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Test: sE Electronics DM3 aktive Inline DI-Box

Dynamit fĂŒr den Sound

29. Dezember 2022
Test: sE Electronics DM3 aktive Inline DI-Box

Da steckt Power drin: sE Electronics DM3 DI-Box

Wie eine Stange Dynamit mit der passenden ZĂŒndschnur prĂ€sentiert sich die Verpackung der sE Electronics DM3 Inline DI-Box. Diese ungewöhnliche PrĂ€sentation hat mich in meiner langjĂ€hrigen Arbeit fĂŒr AMAZONA.de erstmalig dazu bewogen, statt der Abbildung des Produktes im Teaser und im Aufmacher die Umverpackung zu zeigen – natĂŒrlich mit ein wenig Fotomontage (smiley). Und das, obwohl die sE Electronics DM3 DI-Box in ihrer besonderen Form- und Farbgebung schon selber genĂŒgend Potenzial fĂŒr einen ordentlichen Hingucker mitbringt. Diese sE DM3 DI-Box mit Ultra-HiZ-Eingang und Class-A-AusgangsverstĂ€rker eignet sich fĂŒr Quellen wie E-Gitarren-/Bass-Tonabnehmer, piezobestĂŒckte akustische Instrumente und andere Quellen mit hoher Ausgangsleistung wie Keyboards, Synthesizer, Drumcomputer oder Laptops, um hier nur einige zu nennen.

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sE Electronics DI-Box mit Warnhinweisen

Auf der röhrenförmigen Verpackung ist in großen Buchstaben ULTRA-HiZ INLINE ACTIVE DI zu lesen. Darunter die Zeile: Eine Geheimwaffe fĂŒr Studio und BĂŒhne. Außerdem gibt es den Warnhinweis, der besagt, dass man mit dieser DI-Box das Instrument so makellos und klar wie nie zuvor hören kann. Schließlich sei der einzigartige Ultra-HiZ-Eingang in der Lage, Impedanzen von atemberaubenden 10 Megaohm und gefĂ€hrliche LautstĂ€rken von bis zu 805 Volt zu verarbeiten.

Zur Einordnung: InstrumenteneingÀnge (Hi-Z) eignen sich besonders zum direkten Anschluss von Gitarren und BÀssen mit passiven Tonabnehmern. Was die Angabe 805 Volt betrifft, so ist auf der Website des deutschen Vertriebs zu lesen, dass der DM3 problemlos die Leistung eines 10.000-Watt-VerstÀrkers (285 Vrms oder 805 Vp-p) verarbeiten könne! Der angegebene Frequenzbereich reicht von 10 bis 120.000 Hz (-0,3 dB).

Fußnote: Vpp = Volts peak-to-peak. Falls ein Leser diese Leistungsangaben anschaulich beschreiben kann, so möge er die Kommentarfunktion am Ende ausgiebig nutzen.

Passendes Werkzeug wird mitgeliefert

In der Verpackung mit ihrem abziehbarem Oberteil befinden sich neben der DI-Box ein sE Aufkleber, ein kleiner Schraubendreher und die knappe Bedienungsanleitung in englischer Sprache. Und weil es in der Röhre recht eng zugeht, war es mir trotz vorsichtiger Herangehensweise lediglich möglich, das Benutzerhandbuch in Einzelteilen herauszuziehen – besser gesagt, in Fetzen.

So ganz unbekannt ist bei der sE Electronis DM3 die Art der Bauweise allerdings nicht. Sie liegt genau in der Tradition der sE Inline VorverstÀrker DM1 und DM2 und wird vom Hersteller mit Dynamite Technologie bezeichnet.

Test: sE Electronics DM3 aktive Inline DI-Box

DI-Box benötigt Phantomspeisung

Wie die HĂŒlle, kommt auch das Produkt in einer lĂ€nglichen Form daher. Der Grundfarbton der aktiven sE DM3 Inline DI-Box ist ein dunkles Orange, das mit seiner Zebra-Ă€hnlichen schwarzen Bedruckung den Stil der Verpackung aufgreift. Die Abmessungen des GanzmetallgehĂ€uses sind 20 mm Durchmesser und 95,5 mm LĂ€nge, das Gewicht liegt bei 70 g. Bei der LĂ€ngenangabe nicht mitgemessen ist der beigelegte 6,35 mm Klinkenstecker, der in der verriegelnden Eingangsbuchse sitzt. An seinem Ring lĂ€sst sich die DI-Box aufhĂ€ngen, er kann aber auch als SchlĂŒsselanhĂ€nger eine zusĂ€tzliche Verwendung finden. Zur Entriegelung des Klinkensteckers wird die rote Taste in Richtung GehĂ€use gezogen. Das andere Ende der DI-Box ist als mĂ€nnlicher XLR-Stecker mit vergoldeten Kontakten ausgefĂŒhrt. Zum Betrieb der sE DM3 Inline DI-Box sind 48 V Phantomspeisung notwendig.

Test: sE Electronics DM3 aktive Inline DI-Box

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Zwei Schalter verbessern den Klang

Versenkt eingebaut gibt es zwei kleine Schiebeschalter mit den Bezeichnungen GND LIFT und ATT PAD. Sie lassen sich nicht ohne Hilfsmittel verstellen. Bedeutet, dass an dieser Stelle der mitgelieferte Schraubendreher ins Spiel kommt. Zu heiße Signale können wahlweise um 15 oder 30 dB mit dem DĂ€mpfungsschalter (ATT PAD) reduziert werden. Instrumente mit hoher Ausgangsleistung wie E-Gitarren mit aktiven Tonabnehmern, Keyboards oder Drumcomputer lassen sich somit in ihren Pegeln an den Eingang des VorverstĂ€rkers oder Mixers besser anpassen.

Test: sE Electronics DM3 aktive Inline DI-Box

Gut zu sehen sind die beiden Schiebeschalter

Der zweite Schalter ist fĂŒr den Ground-Lift zustĂ€ndig. Auch hier gibt es drei Möglichkeiten. In der Stellung Off ist die Schaltung deaktiviert. Falls ein unerwĂŒnschtes Brummen oder Summen beim Betrieb der DI-Box zu hören sein sollte, könnte eine Masseschleife die Ursache sein. Durch Umschalten des Schalters in die Position On werden solche Schleifen unterbrochen und das Rauschen stark reduziert. In der dritten Position des Schalters (on+) können auch StörgerĂ€usche im hochfrequenten Bereich reduziert werden.

Test: sE Electronics DM3 aktive Inline DI-Box

So geht es auch: die DM3 zwischen zwei Kabeln

Klangbeispiele sE Electronics DM3

FĂŒr die Aufnahmen der Klangbeispiele geht es in die DAW Cubase. Mit einem hochwertigen Cordial Kabel wird die Akustikgitarre (Piezo-PU) an das Interface Focurite Scarlett angeschlossen. Die Aufnahmen werden zunĂ€chst als *WAV-Dateien gespeichert und spĂ€ter in Wavelab ohne klangliche VerĂ€nderungen in das MP3-Format ĂŒberfĂŒhrt.

Im ersten Teil der Aufnahme ist die Gitarre ohne Umwege direkt mit dem Interface verbunden. Zu hören ist hier ein einfacher Akkordwechsel, der mehrfach wiederholt wird. Nach einer kurzen Pause geht es mit Teil 2 der Aufnahme weiter. Hier steckt die sE Electronics DM3 Inline DI-Box direkt im Interface und die Gitarre ist mit der DI-Box verkabelt. Der DĂ€mpfungsschalter im DM3 steht in der Position „0“ und am Gain-Regler des Interfaces sind keine VerĂ€nderungen vorgenommen. Und natĂŒrlich wird es jetzt auch Zeit zur Aktivierung der Phantomspannung. Um den Vergleich deutlicher zu machen, spiele ich die gleiche Akkordfolge wie zuvor.

Es fÀllt direkt auf, dass diese Aufnahme bei identischer Gain-Einstellung erheblich lauter ist. Das bedeutet also, die VorverstÀrkung muss wie in diesem Fall am Interface nicht so hoch geregelt werden, um eine gute Aussteuerung zu erreichen. Davon profitieren dann auch schwache Preamps oder VorverstÀrker, die bei hohen Gain-Einstellungen nicht ganz rauschfrei arbeiten.

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Mehr Informationen

Messung sE Electronics DM3 DI-Box

Test: sE Electronics DM3 aktive Inline DI-Box

Die Messung zeigt die Ergebnisse von drei Sinus-Sweeps in REW. Achtung, die Skala beginnt hier bei 5 Hz und die Ergebnisse sind nicht geglĂ€ttet! Die oberste Messkurve bei 101,6 dB zeigt die Messung ohne AbschwĂ€chung (ATT PAD). In der mittleren Messung steht der Schalter am DM3 auf 15 dB Absenkung, was zu einem Wert von 84,4 dB fĂŒhrt. Die unterste Messkurve bei 68,7 dB reprĂ€sentiert die AbschwĂ€chung um 30 dB.

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Fazit

Die aktive sE Electronics DM3 Inline DI-Box funktioniert ganz einfach: Klinkenstecker an der einen Seite rein und XLR an der anderen Seite raus. Dabei kann der kurze Stick auch direkt in den XLR-Eingang des Mixers oder eines anderen VorverstĂ€rkers gesteckt werden. Die großen Vorteile der sE DM3 sind die kompakte GrĂ¶ĂŸe und die sehr hohe Eingangsimpedanz. Allerdings ist man auf der Eingangsseite beschrĂ€nkt auf GerĂ€te mit Mono-Klinkenstecker.

Plus

  • kompakte GrĂ¶ĂŸe
  • auffĂ€llig andere AusfĂŒhrung
  • gute VorverstĂ€rkung
  • Verriegelung Klinkeneingang
  • zweifacher DĂ€mpfungsschalter
  • zweifacher Ground-Lift

Minus

  • Preis, gemessen an vergleichbaren DI-Boxen wie z. B. BSS AR-133

Preis

  • 129,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Nvelope

    Eigentlich eine innovative, somit interessante und in seinen Abmessungen angenehm ‚kleine‘ Variante der sonst ja deutlich grĂ¶ĂŸeren DI-Boxen . . .
    DOCH – ich wĂŒrde in keiner meiner MixereingĂ€nge dieses Teil direkt einstecken, weil diese 70 Gramm Eigengewicht dieses ‚Stiftes‘ PLUS des dort eingesteckten Klinkensteckers samt Kabel doch auch herbe an der Mechanik einer XLR-Buchse zerren mögen (zumal manche derer eben nur auf den Platinen gelötet, aber nicht zwingend auf der MixeroberflĂ€che oder -rĂŒckseite verschraubt sind.

    Somit immer noch eine elegante Lösung, weil das GerĂ€tchen – wie eine der Abbildungen zeigt – elegant (und wohl aufgrund seiner stabilen AusfĂŒhrung auch ‚trittsicher‘) auf dem Fußboden liegt.
    Somit stört nicht ein mehr oder weniger großes GehĂ€use, ĂŒber das man stolpern kann – und in welchem ja auch die eingesteckten Kabel nie gegen Fußtritte gesichert sind (also irgendwie innen- oder untenliegend, so dass man sie per Fußtritt nicht erreichen kann.

    Vielleicht ist diese innovative Idee (und die daraus resultierende ‚Stift‘-AusfĂŒhrung als Alleinstellungsmerkmal) schon diesen ja eher hohen Preis wert . . . vielleicht ja auch die wirklich hohe Eingangsimpedanz, die bei Gitarren und Bassgitarren sicher Sinn macht.
    Ich frage mich aber, ob diese Impedanz auch so hoch bleibt, wenn der ‚Attenuator‘-Schalter in die das Eingangssignal dĂ€mpfenden Position gesetzt wird . . .

    • Profilbild
      uchris

      @Nvelope Dadurch, dass das Teil so klein ist, kannst du auch einen Clip dran machen und am Hosenbund befestigen. Damit hat man nur ein kurzes verlustbehaftetes Gitarrenkabel und kann dann vom Musiker direkt mit symmetrischem Signal und niedriger Impedanz weitergehen. Das ist schon irgendwie sehr verlockend.

      Ich werde mir das testweise mal fĂŒr Geigen mit Piezzo-Abnehmer holen. Nicht umsonst haben andere DI-Boxen/Preamps fĂŒr solche Piezzoabnehmer oft auch Eingangsimpedanzen im Bereich 4 – 10 MOhm.

      Beim Aktivieren des Pads wird die Impedanz sicherlich stark einbrechen. Ich werde es mal bei Gelegenheit nachmessen.

  2. Profilbild
    sebfuchs

    Wie könnte man dieser Aufforderung widerstehen! 285Vrms sind zwischen 0V und dem Durchschnittswert der Wechselspannung, die den Klang darstellt. Vpeak (0V bis Peakspannung) sind dann 285V mal Wurzel aus 2. Und da das ganze um 0V schwingt, also mal positiv und mal negativ, nimmt man das ganze mal zwei und bekommt den Abstand zwischen der maximalen negativen und maximalen positiven Peakspannung. Ein klein bisschen Rundungsfehler mag hier und da dann noch dabei sein. Es freut den Nerd in mir einfach, wenn so eine Rechnung aufgeht… 😄

  3. Profilbild
    Aaron Rusch

    Ok jeder Livemischer braucht das. Das Design ist unschlagbar und irgendeine zusÀtzliche DI Box wird doch immer gebraucht. Ich besorge mir das Teil

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