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Test: Schecter SLS Elite C-7, E-Gitarre

Mit 7 Saiten im Klarlack Finish

30. Juni 2024

Bei der Schecter SLS Elite C-7 handelt es sich um eine siebensaitige Gitarre, welche zusätzlich mit einem Fanned Fretboard ausgerüstet ist und zum Lager der Powerstrats gerechnet werden muss.

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Die Konstruktion der Schecter SLS Elite C-7

Auch wenn Schecter deutlich mehr Modelle in seinem Portfolio führt, zusammen mit den ehemaligen großen Namen wie Kramer, Charvel oder den heute noch aktiven ESP und Ibanez gehört Schecter eindeutig zur den Urvätern der Powerstrats. Da die Stratocaster Form aufgrund ihrer optisch einfachen, aber genialen Form gleichzeitig natürlich auch der größte Umsatzbringer im Stall von Schecter ist, verwundert es nicht wirklich, dass der überwiegende Teil nahezu eines jeden Herstellers, wenn wir einmal von Gibson absehen, darauf geprägt ist, mehr oder minder an die klassische Form heranzureichen.

Dass die uns zum Test vorliegende Schecter SLS Elite C-7 jedoch mit der Ur-Stratocaster von 1954 herzlich wenig gemein hat, wird nicht nur beim ersten Griff auf dem Griffbrett klar, sondern ist auch schon im Vorfeld optisch deutlich zu erkennen. Fangen wir doch einfach einmal mit der allgemeinen Optik an, welche man als „Natur Pur“ beschreiben könnte. Das Instrument ist komplett transparent lackiert, so dass die unterschiedlichen Holzmaserungen sehr schön durch die jeweiligen Lackschichten scheinen. Um das Ganze ein wenig distinguierter erscheinen zu lassen, verfügt das Instrument sowohl auf der oberen Seite des Korpus, als auch in der Hals- und Kopfplatteneinfassung über ein sehr schönes, einfaches schwarzes Binding, welches dem Instrument eine gewisse Schnittigkeit verpasst.

Schecter SLS Elite C-7 Foto von vorne, Totalansicht

Passend dazu wurde die gesamte Hardware in Form der Stimmmechaniken und der HipShot Brückenkonstruktion zusätzlich zu den Tonabnehmern, welche von Fishman stammen, ebenfalls in Schwarz gehalten. Bei den Stimmmechaniken handelt es sich um Locking Versionen, welche mit einer entsprechenden Schraube an der Unterseite es ermöglichen, die Saiten fest zu fixieren und damit die Stimmstabilität zu erhöhen. Auf den Mechaniken ist das Firmenlogo Schecter abgedruckt. Inwieweit jedoch die Mechaniken wirklich von Schecter auch gefertigt werden oder ob es sich um OEM-Produkte handelt, lässt sich nicht herausfinden. Ist aber auch nicht wirklich wichtig, da die Mechaniken aufgrund ihrer Fertigungsqualität einen guten Job machen. Bezüglich der Saitenführung hat Schecter ebenfalls auf den relativ breiten Hals Rücksicht genommen und die 7 Stimmmechaniken mit der Anordnung 3 im Bassbereich und 4 im Diskantbereich mit einer leicht nach oben spitz zu laufenden Anordnung dafür gesorgt, dass die Saitenführung relativ gerade vom Sattel zur Kopfplatte hin verläuft und damit möglichst wenig Reibung an den Sattelkerben bezüglich der Seitenführung entsteht.

Schecter SLS Elite C-7 Foto von den Fishman Pickups

Schecter SLS Elite C-7 Decke

Natürlich ist auch der obere Kunststoffkopf des Dreiwegeschalters und die Speed Dome Master Tone und ein Master-Volume-Regler in Schwarz gehalten. Beide Regler verfügen über die mittlerweile übliche Push-Pull-Funktion, um die Fishman Tonabnehmer, welche bekannterweise über eine Vintage- und eine Modern-Ausrichtung verfügen, jeweils separat umschalten zu können. Aufgrund der Multiscale-Ausführung sind natürlich auch die Tonabnehmer schräg in der Gitarre verbaut, um eine gleichmäßige Saitenabnahme zu gewährleisten. Aufgrund des schrägen Einbaus sind die Tonabnehmer allerdings ungewöhnlich breit. Es würde mich in der Tat nicht wundern, wenn Fishman trotz der sieben Saiten hier die Pickup-Ausführung der achtseitigen Gitarren genommen hat, um durch die schrägen Einbau die „Verkürzung“ der Gehäuse zu kompensieren. Eine gute Detaillösung!

Da es sich bei den Tonabnehmern um aktive Tonabnehmer handelt, muss entsprechend eine 9 Volt Batterie innerhalb des Instrumentes untergebracht werden. Dies macht Schecter bei der Schecter SLS Elite C-7 über die Rückseite, wo eine relativ schwergängige Kunststoffklappe das Batteriefach abdeckt. Ich habe es mit den Fingernägeln versucht, aber die Klappe ließ sich leider nur mit einem Schlitzschraubendreher öffnen. Es empfiehlt sich aber generell, einen solchen Schraubendreher mitzunehmen, dass selbst wenn man die Klappe mit den Fingernägeln geöffnet bekommen sollte, man die darunter liegende 9 Volt Batterie nur mittels eines Schraubendrehers herausgehebelt bekommt. Merke, immer ein bisschen Werkzeug mitnehmen!

Mit einer Sattelbreite von 48 mm ist der Hals in seiner Bespielbarkeit natürlich schon ein anderes Kaliber, als wenn man sich eine reguläre sechssaitige Gitarre zu Gemüte führt. Auch der in Ultra-Thin C gehaltene Hals, welcher meines Erachtens vom Shaping her auch durchaus als ein flaches D durchgehen könnte, kann hier nur rudimentär die Haptik in „regulär“ umwandeln. Dennoch muss man dem Instrument eine vergleichsweise leichte Bespielbarkeit attestieren, wenngleich das Fächergriffbrett auf jeden Fall eine gewisse Umgewöhnung mit sich bringt.

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Schecter SLS Elite C-7 Foto von vorne

Schecter SLS Elite C-7 Vorderseite

Die Holzauswahl der Schecter SLS Elite C-7

Wenn man schon so viel Holz in seiner natürlichen Farbgebung geboten bekommt, ist es durchaus sinnvoll, auf die jeweiligen Hölzer etwas genauer einzugehen. Da hätten wir zum einen den durchgehenden Hals, dessen Griffbrett mit einer Mensur von 648 mm bis 685,8 mm ausgestattet ist. Die unterschiedlichen Mensurlängen kommt durch das Fanned-Fretboard zustande, welches bekanntermaßen dafür sorgen soll, dass durch die unterschiedlichen Mensurlängen die Saiten, verglichen mit einer regulären Gitarre, eine möglichst gleichmäßige Seitenspannung haben.

Um dies umzusetzen, muss zwangsweise eine fächerförmige Anordnung der Bünde ausgeübt werden, was die ungewöhnliche Ausrichtung der Bundstäbchen mit sich bringt. Die 24 Jumbo-Bünde haben bei der Schecter SLS Elite C-7 ihre Mitte am 11. Bund und verschieben ihren Winkel entsprechend der Mensurlänge zur Kopfplatte und zur Brücke hin gleichmäßig auseinander. Nicht zu vergessen ist natürlich auch, dass sowohl der Sattel als auch die Brückenkonstruktion diese Ausrichtung mitmachen muss, zumal an diesen beiden Punkten der Winkel am spitzesten eingestellt ist.

Schecter SLS Elite C-7 Foto von der Rückseite des Instruemnts

Schecter SLS Elite C-7 Rückseite

Besagter Hals besteht aus Ahorn, garniert mit Padouk und Walnussstreifen und wurde zusätzlich durch Carbonfieberstäbe verstärkt. Die drei Farben, die sich demnach dem Auge offenbaren, sind ein klassisches helles Ahorn, zwei dunkle Walnussstreifen, ein leicht rötlicher Padoukstreifen und besagte Carbonfieberstäbe.

Für die angeleinten Korpusflügel hat man sich für Sumpfesche entschieden. Dieses Holz ist für ein sehr gutes Schwingungsverhalten bei gleichzeitig moderatem Gewicht bekannt, was allerdings dennoch dafür sorgt, dass das Instrument, welches in seiner Gesamtkonstruktion deutlich massiger als eine sechseitige Gitarre daherkommt, immer noch auf ein Gewicht von ungefähr 3,8 kg kommt, was ungefähr der gehobenen Mittelklasse in Bezug auf das Gewicht entspricht.

Im Gegensatz zur Decke der Gitarre, welche hochglanzpoliert und bezüglich der Lackierung fest verschlossen wurde, ist die Rückseite des Instruments, ähnlich wie die Halsoberfläche, nur leicht satiniert mit einer hauchdünnen Lackierung versehen, so dass man die Unebenheiten, die eine natürliche Holzstruktur mit sich bringt, sehr gut mit den Fingerkuppen erfühlen kann.

Schecter SLS Elite C-7 Foto von der Profilansicht mit Blick auf die Zargen

Schecter SLS Elite C-7 Profil

Die Schecter SLS Elite C-7 in der Praxis

Was man bereits durch die Ausstattungsmerkmale des Instruments optisch und haptisch mitbekommen hat, wird akustisch konsequent weiter fortgeführt. Das Instrument ist aufgrund seiner Bauweise und seiner Ausstattung eindeutig für den Hard- und Heavy-Bereich konzipiert, wobei hier der Progressivanteil noch einmal immens zunimmt. Auch die Tatsache, dass das Instrument mit Klarlack lackiert wurde und deshalb der hohe Holzanteil unbearbeitet durchscheint, lässt vermuten, dass man diesbezüglich auch deutlich lockerer unterwegs ist, wenn es um die Zielgruppe geht. Ein solches Finish würde im Black-, Death- oder anderem weiß geschminktem Kasperle-Metal mit Sicherheit nicht auf offene Arme stoßen.

Dabei fällt ein Ausstattungsmerkmal vom ersten Ton an auf, sobald man auch nur die erste Saite zum Schwingen bringt. Das Zauberwort heißt Sustain. Die gesamte Konstruktion des Instruments ist auf die Langlebigkeit der Schwingungsdauer der einzelnen Töne angelegt und das hört und merkt man. Der durchgehende Halt sorgt einmal mehr dafür, dass jede Saite und mir ihr einhergehend jeder Ton unglaublich lange schwingt. In Zusammenarbeit mit der Hipshot-Brücke, welche die Saiten durch den Korpus führt und der komplett unbeweglichen Saitenkonstruktion aufgrund der Abwesenheit eines Vibratosystems, sorgt die Konstruktion dafür, dass selbst der höchste, dünnste Ton immer noch mit einem Übermaß an Schwingungsdauer versehen wird.

Der Grundsound des Instruments ist wuchtig und dennoch differenziert, so dass auch maximale Gain-Strukturen gut verarbeitet werden können.

Natürlich bedarf es einer kurzen Einarbeitungszeit, bis das Gehirn seine Fingerbewegungen dem Fanned-Fretboard angeglichen hat. Selbiges geschieht allerdings überraschend schnell. Schon nach knapp einer Stunde hatte sich mein Gehirn entsprechend umgestellt und konnte bereits deutlich besser mit den unterschiedlichen Saitenabständen umgehen. Ich bin mir relativ sicher, dass sich das System nach ein paar Tagen fest in die Grifftechnik eines jeden Spielers eingegraben hat.

Schecter SLS Elite C-7 Foto im Studio mit Verstärker im Hintergrund

Schecter SLS Elite C-7 im Studio

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Fazit

Mit der Schecter SLS Elite C-7 hat der Hersteller ein hochwertiges Instrument für den progressiven Hard’n’Heavy Bereich in seinem Portfolio. Verarbeitung, Konzept und Komponenten sind von hoher Qualität und bieten alles, was es für diesen Genrebereich benötigt.

Plus

  • Sound
  • Verarbeitung
  • Konzept

Preis

  • ca. 1.690,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Ark

    Allein die schöne Holzoptik macht die Gitarre für mich zum Hingucker. Dass Schecter 7-Saiter kann, sehe ich an meiner Reaper 7, die allerdings ein paar kleinere, kosmetische Schönheitsfehler hat, die mir leider erst nach dem Kauf aufgefallen sind. Klang und Bespielbarkeit sind aber Klasse.

  2. Profilbild
    Tai AHU 3

    Also, so weit ich weiß, verzichtete Keith Richard auf eine Saite, scheint mir sinnvoller.

    Scherz beiseite, wirklich schönes Instrument, schnörkellos, schöne Maserung. Die Kopfplatte noch etwas einfacher, dann wäre es optimal. Und natürlivh eine Saite weniger 🤣

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