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Test: Speakerfood PlugSearch, Gain Control, Plug-in-Tools für Logic Pro

Beschleunige deinen Workflow in Logic Pro

28. Juni 2024
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Speakerfood PlugSearch, Gain Control, Plug-in-Tools für Logic Pro

Speakerfood entwickelt Tools, die den Workflow von Logic Pro beschleunigen sollen. Die Firma wurde von Rinus Aarts, einem niederländischen Filmkomponisten, gegründet, weil ihm in seiner täglichen Arbeit einige Funktionen in Logic Pro fehlten. Diese Tools sind aber keine Plug-ins zur Klanggestaltung, wie man vielleicht vermuten könnte, sondern Werkzeuge, die dabei helfen, bestimmte Aufgaben schneller auszuführen. Mit PlugSearch kann man in Logic Pro bequem nach Plug-ins suchen und diese laden, während GainControl den Pegel von Audio-Regionen via Shortcut ändern kann. Wie das alles in der Praxis funktioniert, möchten wir uns heute anschauen.

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PlugSearch: Komfortable Suche für Plug-ins und Instrumente in Logic Pro

Im Gegensatz zu vielen anderen DAWs ist es in Logic Pro nicht möglich, ein Tastaturkommando für die Suche und das Laden von Plug-ins zu vergeben. Stattdessen muss man jedes Mal, wenn man ein Plug-in laden möchte, mit der Maus durch die Menüstruktur navigieren, bis man das gewünschte Plug-in gefunden hat. Das ist auf Dauer nervig und bremst einen oft im kreativen Schaffen aus. Anstatt sich darüber weiterhin aufzuregen, kam Rinus vor einigen Jahren auf die Idee, dafür selbst eine Lösung zu entwickeln. Das war die Geburtsstunde von Speakerfood und dem ersten Produkt PlugSearch.

Speakerfood Tools Logic Pro

Installation von Speakerfood PlugSearch 4

Nach der Installation findet man das Tool in der Menüleiste von macOS und kann dort die gewünschten Einstellungen vornehmen. Vor der erstmaligen Benutzung ist es notwendig, dem Tool einige Berechtigungen auf Betriebssystemebene zu erteilen. Das ist aber kein Hexenwerk und ist dank der guten Anleitung in zwei Minuten erledigt.

Speakerfood Plugsearch

Navigiert man danach in Logic Pro über einen leeren Insert-Effekt-Slot eines Audio- oder Instrumenten-Kanals und drückt die CTRL-Taste, taucht eine Suchmaske als schwebendes Fenster auf. Unterhalb des Suchfensters zeigt PlugSearch die zuletzt geladenen Plug-ins an, die per Mausklick geladen werden können. Alternativ kann der Benutzer via Texteingabe nach jedem gewünschten Plug-in suchen. Klingt simpel, ist aber über den Tag verteilt eine enorme Zeitersparnis. Bewahrt es einen doch davor, bei jedem einzelnen Plug-in, das man laden möchte, durch die gesamte Menühierarchie zu navigieren, wertvolle Sekunden zu verlieren und aus dem Flow zu geraten. Das Gleiche gilt übrigens auch für Instrumente. Wäre das alles, was PlugSearch zu bieten hätte, wäre das für mich bereits Grund genug, das Tool auf meinem Mac zu installieren.

Aber natürlich ist das noch nicht alles: Speakerfood PlugSearch scannt und sortiert nach der Installation alle auf dem System installierten Plug-ins und ordnet diese in sinnvolle Kategorien. Dadurch hat man die Möglichkeit, sich seine Plug-ins aufgelistet, nach Kategorien oder Herstellern, anzeigen zu lassen. Des Weiteren kann man auch eine Liste von eigenen Favoriten anlegen. Zwischen diesen Ansichten wechselt man einfach, indem man wiederholt die CTRL-Taste drückt. Möchte man ein geladenes Plug-in löschen, so ist auch das möglich. Dazu muss man einfach mit der Maus über das entsprechende Plug-in navigieren und dann die Command-Taste drücken. Schon verschwindet das geladene Plug-in wieder.

Mittlerweile ist Speakerfood PlugSearch in Version 4 angelangt und der Name hat sich meiner Meinung nach ein wenig überholt, da das Tool mittlerweile viel mehr kann, als nur Plug-ins zu suchen und zu laden. So kann man nach dem gleichen oben beschriebenen Prinzip auch Inputs, Outputs und Sends in einem Kanal suchen und auswählen. Dazu muss man den Mauszeiger lediglich über die entsprechende Stelle im Logic Mixer platzieren und erhält nach Drücken der CTRL-Taste ein entsprechendes Suchfeld. Ein wiederholtes Drücken der CTRL-Taste ändert hier ebenfalls die Auswahl, sodass man sich etwa nur Inputs oder Busse oder beides zusammen anzeigen lassen kann. Außerdem lässt sich PlugSearch auch verwenden, um nach einem Track zu suchen. Einfach im Spurenbereich (Arrangement Fenster) die CTRL-Taste drücken und den Namen des Tracks eintippen. Sehr hilfreich, gerade bei großen Projekten. Auch für Artikulationssets, mit deren Hilfe man die Spielweise von virtuellen Instrumenten umschalten kann, funktioniert das Ganze übrigens. Hier merkt man deutlich, dass der Entwickler aus der Filmmusikbranche kommt.

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Control Grids von PlugSearch

Mit Control Grids lassen sich Plug-ins via Shortcut laden

Speakerfood Control Grids

Weiter geht es mit Control Grids. Damit lassen sich Plug-ins auf virtuellen Pads ablegen, wobei jedem Pad ein MIDI-CC-Befehl zugewiesen werden kann. Diese Grids lassen sich dann wunderbar von extern steuern, etwa via Stream Deck oder MetaGrid Pro. Entweder durch eine dedizierte Hardware oder aber auch z. B. auf einem iPad mit entsprechender App. Damit sind dann die eigenen Lieblings-Plug-ins wirklich nur noch einen Klick entfernt. Wer das einmal ausprobieren möchte: Die kostenlose iOS-Version von Stream Deck bietet immerhin sechs Pads an.

PlugSerach Speakerfood IO Manager

Mithilfe der I/O Labels lässt sich Logic für unterschiedliche Szenarien konfigurieren

Speakerfood I/O Labels

Nicht unerwähnt soll auch das Feature I/O Labels bleiben. Damit lassen sich Presets für die Benennung der physikalischen Ein- und Ausgänge sowie der Busse in Logic erstellen und bei Bedarf laden. So lassen sich für jedes Szenario im Tonstudio eigene Setups erstellen und bequem laden. Zur Erinnerung: Über das I/O-Fenster in Logic kann jeder Anwender die Ein- und Ausgänge seines Audiointerfaces nach eigenen Vorstellungen benennen. Normalerweise werden diese Namen vom Treiber geliefert und haben recht generische Bezeichnungen wie „Audio In 1“, „Audio In 2“ und so weiter. Wer möchte, kann diese Benennung aber überschreiben, z. B. mit dem Namen des Preamps oder des Synthesizers, der am jeweiligen Input anliegt. Mit PlugSearch kann man das Spiel noch eine Stufe weiterdenken und sich z. B. für die Aufnahme von Schlagzeug ein anderes I/O-Setup zurechtlegen als für den Mixdown.

Über das PlugSearch-Symbol in der Menüleiste lassen sich extra Fenster für Plug-ins, Artikulationen, Grids und I/O Labels aufrufen und editieren. In jedem dieser Fenster verstecken sich zusätzliche Funktionen, die den Rahmen dieses Textes sprengen würden. So ermöglicht etwa das Plug-in-Manager-Fenster, nicht lizenzierte UAD-Plug-ins einfach auszublenden. Man kann hier auch die Kategorien der einzelnen Effekte bearbeiten oder sich ansehen, welches Plug-in wie oft benutzt wurde. Fun Fact: Über die Hälfte meiner installierten Plug-ins habe ich überhaupt noch nie benutzt.

GainControl: Effiziente Pegelsteuerung in Logic Pro

Kommen wir zum nächsten Tool. Mit GainControl ermöglicht uns Speakerfood die Steuerung von Region Gain, also das Ändern von Pegeln in Audio-Regionen im Logic Arrangement. Eine Funktion, für die es in Logic ebenfalls noch kein Tastaturkommando gibt. Möchte man in Logic den Pegel einer Region mit Bordmitteln ändern, so muss man jedes Mal in den Regioneninspektor wechseln. Dort lässt sich die gewünschte Änderung nach einem Doppelklick von Hand eintragen und muss abschließend mit Enter bestätigt werden. Das ist auf Dauer ziemlich umständlich.

Speakerfood GainControl

Einstellungen für GainControl in Logic Pro

Einfacher geht es mit GainControl, das sich nach der Installation ebenfalls in der Menüleiste befindet, wo man es jederzeit erreichen kann, um die nötigen Einstellungen vorzunehmen. Es gibt die Möglichkeit, Tastaturkommandos für Gain Small und Gain Normal anzulegen. Bei mir sind das etwa Werte von 1 und 3 dB. Außerdem gibt es noch Kommandos, um Fade-ins und -outs anzulegen und deren Wert und die Form der Kurve zu beeinflussen. Sowohl Gain als auch Fades lassen sich zudem per Reset-Befehl zurücksetzen. Ähnlich wie bei PlugSearch lassen sich die genannten Funktionen überdies auch über einen externen MIDI-Controller steuern. So kann man in den Einstellungen einen MIDI-Port und einen MIDI-CC-Befehl festlegen, um dann etwa die Buttons oder Knöpfe eines externen MIDI-Keyboards zu nutzen.

Um den Nutzen von GainControl aufzuzeigen, möchte ich kurz meinen eigenen Workflow damit beschreiben. Ich nutze das Tool hauptsächlich in der Endphase eines Mixdowns. Alle Spuren befinden sich schon im richtigen Verhältnis zueinander und sind zum großen Teil auch mit Effekten bearbeitet. Stelle ich nun fest, dass einzelne Regionen zu laut oder zu leise sind, muss ich diese nicht umständlich mit der Automation bearbeiten. Stattdessen markiere ich sie mit der Maus und drücke das entsprechende Tastaturkommando, um sie anzuheben oder abzusenken. Das geht super schnell und sogar während Logic läuft. Ich muss also nicht erst anhalten, den Wert ändern und per Enter bestätigen. Genauso verfahre ich beim Setzen von Fade-ins und -Outs. Ein anderes Anwendungsgebiet ist natürlich das Editieren von Audioaufnahmen oder auch das Sounddesign bei Film und Fernsehen. Wenn man sich vorstellt, dass man bei diesen Tätigkeiten die genannten Befehle oft mehrere 100-mal am Tag anwendet, wird glaube ich schnell klar, was für eine Zeitersparnis sich einem hier bietet.

Logic Pro Presets: Preset-Verwaltung für bekannte Plug-ins

Als letztes Produkt bietet Speakerfood die sogenannten Logic Pro Presets an. Diese enthalten Presets von bekannten Plug-in-Herstellern wie Universal Audio, Fabfilter, Waves und Soundtoys. Nach der Installation sind die Presets über die Bibliothek von Logic auffindbar und durchsuchbar. Da ich selbst keine Plug-ins dieser Hersteller nutze, kann ich hierzu wenig sagen, aber ich kann mir vorstellen, dass auch dieses Tool eine sinnvolle Unterstützung im Tonstudio-Alltag darstellt. Anstatt in einem bestimmten Kompressor nach einem Vocal-Preset zu suchen, kann man nun einfach die gesamte Bibliothek mit allen Kompressoren durchsuchen, die man besitzt.
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Fazit

PlugSearch und GainControl von Speakerfood sind für mich seit Jahren unverzichtbare Werkzeuge in Logic Pro, sei es beim Mixdown oder beim Editieren. Wann immer ich an einem anderen Computer arbeite, vermisse ich beide Tools schmerzlich. Ich kann jedem Logic-Nutzer nur raten, den beiden Werkzeugen eine Chance zu geben. Die Zeit, die man für Installation und Einarbeitung braucht, hat man in kürzester Zeit wieder raus.

Plus

  • Beschleunigung des Workflows
  • clevere Integration in Logic Pro
  • günstiger Preis

Preis

  • PlugSearch: 30,- Euro
  • Gain Control: 20,- Euro
  • Logic Pro Presets: 20,- Euro
  • Bundle aus allen 3: 40,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Tai AHU 3

    Guter Artikel, Moritz. Hätte ich, so wie früher, Dutzende von PlugIns von Drittherstellern, wäre es eine Überlegung wert. Der Preis ist prima. Zu den Logic Pro Presets. Ich habe nie verstanden, warum dieses Feature nicht häufiger genutzt wird. Erstens kann ich meine Einträge dort selbst erledigen, zweitens gibt es die Option von einem Blog hunderte von Presetlisten von Drittanbietern runterzuladen. Ich habe das mal auf einer meiner Seiten im Video genauer erklärt:
    https://www.taituts.de/presets-von-drittanbieter-plugins-in-logic/
    Es ist legal, daran zweifelte ich früher, aber es werden nur die mitgelieferten Sounds gelistet.

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