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Spotify bevorzugt eure Musik – zahlt dafür aber auch weniger!

Größere Reichweite, aber weniger Geld

5. November 2020
spotify experiment discovery

Spotify bevorzugt eure Musik – zahlt dafür aber auch weniger!

Anfang der Woche hat der Streaming-Dienst Spotify eine Pressemeldung veröffentlicht, in der er ein Experiment ankündigt. An diesem können gewillte Künstler auf Wunsch teilnehmen und dadurch ihre Plays erhöhen. Klingt zunächst einmal interessant, aber schaut man sich den Deal im Detail an, wird es vermutlich zu deutlichen Widerständen seitens Künstler führen.

Doch alles von vorne: Im Rahmen der Discovery-Funktion schlägt Spotify auf Basis eines Algorithmus seinen Hörern regelmäßig neue Künstler vor. Spotfiy spricht hierbei von 16 Milliarden (!) Künstlern, die den Usern monatlich vorgeschlagen werden.

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Der Algorithmus, der für Spotifys Vorschläge zuständig ist, basiert dabei auf vielfältigen Parametern und schlägt auf Basis von Lieblingssongs, Genres, Sprache, Tempo, Tageszeit, etc. vor, was den Hörern vermutlich gefallen könnte. Der Parameter „Discovery“ pickt dabei für den Nutzer bisher nicht gehörte Künstler und Tracks heraus und schlägt diese vor.

spotify streams discovery

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Im Rahmen des o.g. Experiments bietet Spotify den Künstlern nun an, ihre Musik hierbei bevorzugt zu behandeln und hierdurch (hoffentlich) zur einer größeren Reichweite und höheren Streams zu sorgen. Welcher Song bevorzugt behandelt werden soll, lässt sich vom Künstler (oder vom dahinter stehenden großen Major-Label?) selbst festlegen. Auf die in „heavy rotation“ laufenden Playlists hat das aber zunächst keinen Einfluss, Spotify wird den „Service“ zunächst nur auf die Autoplay- und Radio-Formate fokussieren.

Für diese Bevorzugung verlangt Spotify im Gegenzug aber einen Teil der Einnahmen. Wie viel das ist, verrät das schwedische Unternehmen in seiner Meldung allerdings nicht. Auch gibt es keine Garantie für zusätzliche Streams und sofern sich ein Track nicht bewährt, fliegt er sofort wieder aus der Liste der bevorzugten Songs.

Man kann davon ausgehen, dass die Künstler über diesen neuen „Service“ wenig erfreut sein werden bzw. Die Einnahmen aus dem Streaming-Geschäft sind ohnehin schon äußerst gering. Gibt man davon auch noch einen Teil ab, und das ohne Garantie dass wirklich mehr Streams generiert werden, wird es langfristig immer weniger Künstler geben, die davon nennenswerte Einnahmen erwirtschaften.

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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Spotify selbst macht ja auch keinen Gewinn mit dem Geschäftsmodell. Vielleicht wäre es an der Zeit, darüber nachzudenken was man da angerichtet hat und wie man da wieder raus kommt. Für 10€ im Monat kann man ja gerade mal 0,5 physikalische Tonträger erwerben. Und da hat ja auch keiner was mit verdient

    • Profilbild
      PearlOn3

      Keine Ahnung, wie du auf 0,5 bei 10€ kommst. Einen neu veröffentlichten physikalischen Tonträger bekomme ich normalerweise für durchschnittlich 9€.
      Deutlich weniger, wenn es sich um ältere Alben/Staubfänger handelt.

      Ergo, ich kann locker in den nächstgelegenen Elektronikmarkt etc gehen und für 10€ 2-3 Alben mitnehmen.

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        AMAZONA Archiv

        @PearlOn3 Ich hab mit dem Mittelwert von einer Vinyl und einer cd gerechnet. Du vermutlich mit dem Download. wenn das Verhältnis mehr deiner Rechnung entspricht ändert sich an der Tatsache doch nichts

  2. Profilbild
    liquid orange AHU

    Streaming? Nein danke…
    Ich kaufe Musik wenn möglich direkt bei den Bands, dann weiss ich wer die verdiente Kohle auch bekommt.

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      Flowwater AHU

      @liquid orange Volle Zustimmung. Wenn mir ein Künstler/eine Band/ein Act/Sonstwas gefällt, dann sehe ich erst einmal auf Bandcamp nach. Wenn diejenigen dann noch eine eigene Website haben, dann sehe ich dort noch nach. Wird die Musik dort angeboten, dann wird sie dort gekauft.

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        liquid orange AHU

        @Flowwater Naja, so „bandcampig“ bin ich dann doch nicht, ich muss was in den Händen haben. Zum Glück bin ich Psych-Fan, da werden noch richtig schöne Vinyls hergestellt. Und wenn dann noch in mehreren Farben, her damit, ich unterstütze Euch gerne ;-)

        Nicht dass ich jetzt der Vinyl-klingt-immer-besser-Typ bin, gar nicht. Aber Musik ist für mich eben mehr – wert – als nur Schallwellen. Eine Platte aufzulegen ist wie ein japanische Tee-Zeremonie oder ein perfekt serviertes Essen. Weder der Tee noch das Essen ist deswegen besser, aber wenn man sich richtig darauf vorbereitet – oder eben vorbereitet wird – dann sind die Sinne einfach offener für das was jetzt kommt.
        Meine Behauptung: „Dank“ der „körperlosen“ Musik die heute fast nur noch angeboten wird, haben wir auch verlernt Musik richtig zu geniessen. Und damit ist sie fast „wertlos“ geworden, zu mindest will niemand mehr dafür etwas bezahlen.

        • Profilbild
          Flowwater AHU

          @liquid orange > Meine Behauptung: „Dank“ der „körperlosen“ Musik die heute fast nur noch angeboten wird, haben wir auch verlernt Musik richtig zu geniessen. Und damit ist sie fast „wertlos“ geworden, zu mindest will niemand mehr dafür etwas bezahlen.

          Das würde ich so unterschreiben wollen.

          Ich habe mir dieses »wertschätzen« bewahrt. Gestern hat einer meiner deutschen »Musik-Götter« (monolake) auf Bandcamp sein neues Album »Archaeopteryx« veröffentlicht. Sofort als Download gekauft und dabei freiwillig mehr gezahlt (das geht ja auf Bandcamp). Läuft jetzt hier in Dauerschleife (und wie bei jedem guten Album muss ich mich erst einmal eingrooven).

          Oder Software-Synthesizer/VSTs: Ich versuche die genau so Wert zu schätzen, wie einen Hardware-Synthesizer. Deswegen kaufe ich mir auch nur ganz wenige. Ich habe seit ca. 2 Jahren einen Heidenspaß mit dem »TAL-Mod«, und aus der Arturia-Collection – die ich vor ca. 1/2 Jahr für deutlich weniger als den regulären Preis gekauft habe – habe ich nur zwei Synthesizer installiert. Die werden aber intensiv genutzt. 😃

  3. Profilbild
    SoundForger2000

    Durchschnittspreis 9 Öcken für eine CD ?

    Seltsam, bei mir liegt der Durchschnitt schon seit 15 Jahren bei um die 18 €.
    Wenn ich meine CDs vom Sieveking hinzuzähle wahrscheinlich eher bei 30 €. ;-)

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    16 Milliarden Künstler bei einer Bevölkerung von acht Milliarden auf diesem Planeten?

    Da müssen Außerirdische ihre Finger in den Hitparaden haben.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Llisa „Spotfiy spricht hierbei von 16 Milliarden (!) Künstlern, die den Usern monatlich vorgeschlagen werden.“

        Ich kann mich nur nach dem richten, was im Artikel steht, und das steht nunmal da oben.

  5. Profilbild
    Pulsefrequenz

    Naja, eigentlich ein guter Schritt. Spotify Vorschläge funktionieren bei mir als „Listener“ echt gut. Problem auch hier wieder: Ihr eigenes Geschäftsmodell kann die hippen Offices, hohen Gehälter und Latte Machiatos nicht finanzieren. Also soll noch mehr vom Hungerlohn der Künstler an Streams bei Spotify bleiben.
    Wahrscheinlich gehts es also hauptsächlich nicht darum bessere Streams anzubieten, sondern die eigene Kasse anteilig (pro Künstler/artist impressions) deutlich zu steigern, damit Ihnen die lieben Investoren nicht den Hahn zu drehen. :-)

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