settings“ gilt für diverse globale Einstellungen. Darüber sind die Noten-Pads, gefolgt vom Loop-Modus und der „Scenes and Pattern“-Auswahl.
Hier noch das Tutorial Video zur Navigation:
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Danke für den Testbericht, ich hab mir die App bereits zugelegt, muss mich aber auch erst einmal reinfuchsen, ich hoffe der Testbericht hilft dabei schon mal ein bisschen. 🙂