Line 6 wireless
Sender oder doch besser Kabel? Bei vielen Künstlern sorgt diese Frage nur für ungläubiges Staunen, hat sich doch in den letzten Jahren die Tendenz der Signalübertragung ausschließlich nur in eine Richtung entwickelt, weg vom Kabel, hin zur Funkübertragung, zumindest wenn es um die Instrumentengruppen Gesang, Saiten- und Blasinstrumente geht. Eben alle Instrumente, mit denen man sich auf einer Bühne bewegen kann.
Die Argumente sind schnell aufgezählt: völlige Bewegungsfreiheit, vor allem auf großen Bühnen, besseres Entertainment für das Publikum aufgrund vielfältigeren Showeinlagen und die absolute Sicherheit, während der Show auf der Bühne keine gordischen Knoten entwirren zu müssen. „Ja, warum denn auch Kabel?“, werden sich viele Leser fragen. Während früher noch Argumente wie Akku-Betriebsdauer oder Betriebssicherheit ein Thema waren, hat sich in den letzten Jahren eigentlich nur noch ein einziges Argument gehalten, welches die musizierende Zunft in zwei Lager teilt: der Sound!
Nach wie vor klingt gerade ein Gitarrensignal über eine Funkstrecke in Sachen Dynamik und Frequenzgang anders als über ein reguläres Kabel. Hier wird bewusst das Adjektiv „anders“ gewählt, da eine Wertung in Form von „besser“ oder „schlechter“ reine Geschmacksache ist. Fakt bleibt jedoch, dass eine Funkstrecke aufgrund der fehlenden Kapazität eines Kabels deutlich mehr Frequenzen überträgt und das Gitarrensignal und der Klang höhenlastiger wird. Zudem erfährt das Signal durch die Um- und Rückwandlung in den Funkbereich eine Dynamikbeschneidung, was sich in einem „verdichteten“ Klangbild widerspiegelt.
Sich dieser Prozedur bewusst, tritt die Firma Line6 an, um mit ihrem Relay G30 und den Slogan „Wired Tone, Wireless Freedom“ auch die Funk-Skeptiker klanglich auf ihre Seite zu bekommen. Ein genauer Test auf Amazona.de wird zeigen, wie man dies schaltungstechnisch zu lösen versucht.
Was seltsamer Weise überhaupt nicht in dem Test erwähnt wird ist ,dass es sich hier um ein digitales Funksystem handelt. Hat Axel das etwa übersehen? :-) Aber ich finde das recht wichtig, weil sich ja ntürlich die Frage aufdrängt, wie es sich mit Latenzzeiten verhält, die ja bei der AD/DA-Wandlung unvermeidlich sind. Was beim Keyboard meist gerade noch durchgeht, kann für Gitarristen schon unerträglich sein. Also wie schauts aus?
Hallo Stefan,
eine hörbare Latenz konnte im Test nicht nachgewiesen werden.
Sollte eine messtechnische Größe nachgewiesen werden, ist sie sie so klein, dass sie während des Spiels nicht ins Gewicht fällt.
Viele Grüße
Axel