ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Magix Samplitude Professional V.7.12

Samplitude 7.12

26. November 2003

Die glorreiche Sieben
Einen weiten Weg hat es nun schon hinter sich. Für viele ist es die beste native DAW überhaupt, andere dagegen kennen es nur vom Hören Sagen oder gar nicht. Ganz klammheimlich hat sich Samplitude von einer mausgrauen Recording-Lösung zum Allround-Tool gemausert, das in der neuesten Version endlich auch VST-Intrumente unterstützt. Sollten sich die alteingesessenen Platzhirsche schon mal warm anziehen?

1_image001.gif
“Power to the people: Samplitude V7 in seiner ganzen Pracht.”

ANZEIGE

Aller Anfang
Samplitude ist ein Audio/Midi-Sequenzer wie er im Buche steht. Unterstützt werden Auflösungen bis 192kHz. Aufgenommen wird bei Bedarf im 32bit Floating-Point Verfahren.
Eine Besonderheit ist vor allem die Objekt-orientierte Bearbeitung. So können auf einem einzelnen Track aus einer Spur mehrere Objekte erstellt werden, die alle mit unterschiedlichen Effekt-Einstellungen versehen werden können. Die Möglichkeiten, die sich dort erschließen, sind grenzenlos, wollen aber auch beherrscht werden.
Im Gegensatz zu den großen Sequenzern bietet Samplitude schon seit einigen Versionen Automationskurven. Im aktuellen Patch lassen sich damit auch VSTi komfortabel automatisieren.
Seine wahren Stärken spielt Samplitude beim Mastering und der Erstellung von CDs aus. Hochauflösende FFT-Filter und absolut phasentreue Multiband-Dynamik-Prozessoren sind nur zwei Highlights. Das Brennen einer CD ist direkt aus dem Projekt-Fenster heraus möglich, inklusive aller Track-Indices. Und nicht vergessen wollen wir den grandiosen Raumsimulator, der nun auch als Echtzeit-Effekt zur Verfügung steht und Faltungshall par excellence bietet.

Wagen wir also einen Rundgang durch die Samplitude-Welt.

Willkommen im VIP-Club
Die Installation geht schnell von der Hand. Auf Wunsch werden auch gleich die 500 MB Impulsantworten mitinstalliert, so dass man insgesamt 595 MB einplanen sollte. Als Kopierschutz dient ein Challenge-Response Verfahren: Das Programm wird auf der Samplitude Homepage registriert und keine Minute später war der Freischaltcode im „Briefkasten“. Diese Prozedur kann bis zu drei mal wiederholt werden, z.B. beim Wechsel der Hardware.

Und nun kann es losgehen. Der Look wirkt frischer, ohne sich verspielt oder überzogen bunt zu geben. Der Großteil der Anwendung kommt im edlen Grau daher und vermittelt schon mal eine gewisse Professionalität.
Neben den üblichen WDM-Treibern unterstützt Samplitude das ASIO Treibermodell. Diese Neuerung verschafft den lange vermissten Zugang zu geringen Latenzen und vor allem zu unzähligen VST-Plug-Ins. In punkto Latenz verhält sich Samplitude vorbildlich, vor allem wenn man bedenkt, dass es nicht mit dieser Schnittstelle aufgewachsen ist. Für den Test standen mir zwei Rechner zur Verfügung: PIV 2,4 GHz mit Pulsar II Karte und eine PIII 1GHz Laptop mit Shared Memory Grafik und Echo Indigo. Beide Systeme vertrugen locker 7 ms Latenz. Bei der Pulsar ließ sich auch mit 3 ms arbeiten, wobei dann rechenintensive Prozesse wie der Faltungshall schnell den Spaß verdarben. Doch machen wir uns nichts vor: 7 ms während einer gesamten Produktion sind ein fantastischer Wert!

ANZEIGE

Samplitude-User sind schon was Besonderes. Immerhin haben sie es täglich mit VIPs zu tun. Ein VIP (Virtuelles Projekt) ist der Samplitude Jargon für CPR in Cubase SX oder LSO in Logic. Darin versammeln sich alle Audioschnippsel, Midi- oder Videodaten, die Automation etc. Wer auch zu der Sorte Mensch gehört, die einfach erstmal drauf los arbeitet, wird sich über die Möglichkeit freuen, auf Knopfdruck alle Dateien eines VIPs in einem Verzeichnis speichern zu können. Ärgerlich ist in diesem Zusammenhang nur, dass man in diesem Fall für das Projekt zwar einen neuen Ordner anlegen kann, dieser lässt sich aber im „Speichern“ Menü nicht wie gewohnt umbenennen.
Projekte lassen sich auch direkt aus dem RAM des Computers wiedergeben. Wobei Samplitude dank eines geschickt programmierten Cache-Systems auch bei der Wiedergabe von Festplatte Bestwerte erzielt.

Samplitude unterstützt eine Vielzahl von Audioformaten. So lassen sich zum Beispiel MP3s direkt ins Projektfenster importieren. Einem Mixdown im MP3, Ogg Vorbis oder Real-Audio Format steht nichts im Wege. Leider besteht bei MP3 keine Möglichkeit ein ID-Tag anzulegen, für Real-Audio ist es hingegen möglich. Für den Export im WAV / AIFF Format steht ein hochwertiger Dither-Algorithmus zur Verfügung.

Objektiv betrachtet

2_image003.gif

Und jetzt kommen wir zu dem Punkt, der Samplitude so komplett von anderen Sequenzern unterscheidet: die objektorientierte Arbeitsweise. Mal angenommen, zum Ende der Strophe soll das letzte Wort vor dem Refrain mit Delay versehen werden und vielleicht noch etwas French-Filter. Normalerweise würde man wohl eine extra Spur erzeugen oder die Stelle abtrennen und die Effekte einrechnen. In Samplitude kann dieses Wort – einmal abgetrennt vom Rest – mit Effekten versehen werden, wie sie auch auf Spurebene möglich sind. Jedes Objekt ist quasi eine Spur innerhalb einer Spur. Diese Herangehensweise hilft nicht nur Spurensparen sondern eröffnet Klanggestaltungsmöglichkeiten nie gekannten Ausmaßes.

ANZEIGE
Forum

Es sind momentan noch keine Kommentare für diesen Artikel vorhanden.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung. Wir behalten uns die Löschung von Inhalten vor. Dies gilt insbesondere für Inhalte, die nach unserer Einschätzung gesetzliche Vorschriften oder Rechte Dritter verletzen oder Diffamierungen, Diskriminierungen, Beleidigungen, Hass, Bedrohungen, politische Inhalte oder Werbung enthalten.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X