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Test: Gemini PS-626USB

DJ Mixer mit Soundka

12. Juni 2008

 

Vor 10 Jahren schloss ich engere Bekanntschaft mit dem Gemini PS-626 Pro, bin also 626-Anwender „der ersten Stunde“. Aber auch bei Gemini geht man mit der Zeit und spendiert dem neuesten Spross der 626-Familie einen USB-Anschluss. Ich hatte eines der Testgeräte auf dem Schreibtisch liegen…

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Erster Eindruck

Der erste Eindruck ist durchaus positiv. Die Verarbeitung scheint robust, die Fader fühlen sich gut an, die Potis sind leider etwas klein für Leute mit großen Fingern und die Anschlussmöglichkeiten erscheinen vielfältig. Schon kommt der erste Dämpfer: Netzteil! War der PS-626Pro noch mit einem internen Netzteil und Kaltgeräte-Anschluss gesegnet, ist die aktuelle Produktlinie mit einem Netzteil gestraft. Solche externen Netzeile haben sich, meiner Erfahrung nach, in der Audio-Umgebung nicht bewährt. Ich habe Synthesizer von namhaften Herstellern im Rack, deren Netzteil in die Audio-Leitungen streut, wenn der Abstand zum Netzteil 50cm unterschreitet. Außerdem ist ein Netzteil deutlich schwerer zu ersetzen als ein Kaltgerätekabel. Letzteres ist bei fast jedem Gig aufzutreiben, sollte man selbiges mal vergessen; beim Netzteil wird das schon zur Herausforderung. Weiterer KO-Grund für Netzteile: Fällt ein Kabel vom Tisch herunter, bleibt es einsatzbereit. Bei einem Netzadapter wäre ich mir da nicht so sicher. Evtl. bessert Gemini bei der nächsten Generation hier nach. Allerdings ist meine Hoffnung sehr gering, externe Stromversorgung ist schwer angesagt seit ein paar Jahren. Erdungs- oder Brummschleifen-Probleme mit Plattenspielern ergeben sich, trotz des fehlenden Schutzkontaktes (der bei Kaltgerätekabeln zu finden ist), nicht.

Im Prinzip ist der PS-626USB dem PS-626x gleich, mit dem Unterschied, dass der sechste Line-In durch eine USB-Buchse ersetzt wurde.

 

Im Einzelnen

Streng genommen ist der PS-626USB sogar ein 3½ – Kanal Mixer. Für das Mikrofon gibt es einen „Mini-Kanal“ mit Lautstärkeregelung, Höhen- und Bässe-EQ. Kleines Bonbon: das Lautstärke-Poti hat sogar eine Schalterfunktion. Somit wird das Mikrofon nicht nur leise gedreht, sondern abgeschaltet, sehr schön. Da auf dem Pult „professional“ steht, wollte ich ein Mikrofon über ein professionelles XLR-Kabel anschließen; Fehlanzeige. Leider ist das Mikrofon nur über Klinke anschließbar, vor zehn Jahren gab es noch eine XLR/Klinke-Kombi-Buchse für’s Pult. Der Mikrofon-Vorverstärker klingt, wie man es in dieser Preisklasse erwarten muss. Längere Moderationen bzw. Veranstaltungen mit Moderator sollten bei Bedarf über ein zusätzliches Pult gefahren werden.

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Als Highlight wird hier der USB-Anschluss angepriesen. Der letzte Line-In wurde durch eine USB-Buchse ersetzt; so gesehen ist das 626USB ein Mischpult mit eingebauter USB-Soundkarte. Genau so funktioniert das Ganze auch. Der Anschluss an meinem Windows XP Rechner war problemlos; kaum steckt das Kabel im USB-Hub, schon kann es losgehen. Eine Treiber-CD liegt dem Mixer nicht bei, ein USB-Kabel auch nicht. Ein Treiber wird nicht benötigt, das Pult meldet sich als Standard „USB Audio-Codec“ beim Betriebssystem; ein USB-Kabel wäre schon nett gewesen, dafür liegt ein Y-Kabel, Stereo-Mini-Klinke (3,5mm) auf Stereo-Chinch, bei. Ein Aufkleber auf dem Pult wirbt für die Vorzüge der USB-Lösung: „Play and Record with the same USB Cable“; das irritiert etwas, da das zum Standard-Repertoire jeder USB-Soundkarte gehört

Die komplette Fader-Sektion kann ausgewechselt werden; alle vier (drei Kanal-Fader mit Cross-Fader) komplett. Die Umschalter „Phono/Line“ sind am oberen Pultende zu finden. Das dürfte die Kollegen der scratchenden Zunft unter Umständen irritieren. Die CUE-Funktionen werden über einen Dreifach-Wahl-Schalter erreicht. Der Crossfader lässt sich auch umkehren (Reverse) und mit einer anderen Überblendkurve (Curve) nutzen, wie es ja schon seit Jahr und Tag aus der DJ-Software-Ecke auf die Hardware-Mixer übertragen wurde.

Die Eingänge für Plattenspieler lassen sich rückseitig auf Line-In umschalten, so dass theoretisch fünf Line-Zuspieler zusammen mit dem USB-Kanal genutzt werden könnten.

 

Fazit

Auch diese Ausgabe des 626 macht Spaß, das Grundkonzept stimmt und Bedarf keiner Korrektur. EQs, Haptik und Bedienung erfüllen voll und ganz die Erwartung. Die Umschaltung am Pegelmesser von Programm auf Cue ist nicht ganz nach meinem Geschmack und in meinen Augen nicht vernünftig zu gebrauchen; das hatten wir schon besser. Schön wäre auch ein Balance-Regler für die Summe.

Überblick

Überblick

Der USB-Anschluss hat mich im ersten Moment etwas verwirrt. Ich konnte mir keinen Mehrwert vom 626USB gegenüber dem 626X vorstellen. Eine fest eingebaute USB-Soundkarte erscheint nicht eben flexibel, zumal nur ein Stereo-Kanal in beide Richtungen zur Verfügung steht. Zwei Stereo Ausgangskanäle wären hier praktischer, um mit einschlägiger DJ-Software über den 626USB zu mischen. Dafür sind allerdings die bereits bekannten Controller/Mischpult-Kombinationen besser geeignet. Der „große Bruder“, das Pult PS 02 USB, ist mit zwei USB-Anschlüssen für nur vier Euro mehr (Straßenpreis) zu haben, da dürften einige gleich zum nächsten Level greifen.

Plus

+++ Anschlussmöglichkeiten/Flexibilität

++ Kompakt

++ Bedienbarkeit

+ Preis/Leistung

 

Minus

— Pegel-Anzeige

— Mic-Eingang nur als Klinge auf der Rückseite

— Ein-/Ausschalter auf der Rückseit

– Kanal-Umschalter ganz oben (für Hip-Hop-DJs evtl. ein Manko)

– Kein Gain-Regler für den Mikrokanal

 

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