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Test: Rane TTM 57 SL

TTM 57 SL

20. März 2007

Eine möglichst mausfreie Bedienung ist das A und O, wenn es um das Handling eines digitalen DJ-Systems geht. Der Hersteller Rane hat sich zu seinem Produkt Scratch Live genau diese Gedanken gemacht und den TTM 57 SL auf den Markt gebracht. Schauen wir mal, ob sich dieser Kandidat in der Praxis bewähren kann.

Rane TTM 57 SL

Rane TTM 57 SL

Das von Rane seit einigen Jahren erhältliche digitale DJ-System Scratch-Live (SSL) wurde bereits hier auf AMAZONA.de getestet und für gut befunden. Der Focus dieses Tests soll daher auf dem Zusammenspiel der Software und der Hardware liegen. Kurz zusammengefasst handelt es sich bei SSL um eine DJ-Software, die auf einem Rechner (Mac oder Windows) installiert wird und die Wiedergabe von digitalen Musikstücken ermöglicht. Die Steuerung der Songs kann über spezielle, mit einem Timecode versehene Schallplatten oder CDs erfolgen. Die Soundwiedergabe übernimmt ein spezielles Audio-Interface.

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Das TTM-57-SL-Paket

Rane hat jetzt ein neues Paket zusammengestellt, das aus dem TTM 57 SL besteht – einem zweikanaligen Battle-Mixer basierend auf dem TTM 56 aus dem gleichen Haus –, der Software Scratch Live und den Steuer-CDs- und Vinyls. Der TTM 57 SL dient dabei als Steuereinheit für die Software und als Audio-Interface und kann darüber hinaus auch als klassischer analoger DJ-Mixer eingesetzt werden.

Der Mixer

Der TTM 57 SL kann analoge Signale von Turntables und CD-Playern verarbeiten und hat zusätzlich, wie es sich für einen waschechten Battle-Mixer gehört, auch einen Mikrofoneingang an Bord. Darüber hinaus kann er aber digitale Audio-Signale, die ihm aus einem Rechner via USB zugetragen werden, verarbeiten und wiedergeben. Auch können Signale digital auf diesem Weg an einen Computer übermittelt werden, um beispielsweise Aufnahmen darüber zu tätigen. Alles in allem stehen acht digitale Kanäle für die Aufnahme und Wiedergabe zur Verfügung. Die Klangregelung kann mittels eines dreibandigen Equalizers erfolgen, der für jedes seiner Bänder mit einem zusätzlichen Kill-Schalter ausgestattet ist. Zusätzlich besitzt der TTM 57 SL auch noch zwei Effekte, deren Steuerung zunächst leider nicht intuitiv gelingen möchte, da dazu die Potis und Knöpfe verwendet werden müssen, die ebenfalls für die Fernsteuerung der Software gedacht sind. Es fehlt an einer eindeutigen Beschriftung und man kommt daher nicht umhin, einen Blick in das gute und ausführliche Handbuch zu werfen. Mein Tipp an dieser Stelle: Probieren Sie die Effekt-Funktionen in Ruhe zu Hause aus und lernen Sie die Belegungen auswendig. Über eine so genannte „FlexFX“-Schleife ist es des Weiteren auch möglich, ein externes Effektgerät oder einen Sampler in sein DJ-Setup zu integrieren.

Für die Turntabelisten hat der TTM 57 SL ebenfalls noch eine Reihe interessanter Einstellungsmöglichkeiten zu bieten. So können die Faderkurven seiner drei Fader stufenlos angepasst und vertauscht werden (Channel Swap) sowie einen umgekehrten Lautstärkeverlauf annehmen. Selbstverständlich hat Rane seinen Mixer mit umfangreichen und komplett separat regelbaren Ausgängen bestückt (Main, Booth, AUX, Phones) und auch die Cueing-Abteilung zeigt sich von ihrer flexiblen Seite mit mischbaren Kanalanteilen und einem Master-Cue-Schalter. Um der Beständigkeit Tribut zu zollen, wurde in der Battle-Area auf dem Mixer eine Lexan-Platte moniert, die extremen Belastungen standhalten und natürlich ausgetauscht werden kann. Die Fader sind ebenfalls leicht ausbaubar, sind magnetisch und werden optisch abgetastet, so dass hier kein Verschleiß bezüglich der Soundqualität befürchtet werden muss (wie zum Beispiel ein Kratzen).

Anschlussvielfalt des TTM 57 SL

Anschlussvielfalt des TTM 57 SL

Software-Steuerung mit dem TTM 57 SL

Serato spendiert seinen treuen Anhängern in unregelmäßigen Abständen Updates, die Bugfixes aber auch neue Funktionen beinhalten. Die aktuelle Version 1.7.1 enthält sogar schon verstecke Ausblicke auf die demnächst folgende Version 1.8. So kann man mit einem Trick eine Autoloop-Funktion aktivieren, die einlädt zum kreativen Experimentieren. Wer mehr darüber wissen möchte, den verweise ich an das sehr informative Scratch Live Forum (Link: siehe unten) – dort findet sich eine ausführliche Beschreibung dieser Funktion. Wenn Scratch Live in Verbindung mit dem TTM 57 SL gestartet wird, kann man in der Mitte der Software einen Bereich erkennen, der den mit Kürzeln versehenen Knöpfen und Potis auf dem Mixer eine eindeutige Funktionszuweisung verleiht. Diesen Weg ist man gegangen, um eine größtmögliche Flexibilität der Bedienelemente zu erreichen. Die Funktionen sind in sechs verschiedenen Gruppen organisiert, die zum Teil auch noch vom Benutzer angepasst werden können. So gibt es beispielsweise eine Wiedergabegruppe, eine Recordinggruppe und eine Effektgruppe.

Scratch Live Software

Scratch Live Software

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Praxis

Nach einer erfolgreichen Verkabelung – bei der Verwendung von Plattenspielern muss zwingend auf eine korrekte Erdung geachtet werden – und der Kalibrierung des Systems, kann mit dem Mixen begonnen werden. Neu ist auch die Option, einen kompletten Mix ohne Zuhilfenahme von Steuerschallplatten/CDs machen zu können. Zugegebenermaßen ist das aber im Moment noch nicht die wirkliche Killer-Anwendung für dieses System. Wesentlich besser und ausgereifter dagegen ist das Kontrollieren der Songs mittels der Timecode-Platten/CDs. Alle zusätzlichen Handgriffe, wie zum Beispiel das Laden von Tracks, Setzen von Cue-Punkten oder das Einfangen von Loops können problemlos mit dem TTM 57 SL bewerkstelligt werden. Die Steuerung der beiden Effekte (Echo und Lowpass-Filter) gelingt ebenfalls mühelos und bringt kreativen Schwung in das Mixing. Kritische User könnten bemängeln, dass es zu wenig Auswahl in dieser Abteilung gibt, doch auch hier sollte man Vertrauen haben in die lobenswerterweise kostenlose Update-Politik des Herstellers. Wer sich noch einmal den ersten Testbericht von SSL hier auf AMAZONA.de anschaut, wird sehen, dass es zunächst überhaupt keine Effekte für diese Applikation gab und man also davon ausgehen kann, dass in dieser Hinsicht noch einiges passieren wird. Wer noch Ideen und Anregungen für weitere Funktionen hat, kann diese ebenfalls im Scratch Live Forum posten – es gibt dazu sogar einen speziellen Unterpunkt. Eine Eigenschaft, die dieses System seit dem ersten Tag mit sich bringt, kann zum Glück immer noch beobachtet werden: nämlich seine stabile Performance – ich habe es während der Testzeit nicht geschafft, auch nur einen einzigen Programmabsturz zu provozieren.

Fazit

Rane hat es mit dem TTM 57 SL geschafft, einen Kontroller für sein Scratch Live System zu bauen, der eine Bedienung im Live-Kontext ohne zu Hilfenahme einer Maus ermöglicht. Sicherlich ist etwas Eingewöhnungszeit notwendig, um eine Bedienung zu bewerkstelligen. Einzig der Preis könnte dem einen oder anderen potentiellen Kunden als zu hoch erscheinen, aber angesichts des gebotenen Lieferumfangs geht der auch vollkommen in Ordnung. Man bekommt für sein Geld schließlich einen ausgewachsenen, sehr hochwertig verarbeiteten Battle-Mixer inklusive USB-Audiointerface und Effekten sowie zusätzlich noch ein komplettes Serato-Scratch-Live-Paket. Stanton (Final Scratch) und Alcatech (Digiscratch2) als direkte Mitbewerber haben im Moment nichts Vergleichbares im Programm.

PLUS
++++ robuster und gut ausgestatteter Mixer
+++ übersichtliche und stabile Software
+++ kostenlose Updates inkl. stetig wachsendem Funktionsumfang

MINUS
(-) Preis hoch, aber angemessen

PREISE
Herstellerpreis: 2192 Euro
Straßenpreis: 1449 Euro

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