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Test: Pioneer CDJ-3000 DJ-Player

Immer noch Club-Standard trotz der Denon DJ Konkurrenz?

3. Dezember 2020
Pioneer DJ CDJ-3000

Pioneer DJ CDJ-3000

Ist das der große Wurf? Viele Nutzer haben auf den großen Wurf gewartet, angefeuert von der Konkurrenz des Denon DJ SC5000 und SC6000…und dann kam der Pioneer CDJ-3000. Und um genau den geht es hier und jetzt. Aber…es ist ein wenig umfangreicher geworden, daher haben wir diesen Artikel gesplittet.
Im ersten Teil geht es um den allgemeinen Eindruck, einen ersten Blick in die Praxis, Qualität und die ersten Funktionen wie Loops und Beat Jumps.
Im zweiten Teil geht es dann in die einzelnen Funktionen und Bedienelemente wie das neue Jog-Wheel, die Stacked Waveforms, die Hot Cue Tasten und die Key Shift und Key Sync Funktion als wirklich leicht revolutionäre Neuerung.

Part 2: Jog-Wheel / Hot Cues / Waveforms / Key Shift und Sync

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Und ganz ehrlich? Der große Wurf ist es nicht und einigen Leuten war sicher die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Aber um auch ehrlich zu sein, ich behaupte ganz frech, dass nur ein Bruchteil dieser Leute mit diesen Geräten überhaupt professionell und regelmäßig spielt. Die meisten stehen wohl sowieso schon nur am Zaun und reden. Ich beginne also diesen Test mit einem Doppel-Rant. Gegen Pioneer DJ, die einfach schon viel zu lange gebraucht haben um grundlegende Funktionen in ihr Oberklasse-Modell zu implementieren, die gefühlt jedes billige Smartphone kann – und gegen Klugscheißer, die nur lästern wollen, die sich wie Star-DJs fühlen, zugleich aber nur froh sein können, wenn der Verleiher um die Ecke ihnen in die schäbige Bar in der sie einmal pro Monat auflegen einen CDJ-2000NXS (nein nicht 2) stellt.

Mit dem CDJ-3000 legt Pioneer DJ nun nach rund 4 Jahren den Nachfolger vom CDJ-2000NXS2 auf den Tisch und macht so einiges richtig. Kein neues Schlachtschiff, keine Explosion der Funktionen, dafür beständige Verbesserungen, stabile Funktionsweise und einige wohlüberlegte neue Features, dabei aber behält der CDJ sein Design, sein Layout und vor allem, zum größten Teil seinen Workflow.
Und das ist der erste springende Punkt: Einen Club-Standard-Player, der weltweit genau DER Player ist, der in der DJ-Booth professioneller Clubs, Festivals und co steht, den dreht man nicht eben von links aus rechts und zurück. Tausende von DJs erwarten vor kleinem Publikum oder zehntausenden von Menschen, dass sie weltweit sich vor den aktuellen Top-CDJ stellen können und dass sie diesen bedienen können…und, dass dieser funktioniert. Die Last der Funktionalität auch unter schweren Bedingungen, die liegt eigentlich alleinig bei Pioneer DJ. Und bei schweren Bedingungen rede ich davon, dass die Geräte nicht selten mehr als 12 oder 24 Stunden am Stück laufen, das Burning Man Festival überleben oder im tropfnassen Club neben dem Hazer dem DJ standhalten müssen.
Kein großes Wunder, genauer gesagt, ein sehr guter Schritt, dass Pioneer DJ hier keine großen Risiken eingeht.

Das dazu, alle wieder geerdet, kommen wir zu den relevanten Dingen.

Pioneer CDJ-3000 – ein erster Blick

Die Top-Auffälligkeiten beim Pioneer CDJ-3000: Das neue Display, das nicht mehr vorhandene CD-Laufwerk, einige neue Tasten. That’s it. Alles andere spielt unter der Haube und da hat sich so einiges getan und es kommt noch mehr.

Also, Herzstück der Übersicht und der Bedienung ist ab sofort das vollfarbige 9-Zoll Farbdisplay, welches nun auch (endlich) Wischbewegungen verarbeiten kann. Yeah, Pioneer DJ ist dann auch endlich im 21. Jahrhundert angekommen und das Flaggschiff kann nun endlich auch Dinge, die mein iPhone 2 vor über 10 Jahren schon konnte. So zynisch das auch klingen mag, das neue Display bringt einige neue Bedienelemente mit sich.

Pioneer CDJ-3000

Das neue Display am CDJ-3000

Größer ist der Pioneer CDJ-3000 dadurch geworden, tiefer. Mit den Maßen 32,9 x 11,8 x 45,3 cm ist der Player einige Zentimeter tiefer, als der Vorgänger. Die Breite ist nur 9 mm im Unterschied, vielleicht wird das ein oder andere Case also noch passen. 200 Gramm nimmt der CDJ-3000 ab gegenüber dem NXS2. Ein Argument dafür sicher ist der Verlust des CD-Laufwerk. Warum aber heißt das Gerät dann noch CDJ? Nun, man behält die Serie als Bezeichnung bei und stuft den CDJ nicht in die günstigere XDJ-Range ab.

Auf der Oberfläche tut sich nun auch so einiges. Die Tasten linksseitig vom Display verschwinden, die Funktionen wandern auf die linke Seite in das Display. Oben finden sich einige Taste wie gewohnt, aber auch einige neue für den Direkt-Zugriff (Source, Browse, Tag List, Playlist, Search und Menü).

Pioneer CDJ-3000

Pioneer CDJ-3000

Die Loop-Sektion erhält mit zwei Tasten für 4- und 8-Beat Loops wie auch für Beat Jumps.
Weitere Tasten erlauben Instant Doubles oder Key-Sync, aber allen voran verschwinden die 4 Tasten für Hot Cues an der linken Seite. 4 Tasten aus Plastik für 8 Hot Cues in zwei Bänken, das war schon lange nicht mehr einem Flaggschiff würdig. Jeder DJ-Controller kann heute 8 Hot Cues plus 3 bis 7 weitere Modi anhand von 8 LED beleuchteten Pads, aber beim CDJ-2000NXS2 drückt man klackernde Plastiktasten.
Damit ist nun Schluss, zumindest zum Teil. 8 Tasten für 8 Hot Cues wandern zwischen Display und Jog-Wheel, A bis H, 8 Tasten aus Kunststoff (leider), leicht LED beleuchtet.

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Ein weiteres neues Detail ist das Display im Jog-Wheel. Auf diesem wird nun das Artwork sichtbar wie auch wenige Details (Slip-Mode, Vinyl-Mode, Master und Sync wie auch Sync-Mode).

Auf der Rückseite ist alles wie gewohnt. Stromanschluss (dieses Mal mit Verriegelung), Audio-Out analog wie auch digital. Beides nur einmal vorhanden, das heißt als Info sofort und vorab: Der CDJ-3000 wird nicht wie der Denon DJ Konkurrent zwei bespielbare Layer besitzen und es wird auch nicht mehr kommen.

Pioneer CDJ-3000

Ein kurzer Blick auf die Rückseite…

USB-Buchse für den Anschluss an einem Laptop und die Ethernet-Buchse für das Pioneer DJ Pro DJ Link gibt es noch. Passend zum neuen DJM-V10 können nun auch bis zu 6 CDJ-3000 in einem Netzwerk eingebunden werden.
Dazu ist der Pioneer CDJ-3000 eine Unlock-Unit, schaltet also Rekordbox DJ frei mit allen Funktionen bis auf DVS-Control und die Zusatzpacks wie RMX-Effekte oder Video.

Thema Power aka CPU: Ein großer Punkt, auf dem viele Neuerungen des CDJ-3000 basieren ist die neue Rechenleistung. Pioneer DJ hat dem CDJ-3000 einen Satz Prozessoren spendiert, die es so noch nicht in den CDJs oder XDJs gibt und damit einen ordentlichen Sprung gemacht hinsichtlich der Kapazitäten. Einige neue Features brauchen auch genau diese Rechenleistung und, so scheint es, einige noch kommende Features bauen darauf auf, dass der CDJ-3000 noch Luft hat, noch mehr Daten noch schneller zu verarbeiten.
Werkeln tun im CDJ-3000 zwei ARM Cortex Multicore CPUs, um genau zu sein ein Quad Core Cortex ARM CPU mit 1,2 GHz und ein Dual Core mit 1,5 GHz.

Das erste Erlebnis mit dem Pioneer CDJ-3000

Ab in die Praxis, das dürfte ja alles keine große Baustelle werden. Ich schließe den CDJ-3000 an und lege ihn ins Netzwerk mit meinem CDJ-2000NXS2 als Gegenpart. Erst aber gibt es ein Update auf die Firmware 1.06, die frisch Anfang November veröffentlicht wurde.

Gefüttert werden beide Player mit einem Stick und Tracks/Playlisten aus der Rekordbox 6 Version. Da diese kostenfrei erhältlich ist in dem Umfang, der zur Voranalyse und zum Export von Tracks notwendig ist, ist es angebracht diese Version auch zu Nutzen für die Vorbereitung.

Der Einstieg in das Gerät gelingt schnell und das ist genau das, was Pioneer DJ geplant hat, zugleich aber auch hinsichtlich der Nutzer dringend notwendig ist. An der einen oder anderen Stelle wird es ein paar Fragen geben, Verwunderung oder auch Erstaunen, aber das gehört dazu. Dennoch kann jeder, der einen CDJ-2000NXS2 gewöhnt ist umgehend mit dem CDJ-3000 umgehen.

Für mich heißt das super rudimentär erst einmal Settings laden, was mit einem Klick getan ist, ein wenig durch Playlisten und Tracks zu navigieren und hier einen Eindruck zu gewinnen und dann Tracks zu Spielen mit dem CDJ-2000NXS2 als Counterpart. Das läuft alles reibungslos hin und zurück.
Dabei fällt bereits ein schönes Feature auf: Der CDJ-3000 hat über dem Display LED verbaut, die jeweils in der Farbe leuchtet, die dem Stick zugewiesen ist auf den gerade zugegriffen wird. Heißt: Im CDJ-3000 steckt ein Stick mit zugewiesener Farbe Blau, ich spiele aber Tracks per Link kommend vom CDJ-2000NXS2 oder dem zweiten CDJ-3000 mit einem Stick Farbe Grün, dann leuchtet diese LED dort oben grün und signalisiert mir damit auch farblich, auf welches Medium in welchem Gerät aktuell zugegriffen wird. Entsprechend wird ja auch das Feld um den USB-Stick herum beleuchtet, plus es gibt eine Info oben links im Display. Smart! Also, den eigenen USB-Sticks Farben zuweisen lohnt sich.

Pioneer CDJ-3000

Der USB-Slot leuchtet in der Farbe der Wahl – aber auch ein Streifen über dem Display!

Das neue Display, Anzeige und Filtermöglichkeiten

Die Überschrift tritt noch vollumfänglich was ich versuche unter diesem Punkt unterzubringen, denn der Umfang ist doch ein wenig größer.

Erste Info, das neue Display kann (wenn man möchte) eineinhalb Mal so hell sein wie das am CDJ-2000NXS2. Das kann dazu führen, dass der ein oder andere im Club eine Sonnenbrille braucht, sorgt aber auf jeden Fall dafür, dass man in einer sehr hellen Umgebung (Festival mit Sonneneinstrahlung) mehr auf dem Display erkennen kann.

Schnell zeigt sich an vielen Stellen, dass die Übersicht eines der Hautpunkte gewesen sein muss während der Entwicklung des CDJ-3000. Man verlässt sich nicht nur auf das größere Display, sondern die Möglichkeiten für Ansichten und Sortierungen sind dem CDJ-2000NXS2 deutlich überlegen.

Die Neuerungen des Displays zeigen sich direkt an verschiedenen Stellen. Es beginnt bei der Anordnung der Symbole auf der linken Seite im Display, sobald man ein Medium als Quelle ausgewählt hat.
Jene, die teilweise vorher in Tastenform vorhanden waren. Während die Quellenauswahl als Taste an die Oberseite gewandert ist.

So finden sich auf der linken Seite im Display im Direkt-Zugriff Felder für Artist, Album, Track, Key, Playlist, History, Matching und Folder.

Pioneer DJ CDJ-3000

Link per Fingerdruck zum Navigieren: Playlisten, Tracks und co

Über dem Display als Tasten gibt es hingegen Source, Browse, Tag List, Playlist, Search und Menu. Es sind also auf beiden Seiten mehr Tasten oder Bedienfelder mit noch mehr Zugriff geworden.

Durch die Felder links kann man nun mit dem Push-Encoder navigieren, oder sehr viel einfacher per Finger. Egal, was man dort nun auswählt, Playlisten oder Tracks oder Tonarten, man kann durch die dann angezeigten Listen mit dem Finger navigieren, per Doppelklick Playlisten öffnen und per Fingerdruck Tracks laden. Smart. Das ist genau das, was ich seit Ewigkeiten von einem Touch-Display an einem Player mit dem Wert von über 2000,- € als Grundfunktion erwarte!

Durch die neue Übersicht und Größe des Displays gibt es hier natürlich noch einige smarte Features. Dazu gehört zum Beispiel, dass man die Größte der Schrift in drei Schritten on the fly verändern kann und somit auch verändern kann, ob zum Beispiel in einer Play-Liste 10 oder 12 Zeilen angezeigt werden können. Dafür gibt es das kleine Feld mit den drei unterschiedlichen großen „A“ in der Ecke oben rechts. Genau daneben kann das bekannte Infofeld eingeblendet werden.

Linksseitig kann neben dem Tracktitel die Preview als Wellenform eingeblendet werden mit einem besondern Feature, dazu später mehr. Erst einmal schauen wir uns diese einmal an.

Die Spalten können natürlich aus Rekordbox heraus konfiguriert werden mit den Informationen, die man haben mag, bei mir Nummer, Tracktitel, Artist, BPM und Key.

An dieser Stelle spielt Pioneer DJ nun auch das Touch-Display endlich aus und ermöglicht zweierlei. Zum einen kann in der zweiten Text-Spalte on the fly etwas andere angezeigt werden, bei mir normalerweise als „default“ der Künstler, alternativ aber auch gar nichts, dafür gibt es dann eine lange Track-Titel-Zeile, oder aber zum Beispiel den Play-Count.

Zum anderen kann per Fingerdruck nach den Kategorien in der Spate sortieren. Der Druck auf das kleine Dreieck neben der Kategorie reicht aus und sofort wird zum Beispiel die Play-Liste sortiert nach Künstler → Alphabet A-Z oder andersherum, aber auch nach Tempo, aufsteigend oder absteigend. Schneller geht es nicht. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn dank des neuen Prozessors geschieht dies in Sekundenbruchteilen.

Wem das noch nicht reicht kann natürlich auch auf die Filtermöglichkeiten zurückgreifen, die bekannt sein dürften: BPM, Key, Rating oder Color. Hier spielt natürlich auch das neue Display die Karten aus hinsichtlich der Übersichtlichkeit.

Pioneer CDJ-3000

Filter-Möglichkeiten. Bekannt, aber nun noch größer

Findet man dennoch nicht den richtigen Track, hilft die „Search“-Taste über dem Display, die nun direkten Zugriff auf die QWERTY-Tastatur bietet. Dieses wächst mich dem Display und ist nun wirklich sehr angenehm zu bedienen und liefert super schnell Ergebnisse. Und auch diese, sofern zum Beispiel für einen Interpreten mehrere Tracks vorliegen, können nach den Kategorien der Spalten sortiert werden und das Info-Feld kann eingeblendet werden. Auch hier gibt es die Preview, sofern man sie anzeigen möchte.

Hat man einen Track gefunden kann man diesen per Druck auf das eingeblendete Load-Feld laden.

Damit zeigt sich die neue Ansicht, die man meistens sehen wird. Mittig die mitlaufende Wellenform, die auf den ersten Anblick erschreckend groß wirkt. Gut, man kann ja rauszoomen. Ein sehr cooles Feature ist die Möglichkeit, den Current-Position-Marker zu versetzen. Ganz normal wird für uns sein, dass dieser mittig sitzt. Neu ist, dass man diesen über „Short Cut“ nach links verschieben kann, so dass dieser links bei circa 25 % der Displaybreite sitzt. Das bedeutet natürlich, dass man sehr viel mehr vom noch kommenden Teil des Tracks sieht als wie bisher halb-halb zwischen vergangen und noch kommend.

Für die Wellenform, über das Menü oder direkt über Short Cut zu erreichen, gibt es drei Farbvariationen zur Anzeige. Blue, RGB oder 3-Band. Blau und RGB dürften bereits bekannt sein, mit 3 Band gibt es eine dritte Variante, bei der für drei Frequenzbereich, Tiefen / Mitten / Höhen die Lautstärken in der Wellenform in drei Farben angezeigt werden und man somit noch besser die Intensität der einzelnen Bereiche einschätzen kann. Es ist quasi die RGB-Wellenform in deutlich übersichtlicher. Notwendig ist dafür jedoch die Voranalyse in Rekordbox, wobei das heute eigentlich selbstverständlich sein sollte.

Der untere Teil unter der Wellenform beinhaltet sehr viele Informationen neben der Gesamtübersicht der Wellenform Zeit, Pitch-Wert, Pitch-Range Tempo, Tonarm, Auto-Cue und Auto-Hot-Cue, Tracknummer, die Hot-Cues in der Wellenform natürlich wie auch die Beat-Lange der Beat-Jumps und die Quantize-Einstellung. Einige Informationen also mehr als zuvor, dennoch übersichtlich und sinnvoll.

Oben im Display gibt es den Tracktitel zu sehen neben original Tempo und Tonart. Rechts sitzt der Zugriff auf Beat Loop, Key Shit und Beat-Jump.

Auch bei diesen Funktionen spielt das neue Display die Größe wie auch Übersicht voll aus, ohne überladen zu wirken.

Loops & Beat Jump

Den Loops und Beat-Jumps widmen wir hier einen einzelnen kurzen Teil. Während Loops ein schlicht häufig genutztes Arbeitsmittel waren und sind, war die Lösung für die Nutzung bei Pioneer DJ Player bis zuletzt am CDJ-2000NXS2 doch eher suboptimal gelöst. Der Weg über das Display und das Submenü ist einfach nicht perfekt und die Möglichkeit einen 4-Beat-Loop zu setzen durch längeres Drücken und diesen dann zu verkürzen oder zu verlängern ist auch einfach nicht das Wahre. Native Instruments hat hierfür schon seit Ewigkeiten einen Push-Encoder, mit dem man die Loop-Länge auswählt und durch Druck den Loop aktiviert.

Pioneer DJ CDJ-3000

Die Loops, nun mit 4 und 8 Beat Loops und Beat Jump Tasten

Pioneer DJ hat da nun nachgebessert auf ihre etwas eigene Art. Während die In- und Out-Tasten für manuelle Loops nach wie vor erhalten geblieben sind wie auch die Cue-/Loop Call Tasten und die Reloop / Exit-Taste, gibt es nun zwei Tasten für einen 4-Beat und 8-Beat-Loop. Gedrückt, gesetzt. Darüber hinaus fungieren die Tasten auch zur Verdopplung und Halbierung der Loop-Länge. Smarter Move und danke, dass das jetzt endlich geklappt hat und man endlich Loops direkt setzen kann. Mit 4 und 8 Beats sind das auch die Loop-Längen, die primär gebraucht werden. Klar, über das Display geht es auch noch nach wie vor alles noch, das finde ich persönlich aber einfach haptisch nicht schön.

Über das Display gibt es vor allem auch noch eine andere und neue Möglichkeit: polyrhythmische Loops. Einfach mal auf das 1/2 Feld neben der Anzeige der Loop-Längen klicken. Die Umrandung der Loop-Längen wird blau und weitere Loop-Längen werden anzeigt: ¾, 1, 3/2, 3, 5, 6, 7 und 9 Beats.

Pioneer CDJ-3000

Polyrhythmische Loops auf Ebene 2

Ähnlich sieht es bei Beat Jumps aus. Was früher über das Display möglich war, geht nun auch über zwei Tasten unterhalb der beiden Loop-Tasten. Der jeweilige Beat-Wert kann über das Menü und auch über Short-Cut ausgewählt werden, alternativ hilft der Weg über die Call/ Delete Taste als Shift-Taste und über die Beat Jump Tasten kann die Beat-Anzahl on the fly verändert werden. Angezeigt wird die übrigens unten links im Display.

Funktionieren tut das unfassbar gut, das kann man gar nicht anders ausdrücken, die Reaktionszeit ist unfassbar schnell und die Steps sind schlicht unhörbar.

Qualität und Haptik

Nun, qualitativ wie auch haptisch kommt der Pioneer CDJ-3000 zunächst einmal daher wie eigentlich alle hochwertigen Pioneer DJ Produkte. Da liefert Pioneer DJ seit Ewigkeiten einen Standard und selten wird von diesem abgewichen.

Besonders positiv zu erwähnen ist am CDJ-3000 das neue Jog-Wheel, welches hoffentlich auch nach einiger Zeit der Nutzung noch so weich und leise läuft, wie am Anfang. Das ist auf jeden Fall ein solider Fortschritt, dem sicher jeder zustimmen wird, sobald er das neue Display einmal in den Händen gehabt hat.

Pioneer CDJ-3000

Das neue Jog-Wheel. Auf den ersten Blick abgesehen vom Display wie bereits bekannt, aber fasst man es an …

Kleine Abzugspunkt vergebe ich für die Kunststoff-Tasten als Hot-Cues. Da hätte man in meinen Augen gern nicht nur der Konkurrenz wie Denon mit den SCs folgen können, sondern auch den eigenen DJ-Controllern. Gut, da sind die Pads auch Performance Pads mit mehreren Modi, aber was genau sind denn Hot Cues? Die Hot Cues sind doch, wie der Name schon sagt, „Hot“ und damit on the fly und als Performance-Tool spielbar im Gegensatz zum klassischen Cue-Punkt.

Pioneer CDJ-3000

Hot Cues – leider als Plastiktasten

Dinge, über die man sicher diskutieren kann ist, dass immer noch eine klassische Ethernet-Buchse auf der Rückseite verbaut ist und damit auch das neue Flaggschiff noch immer nicht an einer professionellen Schnittstelle in mechanischer Hinsicht, einer Ethercon-Buchse, angekommen ist. Man muss sich daher also nach wie vor auf vorsichtige Finger verlassen um diese sehr relevante Schnittstelle nicht mechanisch zu zerstören.

Emergency Loop

Hier hat Pioneer DJ nun endlich, entschuldigt kurz ENDLICH!, nachgebessert. Was für eine lausige Nummer, dass selbst ein CDJ-2000NXS2 nicht mehr als einen 4-Beat Loop bieten konnte, wenn der Stick aus versehen gezogen wurde oder die Link-Verbindung verloren ging. Es musste das Jahr 2020 kommen bis man im Hause Pioneer DJ endlich verstanden hat, dass dies schlicht peinlich ist und hier mehr geboten werden muss. Demnach fällt der Applaus klein aus, aber: Der CDJ-3000 buffert den gesamten Track und lässt auch nach Ziehen des Sticks oder Verlust der Link-Verbindung noch scratchen, Anspielen von Hot-Cues und Loops zu und das über den gesamten Track.

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Fazit

Viele werden sagen: „Der Pioneer CDJ-3000 ist ja nun nicht die Antwort auf das, was Denon DJ geliefert hat“. Ja, point taken. Das stimmt wohl. Der CDJ-3000 ist aber in meinen Augen (und das mag diskutabel sein), der logische Nachfolger zum CDJ-2000NXS2 mit einigen soliden Neuerungen, der ein oder anderen neuen Funktion mit Aha-Effekt und vor allem einem massiv verbessertem und größeren Display. Dieses alleine bringt viele Funktionen und Steuerungen auf ein neues Level, auch, wenn ich zugeben muss, dass ich das einfach auch schon beim NXS2 erwartet hätte.
Der Verlust des CD-Laufwerks ist sicher verschmerzbar, die Preissteigerung bei der UVP von 2299,- Euro (CDJ-2000NXS2) zu 2399,- (CDJ-3000) ist weniger als die Inflation seit der Veröffentlichung des CDJ-2000NXS2 und damit kein Punkt, der lange besprochen werden muss.

Alles in allem ohne Frage ist der CDJ-3000 der Grundsolide Nachfolger des CDJ-2000NXS2 und, so hört man es aus verschiedenen Ecken, softwareseitig werden noch weitere Funktionen kommen.

Plus

  • großes Touch-Display
  • deutlich verbesserte Steuerung durch das Display
  • 8 Hot-Cue-Tasten
  • neues und deutlich verbessertes Jog-Wheel
  • Key-Sync und Key-Shift mit aktuell marktführender Technologie
  • 3 Anzeige-Modi für die Waveform mit verschiebbarem Abspielpunkt

Minus

  • noch keine On-Board-Analyse von Tracks
  • Streaming?

Preis

  • 2399,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    4finger

    Bitte noch deutlicher auf den Clubstandart hinweisen. Sind bisher lediglich zwei aufeinander folgende Artikel. Ein dritter passt bestimmt noch rein 😄

  2. Profilbild
    mfk AHU

    Schon ein bisschen peinlich, dass der „Clubstandart“ nur maximal 2 Takte loopen kann.

    • Profilbild
      Bolle / Johann Boll RED

      @mfk Frage: Warum würde man mehr als 2 Takte loopen sollen? Also speziell und ausschließlich im DJ-Einsatz auf einem Player mit der Zielrichtung?
      Aber ja: Warum eigentlich nicht die Option auf mehr Takte – das dürfte ja technisch kein Problem sein.

      • Profilbild
        mfk AHU

        @Bolle / Johann Boll Finde ich:
        Ein Takt klingt als Loop schnell monoton stressig und langweilig.
        Bei Elektro (drexciya etc) und oft auch bei House gibt es in der Regel eine 2-taktige Struktur.
        Ab 4 Takten wird ein Loop nicht mehr als ein solcher wahrgenommen.
        …Vorausgesetzt es gibt musikalische Strukturen, die das auch ausreizen.
        Ein Octatrack kann das seit 10 Jahren. (Nur als Beispiel…)
        Deswegen ist es verwunderlich, dass so Player das heutzutage nicht kann. Zumal es nur um eine Stereospur geht und nicht um acht.
        Und das bei dem Preis.

        • Profilbild
          Bolle / Johann Boll RED

          @mfk Nächste Frage: Wie kommst du darauf, dass die Kiste nur 2 Takte loopen kann? Nur, weil es nur zwei Tasten gibt, 4 und 8 Beats? Also 1 oder 2 Takte…? Denn die Kisten können schon seit Ewigkeiten deutlich mehr. In diesem Fall von 1/128 Beats bis hin zu 512 Beats Looplänge, respektive bis zu 128 Takte.

          • Profilbild
            mfk AHU

            @Bolle / Johann Boll Dann ziehe ich das zurück ;-)
            Hatte mich auf „Die Loop-Sektion erhält mit zwei Tasten für 4- und 8-Beat Loops wie auch für Beat Jumps.“ bezogen.

            • Profilbild
              Bolle / Johann Boll RED

              @mfk Tatsächlich kann man das über das Display alles erledigen – oder per Loop setzen und dann verlängern oder verkürzen. 4 und 8 Beat sind jetzt einfach nur als Taste dazu gekommen, da dies die meist gesetzten Loops sind und nun endlich auch direkt im Zugriff vorhanden sind.
              Denn: Loop-Sektion auswählen im Display, dann Loop setzen, dann im besten Fall die Anzeige zurück sind drei Klicks und einfach 2 zu viel. Hat fast auch nicht lange gedauert bei Pioneer DJ, bis das mal angekommen ist :)

              Und NI so: Push-Encoder für Loops. Looplänge bestimmen per Drehen und drücken für Loop In oder Out, alles mit einer Bewegung an einem einzigen Bedienelemten…und NI lehnt sich lachend zurück. Weil sie es können…

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ist schon ein stolzer Preis für die gebotene Leistung. Aber ich bin bei diesem Player vermutlich auch nicht Zielgruppe. Was mich interessieren würde ist, wie & wann sie die XDJ Serie (700/1000) fortführen werden. Denon`s 5000er bekommt man schon für 800€ hinterhergeschmissen. Leistungsmäßig den XDJs weit überlegen. Dort wäre es doch auch mal an der Zeit, z.B. einen 1000 mk3 rauszubringen, oder ?

    Ich mein, ansonsten wandern doch die zu Denon ab, die nicht die utopischen 2399€ bezahlen können/wollen. Oder ist da schon was in der Pipeline?

    • Profilbild
      Bolle / Johann Boll RED

      Aber der 1000MK3 hatte doch nur ein CD-Laufwerk – kein USB. Ich denke man wird irgendwann einen 700er Nachfolger sehen, oder ein Mitte aus 700 und 1000 vielleicht? Hmm…ein etwas wertigerer 700er wäre nicht verkehrt.

      Der günstige Preis vom SC5000 liegt leider auch einfach an der mieserablen Preispolitik von Denon DJ. Für mich leider auch kein Qualitätsmerkmal, wenn man ein Gerät plötzlich um die Hälfte reduziert von Seiten des Herstellers aus, also die UVP absenkt. Oder aber eine Buy-2-Get-One-Free-Nummer macht. Das spricht für mich in der Regelmäßigkeit das auftaucht auch Bände. Und das ist meine persönliche Meinung, meine Meinung als möglicher Kunde, nicht die Meinung von mir als Autor hier!

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Bolle / Johann Boll Ich meinte eigentlich einen Nachfolger zum XDJ 1000MK2, dieser hat ja auch schon 4 Jahre auf dem Buckel. Aber über einen hochwertigen 700er würde ich mich freuen. Das Format ist ziemlich praktisch für daheim oder in kleinen Bars. Habe aber das Gefühl das Pioneer im Budget-Segment eher auf die All-in-one Lösung setzt, welche für mich nicht in Frage kommt. Xone <3

        Ja schwieriges Thema irgendwie. Denon will halt unbedingt bei Professionellen DJs Fuß fassen und versucht es über den Preis zu schaffen. War auch schon kurz davor mir die 5000er für daheim zu holen. Fragt man aber in Foren nach, stößt man nur auf Denon-Fanatiker oder Pioneer-Schafe (no offense) :D

        • Profilbild
          Bolle / Johann Boll RED

          Ahhhh…Ahhh…ja schauen wir mal. Wobei der ja recht weit schon entwickelt ist…ich wüsste nicht, was da noch kommen könnte… :)

  4. Profilbild
    artskuz

    Völlig überteuerter Plastik Platinen Wahnsinn. Konnte nie verstehen warum jemand soviel Geld dafür ausgibt! Bei den Technics 1210er gab/gibt es immerhin noch was fürs Geld😂…

    • Profilbild
      mfk AHU

      @artskuz Gibt es immer noch.
      Die Teile sind fast unverwüstlich und auch noch reparabel.
      Zwei gebrauchte davon und es bleibt noch ausreichend Geld für ein 15-stündiges DJ-Set.
      Vorausgesetzt man kommt ohne Sync-Button klar und kann Platten schleppen.

      • Profilbild
        artskuz

        @mfk Ja klar und die Teile halten bis in die Ewigkeit! Kaum was dran was kaputt gehen könnte! Außer mutwillig. Und wenn, kann man es noch selber auseinander bauen und neue (noch immer erhältliche) Teile einlöten oder ersetzen! Ja und für den Überschuss bekommt in der Tat noch eine Stange Vinyl, der auch in der Regel den Wert erhält! *.wav oder *.mp3 kaufen? Nur wenn es den Release nicht auf Vinyl gibt!

  5. Profilbild
    DJ JohnG

    Hallo Bolle,
    1. ein sehr guter, sehr ausführlicher Test
    2. ich würde nicht pauschal Menschen in Klugscheißer einteilen, nur weil sie Fragen stellen und vor allen die Frage, was bekomme ich für mein hart erarbeitetes Geld von PioneerDJ und im Vergleich dazu von DenonDJ bei diesen Playern
    3. ein so ausführlicher Test für den Denon SC6000 mit aktuellem Update fehlt bis heute, obwohl der deutlich eher da war- man kann hier eine Voreingenommenheit für Pioneer vermuten
    Schön, dass Pioneer mit dem CDJ3000 „so solide und gut bedienbar“ geblieben ist. Trotzdem gilt im Wettrennen ‚wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit‘.
    4. Im Preis-Leistungsverhältnis sind die CDJ3000 im Vergleich mit den sc6000 einfach – für mich und für einige meiner Kollegen – einfach nur arrogant.

    LG DJ Gernot

    • Profilbild
      Bolle / Johann Boll RED

      @DJ JohnG Moin Moin, vielen Dank dir für das Feedback! :)
      Zu deinen Punkten möchte ich dir gern ein Feedback geben.
      1. Danke :)
      2. Ich denke / hoffe, dass die massive Ironie in diesem Punkt mitgeschwungen ist. Es ist ja, wie beschrieben ein Rant und damit natürlich verbal überspitzt.
      3. Der Test fehlt noch, das ist korrekt. Das basiert aber nicht auf Voreingenommenheit sondern einfach darauf, dass der Hersteller des SC6000 es bis heute nicht auf die Kette bekommen hat ein Testgerät zur Verfügung zu stellen. Und wer das nicht hinbekommt…nun ja. Kommt aber…hoffentlich..dann auch irgendwann. Dann folgt auch ein direkter Vergleichstest!

      :)
      Bolle

      • Profilbild
        DJ JohnG

        @Bolle / Johann Boll Moin, moin Bolle, danke für Deine Antwort !

        Die Ironie ist angekommen.

        Ja Du hast Recht. Wer es nicht schafft ein Testgerät bereit zu stellen ist irgendwann auch vom Markt. :-)

        Bin schon gespannt auf den Vergleichstest. :-)
        VG Gernot

        • Profilbild
          Stereo Typ

          @DJ JohnG Wäre auch höchst interessiert an einem sc6000(m) Prime Vergleichstest mit dem cdj 3000. In meinen Augen ist der denon auf dem Papier ja eindeutig das bessere Gerät, aber pioneer hat mittlerweile meiner Meinung nach immerhin das behoben was gaaaar nicht ging…
          Ich hab bisher immer auf geliehenen 2000nxs2 oder 700ern gespielt. Ist schon in Ordnung gewesen. Aber beides gebotene ist in meinen Augen für den aufgerufenen Preis ne frechheit. Eigentlich würde ich gerne guten Gewissens denons kaufen und die Konkurrenz die für uns als Kunden nur gut sein kann etwas ankurbeln 😉

  6. Profilbild
    Mike Crane

    Schade, dass die Player noch immer so lange Lieferzeiten haben. Bei einem technischen Ausfall steht man blöde da und nicht jeder hat einen 3000er als Reserve im Regal liegen. Ansonsten mega Player 💪🏾 zu einem hohen Preis – aber so kennen wir es ja von Pioneer 😉

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